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Es ist Nacht

H


Der Wald steht schwarz und schweigend,
aus den Wiesen steigend,
der weiße Nebel wunderbar

10.05.2024 23:28 • x 1 #16


Soloperme
Bei Nacht

Nachts, wenn das Meer mich wiegt
Und bleicher Sternenglanz
Auf seinen weiten Wellen liegt,
Dann löse ich mich ganz
Von allem Tun und aller Liebe los
Und stehe still und atme bloß
Allein, allein vom Meer gewiegt,
Das still und kalt mit tausend Lichtern liegt.

Dann muss ich meiner Freunde denken
Und meinen Blick in ihre Blicke senken,
Und frage jeden still allein:
Bist du noch mein?
Ist dir mein Leid ein Leid? Mein Tod ein Tod?
Fühlst du von meiner Liebe, in meiner Not
Nur einen Hauch, nur einen Widerhall?

Und ruhig blickt und schweigt das Meer
Und lächelt: Nein.
Und nirgendwo kommt Gruß und Antwort her.

Hermann Hesse

10.05.2024 23:50 • x 6 #17


A


Es ist Nacht

x 3


simana
Das Gedicht „Trost“ stammt aus der Feder von Theodor Fontane.

Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag,
Auch die schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.

In dem ew′ gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.

Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und - es kommt ein andrer Tag.

01.06.2024 20:23 • x 4 #18


Kampfschnake
Das Gebet

Die Rehlein beten zur Nacht,

hab acht!

Halb neun!

Halb zehn!

Halb elf!

Halb zwölf!

Zwölf!

Die Rehlein beten zur Nacht,
hab acht!
Sie falten die kleinen Zehlein,
die Rehlein.

Christian Morgenstern

01.06.2024 21:10 • x 3 #19


LaSirène
Nachtgesang ~ Johann Wolfgang von Goethe

O gib vom weichen Pfühle
Träumend, ein halb Gehör
Bei meinem Saitenspiele
Schlafe! Was willst du mehr?

Bei meinem Saitenspiele
Segnet der Sterne Heer
Die ewigen Gefühle;
Schlafe! Was willst du mehr?

Die ewigen Gefühle
Heben mich, hoch und hehr
Aus irdischem Gewühle;
Schlafe! Was willst du mehr?

Vom irdischen Gewühle
Trennst du mich nur zu sehr,
Bannst mich in diese Kühle;
Schlafe! Was willst du mehr?

Bannst mich in diese Kühle,
Gibst nur im Traum Gehör.
Ach, auf dem weichen Pfühle
Schlafe! Was willst du mehr?

01.06.2024 23:24 • x 2 #20


Wasabix
Nacht ist es
Und wieder allein
Mit mir.
Eben bist du gegangen
Fort von hier.

Unsre Herzen waren so offen,
Und weit und groß wie ein Tal,
welches in ein anderes fließt.

Und die süße Qual, dieses Hoffen
Auf ein anderes Mal,
Mit dir im gestohlenen Glück,

lässt mich- seltsam schweigend - zurück.

Wasabix

01.06.2024 23:51 • x 4 #21


Charla
Nachts

Schon Mitternacht! Mein Kopf ist wüst -
Zu Bett! Ich habe lang gewacht.
Doch ob das Aug sich müde schließt,
Wann kennt das Herz wohl Tag und Nacht?

Das Herz, das Herz hat nimmer Ruh,
Das fliegt zu dir durch Zeit und Raum,
Im Traum mein süßes Leben du,
Im Leben du mein süßer Traum!
- Theodor Storm -

04.06.2024 16:25 • x 2 #22


Charla
Lied vom Meer

Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind bei Nacht:
Du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muss er sehn, wie er
dich übersteht:
Uraltes Wehn vom Meer
welches weht
nur wie für Ur-Gestein,
lauter Raum
reißend von weit herein...

O wie fühlt dich ein
treibender Feigenbaum
oben im Mondschein.

Rainer Maria Rilke

05.06.2024 16:39 • x 2 #23


F
Die Nacht schleicht auf Samtpfoten um mein Bett
Schlaf reibt sich schnurrend an meinem Gesicht
Dunkel rollt sich auf meiner Brust zusammen
nur Ruhe finde ich nicht.

Vielleicht hab ich vergessen, ihn zu füttern,
hab den Traum nicht genug gekrault im Genick
Nun scheint er hinaus in die Wälder entlaufen
Und findet den Weg nicht zurück.

Er trägt noch das Halsband mit unseren Namen
Wer ihn findet, bring ihn an meine Tür
und klingle, egal ob Nacht oder Tag,
ich bin wach
ich warte hier.

(Florentine)

06.06.2024 00:10 • x 3 #24


Wasabix
Zitat von Florentine:
Die Nacht schleicht auf Samtpfoten um mein Bett Schlaf reibt sich schnurrend an meinem Gesicht Dunkel rollt sich auf meiner Brust zusammen nur Ruhe ...


Oh Wow , das ists wunderschön

06.06.2024 08:04 • x 1 #25


Cagy
In den Nächten,
diesen Nächten
Vermisse ich Gemeinsamkeit
Den Duft von dunklen Frauenhaaren
Das Tasten auf der warmen Haut
Da sitze ich in dem Gefängnis
Meiner zehn Gebote
Und bin bereit, bin so bereit
Nach Küssen und nach Zärtlichkeit
Mir bleibt in diesen Stunden
Ein mir vertrautes Kleid
Es hält mich sanft umschlungen
Die Einsamkeit


...................................................
Lied Klaus Hoffmann Die Einsamlkeit

06.06.2024 08:26 • x 3 #26


F
Eine neue Nacht ertrinkt in meinem Glas
Und was
was habe ich dagegen gemacht?
Ich hab still zugesehen und sie ertrinken lassen
Um sie, anstatt mich selbst, zu hassen.

Der Morgen graut und mir graut vor dem Morgen,
der mit Sorgen
und allerlei Unheil im Gepäck
schon da steht, ungewaschen, und schellt,
Der Himmel ist schwarz, wird dann rot und dann hell.

Eine neuer Morgen scheint in mein Glas
Und was
was könnt ich ihn schon daran hindern?
Nichts davon liegt in meiner Kraft oder Macht,
ich gieß das Glas nochmal voll und wünscht', es blieb Nacht.

23.06.2024 04:06 • x 1 #27


A


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