3

Es ist einfach so ungerecht

WinterEnd
Ich(m25) bin jetzt seit ca. 1,5 Monaten getrennt.
Die Beziehung ist definitiv aus. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass meine Ex(22) mit einem Arbeitskollegen mich noch während unserer Beziehung auf der Arbeit betrogen hat.
Sie versucht jetzt alles, um mit ihm eine Beziehung anzufangen. Das hat sie mir im Nachhinein gesagt. Es geht ihr sehr gut, sie ist verliebt. Sie scheint gute Chancen zu haben.
Ich auf der anderen Seite musste damals aus dem Nichts unter falschen Vorwänden - für die sie sich halbherzlich entschuldigt hat ich habe mich wie ein ar'loch benommen, dich trifft keine Schuld, ich habe auch nicht schlecht über dich gesprochen - von einen auf den anderen Tag ohne das Hintergrundwissen Schluss machen. Sie hat mich damals dazu gezwungen, weil sie es selbst nicht hinbekam.
Nun geht es ihr gut und ich bin leider isoliert. Durch sie habe ich viele meiner Freundschaften aufgegeben. Sie hatte schwere psychische Probleme, die auch behandelt worden, Probleme mit der Familie und mit sozialen Kontakten. Ich habe mich damals darauf konzentriert ihr zu helfen und mein Leben vernachlässigt. Und dann kam das Ende und ich komme einfach nicht mit der Ungerechtigkeit klar, dass es ihr gut geht und ich durch alles hier durchmuss. Sie hat die 3 Jahre einfach weggeschmissen mit einem Tschüss, ich war halt doof, aber jetzt bin ich glücklich. Ich wünsche ihr so sehr, dass sie auch durch so etwas durch muss und dass es ihr nicht besser geht.
Ich habe den Kontakt abgebrochen, natürlich. Ich habe viel angefangen, das hilft auch. Meistens. Aber dann gibt es die Phasen wo ich gar nichts mehr tun kann und einfach nur noch in dieser Spirale von Unfairness, Hass wo ich nicht vergeben kann für den Betrug und meiner Isolation stecke. Ich kann leider meiner Freunde nicht immer damit belasten. Es gab schon welche die meinten, sie hatten das mit anderen Bekannten schon und könnten das nicht auch noch von mir ertragen... Auch wenn sie versuchen mit Aktivitäten da zu sein.
Ich muss dazu sagen, dass meine Ex-Freundin - auch wenn sie mir selten nur geholfen hat, da sie eigene Probleme hatte - immer ein Ansprechpartner war, den ich nun nicht mehr habe... Ich brauche jemanden, mit dem ich immer mal reden kann, ich verzweifel sonst. Ich möchte endlich wieder so leben können ohne jemanden zu brauchen ich weiß aber nicht wie. Bitte hilft mir da jemand, wie ich verzeihen kann, wie ich selbst zurecht komme.

30.08.2016 15:35 • #1


Keto
Du wirst hier viele Gesprächspartner finden...hier im Forum bist du genau richtig.

Was mir bei deinem Text auffällt, ist, dass du nach Vergebung suchst. Du willst deiner Ex vergeben? Wegen dem Betrug und der Isolation, oder?
Warum Isolation? Wie kann sie da Schuld auf sich geladen haben?

Und dann beklagst du die Unfairness. Welche bestimmte Unfairness meinst du da genau?
Das Leben an sich ist nicht fair oder unfair. Es ist das, was die Menschen daraus machen.
Oder meinst du die Unfairness, dass sie jetzt glücklich ist und du nicht?
Würde es dir denn besser gehen, wenn es ihr nicht so gut gehen würde? Würde es irgendwas an deiner Situation ändern?

Was ich bei deinem Text vermisse, sind ehrliche Gefühle für deine Ex.
Ich lese da nur von Hass, Unfairness, Klagen und schlechten Wünschen für sie...

30.08.2016 17:17 • x 1 #2


A


Es ist einfach so ungerecht

x 3


WinterEnd
Ich habe mal gehört, dass man um anderen zu vergeben, sich selbst erst vergeben können muss. Ich will sie nicht hassen. Ich will nicht an diesem Hass hängen und mich immer wieder daran aufhängen und immer wieder reinfallen. Wegen dem Betrug zum einen. Sie hat mir gesagt, dass sie immer ehrlich sein will. Ich habe sie von Anfang an darum gebeten und dann tut sie dies...
Die Isolation kam weil sie geklammert hat, ich durfte nicht viel und sollte immer für sie Zeit haben und darauf habe ich mich eingelassen. Das ist aber nicht ihre ganze Schuld. Ich selbst habe mich zum einen darauf eingelassen, weil es ihr so schlecht ging und mich um sie gekümmert. Zum anderen war es einfacher sich nur um einer Person zu kümmern. Daher will ich mir verzeihen, dass ich es so vergeigt habe... und mich auch selbst isoliert habe...

Ich meine die Unfairness, dass sie unehrlich war, mir keine Chance gegeben hat und es nicht einfach vorher beendet hat. Sie kam nachdem sie mich betrogen hat nochmals her und hat ohne etwas mir davon zu sagen ein Wochenende hier verbracht. Sie hat sich zu vielen teuren Dingen eingeladen. Sie hat so getan als wäre nichts.
Und ja ich finde es unglaublich ungerecht, dass es ihr jetzt so gut geht, nachdem sie mich so verletzt hat. Ich finde es ungerecht und es würde mir Trost spenden, zu wissen, dass sie weil sie ähnliches erlebt reflektiert und ein besserer Mensch wird....

Ehrliche Gefühle inwiefern? Wie sehr ich sie geliebt habe? Ich habe mit ihr mehrfach Krankenhausbesuche durchgemacht, weil sie aus dem Nichts umgekippt ist und sich eine schwere psychische Störung herausgestellt hat. Ich war immer für sie da. Ich habe mich selbst aufgegeben um ihr bei jedem Problem zu helfen. Ja ich habe sie sehr geliebt. Sie war die Person, mit der ich alt werden wollte und mir auch Kinder vorstellen wollte. Ich wollte sie immer beschützen und dann hat sie mich eben nicht mehr gebraucht und mich direkt betrogen. Sie hat immer gemeint, sie hätte Angst, dass es mit uns bald aus wäre. Dass sie eine Trennung oder Entfernung zu mir nicht ertragen würde und dafür betrügt sie mich auf der Arbeit mit einem Kerl (ja mit GV).
Weil sie es nicht fertig gebracht hat mir die Wahrheit zu sagen, habe ich dann Schluss gemacht, dass sie nicht unter meiner Anwesenheit leiden muss. Das fand sie gut, hat sich bedankt und gesagt, dass sie sich viel freier fühlte.

Kurz ich möchte ihr, trotz dessen, dass sie so zu mir war, verzeihen können. Ich möchte der Person, die ich so sehr geliebt habe, einfach nichts schlechtes Wünschen. Ich möchte wieder normal leben ohne davon gelähmt zu sein. Ich möchte nicht hören, dass was mir Familie und Freunde sagen, dass sie das schlechteste war, was mir passieren konnte und ich froh sein soll, dass ich so los bin. Ich möchte sie einfach nicht mehr verfluchen müssen, dass sie so einen Charakter hat... Ich will, dass mir das egal ist. Ich will darüber hinwegkommen. Das ist alles.

30.08.2016 17:33 • #3


K
Was ich aus deinen Zeilen entnehme hast du viel geleistet!
Dich für jemand ins Zeug gelegt.
Mach das gleiche jetzt für dich und es wird dir bald besser gehen.
Falls ein kleines Helfersyndrom dahintersteckt, nur mal so am Rande,
dann wäre u. U. eine therapeutische Hilfe nicht das Schlechteste.
Der Weg den du gehst ist jedenfalls gut,
sich selbst verzeihen und nicht in Wut und Hass verharren,
das beste um den eigenen Frieden (wieder) zu finden.
Alles alles Gute!

31.08.2016 09:20 • x 1 #4


W
Hey @WinterEnd
ich denke, es ist schon mal gut, dass Du hier gelandet bist, Du wirst immer jemanden finden, der Dir zuhört und keiner ist genervt. Wobei man Freunde da auch ruhig mal ein bisschen in die Pflicht nehmen darf
Ich finde Du bist schon auf einem ganz guten Weg, Du willst sie nicht hassen und hast ja auch schon selber gemerkt, dass Dir das sowieso auch nicht gut tun würde. Ich denke, Du brauchst einfach noch ein bisschen Geduld mit Dir selbst, die Trennung ist ja noch recht frisch und sie hat Dich sehr verletzt.
Denke, das Wichtigste ist, aus der Isolation raus zu kommen. Freunde von früher anrufen, liebe Menschen werden das verzeihen. Sport. Raus gehen.... Ach ja, BTW, in München haben wir regelmäßig TS Stammtisch, ist immer schön und witzig und der Austausch tut auch gut. Nächstes Mal am Samstag. Falls Du Interesse hast, schreib mir PN
Alles Gute für Dich

31.08.2016 10:32 • x 1 #5


WinterEnd
Danke für die lieben weiteren Antworten.
Ich war jetzt die letzte Woche im Spontanurlaub. Ich habe viel gelesen. Viel Sport gemacht. Sehr viel nachgedacht.
Ich habe viele Erkenntnisse für mich gefunden. Ich weiß, was ich tun kann, was ich tun muss.
Ich denke, dass ich Stück für Stück von dem ganzen fortkomme.
Ich habe mir aus Büchern (keine Trennungsliteratur ) einige Sachen herausziehen können.
Meine Albträume sind viel weniger geworden, ich denke nur noch zeitweise an sie. Ich sehe vieles nüchterner und rationaler, bzw. ich zwinge mich auch dazu. Aber damit lebt es sich tatsächlich leichter. Die Wut hat abgenommen, das ungute Bauchgefühl auch, aber es kehr schon noch vereinzelt zurück. Ich bin gespannt, wie es
außerhalb des Urlaubs läuft.
Ich entdecke gerade auch Vieles wieder, was ich in dieser Beziehung verloren habe, es ist ein seltsames, nostalgisches aber dennoch nicht schlechtes Gefühl.

Ein kleine Sache bewegt mich allerdings immer noch, ich frage mich, ob meine Ex hier jemals in dem Forum auftauchen wird und das Lesen wird. Eigentlich sollte mir das egal sein, aber hm. Ich hatte auch im Urlaub ein wenig Angst ihr plötzlich zu begegnen, da ich im Momentan einfach nur noch meine Ruhe vor ihr brauche. Auch wenn ich doch so gern ihr noch viel gesagt hätte.

Ich denke, wenn ich mich traue, werde ich mich mal melden. : )
Danke nochmals : )

06.09.2016 13:55 • #6




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag