Liebes Forum,
nach eifrigem durchstöbern der verschiedenen Themen hier im Forum möchte ich auch meine aktuelle Geschichte teilen und freue mich auf eure Meinungen und Ansichten darauf.
Meine EX (W, 22) hat sich von mir (M,29) am Samstag via WA nach 2,5 Jahren Beziehung getrennt. In dieser Zeit hatten wir sehr schöne aber auch herausfordernde gemeinsame Zeiten. Wir sind damals schnell zusammengekommen und nach etwa einem Jahr Beziehung zusammen in die Wohnung gezogen in der ich davor schon alleine gelebt hatte.
Wir teilen die gleichen Ansichten vom Leben, waren karriereambitioniert (dort unterstützten wir uns beide tatkräftig – wir arbeiten und studier(t)en nebenbei) und genossen die vielen schöne Dinge im Leben alle gemeinsam.
Rückblickend waren Streits auf fehlende Kommunikation rückzuführen - sie wollte etwas hat es aber nicht gesagt oder gewusst und war sauer, wenn ich es dann nicht gewusst hatte, und ich bekam Liebesentzug. Dann war ich sauer/verletzt aufgrund des Liebesentzuges da ich meiner Einschätzung nach kompromissbereit und gesprächsoffen bin.
Durch Ihre neuen stressigeren Job (seit einem Jahr) ist sie sehr gefordert Beruf, Studium und Privatleben unter einem Hut zu bringen. Mein berufsbegleitendes Studium hatte ich im Jänner abgeschlossen und war dann „nur“ mehr Vollzeit beim Arbeiten und kümmerte mich (dann noch mehr) um den Größten Teil des Haushaltes (Wäsche, Putzen, Einkaufen, Kochen, Abwaschen,…) – von ihr kam da immer weniger. Rückblickend schwierig zu sagen, ob sie so überfordert war oder es einfach genoss / als selbstverständlich annahm, dass ich das alles mache.
Quality-Time für die Beziehung wurde immer weniger und wenn ich hier die Initiative ergriff etwas z.B. für das Wochenende zu fixieren waren es oftmals sehr unverbindlich ihrerseits ob sie Zeit hätte oder nicht. Ich glaube, da hat es den Höchstpunkt erreicht: ich investierte immer mehr und sie immer weniger. Wir sagten uns trotzdem oft wie sehr wir uns lieben, wertschätzen, nicht verlieren wollen, und unser Leben gemeinsam verbringen möchten.
Wichtige Randnotiz: unsere Streits waren am Anfang sehr ungut – ich wurde laut, sie verstummte und verlies manchmal kurz die Wohnung. Es gab aber dann immer eine Versöhnung und Aussprache warum und wie sich wer wieso so gefühlt hatte. Ich arbeitete aktiv an mir, ging zu einem Psychotherapie, um daran konkret zu arbeiten und es wurde besser. Auch sie geht zur Psychotherapie – wenn auch primär für Themen aus Ihrer Vergangenheit. Sie arbeitete auch aktiv daran wie wir mit Streits und Konflikten umgingen.
Zur Trennung:
Am Samstag letzten Wochenendes hatte sie viel für das Studium zu tun aber wir nahmen uns vor am Nachmittag trotzdem eine Unternehmung gemeinsam vorzunehmen. Ich stand um 10:00 Uhr auf und machte die Küche sauber (die war vom Vortag noch dreckig, da ich für uns ein schönes Dinner gekocht habe, da sie im Homeoffice noch was für die Arbeit machen musste) und saugte die Wohnung und räumte auf. Sie stand erst gegen 11:15 auf und meinte dann, dass sie nun doch keine Zeit für eine gemeinsame Unternehmung hätte. Daraufhin entgegnete ich verärgert und etwas lautet, dass ich das gerne früher gewusst hätte dann hätte ich mir andere Pläne gemacht und nicht auf sie gewartet. Sie war sauer und sprach nicht mehr mit mir. Wenig später meinte sie, dass sie die ganze nächste Woche bei ihrer Mutter verbringen werde. Ich blieb ruhig, sagte, dass ich das zur Kenntnis nehme und ging aus der Wohnung, weil ich nicht wollte, dass der Streit weiter eskaliert und ging einen Cafe trinken.
Nach ca. 1 Stunde rief sie an – wo ich denn wäre und ob wir nochmal reden könnten. Ich erledigte meinen Einkauf und kam nach Hause. Dort waren Ihre Koffer gepackt aber sie ist nicht gefahren sondern nahm mich in den Arm und meinte, dass sie mich sehr liebe. Danach haben wir kurz gesprochen wie wir den Tag verbringen könnten: rausgehen (war sehr schönes Wetter) um etwas essen war mein Vorschlag. Das wollte sie dann aber doch nicht mehr – obwohl sie das davor vorschlug. Ich setzte mich auf dem Balkon mit ihr um die Sonne zu genießen, da ich dachte das sie das beruhige. Dann fragte ich sie nochmals ob wir nicht außen was machen sollen, sie sagte nichts mehr und legte sich auf die Couch. Danach entgegnete ich, dass ich was Essen gehe und sie gerne mitkommen könnten. Sie sagte nichts und ich bin gefahren – fühlte mich blöd, da ich mich wie ein Ping-Pong Ball hin- unter her gespielt fühlte.
Danach ging es auf WA los: sie schreib: „Das Ende“ „Ich bin in der nächsten Zeit nicht zu Hause“ und nach ca. 2 h eine längere Nachricht, dass sie die Beziehung nicht mehr wolle. Danach noch eine Nachricht, dass sie am kommenden Wochenende Ihre Sachen aus der Wohnung holen wird und dabei alleine sein will. Den Termin diskutierter wir noch kurz und legten ihn dann fest. Ich blieb ruhig, sachlich, höflich aber distanziert in der Kommunikation, war aber sehr verletzt, dass so etwas via WA passierte.
In der Zeit seit Samstag wohne ich bei meinen Eltern, welche mich liebevoll unterstützen und für mich da sind.
Am Sonntag, nachdem ich Samstag nicht geschlafen hatte, da es mir so schlecht ginge, schaltete ich mein Handy auf Flugmodus um endlich Schlaf nachzuholen. Am Montag in der Früh, als das Handy wieder online war, sah ich 15 Anrufe in Abwesenheit von meiner Ex, 1x ihrer Schwester, auf meinem Arbeitshandy (war auch offline). Nach den versuchten Anrufen gab es WA-Nachrichten, dass ihr die Anrufe leid taten, ich diese ignorieren wollte, sie wollte nur etwas aus der Wohnung für die Arbeit holen, doch das benötige sie jetzt nicht mehr. Eine Nachricht vor den Anrufen wurde gelöscht. Es fühlte sich für mich wie ein Shittest an, sie hatte ihr ganzen Arbeitssachen bereits mitgenommen…. Ich entgegnete, dass ich nicht in der Stadt sei und sie die Sache ruhig holen könne. Doch sie meinte, dass wäre nicht mehr notwendig. Weniger Tage später schickte sie mir eine Liste wie sie vorschlage die Wohnungsgegenstände aufzuteilen. Ich bestätigte, dass so zur ihr retour und seitdem besteht kein Kontakt mehr auch wenn ich sie stark vermisse.
Was hier auch wichtig zu erwähnen ist, dass ich das erste Mal bei einem größeren „Streit“ zu meinen Eltern gefahren bin. Sonst war ich immer alleine in der Wohnung und somit „available“ wenn sie bei Streits zurück kam. Nur dieses Mal eben nicht.
Für mich fühlt es sich an, dass die Beziehung jetzt womöglich wirklich am Ende ist obwohl es sich hier hochgeschaukelt hat. Das mach mich traurig und ich vermisse sie auch sehr. Grundsätzlich denke ich auch an einen Neustart in einer anderen Stadt und neuen Job ohne sie. Doch trotzdem sehe ich mich danach, dass ich sie zurückbekomme, da ich so einen Seelenpartner das erste Mal in meinem Leben getroffen habe und nicht verlieren will.
Vielen Dank, wenn du bis hierher gelesen hast. Ich freue mich auf deine Antwort und Meinung.
22.03.2023 12:20 •
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