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Es ist leer ohne ihn

S
Zitat:
Und bei dir Schlaumy? Alles besser?


Kann mich vielleicht jemand (hinterruecks) erschiessen? Dann wird sicher alles besser...

12.02.2014 17:07 • #766


Vivienne
Nöööö können wir nicht
... und wieso überhaupt?

Sag mal, warum willst du das?

12.02.2014 17:12 • #767


A


Es ist leer ohne ihn

x 3


S
Liebe Vivienne,

Danke für Deine netten Worte!
Ich weiß gar nicht wirklich, ob ich ihn wieder haben will, auf keinen Fall ,den ,der er in den letzten Jahren war.
Ich will erstmal das er geht, egal wie schlimm das sein wird. Aber sich von jemandem lösen, der noch da ist und einen immer anstarrt und fragt wie es geht, ist schlimm.Am Wochenende ist es wohl soweit. Ich weiß, das ich dann bestimmt in ein Loch fallen werde.
Doch ich muss wirklich zu mir finden, bisher hatte ich auch immer geglaubt ,dass eine Kontaktsperre gut ist, allerdings hat er diese nie eingehalten und ich habe es dann immer nicht durchzuhalten, zu ignorieren.
Ist ignorieren dann das Richtige? Wie verhält man sich, wenn man vom Herzen her immer wieder antworten möchte, aber vom Kopf her nicht sollte? Wenn er immer wieder da steht ?Wie lässt man wirklich los?

12.02.2014 18:55 • #768


S
Weil es einfach zu doll wehtut, immer noch. Und diese irrationale Angst nicht verschwindet. Und ich nicht mehr kann, einfach keine Kraft mehr habe.

Wer meine truebselige Visage sieht, zieht schon freiwillig, wenn er seine Knarre dabei hat. Nennt sich Gnadenschuss.

12.02.2014 21:25 • #769


Vivienne
Liebe Sonne,

man läßt los, in dem man sich selbst überlegt, was man möchte und in dem Moment gut für einen ist.
Und da er sich anscheinend nicht entscheiden kann, dir weh tut, dir nicht gut tut, mußt du ihn erstmal gehen lassen.
Eine Kontaktsperre durchzuhalten ist nicht leicht. Aber ich würde ihm das sagen, dass du Abstand brauchst und möchtest.
Dass er sich nicht ständig melden soll. Dass es dir nicht gut tut.

Dieses wie geht es dir ist immer wieder nur eine Rückversicherung...
er soll nicht wissen, wie es dir geht. Du sollst nicht abrufbar sein. Du sollst ihn nicht mehr als deinen Lebensmittelpunkt haben.

Es ist sowieso ein Band zwischen euch vorhanden - Punkt. Das reißt nicht so schnell.

Fokussiere dich auf dein Leben.
Investiere nichts mehr in eure Beziehung.
Du brauchst keine Beziehungssicherheit.

Setze dir neue Prioritäten.
Du bist sein Stützsystem - aber lass dich nicht ständig abrufen - keine Vertrautheit - keine Verbundenheit.
Entgleite ihm.

Viel viel Kraft Mut,
Vivi

12.02.2014 21:39 • #770


Vivienne
Zitat von Schlaumeierchen:
Weil es einfach zu doll wehtut, immer noch. Und diese irrationale Angst nicht verschwindet. Und ich nicht mehr kann, einfach keine Kraft mehr habe.
Wer meine truebselige Visage sieht, zieht schon freiwillig, wenn er seine Knarre dabei hat. Nennt sich Gnadenschuss.


Langsam mache ich mich ernsthaft Sorgen um dich.
Vor was hast du Angst?

Hast du schon mal überlegt, in eine Klinik zu gehen?
Man nennt das Krisenintervention. Geht in einer psychosomatischen Einrichtung, aber auch in psychiatrischen
Kliniken. Ich glaube, du brauchst jetzt ganz arg dringend professionelle Hilfe.

12.02.2014 21:42 • #771


S
Ja, ich will es schaffen! Ich will den Abstand , trotz der großen Angst , das er dann Dinge tut, die ich nicht verzeihen könnte, aber ich muss verstehen, das das nicht mehr in meiner Hand liegt! Ich weiß auch das es der einzige Weg ist...... Ich vermiss ihn schon jetzt..... Ich will aber auch nicht warten, merke aber tief in mir, das ich das tue, das ich immer noch hoffe er kommt zur Besinnung .... Ich möchte diese Gedanken so gerne aufgeben, weiß aber nicht wie.Ich sag es mir den ganzen Tag:es ist vorbei, er kommt nicht zurück, aber er war solange Teil meines Lebens.... und das wird er immer sein.

12.02.2014 22:59 • #772


A
Hallo Sonne,

das ist wirklich eine traurige Geschichte. 25 Jahre ist eine lange Zeit, es macht mich traurig, dass Menschen sowas wegwerfen, vielleicht nur aus Neugier. Was erhofft er sich denn noch bei ihr zu finden? Etwas erstrebenswerteres als den Ehebund fürs Leben?

Und dann die Andere, hat sie denn keinen Respekt davor? Unfassbar viele Menschen besitzen keine moralische Verantwortung.

Ich stimme Vivienne zu. Vielleicht wäre es erstmal das Beste, sich zu lösen und die Kontaktsperre einzuführen. Mir kommt das auch wie eine Rückversicherung vor. Das habe ich die letzten Monate auch durchgemacht.
Und wie soll es dir schon gehen? Was bitte, soll diese Frage seinerseits, nach dem was passiert ist?

Es tut mir leid.

13.02.2014 07:11 • #773


Vivienne
Liebe Sonne,

ich lese aus deiner Nachricht sehr viel Kraft und Vertrauen.

Ich kenne all deine Gedanken und Gefühle so gut. Und du hast mein vollstes Verständnis.
Ich weiß wie weh es tun kann und wie einen die Ängste hemmen und manipulieren.
Aber am Ende sind es nur deine Gedanken, die dich runterziehen.

Gib dir Zeit. Es dauert einfach seine Zeit. Die Wunde ist soo soo frisch. Hab Geduld und Vertrauen.

Weißt du, er muss auch für sich und sein Leben lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Ich glaube durch den Abstand mit dir, kann er erst wieder spüren, was er wirklich verlieren kann,
was er wirklich will und wen er wirklich liebt. Wenn euer Weg gemeinsam sein soll, dann werdet ihr
auch wieder zusammen gefügt.

Ja, du mußt akzeptieren, dass es nicht mehr in deiner Hand liegt und loslassen.
Das fand ich bei mir auch das Schwerste. Aber es ist so und was man nicht ändern kann, muss man akzeptieren.

Auch er wird dich vermissen. Und das ist wichtig. Wie kann er Sehnsucht haben, wenn er ständig da ist?
Das geht nicht. Deshalb solltet ihr euch räumlich trennen, damit ihr beide wieder klar werdet.

Erst einmal ist es wichtig, dass in dir ein Vertrauen wächst und das geschieht nicht von heute auf morgen.
Ich kenne das: ich will ich will ich will... aber das mußt du versuchen abzulegen. Jetzt ist das nicht wichtig.
Und dieser Prozess geht in seinem Tempo. Ich kenne die Tiefen, ich habe die Hölle gesehen, aber ich kenne auch
die Höhen. Und mich viel besser als je zuvor.

Es geht um inneren Wachstum und dass wir nicht abhängig sind von anderen Menschen oder uns abhängig machen.
Dann bleiben wir Opfer. Und das willst du doch nicht?

Verbringe viel Zeit mit deinen Kindern. Mit anderen lieben Menschen, die dir Trost schenken können.
Mach endlich all das, worauf du schon immer Lust hattest. Es ist DEIN LEBEN - DEINE ZEIT - DEIN TRAUM !
LEBE IHN!

Ganz bestimmt wird er immer ein Teil deines Lebens sein und einen Platz in deinem Herzen haben.
Und das ist schön und gut so. Schaue nicht zurück. Versuche langsam in dein neues Leben zu gehen.
Schritt für Schritt.

Du wirst sehen, ganz tolle Menschen werden dich dabei begleiten!

Alles Liebe,
viel viel Kraft und Zuversicht,
Vivi

13.02.2014 10:46 • #774


A
Ich fahre mal mit meiner Geschichte fort.

Ich war lange Zeit einsam gewesen, schon krankhaft einsam. Über 10 Jahre keine wirkliche Beziehung geführt. Dabei sehe ich nicht mal schlecht aus. Aber es war meine Art, die mich in diese gefühlte Verdammnis zwang. Durch mein Philosphiestudium habe ich mich selbst ins absolute Abseits katapultiert. Wenn man alles hinterfragt, an der Welt, den Mitmenschen und sich selbst, was bleibt dann übrig? Nur Fragen, und also Unsicherheit. Unsicherheit ist aber für einen Mann, der eine Frau kennenlernen will, nicht unbedingt förderlich. Es fehlt Souveränität.

An der Einsamkeit habe ich zunehmend gelitten, und egal was ich versucht habe, ich kam nicht mehr aus ihr heraus, kam nicht mehr aus mir selbst heraus. Es war wie ein Fluch. Wie die Einsamkeit zunahm, wurde die Sehnsucht größer. Es entstand ein Teufelskreis, denn lernt man jemanden kennen, muss man sich schliesslich auch zurückhalten können und normal sein. Sie bemerkten schnell, dass ich nicht für voll genommen werden konnte, die Abfuhren verschlimmerten die Isolation natürlich nur.

Der jahrelange, keineswegs geradlinige Weg führte schliesslich zu oben begonnener Geschichte. Hier hatte ich mich schon gut gewandelt, ich war kein Vergleich mehr zu früheren Jahren, hatte mich stark verändert. Aber immer noch, keine Beziehung und einsam. Und dann, wie oben erwähnt, beschwörte Sie mich schon fast, ich müsse die ganze Zeit mit ihr joggen. Und es gibt ein Foto, vor dem Start, auf dem sie mich mit kokettem Blick anschaut. Irgendetwas war plötzlich in Sie gefahren, und ich merkte es. In meiner chronischen Einsamkeit war ihre Anhänglichkeit und Zuwendung natürlich etwas sehr schönes, und ich war bereit mich darauf einzulassen, in der Hoffnung, dass es mit dem Alleinesein endlich ein Ende haben würde. Ich fragte sie mal, was Sie denn damals so getrieben hat, den privaten Kontakt mit mir zu suchen. Sie konnte es nicht benennen, Ich weiß nicht, irgendetwas war da...

Wir trafen uns also an einem Samstagabend im Kino. Nachtzug nach Lissabon interessierte uns beide. Bevor der Film anfing unterhielten wir uns über die unangenehmen Entwicklungen in unserem Unternehmen, schliesslich fragte ich Sie, ob Sie nach dem Film schon was vorhabe. Die Erinnerung wie sie antwortete werde ich wohl nicht mehr vergessen. Mit gespitzten Lippen und leicht hochgezogenen Schultern in ihrem rötlichem Jäckchen, den Kopf mir zugewandt und mich aus ihren blauen Augen unverwandt anschauend, ließ Sie ein längergezogenes Nöö vernehmen, wobei Sie sich leicht zur Seite neigte und kaum merklich langsam den Kopf schüttelte. Ihre Art signalisierte bereits, dass Sie gerne noch was danach mit mir unternehmen würde, noch bevor ich die Frage gestellt hatte.

Ich will ehrlich sein und dem besseren Verständnis wegen alles darlegen, was zwischen uns eine Rolle gespielt hat, mag Sie oder ich auch in einem moralisch verwerflichem Licht erscheinen. Denn Sie sagte mir schon früh, Sie habe einen Freund. Der wohnte und arbeitete im angrenzenden Ausland. Es stellte sich schnell heraus, dass es mit ihm nicht mehr gut lief. Wegen letzterem und meiner verzweifelten Einsamkeit überschritt ich diese Grenze - bei aller Stutzigkeit über die Situation und dem Licht, das dieser Sachverhalt jetzt auf ihre Person warf - bewusst, die ich früher bei anderen Frauen immer gewahrt hatte. Nun sollte es mir egal, sollte ich einmal nicht die Moralapostel sein, die ich früher immer spielte, zumal Sie auf mich zuging, wie keine andere in Jahren zuvor. Warum, weiß ich bis heute nicht so recht, aber ich gestehe, ich machte mir Hoffnung, obwohl ich Sie von nun ab auch als gefährlich einstufte.

Nach dem Film waren wir noch etwas trinken und eine Kleinigkeit essen. Sie packte ziemlich schnell private Dinge aus, die man jemandem, den man kaum kennt, normalerweise nicht sofort erzählt. Ich weiß aber kaum noch, über was wir uns unterhielten, aber eine Sache sollte die Erinnerung an diesen Abend beherrschen.
Meinem jahrelangen Alleinesein gemäß hatte ich kaum Erfahrung sammeln können, wie man sich Frauen gegenüber beim Kennenlernen gemäß verhält und wie man Gesagtes im Rückschluss auf die Person, die einem momentan gegenüber sitzt, deuten kann. Nachdem ich Sie und unser Beziehungssein in den folgenden Monaten näher kennengelernt hatte wusste ich ihre Geschichte, die Sie mir an diesem Abend erzählte, im Hinblick auf ihre Person, und vielleicht sogar generell in Hinsicht auf Rollenspielchen zwischen Männlein und Weiblein, eine Deutung zu verleihen. Sie wollte sich interessant machen.

Wir redeten über ihre Ausbildung. Sie hatte in einem Hotel gelernt. Ein Irrenhaus, wie Sie es nannte. Wo so gut wie jeder mal mit jedem in gewisser Hinsicht anbandelte, kreuz und quer. Der Oberaufseher des Irrenhauses Herr Hoteldirektor ging mit gutem Beispiel vorbildlich voran und schreckte nicht vor Anspielungen und Taten zurück, die die Grenze zur s.uellen Nötigung überschritten. Sie selbst hielt sich dort wohl verhältnismäßig einigermaßen zurück, da Sie in dem Betrieb ihren Freund kennengelernt hatte und bald mit ihm zusammen war, doch auch die eine oder andere Eskapade ereilte Sie. Sie suchte Bestätigung, denn ihr Freund behandelte Sie diese Zeit über sehr schlecht. Das gipfelte bei ihr persönlich in der s.uellen Erfahrung mit zwei Männern gleichzeitig, die gut über 15 Jahre älter waren.

Der Eine kam öfters zum Essen in das Restaurant des Hotels, wo Sie ihn bediente. So lernten sie sich kennen. Offensichtlich ein totales A rschloch, wie Sie von vornherein erkannte. Aber ein richtiger Mann, erfolgreich mehrere Restaurants führend, mit der Attraktivität des Karrieremenschen ausgestattet, der wusste was er wollte und es sich nahm, wie es für einen Gewinner typisch ist. Erfolg macht ja schon attraktiv, hatte Sie einmal zu mir gesagt und gab mir einen weiteren Einblick in ihre Person. Sie verliebte sich in ihn, hier hatte ich das erste Mal in meinem Leben wirklichen Liebeskummer, und ich meinte, wie Sie das so sagte, jetzt Jahre danach, immer noch eine Spur der Bewunderung für das A rschloch zu bemerken. Sie war verletzt, neugierig und offen, ihr Freund missachtete Sie und zog es vor mit den anderen Jungs, die Sie desöfteren mobbten, umherzuziehen. Also gingen Sie und Er aus und trafen zufällig den zweiten und es endete im Schlafzimmer ihres Angebeteten. Das Ganze wurde einmal wiederholt, in eben demselben Dreiergespann, danach noch vereinzelt s.ueller Kontakt zu ihrem Angehimmelten, der übrigens verheiratet war und ein Kind hatte.

Ich weiß nicht so genau, was es war, dass mich innerlich sprach- und fassungslos sowie neidisch werden ließ. Durstig lauschte ich gespannt ihrer Vergangenheit, die auf mich wie ein Tollhaus des Lebens wirkte, eine Lebendigkeit, die mir ein Jahrzehnt lang abhanden gekommen war. Ich hatte solche verantwortungslosen unmoralischen Spielereien immer verachtet, und doch zog es mich in einen Bann, besonders die Vorstellung, wie sie sich zu dritt vergnügten. Nicht, dass ich mir sowas immer schon gewünscht hatte, im Gegenteil, meine Art verbat dies immer und ließ es ein Unding für mich persönlich sein. Einmal bot sich mir selbst solch eine Gelegenheit, aber ich ging nicht darauf ein. Ich denke, es war einfach die Tatsache, dass ich schon Jahre nicht mehr wirklich gelebt hatte, mich mehr oder weniger von einem Tag zum anderen schleppte und mir die Welt, an der ich partizipieren könnte, abhanden gekommen war, wofür meine Persönlichkeit der Grund war. Neben dieser mir irgendwie zwanghaft auferlegten öden Entsagung, durch die ich gefühltermaßen lange das Leben verpasste, und meinem Eingekerkertsein in meiner eigenen Persönlichkeit konnte ihre Geschichte auf mich doch nur einen solch starken Eindruck machen, da sie das andere Extrem darstellte, das ich in gegenteiliger Weise war.
Was sie erzählte, war und ist für mich nicht das Erstrebenswerte, was für mich in concreto das Leben ausmacht und das ich mir in dieser Form wünschen würde, um Gottes willen. Es war lediglich das gegenteilige Extrem meiner selbst, das mit mir kollidierte und mir in direkter Konfrontation der Darstellung und Veranschaulichung durch Sie umso mehr das Gefühl gab, nicht zu leben. Hier wird die Erinnerung an das Buch Narziß und Goldmund wach, und auch ihre Worte brannten in meinem Herzen wie Feuer.

Wir lagen einmal auf dem Bett bei ihr zu Hause und schauten einander in die Augen. Mit ihren Augen in meinen forschend sagte Sie: Das wird dein Untergang sein.

13.02.2014 15:49 • #775


Vivienne
Wow jetzt bin ich sprachlos (und gefesselt zugleich)...
Es ist wohl wahr: hier ist die Bestätigung: was wir brauchen ziehen wir an...

...und das kenne ich von ihm und mir... stetig hat uns etwas zusammen- aber auch wieder auseinandergefügt...
es ist und bleibt wohl ein Naturgesetz... es ist Anziehungs- und Trennungskraft, wir kommen in Resonanz...

...es ist eine Art Magnetismus... ich konnte mich oft dagegen garnicht wehren... es geschah und kam über mich...
... zieh zwei Dinge innerhalb des Ganzen auseinander und es gibt einen natürlichen Magnetismus, der sie wieder zusammenzieht...

Wenn man sich dafür öffnet, für das Leben öffnet, für sein Inneres, für diese Interaktion von diesen beiden gegensätzlichen Strömungen
des Bewusstseins: das Fließen aus Ganzheit heraus (Trennungs-Bewusstsein) und der Rückfluss zur Ganzheit (Einheits-Bewusstsein),
dann glaube ich kommt man seinem ICH sehr nahe... und seinem Mangel, der ausgebildet werden mag.

Genau wie in einem Teich, wo die Wellen auf der Oberfläche nach außen fließen und das Wasser durch einen unterschwelligen Sog
zurück in die Mitte trotzdem dort verbleibt wo es ist.

Es ist eine universelle Dynamik - und es war auch mein Untergang... anders wie bei der Titanic fand ich aber den Weg heraus...
wir befinden uns in einem Fluss von Einheit und Trennung...
wir wollen doch alle zu innerer Harmonie gelangen?

13.02.2014 16:19 • x 2 #776


A
Das hast Du schön gesagt Vivi.

Ich sehe das auch so, das Ganze ist eine Einheit, die in sich selbst absolut gegensätzliche Pole beinhaltet.

Und dies kann uns auch in der Beziehung begegnen.

Sie war absolut anders als ich, und gerade deshalb habe ich mich in Sie verliebt. Die Gegensätze, einander gegenüber, bauen zwangsläufig Spannung auf und entladen sich, und die Liebe ist die darauf folgende Versöhnung, die sich idealerweise bis zum Ende durchsetzen und die Gegensätze vereinen soll, wobei die Andersheit aber bestehen und gewahrt bleibt. Deshalb ist Liebe auch Kompromiss, was aber beiderseits aufgebracht werden muss, da sonst das Ungleichgewicht zu stark wird.

Lieben heisst einander annähern, das kann ich doch aber nur, wenn ich jemanden habe, der auch tatsächlich ganz anders ist als ich. Gehe ich Kompromisse ein, will ich den Erwartungen des anderen entgegenkommen. Ein Philosoph hat mal gesagt, das könnte soweit führen, dass gesagt werden könne: Ich bin Ich wenn ich Du bin, wobei es aber nicht im Sinne einer Verschmelzung verstanden werden darf, sondern im Sinne einer stetig statt habenden Versöhnung im unauslöschlichen ewigen Streite der Gegensätze, die die Liebe ist. So kann man den anderen auch lieben, wenn er absolut anders ist, und vielleicht gerade deswegen.

Ich wollte Sie bei allem Schmerz nehmen wie Sie war, wollte lieben und lieben lernen, aber Sie meinte am Ende, es würde nicht passen.

13.02.2014 16:39 • #777


C
Die meisten begehen den Fehler, den anderen nicht so zu nehmen wie er ist...einfach anzunehmen, wer man ist...das ist ein grundlegender Fehler. Erwartungshaltungen sind tödlich.

13.02.2014 16:40 • #778


Vivienne
Ich glaube, unsere Seelen sehnen sich nach Vollkommenheit.
Wir ergänzen uns mit der Seele des anderen.

Ich hatte eine große Leere in mir, bis ich ihn traf. Er füllte sie.
Doch als er ging, war sie wieder vorhanden.

Deshalb wußte ich: nur ICH ALLEIN kann diese Leere füllen: MIT MIR!
Alles andere könnte wieder gehen - aber ich gehe niemals.
Ich habe mich immer (bei mir).

Ich glaube auch, dass man nicht vollkommen gegensätzlich sein darf,
sondern einiges sollte ähnlich sein, damit man Verbundenheit fühlen kann.
Aber um zu lernen, braucht man den Gegensatz, den Spiegel, den der andere mitbringt.

13.02.2014 16:57 • #779


A
Der andere soll uns vervollkommnen. Doch wieviel Glück braucht man, hier jemanden passenden zu finden?

Zuweilen zweifelt man auch daran, ob es das überhaupt tatsächlich gibt. So wie Du, nachdem Du die letzten Monate so gelitten hast.

Ich denke es passt zu uns derjenige, mit dem es sich im Gleichgewicht Kompromisse schliessen lässt. Allerdings heisst es oft auch, die Liebe fordert immer auch ein Ungleichgewicht.
Und dass Sie wesentlich auch darin besteht, in gewisser Weise in Absehung von sich selbst für den Anderen zu sein. Aber wieweit kann das gehen? Ohne Kompromiss geht es doch nicht, eben deshalb muss der Andere uns auch irgendwie ähnlich sein, oder eben halt irgendwie passen.

Ich habe, ehrlich gesagt, in Jahren der Einsamkeit nicht verstanden, wie man diese abgrundtiefe Leere in einem mit sich selbst füllen kann, auf befriedigende Weise. Vielleicht kommt das noch, vielleicht auch nicht. An die wahre Liebe glaube ich aber noch, wenn sonst an nicht mehr viel.

Mich hat die Leere auf Zeit aufgefressen. Wenn Du nur lange genug in einen Abgrund schaust, schaut der Abgrund auch in dich hinein. Irgendwann war es nicht mehr meine Entscheidung, sondern ich konnte mich dem Blick des Abgrundes nicht mehr entziehen. Die Auswirkungen können entsetzlich sein. Es wäre schön, wenn man lernen könnte, rein aus sich selber zu sein, allerdings bräuchten wir dann wohl keine Liebe mehr.

13.02.2014 17:15 • #780


A


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