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Wie den Trennungsschmerz loswerden? Ich habe ihn satt

Aua-Liese
Liebe Gemeinde, gerade eben habe ich nach 7! Monaten erstmals mit Herrn Brich mir das Herz telefoniert. Und er war so aufgeräumt, ich so fragil, ich bin geschmolzen und er war tatsächlich ganz freundlich und sanft, weil es ihm gut geht. Mir nicht. Ich bin nach wie vor so am Boden, er steht auf dem Podest, ich liege irgendwo unten und kämpfe doch jeden Tag so hart. Meine Güte, hätte ich ihn doch nie getroffen. Mit 51 Jahren habe ich das Gefühl es wird nie wieder gut, das war's und fühle mich so alt und aussortiert. Dieser Schmerz ist ein elendes Stück Sch. verzeiht mir die Worte, ich kann es gerade nicht besser. Wie habt ihr raus gefunden aus diesem Tal? Ich mache Sport, ich verabrede mich, ich gehe zum Therapeuten, ich drehe mich seit 7 Monaten nur im Kreis und ich habe es satt. So satt.
Bitte liebe Gemeinde, ein nettes und hilfreiches Wort dazu ist mir Willkommen.

27.03.2025 21:08 • x 7 #1


QueenA
Hallo @Aua-Liese,

einfach traurig was Du gerade durchmachst. Es geht allen Menschen oft nach einer Trennung ähnlich Es ist auch traurig, wenn man jmd. vertraut und an eine gemeinsame Zukunft gedacht hat und sich das am Ende anders ergibt.
Vllt. was positives darin erkennen? Besser noch eine Chance auf einen neuen Lebensabschnitt! Mit Ü51 ist echt kein Alter und Du hast die Möglichkeit neu zu starten.

Wenn Du Dich gerade traurig fühlst und trauerst, dann ist das jetzt genau richtig so. Diese Phase vergeht und Du machst ja schon tolle Dinge: Sport, soziale Kontakte.

Seid ihr noch Freunde oder wieso telefoniert ihr noch?
Vllt. tut Dir das nicht gut und ist keine gute Idee?

Alles Gute Dir!

27.03.2025 21:38 • x 6 #2


A


Wie den Trennungsschmerz loswerden? Ich habe ihn satt

x 3


Aua-Liese
Guten Morgen... Wobei es keine Nacht gab bzw keinen Schlaf...
Nein, wir sind nicht Freunde, wobei er das gestern als großen Wunsch geäußert hat... Er merkt nicht mal wie sehr ich leider, nicht ansatzweise hat er eine Ahnung. Aus meiner Geschichte von August /September hier im Forum liest sich alles dazu... Ich habe es bisher nicht geschafft zu sprechen und mich auszutauschen... Es war also nach 7 Monaten das erste Gespräch am Telefon... Ihm geht es prima, das klang definitiv so.
Mir hoffentlich auch bald wieder... Und natürlich allen anderen hier, die leiden

28.03.2025 09:05 • x 1 #3


A
Nun, vielleicht kannst du dieses Tal und das „nicht mehr wollen“ nutzen und es in etwas positives verwandeln. Eine Krise bietet ja auch immer einen Neuanfang. Ich denke, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um aufzustehen und wieder tritt zu fassen (ohne das ich jetzt die Geschichte kenne). Vielleicht kannst ja in der Therapie besprechen, wie du jetzt am besten aus diesem Tal hochkommst. Immerhin bist ja jetzt ganz unten und von jetzt an kann es nur aufwärts gehen.

Alles gute!

28.03.2025 09:19 • x 3 #4


F
@Aua-Liese du gibst ihm zuviel Raum, was ist er? Wenn dein Nachbar über das Wetter schimpft, geht es DIR dann schlecht?
Sieh ihn als neutrale Person, denn mehr ist er nicht.
Was interessiert er dich, er plaudert in guter Laune, du zeigst Betroffenheit?
Also, abgelegten Männern, sorry, kann man nachtrauen, nur, alles hat seine Zeit.
Sei dir zu schade um zu grübeln, zu hinterfragen, er ist es mit Sicherheit.

Mach das was dich wirklich interessiert und schick ihn in die Versenkung.
Ein Ziel,... Wettkampf, neue Wohnung, eine Reise, ein neues Outfit samt Frisur..... setz dir.... und häng dich in das Finish

28.03.2025 09:21 • x 5 #5


Nur-ein-Mensch
Zitat von Aua-Liese:
Und er war so aufgeräumt, ich so fragil, ich bin geschmolzen und er war tatsächlich ganz freundlich und sanft, weil es ihm gut geht. Mir nicht. Ich bin nach wie vor so am Boden, er steht auf dem Podest, ich liege irgendwo unten und kämpfe doch jeden Tag so hart.

Wenn du gelernt hast, ihm von Herzen nur das beste zu wünschen,dich zu freuen wenn es ihm gut geht,dann hast du dein tief überwunden.

Du haftest immernoch an ihm,so wie ich das lese.

Ihr müsste keine Freunde sein,aber loszulassen müsst ,bzw.dürft ihr.

28.03.2025 09:49 • x 5 #6


H
Hm, eine Rheinische Frohnatur die alt und aussortiert ist gibt es eigentlich nicht. Sie dann aufzumuntern ist so schwer wie einem Bauern das Schwimmen beizubringen, der meint das es an der Badehose liegt daß das nicht klappt. 7 Monate ist für diesen Prozess des Wiederfindens nicht wirklich genug Zeit, denn sowas macht was mit einem und das gilt es erstmal zu akzeptieren. Bei mir hat das zwei Jahre gedauert.
Versuch mehr auf Dich zu schauen, statt anderen zu entsprechen. Nim es an was es aus Dir gemacht hat und sag Dir das es gut so ist wie Du jetzt bist. Wer Dich so nicht annimmt möchte bitte weiter gehen.

28.03.2025 10:35 • x 12 #7


Islantilla
Zitat von Heizlok:
...der meint das es an der Badehose liegt daß das nicht klappt.

28.03.2025 10:42 • #8


V
Liebe Aua-Liese,

hier schreibt dir jemand, der die Goldmedaille in der Disziplin 'Festhalten'
hat.
Um mich auf einen Mann zu beschränken, mit dem ich das durch habe: Jahrelang habe ich geglaubt, dass ich nur wieder glücklich werden kann, wenn das Leben, Karma oder meinetwegen Gott ihm mal so einen richtigen Dämpfer verpasst. Es war unerträglich für mich, mitanzusehen, wie gut es ihm ging, finanziell, gesellschaftlich und gesundheitlich, während ich ein Häufchen Elend war, das ganz bei null anfangen musste und eigentlich kein Leben mehr hatte - während er sich fast allabendlich mit Freunden traf, war es für mich schon ein Erfolg, wenn ich rechtzeitig meine Briefpost erledigt habe.
Ganz schlimme Zeiten waren das.

Und ich konnte eben nicht einfach den Kontakt abbrechen und einen Haken hinter machen. Nach vorne schauen ging einfach nicht, weil mein Blick ja festgestellt war in seine Richtung!
Was vor mir lag, interessierte mich ganz einfach nicht. Ich war festgebissen, Kiefersperre, meine Erlösung sah ich darin, dass er, genau wie ich, auf die Schn... fällt.

Und das passierte eben nicht. Im Gegenteil - es wurde immer besser für ihn und immer schlechter für mich. Ich fühlte mich vom Schicksal verraten.

Zitat von Aua-Liese:
er war tatsächlich ganz freundlich und sanft, weil es ihm gut geht. Mir nicht.



Die Lernaufgabe ist, so glaube ich es mittlerweile: Es sich gutgehen lassen, unabhängig von ihm. Dass es einem egal wird, ob er weiß, wie es einem geht.
Solange man sich gut fühlen will, um es ihm zu zeigen, wie gut es einem (wieder) geht, damit er sich darüber ärgert, solange geht es einem nicht gut.
Kann es auch gar nicht, weil die Hoffnung darauf, dass jemand sich ärgert, nichts Gutes ist.
Aber wie gesagt - ich konnte das jahrelang nicht akzeptieren. Bzw. nicht vollständig.
Es war immer vom Gefühl her so bei 90 Prozent Akzeptanz. Es müssen aber 100 Prozent sein. Weil die fehlenden 10 Prozent einem alles regelmäßig kaputt machen.


Zitat von Aua-Liese:
Meine Güte, hätte ich ihn doch nie getroffen.


Ja, das habe ich mir auch oft gewünscht. Und ihm auch. Hab oft gedacht, dass er meine Liebe überhaupt nicht verdient hat.
Das war aber auch so ein beschränktes Denken- wir alle wissen ja, dass Liebe ein Geschenk ist und man das ganz freiwillig gibt. Und überhaupt, die Sonne scheint über Gerechte und Ungerechte.

Versuche, die Begegnung mit ihm als Teil deines Lebens zu akzeptieren. Wenn du Jahre später zurück blickst und auf dich, wie es dir geht und was für ein Mensch du bist, dann wirst du es ganz klar sehen, wofür diese Erfahrung war.
(Ausgenommen Gewaltbeziehungen, da ist nichts Gutes dran, das ist ja selbstverständlich.)
So blöd das klingt, aber was du jetzt wegen ihm durchmachst, ist dein Weg hin zu dir.
Du wirst ankommen, wenn nicht heute, dann morgen und wenn nicht morgen, dann eines Tages.


Zitat von Aua-Liese:
Mit 51 Jahren habe ich das Gefühl es wird nie wieder gut, das war's und fühle mich so alt und aussortiert.


Ja, das gehört dazu und du kannst da jetzt nur versuchen, durch dieses Dorngestrüpp durchzukommen.
Jeder neue Tag, an dem du atmend aufwachst, ist aber der Beweis, dass du nicht aussortiert wurdest. Und, dass du aus einem ganz bestimmten Grund hier auf dieser Welt, in diesem Leben bist.
Niemals dürfen wir uns von einem anderen Menschen aussortieren lassen. Das sind einfach nur andere Mitmenschen, die ihrerseits genug eigene Probleme hatten, haben und haben werden. Unabhängig von einem selbst.
Jeder muss für sich selbst seinen Platz auf dieser Welt finden, da ist niemand, der einen an die Hand nimmt und einem zeigt, wo der ist. Leider. Oder nicht leider? Eher 'zum Glück '?



Zitat von Aua-Liese:
Wie habt ihr raus gefunden aus diesem Tal?


In Wirklichkeit war es all die Jahre kein Kampf gegen ihn, auch wenn ich das stets so empfunden habe. Was hatte ich einen Groll auf ihn.
Aber im Grunde war es ein Kampf, den ich, mit seiner Unterstützung, gegen mich selbst führte. Gegen mein Weiterkommen, mein Glücklichwerden. Paradox, weil ich ja eigentlich wollte, dass es mir wieder gutgeht. Ich wollte aus dem Tal heraus. Aber die 10% in mir wollten im sicheren Tal sitzen bleiben.
Somit habe ich eigentlich gar nichts Besonderes gemacht. Ich kann nur rückblickend sagen, dass es wohl kein einzelner Aha- Moment war, sondern eine Art Metamorphose.
Irgendwann merkt man, dass es wieder gut ist. So ein bisschen wie nach einer Krankheit. Auf einmal stellt man fest, dass der elende Dauerschnupfen weg ist.
Und dann kann man sich nicht mehr erklären, warum man noch vor einiger Zeit geschluchzt hat, weil es dem Ex so gut ging und man selbst so litt. Aber damals hatte es eben seine Berechtigung. Sämtliche Seinszustände, Gefühle, Abgründe oder Stimmungen haben ihre Berechtigung in den jeweiligen Zeiten. Davon bin ich überzeugt.

Es wird der Tag kommen, an dem du bereit dazu bist, loszulassen. Es ist kein Tal, aus dem du ächzend herausklettern musst unter enormer Kraftanstrengung. Es ist eine Tür, die dir solange offensteht, bis du eines Tages hindurchgehst. Du bist jederzeit willkommen und es ist vollkommen in Ordnung, jetzt noch nicht zu können. Nimm dir die Zeit, die du für deinen Weg zur Tür brauchst. Du kannst nichts falsch machen. Du bist gut so, wie du bist. Immer.

28.03.2025 11:38 • x 12 #9


QueenA
@Valerieee Danke fürs teilen! Deep!

28.03.2025 11:48 • x 2 #10


Timeconsumption
Liebe @Aua-Liese , ich weiß nicht, ob dir das hilft und ich selbst habe so einen Schmerz erst einmal gefühlt. Aber was mir dann geholfen hat, war ein klares „Ich will nicht mehr, jetzt ist Schluss!“ und habe jeden Gedanken, der hochkommen willst, sofort im Keim erstickt. Ich wollte nicht mehr leiden. Auf die Idee kam ich übrigens, weil eine Freundin mit dem Rauchen aufgehört hat, mit ähnlichen Gedanken: „Ich will nicht mehr, also wird’s nicht mehr passieren“.

Ich wünsche dir viel Kraft

28.03.2025 11:58 • x 3 #11


DerBoxsack
Ich finde auch, es ist wichtig sich selbst zu sagen, dass man das nicht mehr möchte. Dazu gehört natürlich auch Ablenkung, wie z.B. Aktivitäten, sich mit Freunden und Familie treffen, Sport, etc.
Nur habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass man sich auch zu viel ablenken kann, sodass man alles erdenkliche versucht, um ja nicht daran zu denken. Einerseits gut, aber andererseits lässt man auch die Trauer nicht zu.
Ein Abschied von einem Menschen, der noch weiter lebt, kann manchmal schwerer fallen, als der Abschied von einem Menschen, der nicht mehr unter uns weilt. Was ich damit ausdrücken möchte: Eine Trennung ist ja auch ein Abschied und es ist meiner Meinung nach wichtig, auch zu trauern. Das darf man nicht vergessen, sonst kann es evtl. sein, dass man das nur verdrängt.
Ich denke man muss ein gutes Mittelmaß aus Zeit, Ablenkung und Trauer zulassen.

28.03.2025 12:08 • x 8 #12


Timeconsumption
Zitat von DerBoxsack:
Ich finde auch, es ist wichtig sich selbst zu sagen, dass man das nicht mehr möchte. Dazu gehört natürlich auch Ablenkung, wie z.B. Aktivitäten, ...

Vielleicht hilft ja auch ein Ritual, einen Abschiedsbrief zu schreiben, alles auszuformulieren, was einem auf der Seele liegt, sich vielleicht für die gemeinsame Zeit und Erlebnisse bedanken, aber dann den Schlussstrich ziehen. Und den Brief verbrennen, mit Blumensamen einbuddeln, damit etwas schönes Neues daraus entstehen kann oder ähnliches

28.03.2025 12:51 • x 6 #13


MisterX
Mache dir bewusst, dass die Uhr tickt. Deine Tage sind gezählt. Schneller als dir lieb ist, wirst du nicht mehr atmen können und liegst in einer Kiste unter der Erde. Jede Stunde in Schmerz ist verlorene Zeit. Dieser Mann ging weiter. Dieser Mann wird nicht deine Hand halten, wenn du nur noch wenige Tage hast. So oder so wirst du alleine sterben, wie fast jeder von uns.

Geh jetzt raus. Atme und lächle, du lebst! Das kann dir niemand nehmen. Denke an die Menschen, die körperliche Schmerzen haben. Fahre ins Krankenhaus. Laufe durch die Gänge. Das alles relativiert deinen Schmerz.

28.03.2025 13:44 • x 4 #14


B
@Valerieee
Was für ein schöner mutmachender Beitrag, vielen Dank!

@Aua-Liese
Du Liebe ich habe auch 7 Monate hinter mir und es ist immer noch schwer oft. 1 bis 3 Jahre sagt mein Therapeut soll ich rechnen, dass es mich plagen wird, zumal bei mir auch alter Kindheitsschnerz durch die Trennung getriggert wurde.
Ablenken, Sport machen, viel reden und durchhalten!
Und den Ex nicht abwerten, sondern ziehen lassen...kann ich mal besser, mal gar nicht.
Fühl dich umarmt!

28.03.2025 13:50 • x 2 #15


A


Liebeskummer & Trennungsschmerz Tipps

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