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Es ging alles so schnell und es wird immer schlimmer

S
Tja, ich weiß auch nicht, ob es mir etwas bringen würde, wenn ich wüsste, ob er eine andere hatte. Am Endergebnis ändert es nichts. Vielleicht könnte ich dann noch mehr Wut auf ihn empfinden und das würde mir beim Abnabeln helfen. Zumindest könnte ich ihn aber besser als den Bösen dastehen lassen.

Erstaunlich finde ich das mit dem Vornamen. Mein Ex fing zum Ende hin auch immer öfter an, mich beim Vornamen zu nennen.

Interessant ist auch, dass hier so viele einen Zeitraum von zwei Wochen nennen. Die erste Ahnung hatte ich zwar schon zwei Monate vorher, aber da war zwischendrin auch wieder alles normal.

In den letzten zwei Wochen habe ich ihn dann gar nicht mehr wiedererkannt.

Z.B. hatten wir mal über schnurlose Kopfhörer für das Joggen gesprochen, die er mir mitbrachte. Ich sagte dann total lieb und interessiert, dass auf dem Bild auf der Verpackung eine Schnur zu sehen sei und dachte, er würde mir das dann genauso lieb wie immer erklären. Stattdessen tat er als würde ihm alles aus dem Gesicht fallen, er machte eine Daumen-hoch-Geste mit seiner Hand, schaute mich dermaßen feindselig, herablassend, fast schon aggressiv an und sagte sowas wie Sag bloß....

Ich war geschockt von dieser Reaktion und diesem Blick. Er war nicht mehr der sanfte, verständnisvolle, liebe Mann, in den ich mich mal verliebt hatte. Er schien mir unberechenbar und ich hatte fast schon Angst, etwas zu sagen oder zu tun, was wieder so eine herablassende und verletzende Reaktion hervorrufen würde.

So oder so ähnlich ging es nur noch in den letzten zwei Wochen. Egal was ich sagte oder tat; nichts ließ er gelten.

Es ist mir unbegreiflich, wie man sich vom liebsten Mann der Welt innerhalb von zwei Wochen zu so einem feindseligen, absichtlich verletzenden Ungeheuer verwandeln kann. Es will mir einfach nicht in den Kopf.

17.03.2018 11:14 • #46


H
Ich glaube, sie schaffen so die nötige Distanz, um das durchzuziehen. Eine Art Abspaltung von ihren Gefühlen zum Partner.
Als meine Partnerin mich verlassen hat, habe ich sie nicht wiedererkannt. Sie nannte unsere Beziehung eine Vernuftsbeziehung, sprach davon, das alles Fassade sei und wie lange wir das aufrechterhalten könnten und dass es dauerhaft eh nicht gutgehen würde. Sie malte vor mir aus, wieviel schöner sie es mit jemand anderem haben könnte, wo alles ihrem Idealbild entspricht. Sie hatte sich das alles hübsch zurecht gelegt und ich bin gar nicht mehr an sie herangekommen, von einem Tag auf den anderen.
Das hat nichts mit dir zutun, es ist seine unreife und verletztende Art, mit der Situation umzugehen.

17.03.2018 12:05 • #47


A


Es ging alles so schnell und es wird immer schlimmer

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Gast17
Zitat von Hope78:
Ich glaube, sie schaffen so die nötige Distanz, um das durchzuziehen.


Ja, genau so sieht es aus. Das ist Selbstschutz und Vorbereitung, sowie unterbewusste Rechtfertigung, indem sich selbst eingeredet wird, dass es am Verhalten des anderen läge.

Das ist relativ normales menschliches Verhalten - auch wenn es natürlich nicht gut ist - und wer tief in sich forscht, findet auch Situationen, wo man selbst so gehandelt hat. Ist man gerade in solch einer Situation, fällt es einem jedoch nicht auf. Punkt ist immer der, dass die Gefühle weg sind und man einfach unzufrieden ist und dann ein Ventil sucht, um diese Gefühle loszuwerden, da man selbst darunter leidet.

Eine Entschuldigung ist das natürlich nicht und der anderen Person gegenüber ist Endstück ungerecht, aber trotzdem ist so ein Verhalten relativ leicht erklärbar.

17.03.2018 12:20 • #48


Gast17
Zitat von Sina2018:
Es ist mir unbegreiflich, wie man sich vom liebsten Mann der Welt innerhalb von zwei Wochen zu so einem feindseligen, absichtlich verletzenden Ungeheuer verwandeln kann. Es will mir einfach nicht in den Kopf.


Ok, das ist dann doch etwas extrem und ein völliger Wechsel seines Verhaltens innerhalb von nur zwei Wochen ist nicht normales menschliches Verhalten, wie ich es geschrieben hatte, sondern zeigt schon etwas über ihn auf, nämlich dass er dich arge Probleme - welcher Art auch immer - hat.

Dein Beispiel mit den schnurlosen Kopfhörern finde ich sehr interessant und bezeichnend. Bei meiner Schwester und ihrem Freund habe ich vor ein paar Wochen auch etwas ähnliches mitbekommen. Wir waren auf einer Baustelle und haben etwas gearbeitet. Als wir dann im Auto saßen und wieder fahren wollten, hat sie nur kurz eine Frage in dem Raum geworfen, ob wir auch alles wieder eingepackt haben. Eine verständliche und auch sinnvolle Frage. Er fuhr ihr nur so über den Mund mit einem bösen Ich würde an deiner Stelle nochmal nachschauen. Das ist EXAKT das selbe wie bei dir mit den schnurlosen Kopfhörern. Das Problem liegt einfach darin, dass derjenige, der so böse reagiert, zu diesem Zeitpunkt viel angestauten Frust in sich trägt und quasi nicht anders reagieren KANN, als er es tut. Man kann leicht sagen, er hätte sich zusammenreißen müssen, aber woher weiß man, dass er dies nicht schon die ganze Zeit getan hat und in dieser augenscheinlich völlig bedeutungslosen und harmlosen Situation jetzt das Fass einfach übergelaufen ist? Auch hier wieder ganz wichtig: derjenige, der angefeindet wird, ist absolut schuldlos an der Situation und der Anfeinder ist der Schuldige. Aber: das Problem ist einfach, dass die ganze Situation schon so dermaßen verfahren, schon so völlig vermasselt und kaputt ist, dass es früher oder später zwangsläufig zu so einem Zwischenfall kommen MUSS. Wenn eine Beziehung kaputt ist, dann sucht sich die bevorstehende Trennung (wenn man sie als separaten Körper ansehen möchte) Mittel und Wege, um durchzubrechen und findet diese auch.

17.03.2018 12:42 • #49


S
Das ist mir bewusst, dass er das ganze wahrscheinlich schon länger in sich aufgestaut hat. Das ist ja auch kein Wunder, wenn man nichts sagt, sondern immer so tut, als wäre alles bestens. Das ist schließlich genau das, was ich ihm vorwerfe. Also finde ich schon, dass er hätte anders reagieren können. Oder zumindest hat er es sich selbst zuzuschreiben, dass in diesen Situationen er so explodiert ist.

Ich sage mal so, vor diesen letzten zwei Wochen waren diese Zickereien minimal. Ich habe es darauf geschoben, dass wir schließlich auch nicht mehr ganz frisch verliebt waren und habe es abgetan mit was sich liebt, das neckt sich. Da gingen zwei Sätze hin und her und alles war wieder gut (dachte ich jedenfalls). Es war weder verletzend noch herablassend, so wie dann in den letzten zwei Wochen. Manchmal empfand ich es sogar als erfrischend. Aber dann kam halt die Wende, wo wirklich plötzlich alles ganz furchtbar war, was ich sagte oder tat.

Was ich sehr schade finde ist, dass, obwohl mein Ex sogar regelmäßig zu einem Psychotherapeuten ging, er sich trotzdem so feige getrennt hat. Etwa 4 Wochen vor der Trennung kam er von dem Therapeuten und war sehr still und in sich gekehrt, wie er es noch nie war.
Ich hatte dann gefragt, über was sie denn gesprochen hätte, aber mein Ex sagte mir, dass er das niemandem sagen würde. Ich fand das schade, da ich mit ihm über fast alles gesprochen hätte, aber habe es akzeptiert. Ich fragte dann nochmal, was denn los sei, woraufhin er sagte, er habe ich sich am Vortag verkühlt. Ich wusste, dass das Quatsch war, aber wollte auch nicht noch mehr bohren.
Jetzt im Nachhinein bin ich mir absolut sicher, dass es um unsere Beziehung ging. Ich verstehe nicht, dass ihm der Therapeut nicht mal empfohlen hat, mit mir zu reden. Oder vielleicht hat er es empfohlen, aber mein Ex hat sich nicht daran gehalten. Ich finde es sehr traurig, dass er sich trotzdem für die Variante Leugnen-Verpissen-Ex mit Fragen zurück lassen entschieden hat. Wenn er das doch alles schon so lange gesehen hat, warum hat er sich dann nicht auch mal ein bisschen damit befasst, wie er es für mich ein kleines bisschen erträglicher hätte machen könnte?!

18.03.2018 16:06 • #50


S
Oh man, gerade fühle ich mich wieder wie ganz am Anfang. Das kann doch nicht sein, es sind fast 3 Monate!

Zur Trauer und Enttäuschung mischt sich gerade wieder diese unglaubliche Verzweiflung wie in den ersten Wochen. Es ist so verdammt irrational - ich habe wieder das Gefühl, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Dabei habe ich ja die meiste Zeit meines Lebens ohne ihn gelebt. Ich fühle mich so überfordert vom Alltag, möchte mich nur ins Bett legen und grübeln.


Und dann immer wieder dieser Impuls, ihm doch zu schreiben, dass ich nicht mehr kann und ob er nicht zurück will. Dann der Einwand, dass ich mich damit lächerlich mache, erst recht, wenn er doch schon mit einer Neuen durch die Betten springt.

Ich bin heute im Internet etwas von ihm über den Weg gelaufen und es tut so weh, dass er da ganz normal schreibt als wäre nie etwas gewesen. Er schreibt von Dingen, von denen ich so gerne ein Teil wäre. Ich kann das alles nicht glauben.

Wie kann ich so blöd sein und ihm nachlaufen wollen, wenn er mich so abserviert hat. Ich verstehe es nicht. Was hat dieser Mensch bloß mit mir gemacht.

20.03.2018 19:51 • x 1 #51


K
@sina2018
Liegt das vielleicht am Wetter und am neuen Schnee? Mir geht es seit Freitag wieder genauso dreckig wie dir, als wäre ich auf 0 runter gefallen, bei mir sind es auch schon 3 Monate. Gestern konnte ich nicht mal auf die Arbeit gehen, obwohl die Arbeit immer eine willkommne Ablenkung war. Ich weiß auch nicht mehr wie ich mich zuhause ablenken soll, beim Essen, beim Fernsehen, beim schlafen gehen. Es ist zum verzweifeln.

Wir müssen stark bleiben, die Zeit wird uns Wind in die Segel pusten und uns aus diesem wilden Gewässer der Gefühle wegtreiben. Irgendwie gehts weiter, Tag für Tag, bis die Sonne wieder rauskommt. Und zwar nicht nur am Himmel, sondern auch im Herzen.

Ich rede mir immer ein, dass keiner ein jammerndes, bettelndes Häufchen Elend attraktiv findet und dass das der falsche Weg ist. Gefühle und liebe kann man nicht erbetteln, höchstens Mitleid und das wollen wir von denen eh nicht! Dieser Gedanke hält mich davon ab ihm zu schreiben.

20.03.2018 19:56 • #52


Charlotte_1
Hallo ihr beiden,

Tut mir leid, dass es euch so geht... bei mir sind es 9 Wochen nach fast 21 Jahren, 20 davon zusammengelebt. Mehr als mein halbes Leben. Ich kann mich tatsächlich an ein Leben ohne ihn nicht mehr erinnern. die ganzen Erinnerungen, meine Jugend und niemand mehr, mit dem ich es teilen kann. Alles war vorher schoen war, tut nun weh.

Aber ich glaube das einzige was hilft, ist, auf nichts mehr zu hoffen... und das tut ihr noch. Fokussiert euch auf euch...

Denke, dass du das gelesen hast, hat alles wieder schlimmer gemacht, wie soll es auch anders sein, das tut ja auch weh.. du hast gehofft zu lesen, dass es ihm auch schlecht geht und so wie es da sich liest, tut es das nicht... das tut weh..

Ich Vermeide jeden Kontakt. Ich weiß einfach, egal was passiert, es kann nie wieder wie vorher werden. Ich muss nach vorne schauen...

Weil sie feige sind Sina. Ich sehe es wie du: es gab den Punkt, an dem die gefuehl noch da waren, warum haben sie nichts gesagt? Warum hatte man keine Chance? Diese Frage hab ich mir oft gestellt und alles gesehen, was ich fuer ihn getan habe. Das gibt einen das gefuehl, man war es einfach nicht wert und das tut so weh. Beliebig austauschbar zu sein... oder so einfach abzuhaken...

Dass sie es Koennen liegt einzig daran, dass die gefuehl nicht mehr da sind. Nun ist nix mehr zu aendern, so ost es nun, aus und vorbei. Und das muss man sich klar machen, egal wie weh es tut...

Aber weißt du: ich sage mir: dieser Mann hat nicht mal im Alltag zu mir gestanden, was waere gewesen, wenn es wirklich mal ne Krise gibt? Willst du so einen dann an deiner Seite haben? Jemand, der nicht da ist, wenn du ihn wirklich brauchst? vielleicht ist es besser, dass es sich zeigt, wenn du es insgesamt besser wegstecken kannst, als wenn es wirklich mal hart auf hart kommt.

Es tut weh, den Partner nicht mehr wiederzuerkennen.

Leider führen diese Fragen zu nichts, man findet darauf keine Antwort, außer: er hat mich halt wirklich nicht mehr geliebt. Also brauche ich auf nichts zu hoffen und sehe der Realität ins Auge und in die Zukunft. Verschwende keine Energie mehr auf ihn... denke an dich...

20.03.2018 20:13 • x 2 #53


K
@Charlotte_1
wow! Wie schaffst du es so stark zu sein? Wie schaffst du es den Alltag zu bewältigen? Nach so einer langen Zeit ist ja nahezu alles mit Erinnerungen an eure Beziehung gekoppelt.

20.03.2018 20:18 • x 1 #54


Charlotte_1
Das stimmt..

Ich weiß nicht, ich hab mich gezwungen, meinen Alltag weiterzuleben. Es waren viele Momente bei, wo ich mich selbst angeschrieen habe: geh einen Schritt weiter, geh noch einen Schritt, geh!

Wenn die tiefen Einbrüche kamen, hab ich geheult und alles rausgelassen. Nach Spaetestens 30 min hab ich gezwungen, aufzustehen und mich selbst im Spiegel angesehen und gesagt: willst du das zulassen? Willst du so elendig heulen wegen einem Mann, der dich so belogen und betrogen hat? Dann hab ich jemanden von den lieben Menschen angerufen, die fuer mich da waren und danach ging es mir besser. Erstmal vielleicht nur ne Stunde, dann zwei, dann nen halben Tag...

Ich finde, das wichtigste ist, zu begreifen: diese Verzweiflung ist kein Dauerzustand! Und wenn man weiß, dass es wieder besser wird und nicht von Dauer ist, kann man alles durchstehen! Man muss es nur aushalten und rauslassen und dann aktiv gegenarbeiten.

In den guten Phasen hab ich genossen, dass es mir besser geht und alle Energie in meinen Alltag zu stecken. Ich hab in den ersten zwei Wochen die Wohnung verändert, umgebaut, war shoppen, hab mich mit Freunden getroffen. Ich wusste, die sch. Phasen kommen eh wieder, genieß die guten. Und wenns sch. wAr, geheult, geheult, in den Spiegel geguckt und gesagt: Weiter gehts. Genug geheult.

Selbstmitleid hab ich nicht zugelassen. Das hilft einem nicht.

Ich hab auch versucht, keine negative Energie zu verschwenden. Also ich muss sagen, ich bin bis heute nicht wütend auf ihn. Obwohl er mich so lange mit einer andern betrogen hat und ich dachte, er trauert um seine Mutter und ist deshalb so schlecht drauf. Ich bin enttäuscht und verletzt, ja. Aber ich, wie gesagt, immer wenn ich mich gefragt habe: wie konnte er nur? Weil er feige war und weil er dich nicht mehr geliebt hat. Und an dem Punkt war dann Schluss. Kein wie konnte der Ar. nur? er liebt dich nicht mehr war meine Erklärung und die hat mir gereicht. Das ist genug, um zu wissen: du brauchst auf nix mehr zu hoffen. Es ist vorbei.

Weißte, was bleibt denn unterm Strich: meine Gefühle waren aufrichtig. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Mit seinem tun und handeln muss er selbst leben und klarkommen. Ich habe keine Schoene Zeit, aber ich bin mit mir und meinem handeln im reinen.

Und damit kann ich leben und der reSt wird besser. Jeden Tag ein bisschen mehr. Es braucht einfach Zeit und ich muss Geduld mit mir haben.

Ja, so versuche ich damit zurechtzukommen.

Mädels das wird! Wir werden alle wieder glücklich werden

20.03.2018 20:55 • x 3 #55


B
Die Story mit den Kopfhörern kenne ich.
Ich hatte ein super tolles Verhältnis zu einem Mann. Er hat sich dann wohl Hoffnungen gemacht, dass aus uns was wird. Seitdem fällt er immer wieder mit schroffem Verhalten auf. Wird schnell unfreundlich, motzt mich an, oft verächtliche Gesten. Aus dem Weg gehen, können wir uns nicht. Gelegentlich ist er mal nett, aber der nächste Rückfall kommt sofort.
Wenn ich eure Berichte lese, heißt das für mich, dass ich mir da wenig Hoffnung machen kann, dass der sich wieder einkriegt?

20.03.2018 21:52 • #56


S
Katalina, mir ist das auch bewusst, dass betteln nichts bringt. In solchen Phasen wie gestern, wenn ich wieder so verzweifelt bin, will ich immer einfach nur irgendwas von ihm haben, egal ob Mitleid oder sonstwas. Aber so baut man natürlich keine Beziehung auf. Vielleicht würde es aber in dem Moment, in der Sekunde, helfen.


Charlotte, ich glaube auch, dass es damit zu tun hatte, dass ich wieder etwas von ihm gelesen habe. Aber es ist so unbegreiflich, dass ich davon kein Teil mehr bin. Dass ich nichts mehr von ihm erfahren werde.

Ich weiß ja eigentlich, dass es nie wieder so werden wird wie früher. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht endlich einsehe, dass er nicht der ist, für den ich ihn gehalten habe. Ich möchte einen Partner, mit dem ich durch dick und dünn gehen kann. Einen, der auch bei Sturm an meiner Seite bleibt und keinen, der sich bei einem leichten Windhauch ohne Vorwarnung auf nimmer Wiedersehen verabschiedet.
Es ist so logisch, so einleuchtend und doch will es nicht in meinen Kopf.

Ich weiß nicht, wie du das machst, keine Wut auf ihn zu haben. Ich bin wütend auf meinen Ex. Wobei ich nicht das Gefühl habe, dass das verschwendete Energie ist, sondern dass es mir hilft, mich von ihm zu lösen. Die erste Zeit habe ich noch gesagt, dass er die Trennung ach so respektvoll vollzogen hat - stimmt auch, die Trennung selbst war ok, keine Vorwürfe, kein Streit, kein Anschreien. Seitdem ich jetzt etwas habe, was ich ihm vorwerfen kann, nämlich, dass er mich vorher angelogen hat, dass alles prima sei, und dass er sich von heute auf morgen verpisst hat, tröstet mich das irgendwie.

Das schlimme ist halt, dass ich sehr daran zweifel, ob ich überhaupt nochmal jemand finde, geschweige denn jemand besseren. Ich habe Bedenken, dass es wieder so endet wie jetzt. Ich weiß gar nicht, ob ich nochmal jemandem so vertrauen kann oder will.


Bella, verstehe ich das richtig, dass es nur irgendein Mann ist und nicht dein Partner?

21.03.2018 16:31 • #57


Charlotte_1
Menschen sind halt sehr unterschiedlich. Ich glaube bis heute nicht, dass mein Exfreund ein schlechter, mieser Mensch ist. Ich glaube nicht, dass ich mich in so jemanden verliebt habe und mich so lange hab täuschen lassen. Auch glaube ich nicht, dass Menschen sich plötzlich so krass verändern.

Was er ist: Konfliktscheu und er macht Probleme mit sich selbst aus und er will nie jemandem vor den Kopf stoßen. Immer den Weg des geringsten Widerstandes, nicht anecken, niemandem evielleicht. verletzen, mit Kritik oder so. Er hat einfach seine Bedürfnisse nie geäußert und wenn ich gefragt habe: nein, alles ist gut Schatzi.

ich bin anders. Ich verstehe sowas nicht. aber er ist nunmal wie er ist. Als er zweifel hatte, nicht zufrieden war, hat er sich anders orientiert. Ich kann das nicht verstehen, ich würde diesen Weg niemals wählen. Und als ich es gemerkt hatte, hatte er sich schon so sehr innerlich verabschiedet.. er hat sich nicht verändert, er ist nur anders zu mir, weil er mich nicht mehr liebt. Wie soll er liebevoll, aufmerksam und einfühlsam zu mir sein, wenn er es nicht mehr fühlt? wie soll er mich vermissen, wenn er sich nicht mehr zu mir verbunden fühlt?

Was hilft mir Wut? Ändert es etwas für mich? Einfacher würde es für mich nicht machen, wütend zu sein find ich nicht hilfreicher als traurig zu sein. Was bringt es mir, mich zu fragen: warum hat er nicht? wieso hat er nicht?

Die Antwort ist: Weil er es gar nicht mehr wollte.

Also bleibt mir nur eins: Verstehen und akzeptieren: ER LIEBT DICH NICHT MEHR. Und alles an Wut, Grübeln ist Zeitverschwendung und bringt mich nicht weiter. Ich vermisse sehr und ich bin sehr traurig.

Aber ich hab auch vorher schon vermisst, nur hab ich es nicht so gefühlt, weil es mir nicht bewusst war. Alles was ich jetzt nicht mehr habe, hatte ich vorher schon nicht mehr. Niemand kann sagen, dass alles super und gut war, bis zu dem Moment, als es scheiterte. Für den Verlassenden kommt es plötzlich, für den Verlasser ist es nicht plötzlich und es gab einfach Anzeichen,k die man nicht bemerkt hat oder bemerken konnte. Sich auf diese Anzeichen zu konzentrieren und zu filtern, ob man nicht vorher vielleicht. schon was vermisst hat, weil man nicht mehr 100%ig geliebt wurde, hilft einem auch sehr, zu begreifen und loszulassen. Mir ist mit der Zeit schon einiges klargeworden, was sich verändert hatte, ohne dass es mir vorher bewusst war.

Und dass Sina, ist das einzige, was du jetzt bewusst selbst in der Hand hast. Du wurdest verletzt und enttäuscht, das Verhalten deines Freundes war nicht fair.. Aber du hast es in der Hand, nicht zuzulassen, dass er dir auch die Zukunft zerstört. WArum sollten dich andere Männer wieder verletzen? Was lernst du aus der letzten Beziehung?

Also ich möchte es nicht zulassen, dass trotz Betrug - es evielleicht. kommende Beziehungen belastet. Ich habe mir gesagt, ich werde mich genauso fallenlassen und vertrauen wie das letzte Mal. Und wenn ich wieder auf die Schnauze falle, gut, dann werde ich es aber auch wieder überleben.

21.03.2018 17:13 • x 2 #58


S
Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst. Du siehst und bewertest das alles so klar und nüchtern. Ich kriege das überhaupt nicht hin.

Heute bei der Arbeit ging es eigentlich, aber neuerdings kriege ich immer abends ganz schlimme Einbrüche, wo ich ihm nur noch schreiben will und ich das Gefühl habe, ich schaffe es niemals über den Berg.
Ich mag nicht mehr.

21.03.2018 18:23 • #59


Charlotte_1
Ach Mensch, es tut mir so leid, das zu lesen, weil ich ja genau weiß, wie es sich anfühlt.

Es ist nicht von Dauer Sina! Du schaffst das!

Ich glaube das zu lesen von ihm war der totale Genickschuss. Das ist ja so, als wenn du ihn angerufen haettest und er wurde dir erzählen, wie gut es ihm geht.

Du musst das unbedingt vermeiden. Wenn du willst, dass es dir besser geht, vermeide alles von ihm. Es ist die Hoffnung, die du hast, dass er wiederkommt. An der du dich festhaelst, weil der Gedanke fuer immer ohne so unerträglich schlimm ist.

Aber weißt du, das einzige, was du jetzt tun kannst ist, den Kontakt zu vermeiden. Und auf nichts mehr zu hoffen. Verschwende keinen Gendanken daran, was er jetzt grade Tut, wie es ihm gerade echt, Versuch, diese starke innere Verbundenheit zu ihm zu Loesen. Und wenn er doch merken sollte, Mensch, es war falsch, dann wird er das nur tun, wenn du dich nicht bei ihm meldest. Und dann muss er was tun und dann kannst du entscheiden: will ich noch oder nicht? Wer weiß, wenn, an welchem Punkt du selbst dann bist. Aber hoffe halt nicht darauf.

Und denke nicht: ich werde nie wieder. Denke: ich werde heute Ohne ihn sein. Und das schaffe ich. Und morgen ohne ihn ist es schon etwas leichter als heute. Jetzt zu denken: nie wieder, das macht einen total fertig. Sei im hier und jetzt. Nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft und denke an dich.

Treffe dich mit Freunden. Familie. Alle lieben Menschen, die du hast. Du hast gelernt, wie schnell etwas veobei sein kann. Wie sehr man Dinge wertschätzen sollte. Nein, keine Sorge, ich hab auch meine ganz schlimmen Momente. Ich zb denke immer wieder: koennte ich doch nur noch einmal... ich wurde es ganz anders genießen... aber das macht einen so fertig, in der Vergangenheit zu hängen. Wir Koennen nicht mehr. Qual dich nicht mit solchen Gedanken.

Nimm das mit und investier es in Dinge und Menschen, die du jetzt hast und kannst und die dir wichtig sind. Versuch die noch mehr zu genießen, als du es gestern vielleicht getan hast, als alles noch so selbstverständlich war.

Das sind so die Dinge, wie ich versuche, damit umzugehen...

21.03.2018 19:19 • x 2 #60


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