Liebe Peppina !
Du bringst es auf den Punkt, meine Zeilen stimmen dich deshalb traurig, weil es an dir liegt und du dich momentan für keine postitiven Ansichten öffnen möchtest.
Unsere Trennungen haben uns gekränkt sowie verletzt und wir können diese Erfahrung oder unsere Gefühle deshalb nicht so einfach loslassen, weil es uns logischerweise schwer fällt. Somit beschäftigen wir uns längere Zeit mit dieser Situation, die uns seelisch und auch körperlich unwahrscheinlich stark belastet. Wir wissen selbstverständlich, dass uns diese Belastungen nicht gut tun und ertragen diese dennoch, aber warum ?!
Immerhin trauern wir um den verlorenen Partner, der eine große Lücke in unserem Leben hinterlassen hat. Vielleicht haben wir diesbezüglich sogar noch Schuldgefühle und trauern gleichzeitig irgendwelchen nicht wahrgenommenen Chancen nach. Ungerecht behandelt und verletzt fühlen wir uns sowieso, also schenken wir unsere gesamte Aufmerksamkeit diesem belastenden Ereignis (!). Unser Alltag wird deshalb seit längerer Zeit schon, völlig neu geprägt. Wo einst die Gefühle von Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht und Geborgenheit ihren Platz hatten, haben sich Selbstmitleid, Verzweiflung, Enttäuschung, Trauer, Kränkung, Angst, Wut und vielleicht bei manchen hier, auch ein wenig Hassgefühle eingenistet. Unsere einst so positiven Empfindungen, werden nun durch negatives Denken, psychosomatische Beschwerden sowie Schlaf- und andere Störungen ersetzt.
Aber wenn es uns nicht gelingt, unser Gedankenkreisen, unser ständiges Grübeln bis hin zu eventuellen Panikattacken in den Griff zu bekommen, dann kann dies zu ernsthaften Depressionen bis hin zur Selbstablehnung und somit zu einer kompletten Vereinsamung führen.
Das Loslassen bedeutet, dass wir die Realität akzeptieren und wir uns dieser neuen Situation, also unserer Trennung, dementsprechend anpassen. Wir nehmen somit unser Schicksal an, indem wir die Endscheidungen der Exen annehmen, auch wenn diese letztendlich nicht mit unseren eigenen Vorstellungen übereinstimmen.
Wir müssen aber diesen Abschied nehmen, weil uns die Veränderungen dazu zwingen(!). Ich bin übrigens davon überzeugt, dass wir diese Entscheidung nur mit unserem Kopf und nicht mit unserem Herzen treffen können (!). Ich habe ja schon oft geschrieben, dass wir uns eigentlich nur selbst helfen können. Dies sehe ich in erster Linie darin begründet, dass unsere Gefühle durch unser Denken entstehen und somit haben wir es doch nur selbst in der Hand, unsere Gefühle und die damit im Zusammenhang stehenden Empfindungen, entsprechend zu beeinflussen.
Irgendwann wird bei jedem von uns der Punkt kommen, an dem wir feststellen, dass wir so nicht mehr weiterleben können. In diesem Moment werden wir bereit sein, die Vergangenheit zu akzeptieren und nach Alternativen bzw. Lösungen zu suchen. Dies darf aber nicht nur unser Wille, sondern es muss unsere innere Überzeugung sein. Auch wenn wir unser Schicksal dann so annehmen, bedeutet dies jedoch nicht, dass wir das Geschehene auf einmal toll finden.
In diesem Forum stelle ich gerade vor den Weihnachtsfeiertagen fest, dass viele Forenmitglieder noch immer komplett negativ denken und teilweise auch noch im Selbstmitleid versinken, weil sie nicht ansatzweise dafür bereit sind, der Realität ins Auge zu blicken. Natürlich ist eine Trennung eine Ausnahme- sowie Extremsituation, deshalb benötigt die Aufarbeitung sehr viel Zeit und vor allem Geduld.
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Erfahrungen und die vielen positiven Beiträge in diesem Forum, irgendwann einmal, allen etwas Mut sowie die erforderliche Hilfe geben werden. Der Schmerz wird dann eines Tages bei allen weichen und er wird unserer neuen Lebensfreude seinen Platz einräumen. Jedes Ende ist bekanntlich auch ein Neuanfang (!).
PS
Auf die anderen Einträge antworte ich dann gleich noch.
VG Holzer
21.12.2013 18:26 •
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