Mein Freund ich wären nächste Woche zwei Jahre zusammen gewesen. Vor neun Tagen hat er sich getrennt.
Kurzfassung dazu: Wir haben in den letzten Monaten sehr viel gestritten, und Stress gehabt. Wir haben uns das Leben verkompliziert. Mir hat manches nicht gepasst, musste mich darüber aufregen und ihn hat das wiederum genervt.
Vorletzten Freitag bin ich dann zu ihm gefahren. Wir hatten schon vor dem Treffen Stunk, und hätten uns eigentlich gar nicht gesehen. Wollten uns dann erst am Samstag sehen. Haben telefoniert. Ich war fertig, habe ihm weinend gesagt, dass ich so nicht weiter machen kann, dass es nicht geht, dass ich mich trennen muss, wenn wir nicht beide mal was tun. Es war einfach nur noch pure Verzweiflung, ich wollte nie, dass es aus ist, ich konnte einfach nicht mehr.
So gesehen könnt ihr alle HIER aufhören zu lesen, und euch sagen: „Ist doch im Endeffekt gut, dass es jetzt wirklich vorbei ist“, aber das ist es nicht.
Als ich dann zu ihm gefahren bin, haben wir geredet, auch über den Streitpunkt der letzten Tage, auch ein wenig über andere Dinge. War in Ordnung von der Stimmung her, haben nicht gestritten, nichts Schlimmes. Dann habe ich ihm damit konfrontiert, was andere über ihn gesagt haben. Daraufhin fing er an zu weinen. Meinte, er könne sich nirgendswo (bei mir im Umfeld) mehr sehen lassen, wenn sich so ein Bild von ihm gemacht wird. Er weinte. Ich hab ihn in den Arm genommen, erklärt, dass ihn alle sehr mögen (das ist wirklich so). Nur bezüglich dieser einen Sache (es ging um Zusammenhalt, den manche bei ihm nicht sehen) hat sich halt jeder eingemischt, ohne dass ich um eine Meinung gebeten hätte. Aber ansonsten mag ihn wirklich jeder. Er ist auch toller Kerl.
Ich hab ihn gefragt, warum er weint... Wegen dem was andere sagen? Weil er irgendeinen Fehler einsieht (schlechtes Gewissen)? Oder wegen uns? Seine Antwort war: „Ich kann nichts mehr für dich tun“
Und das war‘s. :‘(
Ich war entsetzt... Ich hab Bilder von mir abgehangen, Sachen zusammen gepackt. Geweint habe ich auch. Dann bin ich einfach raus... Eine rauchen, einen klar Kopf kriegen, das realisieren. Als ich wieder kam, schlief er.
Ich habe seinen Kopf gestreichelt, ihm die Stirn geküsst, ihm einen kurzen Brief hinterlassen. Ich weiß gar nicht mehr, was ich geschrieben habe. Ich habe in diesem Brief aber zu verstehen gegeben, dass ich es als Trennung anerkannt habe, und dass ich ihn vermissen werde.
Dann hatten wir sechs Tage lang überhaupt keinen Kontakt.
Bis ich mich bei ihm meldete. Er antwortete sofort. Der Schreibkontakt verlief relativ negativ. Ich habe erfahren, dass beispielsweise seine Eltern schon über die Trennung Bescheid wissen (ein schlechtes Zeichen). Er wohnt noch zu Hause, muss man dazu sagen.
Ich hatte bis dato die Trennung noch nicht richtig realisiert, hatte gehofft, man würde zueinander finden. War mir nichtmal sicher, ob er Schluß gemacht hat, oder wir zusammen...
Und ganz zum Schluß kam von ihm: „Hast du denn erwartet, es kommt wie immer? Ich komme schon wieder angekrochen?“ (Wann kam er bitte das letzte Mal angekrochen? Soll ich angekrochen kommen, obwohl ER sich getrennt hat?)
Wir haben auch noch telefoniert. Bei der Schreiberei war alles SEHR unterkühlt. Am Telefon war es anders. Ich konnte kaum reden, hatte eine zittrige Stimme, er sprach mir zu, ich soll mich beruhigen.... Hat mich gefragt, wie es mir mit allem geht, und als ich ihn fragte, sagte er nicht so gut. Es sei einfach komisch, das Telefon so ruhig... Er sei traurig und müsste ständig an mich denken. Aber es hätte einfach nicht funktioniert.
Am nächsten Abend (Fr.) wollte ich gegen sechs Uhr zu ihm. Er hatte Geburtstag. Ich wollte ihm sein Geschenk, was ich schon vor der Trennung hatte, geben. Er schrieb mir gegen sechs Uhr, er sei zu Hause. Ich bin leider verhindert wurden, fragte ihn, ob er auch um halb neun zu Hause wäre? Nein. Freunde hatten ihn spontan gefragt, ob er mit feiern kommt. Ich rief ihn an, fragte ihn, ob er bitte nicht mitfahren würde, es sei wichtig. Ich will ihn nicht den Abend versauen, ihm keinen vorheulen, wir könnten einen Cocktail trinken gehen. Alles entspannt. Er hat den anderen gesagt, er käme ein paar Stunden später nach, und sie sollen schon mal ohne ihn losziehen.
Ich fuhr also zu ihm. Er stand an der Tür. Ich ging auf ihn zu, und er hat erstmal eisern reingeblickt (was ihm aber nur halb gelungen ist) Das ist das Gesicht, was er aufsetzt, wenn in ihm irgendwelche Emotionen sind, die er aber verbergen will. Dem folgte eine unterkühlte Umarmung. Wir gingen hoch. Er setzte sich in seinen Sessel, ich stand da. Blickkontakt... Er erhob sich, kam auf mich, ich machte automatisch einen Schritt zurück. Noch ein Schritt von ihm, langer Blickkontakt. Beiden stiegen uns die Tränen in die Augen. Er hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht: „Was ist denn?“ - „Man, was soll schon sein? Du bist so kühl, diese unterkühlte Umarmung... Das ist doch einfach alles schei.!“ Er war ganz verwundert, er wollte nicht kühl wirken, er fänds auch komisch alles. Und was die blöde Schreiberei anginge, wie soll sowas wirken? Bei ein paar geschriebenen Wörtern kommt eben keine Wärme rüber.
Dann haben wir ein paar Minuten gequatscht. Letztendlich sagte ich ihm, dass ich doch wieder fahre, er wolle schließlich feiern gehen. Wir lassen den Cocktail besser weg, und holen einfach seine Geschenke aus dem Auto, danach würde ich wieder fahren. Er war ein wenig perplex, aber hat sich nicht beschwert. Wir holten die Geschenke aus dem Auto... Am Auto... Hat er mich wieder so angeguckt. Wieder beide Tränen in den Augen. Er sagte mir, dass er mich am liebsten küssen würde... Und guckte mich so traurig an. Und dass er mich richtig umarmen will. Also folgte eine richtige, längere Umarmung. Nach ein paar Minuten ging er Richtung Haus, drehte sich um, weil ich nicht direkt gefolgt bin. Ich habe mit den Achseln gezuckt, und aufs Auto gezeigt. Er den Kopf gesenkt und leise gesagt: „Achso... Du wolltest fahren...“ Es war ein doofer Moment, also sagte ich ihm: „Weißt du was? Ich komm noch mit hoch und guck dir zu, wie du die Geschenke auspackst. Danach fahre ich. Ich will schließlich wissen, ob sie dir gefallen!“ Wir haben uns ein wenig angegrinst, und es wurde kurz locker. Oben also Geschenke ausgepackt. Es kamen ihm wieder die Tränen, er hat teilweise richtig geschluchzt. Hat den Kopf geschüttelt: „Nein, nicht weinen jetzt“ und dann kamen doch die Tränen.
Ich weiß nicht, ob es da war, vorher oder nachher. Aber irgendwann im Laufe des Abends (ich war vielleicht insgesamt ne halbe Stunde da), hat er mir UNTER TRÄNEN gesagt, dass ER TRAURIG IST, dass ER JEDEN TAG UND MEHRMALS AN MICH DENKEN MUSS, dass ER MICH VERMISST und dass ER MICH LIEBT. Er hätte ANGST, dass er „rückfällig“ wird (so hat er‘s nicht gesagt, aber das war gemeint. Als wenn er eine Wette mich sich selbst abgeschlossen hätte: Nie wieder mit ihr zusammen kommen!)... Er hat immer wieder angefangen zu weinen, und ich auch.
(Es dauert, bis man ihm zum weinen bringt. Es ist nichts, was man oft an ihm sieht).
Als ich sagte, ich gehe jetzt, kam er hinterher, meinte er begleite mich wenigstens noch bis zur Tür... Ich fragte ihn, ob er noch ein paar Meter mitkäme. Kam er. Hab meinen Mut zusammengefasst... Ich mein er hat geweint, und mir all diese Sachen gesagt... Und ihn gefragt, ob es für ihn wirklich endgültig ist, und er keinen Weg zurück sieht. Er hat gesagt: „Ja, das ist es. Es ist endgültig“. In dem Moment war für mich alles vorbei.
Er hatte vorher auch schon gesagt, dass er sich wünschen würde, es würde nicht vorbei sein, aber es ginge einfach nicht... Der permanente Streit. Meiner Meinung nach wurde sich nicht genug angestrengt, seiner Meinung nach, hat man alles probiert. Es würde einfach nicht funktionieren.
Ich Blödel bin im Auto (war allein) erstmal unter Tränen zusammengebrochen, und habe ihn dann nochmal angerufen. Er ging nicht ran, hat aber wenige Sekunden später zurückgerufen. Aber was soll das Telefonat schon gebracht haben? Nichts. Letzten Endes habe ich ihm gesagt, dass ich so traurig bin, was da gerade passiert, dass es mir so weh tut... Dass ich ihn zumindest als meinen besten Freund nicht verlieren möchte, und hoffe, dass wir wenigstens das hinkriegen, aber dass ich das momentan nicht kann. Er war schockiert darüber, dass ich den Kontakt erstmal komplett einstellen will. Er hörte sich verletzt an.
Wir haben dann gestern noch geschrieben. Ich schreib jetzt hier nicht alles rein. Nur die letzten Sms.
Mir wurde die Fehlinformation übermittelt, dass er eine Eventkarte für mich zurückgegeben hätte. Hat mich sehr verletzt, dass er schon weiß, das wir in zehn Monaten nichts mehr miteinander zu tun haben werden. Er meinte, dass sei nicht richtig, er hat die Karte nicht zurück gegeben.
Er: „Ich weiß noch nicht, was dann ist. Aber du hast den Kontakt abbrechen wollen“
Ich: „Wollen nein! Ich KANN momentan nicht anders. Nichts ist gelaufen, wie ich es wollte“
Er: „So oder so. Es ist halt nie, wie man es sich wünscht. Das war immer schon so. 1. Kommt es anders und 2. Als du denkst“
Ich: „Das stimmt nicht. Es ist gekommen, wie DU es dir wünschst. Und jetzt verschon mich bitte mit Sprüchen und damit mir immer mehr einen reinwürgen zu wollen. Du hast bekommen, was du wolltest“.
Er: „Wenn du meinst“
Das war das letzte, was wir geschrieben haben. Gestern Nachmittag. Seitdem nicht mehr bei ihm gemeldet.
Wenn man sich das durchliest, klingt alles so extrem negativ.
So aussichtslos. Ich habe auch ehrlich gesagt kaum noch Hoffnung.
Aber ich liebe ihn so sehr.
Ich kann aber einfach nichts mehr tun. Dem hat er beigestimmt.
Aber WARUM sagt er mir solche Dinge, obwohl er ganz bestimmt keine Beziehung mehr will? Warum sagt er nicht: „Ich hab keine Gefühle mehr für dich“. Er sagt, das sagt er nicht, weil es gelogen wäre, weil er mich noch liebt. Das kann doch gar nicht sein
Wieso ist es dann so aussichtslos?
Ich melde mich nicht mehr. Es macht keinen Sinn mehr.
Ich habe ihm an seinem Geb. im Übrigen nicht nur seine Geburtstagsgeschenke, sondern auch ein Abschiedsgeschenk vorbei gebracht (ein Fotoalbum, eine selbtsgebrannte CD und ein Brief). Als er sich das Titelbild von uns anschaute, fing er wieder an zu weinen, schaute es minutenlang an, zwischendurch immer wieder zu mir... Und meinte er könne sich das JETZT nicht anschauen, sonst würde er den Rest seines Geburtstages nur noch weinen, ich würde ja sehen, wie ihn allein schon das erste Foto aus der Bahn wirft.
Er wird es sich gestern nicht angeguckt haben können. Aber heute wahrscheinlich. Mal sehen, ob eine Reaktion kommt, aber ich denke nein.
Vor allen Dingen, weil ich selber gesagt habe, wir müssen den Kontakt erstmal einstellen.
Er ist so ein Kerl, der sowas ernst nimmt. Er ist auch so einer, der sagt, warum er sich nicht mal gemeldet hätte, dass man sich ja selber nicht gemeldet hat. Ich glaube nicht, dass von ihm etwas kommt. Dass er weint, wenn er die CD hört und die Bilder anschaut, denke ich schon. Er lässt sich sehr von Musik und Bildern beeinflussen. Aber ob das was zu heißen mag, weiß ich nicht.
Er will mich einfach nicht mehr.
Und ich kann nichts mehr tun, nichts mehr sagen.
Ich habe ihm ja sogar schon gesagt, dass er bestimmt nur aus Mitleid oder so weint, und dass es dämlich ist, dass ich ihm so zeige, wie sehr es mir weh tut... Er sagte nur, dass das gar nicht dämlich sei, und er nicht aus Mitleid oder sonstwas weint, sondern weil es ihm selber sehr schwer fällt und auch weh tut.
Früher hieß es immer: Uns kann so schnell nichts auseinander bringen, das sag ich dir!
Dass ich dich verlasse... Da müsstest du schon was ganz Schlimmes tun
Mich kriegst du nicht so einfach von der Backe
Ich kann nicht mehr, echt nicht. Er ist mein bester Freund, ich seine beste Freundin.. Er ist meine Bezugsperson, er ist eigentlich alles für mich. Ich liebe ihn so sehr... Ich hab seit dem Treffen nichts mehr gegessen, ich weiß gar nicht, wie ich die Arbeitswoche durchstehen soll. Es geht mir nur noch dreckig. Ich vermisse ihn so stark. Ich will nicht, dass alles vorbei ist!
24.03.2013 16:03 •
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