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Es geschah 2020

Delenn
Mein Ex hat psychische Probleme. Ende August 2020 in die Psychiatrie. Ende August war ich schwanger, von ihm. Ich hab alles durchgespielt. .für das Kind. Kontaktabbruch zu ihm oder ihm zur Seite stehen, das Kind hat keinen Platz. Ich wollte ihm nicht bei seinen Depressionen im Weg stehen. .ich hab das Kind geopfert um ihn nicht zu belasten. Die Beziehung ist längst nicht mehr aber mein weggeworfenes Kind verursacht unglaubliche Schmerzen. Warum hab ich nicht das Würmchen geschützt. Es wäre jetzt über ein Jahr alt. Ich hätte es allein großziehen können, aber ich hab mich für seinen Seelenfrieden entschlossen.

Ich bin ein Monster

17.08.2022 23:40 • #1


Milly85
Du bist kein Monster… du warst verliebt und hast eben nur an das Wohl deines Partners gedacht.

Es tut mir sehr leid was passiert ist, aber du musst lernen los zu lassen und das alles zu verarbeiten. Hast du mal eine Therapie in Anspruch genommen danach?

Ich bin sicher so eine Entscheidung wirst du nie wieder treffen! Beziehungen kommen und gehen, aber dein Kind bleibt für immer an deiner Seite. (Im besten Fall)

17.08.2022 23:53 • x 4 #2


A


Es geschah 2020

x 3


VictoriaSiempre
Du bist ganz sicher kein Monster!

Sondern eine Frau, die eine Entscheidung getroffen hat. Das solltest Du Dir zugestehen und vor allem auch dazu stehen. Es ist nicht mehr rückgängig zu machen - verzeih Dir, dass das damals die richtige Entscheidung für Dich war und akzeptiere das.

Du kannst daraus lernen, dass Du für Dich selber verantwortlich bist und für sonst niemanden. Lt. Profil bist Du Ü40 - natürlich ist es da noch ein wenig bitterer, wenn man sich dann für den Partner und gegen ein Kind entschieden hat; die Zeit rennt für uns Frauen irgendwann. Aber es ist, wie es ist.

Natürlich bist Du kein Monster!

18.08.2022 00:17 • x 5 #3


Delenn
Bislang bin ich damit allein. Meine beste Freundin ist griechisch-orthodox, sie würde das nicht verstehen. Ich hätte auch nie gedacht, dass mich das so lange beschäftigt. Damals erschien es mir richtig, um ihm noch nicht mehr aufzubürden. Ich hatte auch kurz überlegt, zu ihm den Kontakt von jetzt auf gleich. abzubrechen, um mein Kind zu bekommen. Das hätte ihn zu der Zeit aber auch getroffen. Aber jetzt...jeden Abend denke ich an mein Kind

18.08.2022 00:17 • #4


S
@Delenn ich sage dir was ,und an das glaube ich ganz stark ,jedes Kind sucht sich seine Mama aus ,100 Prozent! Und dein Kind hat dich kurz besucht und die Zeit war noch nicht da,aber dieses Kind wird dich wieder als Mama auswählen wenn die Zeit gekommen ist für euch zwei ! Ganz sicher

18.08.2022 00:58 • x 4 #5


BrokenHeart
Ich war auch mal schwanger .... mein Kind habe ich verloren. Tut mindestens genauso weh .......

Aber es ist, wie es ist ......

18.08.2022 01:45 • x 1 #6


Gorch_Fock
Du bist kein Monster. Hier im Forum gibt es zahlreiche Geschichten von Frauen, die von ihren ach so tollen Freunden dazu gedrängt werden, abzutreiben. Damit man das Gesicht nicht vor der Familie verliert, weiter machen kann wie zuvor. Deine Gedchichte ist daher wichtig. Gerade für die stillen Mitleserinnen die sich ggf. gerade in ähnlicher Situation befinden.

18.08.2022 04:01 • x 5 #7


Delenn
Aber sollte man als Mutter, auch als Werdende nicht sein Kind quasi schützen? Hab ich zu sehr Rücksicht auf seine Belange/Erkrankung genommen? Mir lief auch die Zeit davon, es musste eine Entscheidung her. Hätte ich es ihm damals gesagt, hätte er vermutlich den anstehenden Psychiatrieaufenthalt sausen lassen weil er sich gefreut hätte. Er wünscht sich ja Kinder. Hätte ich mich getrennt, wäre für ihn eine Welt zusammen gebrochen und ich hatte Angst, dass er sich auf den letzten Metern noch was antut.

Das Problem war auch, dass danach es immer zwischen uns stand, wovon nur einer weiß was es ist. Es war für mich unglaublich schwer, ihm in die Augen zu schauen, weil ich zum einen immer überlegt habe, ob unser Kind seine Augen gehabt hätte und weil ich mich für diese Unterschlagung abgrundtief geschämt habe.

Ich hätte nie von mir gedacht, dass mir das so lange so nachhängt. Normalerweise bin ich eher rational veranlagt.

18.08.2022 15:22 • #8


Ampelmännchen
Zitat von Delenn:
Hab ich zu sehr Rücksicht auf seine Belange/Erkrankung genommen?

Eigentlich hattest du doch nur die Wahl zwischen Pest und Cholera und letztlich hast du dich damals entschieden. Und es wird die richtige Entscheidung gewesen sein sonst hättest du sie so nie getroffen.
Du kannst im Kopf heute alles durchspielen. Was wäre wenn? Hätte man es ihm sagen sollen? Hätte man es ihm verschweigen sollen und sich abrupt trennen? Hätte er vom Kind erfahren? Hätte er das abrupte Ende überstanden? Hätte hätte hätte...
Mit solchen Fragen, auf die du keine Antworten erhalten wirst, geißelst du dich nur selbst und es wird an deiner getroffenen Entscheidung auch nichts mehr ändern.
Damals war es richtig. Bis zum Heute ist Zeit vergangen und vieles hat sich entwickelt. Unter den Bedingungen heute wäre eine andere Entscheidung vielleicht besser gewesen aber du konntest all dies ja nicht absehen. Also bist du auch kein Monster.
Und was du auch nicht wissen kannst, ob es tatsächlich für das Kind besser gewesen wäre wenn du dich für das Kind entschieden hättest. Du weißt es einfach nicht.

Plagt dich generell ein Kinderwunsch? Fühlst du dich generell einsam?
Könnte aus solchen Gefühlen eventuell dein Selbstvorwurf kommen?
Viel Kraft dir um auf andere Gedanken zu kommen und dich wieder freier zu fühlen.

18.08.2022 15:41 • x 7 #9


Delenn
Ein Kinderwunsch plagt mich nicht. Ich habe einen Sohn. Einsam bin ich, aber mehr in mir selbst.. Also ich habe Familie, Freunde, Bekannte und das wichtigste: Meinen Sohn. Es hilft mir aber bei meinem Problem nicht.

Letztes Jahr ging es mir die Wochen vor der Entscheidung auch schlecht. Danach wurde es dann immer etwas besser.

18.08.2022 16:36 • #10


mutig
Hast du dir schonmal so richtig bewusst Zeit zum Trauern genommen?

Wenn mich diese Phasen überkommen, wo ich über mein Baby nachdenke, da merke, wie wenig ich diese Trauer eigentlich damals zugelassen habe und heute auch immer noch nur schwer aushalten kann.
Ich hab mein Baby nicht abgetrieben, aber verloren.
Mit wurde die Entscheidung abgenommen, was auch irgendwie irre schwer ist.
Aber ich denke heute, dass so wie es gekommen ist, wohl besser ist.
Das bedeutet aber nicht, dass es nicht trotzdem elends schmerzt.
Da ist ein ganz besonderer Platz in meinem Herzen und manchmal kann ich da mittlerweile hinfühlen und umarmen weil es meins gewesen wäre und nun ist es in meinem Herzen bei mir. Nicht weniger geliebt, nur weil es nicht in der Realität da ist.

Du hast damals für dich und für ihn eine Entscheidung getroffen, die damals sicher genau richtig war.
Denn sonst hättest du dich da nicht so entschieden.
Scheinbar war es um ihm ja nicht so gut bestellt, mit seiner Belastbarkeit.
Du hast dir Sorgen gemacht, er könnte sich was antun.

Weißt du, im Nachhinein, hätte könnte würde, man vielleicht manches anders machen, wenn man vorher gewusst hätte wie es so kommt.
Das weiss man aber nicht, du hattest zu dem Zeitpunkt nicht die Erfahrungen und vielleicht die Weisheit die du heute hast.

Ich glaube, es ist wichtig, sich selbst zu verzeihen.
Das bedeutet nicht dass jetzt nichts mehr weh tun darf, oder dass der Schmerz weniger da ist.
Aber es hilft, damit du dir dafür nicht noch jedesmal selber den Kopf einhaust und dich mit Vorwürfen fertig machst.
Das ist ein weiter Weg und eine Menge Arbeit, den man kaum alleine schafft.
Es gibt doch sicher Beratungsstellen, oder vielleicht hast du schonmal über eine Therapie nachgedacht?
Mir hat das sehr geholfen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Wärme und Liebe auf deinem Weg.

18.08.2022 17:37 • x 5 #11


darkenrahl
Zitat von Delenn:
Bislang bin ich damit allein. Meine beste Freundin ist griechisch-orthodox, sie würde das nicht verstehen. Ich hätte auch nie gedacht, dass mich das so lange beschäftigt. Damals erschien es mir richtig, um ihm noch nicht mehr aufzubürden. Ich hatte auch kurz überlegt, zu ihm den Kontakt von jetzt auf gleich. ...

Also die griechischen Frauen, auf alle Fälle früher, ja die haben weniger abgebrochen sondern diese Kinder zur Adoption freigegeben, diese Kinder wurden damals von den Amis mit Freude adoptiert.
Was jetzt besser ist, das muss jedem selber zur Entscheidung überlassen werden... und welche Frau mehr leidet, ich weiss es nicht.
Über die betroffenen Männer möchte ich mich lieber nicht äussern

18.08.2022 18:07 • x 3 #12


X
@Delenn

Ich kann mich den vorrednern nur anschließen.
Ampelmännchen hat es zb gut auf den Punkt gebracht.

Du hast damals eine Entscheidung getroffen, die wäre vielleicht heute nicht mehr die gleiche. Die Umstände spielen eine Rolle, bei einigen ist es die Seelische Verfassung usw.

Aber ich vermute mal,dass auch wenn wir das dir schreiben, du innerlich das noch nicht verarbeitet hast oder die Beziehung und Umstände vielleicht nicht verarbeitet hast oder vllt. du grade ein allgemeines inneres schwanken hast, das altes hochholt. Wann sind diese Gedanken wieder aufgetaucht und wie war da dein allgemeiner Gefühlsmodus? vielleicht kannst du mit den Fragen dir antworten geben.

Hast du deine Gedanken mal aufgeschrieben und dir selbst verziehen?

19.08.2022 20:26 • x 2 #13


Delenn
Zitat von XSonneX:
Du hast damals eine Entscheidung getroffen, die wäre vielleicht heute nicht mehr die gleiche. Die Umstände spielen eine Rolle, bei einigen ist es die Seelische Verfassung usw.


Ich hätte mich heute genau so entschieden, nur mit dem Unterschied das ich ihm es gleich erzählt hätte. Ich hab mich in der Beziehung immer zu seinen Gunsten zurückgenommen. Rückwirkend war ich ein wandelndes Verständnis.

Zitat von XSonneX:
Aber ich vermute mal,dass auch wenn wir das dir schreiben, du innerlich das noch nicht verarbeitet hast oder die Beziehung und Umstände vielleicht nicht verarbeitet hast


Also verarbeitet habe ich die Beziehung, in dem was sie in der Zeit aus mir gemacht hat vermutlich noch nicht. Ich hab gestern Abend aus meiner inneren Not bei der Telefonseelsorge angerufen. Im Laufe des Gesprächs ist mir immer mehr bewusst geworden, dass ich Co-Depressiv/Abhängig wurde. Meine Bedürfnisse wurden auch von mir und meinem Partner nicht mehr gesehen. Alles drehte sich um ihn.

Das traurige ist, es hat sich in den zwei Jahren nichts geändert. Er ist nach wie vor arbeitsunfähig, bzw. arbeitslos. Es wurde nichts erledigt. Selbst das Arbeitslosengeld hat er dann mal nach 4 Monaten geschafft zu beantragen.

Und es hört sich jetzt vielleicht strange an, aber mein Kind ist umsonst nie geboren worden. Und sowas kann man sich vermutlich nur schwer selbst verzeihen.

19.08.2022 23:51 • x 3 #14


U
Na… Du bist kein Monster.

Ich denke, du vermischst nur zwei Sachen:
Deine nicht erfüllte Hoffnung, die du in diese Beziehung investiert hast.

Und zweitens mischst du mit herein, dass DU dir noch ein Kind gewünscht hättest.


Das mag sich jetzt erstmal grausam anhören, aber:
Wäre das mit dem Vater denn glücklich geworden?
Mit einer Co-Abhängigen Mutter?

In dieser Konstellation?

Hättest du dich sofort von dem destruktiven Papa lösen können?
Hättest du selbst die Denkmuster sofort durchbrechen können, die dich an so jemanden erst gebunden haben?


Würdest du, anders herum, jemandem in der selben Situation zuraten, zusammen ein Kind zu bekommen?

20.08.2022 01:20 • x 2 #15


A


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