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Es ist aus - absehbar, aber es schmerzt dennoch so sehr

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Hallo.

Vor drei Tagen hat sie am Telefon Schluss gemacht. Es nimmt mich sehr mit, ich bin so unendlich traurig und verzweifelt, da ich sie so sehr geliebt habe. Und darin lag auch ein Teil des Problems. Es war von Anfang an eine einseitige Angelegenheit - denn sie hatte mich nach eigenen Worten nie geliebt, sondern nur sehr gemocht.

Wie alles anfing:
Ich habe sie über eine Kontaktörse im Internet im September letzten Jahres kennen gelernt. Sie schrieb mich an. Schnelles Treffen, beim fünften ca. 2 Wochen später kamen wir uns näher, wurden intim und waren seitdem ein Paar.
Doch die Beziehung war von Beginn an kompliziert: sie wohnte ca. 75 km entfernt, hatte ein 5j. Kind von ihrem Noch-Ehemann, von dem sie seit Februar 2011 getrennt war. Die Enttäuschung durch die Art/den Grund der Trennung, der körperliche und psychische Stress durch die Doppelbelastung (fast) alleinige Kindererziehung und Vollzeitjob, und daraus resultierend wenig Zeit für sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse, machten ihr immer schwer zu schaffen. Sie war ausgebrannt, körperlich und seelisch angeschlagen.

In der Situation lernten wir uns also kennen. Sie stellte mich auch gleich vielen ihrer engsten Freunde vor und auch der Tochter (die natürlich auch unter der Trennung litt, aber mich mochte und akzeptierte). Ich fuhr meist einmal unter der Woche und am Wochenende zu ihr.
Obwohl sie es genoss, dass wir jedesmal guten S. hatten und ich sie danach noch sehr lange gestreichelt habe, hatte sie mir immer wieder gesagt, dass sie nicht in mich verliebt sei. Sie machte dafür immer ihre Situation verantwortlich, dass sie sich nicht so einlassen und fallen lassen könne. Es läge nicht an mir.
Wir beide hatten aber Hoffnung, dass sie mit der Zeit etwas ausgeglichener würde und sich unsere Beziehung in eine positive Richtung entwickelt. Aber der Stress und Druck, der auf ihr lastete wurde einfach nicht weniger, ihre Gefühle für mich nicht stärker.

Mitte Januar wollte sie dann die Beziehung beenden, weil sie diese eher als weitere Belastung für sich empfand. Ich fuhr zu ihr für eine Aussprache. Wir weinten beide viel. Sie sagte, sie habe wohl die Trennung noch nicht verarbeitet und wäre nicht bereit für eine neue Beziehung. Angst vor weitere Enttäuschung, fehlende Zeit, die Beziehung zu führen und gleichzig nicht ihre Tochter zu vernachlässigen. Es läge nicht an mir (ich habe einen tollen Mann an meiner Seite, und kann mich nicht in ihn verlieben. Und weiß nicht warum.). Unsere Aussprache endete aber damit, dass sie meinte, sie wolle nicht, dass ich jetzt gehe (ich machte ihr auch deutlich, dass wir uns dann nie mehr wiedersehen würden, da ich den Kontakt abbrechen müsse. Denn ich liebte sie zu sehr, als dass ich auf rein freundschaftlicher Basis Kontakt halten könne.). Wir wurden wieder intim und ich übernachtete - wir blieben zusammen. Eben bis letzten Mittwoch, als sie endgültig Schluss machte.

Ich hoffe ich bin stark genug, dass ich sie nicht anrufen muss, nur um ihre Stimme zu hören und mir das trügerische Gefühl zu geben, dass doch noch alles wie vorher ist, wie in den 5 Monaten, die wir zusammen waren.

Ich muss so viel an sie denken, ich sehe Bilder und Szenen aus unserer Beziehung vor meinem geistigen Auge und werde dann so unendlich traurig. Ich kriege einen Kloß im Hals, das atmen fällt mir schwer, als hätte ich einen Sack Zement auf der Brust und meine Augen werden wässrig. Oder ich denke einfach nur an sie, was sie wohl gerade macht, und dass ich nie mehr Teil ihres Lebens sein werde, und ich muss heulen wie ein Schlosshund.

Vielleicht hätte ein stärkere Mann selbst sie Beziehung beendet, statt immer nur zu hoffen, dass sie auch irgendwann diese Liebe und Hingezogenheit fühlt, wie ich es tat. Mein Verstand hat es mir zwar oft gesagt, aber wie hätte ich sie verlassen sollen, wo ich sie so liebte...?

Aber wieso nur liebe ich so bedingungslos? Sicher würde es mir besser gehen, wenn ich meine Liebe an mehr Egoismus geknüpft wäre...aber so bin ich nicht, leider.
Denn genau betrachtet war die Beziehung nie wirklich gleichberechtigt. Ich habe viel mehr gegeben, als ich zurückbekommen habe, und in einer gesunden Beziehung sollte es doch einigermaßen ausgeglichen sein, oder?
Ich habe mir eine Bahncard 50 zugelegt, 100-150 Euro Fahrtkosten im Monat investiert (viel Geld für mich) und bin nach der Arbeit unter der Woche und an den Wochenenden zu ihr gefahren - ich habe es gern gemacht. Ich habe sie jeden abend so lange gestreichelt, ohne dass sie es bei mir gemacht hätte (sie wusste wie gern ich auch gestreichelt werde, aber sie konnte/wollte es nicht). Wir haben kaum was unternommen - wenn das Kind zuhause war, war es auch kaum möglich. Aber sie hat ihre kinderfreie Zeit (Babysitter) dann lieber mit ihren Freunden verbracht. Wenn sie mal Pläne machte, die mich einschlossen (Städtetripp, gemeinsame Unternehmungen), war ich am Ende doch außen vor und stattdessen ging sie leber mit einer Freundin. Unsere gemeinsame Zeit spielte sich fast nur in ihrer Wohnung ab, und nicht selten hatte ich das Gefühl, dass sie mich eigtl. nur als Partner wollte, der ihr S. und Streicheleinheiten gab. Komplimente und gelegentliche kleinere Aufmerksamkeiten (Blumen, Pralinen, mal eine CD) wurden von ihr meist relativ gleichgültig angenommen, oder hinterfragt (bei den Komplimenten). ich hatte den berechtigten Eindruck, dass alles was mit Emotionen und unsere Partnerschaft zu tun hat, ihr Unbehagen bereitete, sie damit nicht klar kam und abblockte. So drehten sich auch unsere Gespräche meist nur um alles andere (Ärger mit dem Noch-Ehemann, der Tochter, der Arbeit), außer unser um uns beide und unsere Beziehung.
Sie erkannte dieses Muster ja selbst auch und auch meine damit verbundene gelegentliche Unzufriedenheit. Letztere wiederum hat den Druck auf sie erhöht.

Aber ich habe alles mitgemacht und fast immer kommentarlos ertragen, eben weil ich dachte, dass ich damit keinen Druck auf sie aufbaue und ihre Gefühle mir gegenüber sich mit der Zeit intensivieren würden.

Dass es laut ihrer eigenen Aussage nicht an mir lag, dass sie sich nicht verlieben konnte und nun die Beziehung gelöst hat, weil sie einfach nicht reif für eine neue Beziehung ist, hilft mir irgendwie auch nicht bei der Bewältigung meiner Trauer...

Ich habe immer geglaubt, dass sie sich trotz all ihrer Probleme verlieben müssen könnte, oder gerade deswegen. Denn sollte eine Partnerschaft nicht positiv empfunden werden und Kraft und Motivation geben? So denke ich jedenfalls von mir, dass ich genauso empfinde, dass Liebe doch unabhängig von persönlichen Problemen entsteht. Aber offenbar war sie noch so blockiert, dass Liebe nie entshene konnte - und somit wiederum hat sie die Beziehung nicht als etwas Positives, Enthusiasmus hervorrufendes empfunden, sondern als weitere Belastung.

Mich quält der Gedanke, dass ich wohl nie eine wirkliche Chance hatte, dass ich so viele Gefühle investiert habe und dadurch verletzbar geworden bin, und nun wieder mit meiner Trauer und Verzweiflung dasitze. Und mit so viel Liebe, Zuneigung uns Sehnsucht, die aus mir doch eigtl. heraus möchte und diese Frau zum Ziel hat. Und ich weiß nicht, wass sich schlimmer anfühlt - dass ich ihr nicht mehr meine Liebe geben kann (die ja eigtl. doch nie wirklich ankam; und die doch so tief in mir drinsitzt und sich den Weg nach draußen bahnen will) oder nicht ihre Liebe zu spüren. Eigtl. kann es nur das erstere sein, oder? Denn ich kann ja nicht vermissen, was ich nie von ihr bekommen hatte.

Man sucht ja dann auch immer nach den Gründen für das Scheitern, bei sich und beim Ex-Partner. Und ich frage mich, ob ich denn etwas hätte anders machen sollen, und ob ich unbewusst solch schwierige Beziehungen anziehe...ich glaube jedenfalls, dass ich jemand bin, der sehr gerne viel gibt, auch viel mehr, als er zurückbekommt und damit in einer Beziehung leben kann. Mehr Egoismus (schon aus Selbstschutz) wäre vielleicht besser, aber kann man das lernen?

Versuche mich abzulenken, um nicht ins Grübeln zu geraten und die aufwühlenden Bilder aus meinem Kopf fernzuhalten, indem ich möglichst aus der Wohnung gehe, Freunde treffen und reden. Hilft mal mehr, mal weniger. Am liebsten würde ich die letzten 5 Monate aus meinem Gedächtnis löschen, um nicht die kommenden Wochen und Monate zu leiden - schade, dass es keinen Schalter gibt, den man einfach so umlegen kann...

Kennt vielleicht jemand ein zuverlässiges (Arznei-)Mittel, welches hilft, auf bessere Gedanken zu kommen, über die Traurigkeit und Verzweiflung hinweghilft und stimmungsaufhellend wirkt?

Danke fürs Lesen und eure Ratschläge.

25.02.2012 16:12 • #1


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Zitat von Andy74:
Vor drei Tagen hat sie am Telefon Schluss gemacht. Es nimmt mich sehr mit, ich bin so unendlich traurig und verzweifelt, da ich sie so sehr geliebt habe. Und darin lag auch ein Teil des Problems. Es war von Anfang an eine einseitige Angelegenheit - denn sie hatte mich nach eigenen Worten nie geliebt, sondern nur sehr gemocht.


Trennung, der körperliche und psychische Stress durch die Doppelbelastung (fast) alleinige Kindererziehung und Vollzeitjob, und daraus resultierend wenig Zeit für sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse, machten ihr immer schwer zu schaffen. Sie war ausgebrannt, körperlich und seelisch angeschlagen.

Sie sagte, sie habe wohl die Trennung noch nicht verarbeitet und wäre nicht bereit für eine neue Beziehung. Angst vor weitere Enttäuschung, fehlende Zeit, die Beziehung zu führen und gleichzig nicht ihre Tochter zu vernachlässigen. Es läge nicht an mir

Vielleicht hätte ein stärkere Mann selbst sie Beziehung beendet, statt immer nur zu hoffen, dass sie auch irgendwann diese Liebe und Hingezogenheit fühlt, wie ich es tat. Mein Verstand hat es mir zwar oft gesagt, aber wie hätte ich sie verlassen sollen, wo ich sie so liebte...?

Aber wieso nur liebe ich so bedingungslos? Sicher würde es mir besser gehen, wenn ich meine Liebe an mehr Egoismus geknüpft wäre...aber so bin ich nicht, leider
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willkommen andy

ich kann mir vorstellen wie es dir jetzt geht, du hast jetzt viele gefühle zu verarbeiten und es geht dir dadurch körperlich und seelisch schlecht. da musst du leider durch, wie wir alle auch. aber du selbst kannst viel tun, damit es dir bald besser gehen kann.

du fragst nach arznei-mitteln - für rezeptpflichtige ist dein arzt zuständig. scheue dich nicht ihn aufzusuchen wenn du unterstützung brauchst, denn eine trennung zu verarbeiten bedeutet viel stress und leid für körper-geist und seele.
es gibt pflanzliches, johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend, baldrian wirkt beruhigend. Sedariston ist eine kombination von beiden, es sollte regelmäßig genommen werden und braucht aber ca. 1 woche ehe es wirkung zeigt. frage mal in der apotheke nach, die können dich gut beraten.

für dich selbst ist abwechslung sehr wichtig, sport, sich mit freunden treffen, hobbys nachgehen, dir selbst einfach immer wieder etwas gutes tun.

du hast selbst schon soviel erkannt und weisst im grunde, dass du - egal wieviel du machst für deine freundin - sie nicht wirklich erreichen kannst.
deine freundin hat die trennung und die daraus entstandenen ängste und verletzungen nicht überwunden und ist nicht frei davon.
schade, das sie nicht mehr dafür getan hat um das abzubauen.

sie kann dich wie einen guten freund mögen, mehr nicht.
sie ist ehrlich zu dir und hat dich nicht versucht hinzuhalten.
ja, vielleicht wäre es besser gewesen früher selbst zu gehen.

so traurig das ist, lasse sie los, sie muss erst mich sich selbst im reinen sein bevor es sinn macht eine beziehung einzugehen.

lebe deine trauer und verarbeite sie, hole dir alle unterstützung, die du dafür brauchst und schreibe und lese hier, das kann dir helfen besser darüber hinwegzukommen.
vor allem halte kontaktsperre ein - es würde dich sonst nur jedesmal wieder neu herunterziehen und bringt dir nichts.

ich wünsche dir viel kraft und glück!

25.02.2012 17:31 • x 1 #2


A


Es ist aus - absehbar, aber es schmerzt dennoch so sehr

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Vielen Dank für deine Antwort Alena.

Ich denke ich werde tatsächlich einen Arzt aufsuchen, um mich da noch beraten zu lassen.

Ich werde wohl auch hier immer wieder mal reinschreiben, was mich bewegt, wie ich mich fühle - einfach um es mir von der Seele zu schreiben, in der Hoffnung, dass ich mich besser fühle oder auch mal eine aufbauende Antwort zu erhalten. Und möchte jetzt gleich den Anfang machen.

Die letzten drei Tage bin ich abends immer unterwegs gewesen. Habe mich mit Freunden getroffen, mich mit ihnen über unsere jeweiligen Probleme unterhalten - es ist fast beängstigend, von wievielen anderen Beziehungsproblemen, Trennungen und Verzweiflung ich erfahren habe...
Ich war froh nicht alleine zuhause sitzen zu müssen, alleine mit meinen Gedanken und zuviel Zeit für negative Gedanken.
Mein Verstand erfasst die Umstände und die Wirklichkeit meiner Situation - schon während der Beziehung. Aber die Gefühle übertrumpfen einfach alles, es kommt immer wieder alles hoch

Heute muss ich besonders stark sein, weil ich vermutlich fast den ganzen Tag zuhause bleiben werde. Ich habe Angst davor, habe auch Angst vor der kommenden Arbeitswoche, wenn ich nach der Arbeit nach hause komme, wissend, dass abends das Telefon nicht klingeln wird, ich ihre Stimme nicht hören werde, wir nicht den nächsten Termin für meinen Besuch bei ihr ausmachen werden.
Ich sitze auf der Couch und denke an sie, was sie wohl gerade macht, ob sie sich gerade wieder eine Tasse Kaffe mit ihrer kleinen Maschine zubereitet, oder gerade in den Keller geht um Wäsche zu waschen, Muffins backt oder den Waffelteig rührt, sich mit der Tochter herumärgert, weil das Zimmer wieder wie ein Saustall aussieht. Wie gern ich sie dann immer in die Arme genommen habe, sie an mich gedrückt und geküsst habe, damit sie ein wenig entspannt. Das alles werde ich nicht mehr miterleben dürfen, ich vermisse das, ich bin so traurig darüber.
Diese quälenden Gedanken, was der Ex-Partner gerade macht, hat wohl jeder frisch Verlassene... Ich war schon so oft dieser Verlassene, und fragte mich dann oft, wie groß war die Liebe wirklich bei der Partnerin, oder wie konnte dieses doch so mächtige Gefühl so sehr abklingen?
Derzeit frage ich mich, wieso ich es nicht geschafft habe, in ihr diese Liebe zu wecken. Eine Mischung aus Selbstzweifel - war ich doch nicht der richtige für sie? - und Wut/Enttäuschung darüber, dass ich schon wieder der Verlassene und Verletzte bin. Hatte ihr zu Beginn mal gesagt, dass ich mal in einer Beziehung sowas wie der Seelenstreichler für eine Frau war, Gefühle und Hoffnungen entwickelte, aber abgeschrieben war, nachdem diejenige ihren Akku an mir aufgeladen hatte. So wollte ich nicht mehr auf der Strecke bleiben. Aber sie zerstreute damals meine Zweifel, und hat ja eigtl. auch immer mit offenen Karten gespielt.
Sicher hat auch sie ihren Akku an mir aufgeladen, aber doch glaube ich ihr, dass unsere Beziehung mit dem Gedanken an eine feste Partnerschaft angegangen ist.

Quäle ich mich zu sehr mit der Frage nach dem wie und warum? So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf - aber ich spüre, wie es mir beim Schreiben jetzt etwas besser geht. Der Tag ist noch lange, aber vorhin habe ich gemerkt, wie langsam wieder diese innerliche Unruhe in mir hochkam, Bilder und Erinnerungen, die mich so runterziehen.

Bilder und Erinnerungen...es ist schon verrückt, was man alles mit dem geliebten Partner verbinden kann.
Gestern war ich einkaufen, stand vor dem Kühlregal bei den Puddings, und plötzlich überkam mich sofort der Gedanke, wie wir bei meinem letzten Besuch bei ihr eine Woche zuvor (das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben) einkaufen waren, ich so viele Puddings gekauft und bei ihr im Kühlschrank deponiert habe. Ich musste daran denken, dass die bestimmt immer noch in ihrem Kühlschrank liegen, und habe mir überlegt, was sie wohl empfindet, wenn sie die beim Öffnen des Kühlschranks vorfindet. Ob sie wohl traurig ist, oder ob sie die sogar weggeworfen hat, um nicht an mich erinnert zu werden?
Oder heute morgen kam im TV eine Szene aus dem Film Catch me if you can. Diesen Film hatte ich bei meinem letzten Besuch auf DVD mitgebracht, wir lagen auf der Couch aneinandergekuschelt und haben den geschaut. Haben den nicht zu ende geschaut, ich ließ den Film bei ihr zurück, damit wir ihne das nächste mal zu ende schauen... Der Film liegt jetzt bei ihr, zusammen mit einem Shirt, einem Paar Socken und drei Kochbüchern von mir. Ich sagte ihr in unserem letzten Telefonat, sie soll mir die Sachen nicht zuschicken, sondern behalten oder wegwerfen. Ich wollte den totalen Kontaktabbruch mit Beendigung dieses Telefonats, in dem sie sich von mir trennte...

Ich möchte nicht an sie denken müssen, möchte jeden Gedanken an sie verdrängen, den Menschen, der mir zum wichtigsten/liebsten in meinem Leben wurde, wohl leider noch ist. Nur damit der Schmerz nicht immer wieder hochkommt. Natürlich geht das nicht...

Es ist aber auch so traurig, enttäuschend, zermürbend und kraftzehrend, wenn man sich so sehr auf einen Menschen konzentriert hat, sich körperlich und seelisch auf ihn eingelassen hat - und am Ende war alles vergebens. Und es heißt wieder von vorne anzufangen, sich irgendwann wieder auf einen neuen Menschen einzulassen, bei Null anzufangen, sich wieder in allen Facetten kenne zu lernen, Vertrauen aufzubauen und viell. intimste Geheimnisse preiszugeben, wenn das Vertrauen dann aufgebaut ist. Dieses Gefühl des Geborgenseins und Wohlfühlens zu entwickeln.

In meiner verzweifelten Naivität möchte ich glauben, dass sie an mich denkt, mich vermisst, ihren Schritt mich zu verlassen bereut. Ich weiss, dass das ein frommer Wunsch ist.

Ich habe auch ein wenig im Forum hier gelesen. Einerseits ist es so verdammt traurig, diese ganzen Schicksale als Leser mitzuverfolgen, und ich frage mich, ob mich das nicht noch mehr herunterzieht. Andererseits tut es gut zu wissen, dass man nicht alleine ist mit derlei Problemen - sozusagen Partner im Schmerz -, und die aufmunternden Antworten wirken sich auch positiv aus.

Enttäuscht bin ich momentan auch über meinen Bruder, vielleicht zu unrecht. Hatte am Freitag mit seiner Frau telefoniert, ihr mitgeteilt, dass ich verlassen wurde. Er sollte Samstag Mittag von einem Auslandsaufenthalt zurückkehren, und ich gehe davon aus, dass seine Frau ihm meine Neuigkeiten mitgeteilt hat. Habe aber bislang keinen Anruf erhalten, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Naja, viell. weiß er es ja auch noch gar nicht.

Puuh...der Tag ist noch so lange, gibt es denn keinen Vorspulknopf?

Wünsche euch allen auch viel Kraft und Durchhaltevermögen.

LG André

26.02.2012 13:46 • #3


A
Zitat von Andy74:

Ich sitze auf der Couch und denke an sie, was sie wohl gerade macht, ob sie sich gerade wieder eine Tasse Kaffe mit ihrer kleinen Maschine zubereitet, oder gerade in den Keller geht um Wäsche zu waschen, Muffins backt oder den Waffelteig rührt, sich mit der Tochter herumärgert, weil das Zimmer wieder wie ein Saustall aussieht. Wie gern ich sie dann immer in die Arme genommen habe, sie an mich gedrückt und geküsst habe, damit sie ein wenig entspannt. Das alles werde ich nicht mehr miterleben dürfen, ich vermisse das, ich bin so traurig darüber.
Diese quälenden Gedanken, was der Ex-Partner gerade macht, hat wohl jeder frisch Verlassene... Ich war schon so oft dieser Verlassene, und fragte mich dann oft, wie groß war die Liebe wirklich bei der Partnerin,



hallo andré

das ist ganz normal was sich jetzt bei dir abspielt - du liebst sie noch und die liebe ist einfach traurig weil sie jetzt nicht mehr geben kann.
und gleichzeitig ist da auch eine alte angst ohne den partner nicht mehr leben oder existieren zu können - dem ist aber nicht wirklich so.

du schriebst selbst, das sie dir von anfang an immer wieder sagte, das sie nicht verliebt sei.

erlaube dir traurig zu sein - für eine zeit - und dann erlaube dir auch wieder spass und freud - mit freunden, familie, hobbys, so wie du es auch schon machst.

es wird eine zeit brauchen, ehe das besser wird - aber es wird sich bessern!

Zitat:
hatte sie mir immer wieder gesagt, dass sie nicht in mich verliebt sei.Es läge nicht an mir.
Wir beide hatten aber Hoffnung,

sie war immer ehrlich zu dir und hat es dir von anfang an nicht verschwiegen - jetzt hat sie es dir nur endgültig mitgeteilt.
sicher hat sie es versucht dich in ihr herz einzulassen - aber wirklich konnte sie es wohl nicht. liebe läßt sich nicht erzwingen - sie ist da oder sie ist nicht da.

stimmt - es hat nichts mit dir zu tun - es hat mit ihr selbst zu tun, es liegt an ihrer unverarbeiteten situation und vielleicht weil ihr auch der wirkliche funke zu dir fehlt.

Zitat:
Quäle ich mich zu sehr mit der Frage nach dem wie und warum?

meiner meinung nach ja, du ziehst dich nur selbst immer wieder herunter damit - und wie ich schon schrieb - sie war nicht bereit für deine liebe - du hättest machen können was du willst!
und du hast sehr viel für sie getan und brauchst dir keine gedanken machen, du hast dein bestes gegeben - mehr geht nun mal nicht.

lasse sie ihren frieden finden und finde du deinen.

stelle dich selbst mehr in der vordergrund und schaue positiv nach vorn - bald wirst du jemanden finden, der über die liebe, die du gibst, glücklich ist!

26.02.2012 14:06 • #4


A
Nachdem sich bei mir die letzten paar Tage wieder eine gewisse Depri-Stimmung festgesetzt hatte, verbrachte ich heute eigtl. einen schönen Tag. Habe mich mit einer lieben Freundin im Zoo getroffen und dort den Nachmittag verbracht, dann noch was essen gegangen. Meine Stimmung war danach besser.

Bis ich nach Hause kam. Ein Nachbar hatte ein Paket für mich, obwohl ich nichts erwartet habe - hatte schon eine düstere Vorahnung, was kommt.

Sie hat mir einige wenige persönlichen Sachen zurückgeschickt, obwohl ich sie bei unserem letzten Telefonat ausdrücklich darum gebeten hatte, dass sie mir nichts zurückschicken soll. Sie sollte es behalten oder wegschmeissen, aber auf keinen Fall mir zurückschicken. Weil mich das nur weiter runterziehen würde, wenn ich nach einigen Tagen der Trennung plötzlich nochmals von ihr auf diese Weise kontaktiert werde (ich wollte ja den sofortigen Kontaktabbruch) und nochmals mit dem Holzhammer die Trennung vor Augen geführt bekomme.

Nun ist es also doch so gekommen, meine Stimmung ist wieder im Keller, ich könnte heulen, und frage mich, wieso sie meinen Wunsch nicht respektiert hat. Glaubt sie wirklich, dass ich nach 4 Wochen so ausgeglichen, gefestigt bin und mich entliebt habe, dass sie keine alten Wunden damit aufreißt?
Ich bin total enttäuscht, verletzt und verärgert, dass sie sich darüber hinweggesetzt hat. Am liebsten würde ich ihr das in einer SMS mitteilen...

25.03.2012 19:47 • #5


A
Zitat von Andy74:
Glaubt sie wirklich, dass ich nach 4 Wochen so ausgeglichen, gefestigt bin und mich entliebt habe, dass sie keine alten Wunden damit aufreißt?
Ich bin total enttäuscht, verletzt und verärgert, dass sie sich darüber hinweggesetzt hat. Am liebsten würde ich ihr das in einer SMS mitteilen...


andré

sie kann das ganze lockerer angehen weil sie von anfang an nicht soviele gefühle für dich hatte und kann es sich vielleicht nicht vorstellen, dass sie damit in frische wunden greift.

ich würde keinen kontakt mehr aufnehmen - dann geht das nur hin- und her und ändern kannst du es nicht mehr.

versuche mit ihr abzuschliessen. du hast heut einen schönen tag gehabt - und diese tage kommen wieder. schaue nach vorn-es ist verständlich, dass du ärgerlich bist, sie hat deinen wunsch einfach nicht respektiert, dass zeigt auch wieder wie sie mit menschen umgeht ...

25.03.2012 19:58 • #6




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