Danke, Treffi, für deine Antwort.
Vielleicht liegt es an der langen Zeit, in der ich viel Kraft investiert und verloren habe, dass ich mich nicht in der Lage fühle, ein normales Gespräch (ob geplant oder zufällig) mit der nötigen Gelassenheit anzugehen. Kann sein, dass es ohnehin nach dem ungewissen Hin und Her, das zudem viele Verletzungen verursacht hat, keinen Sinn mehr macht, und dass wir uns nicht nur als Partner, sondern auch als Mensch verloren haben. Dass wir beide akzeptieren müssen, dass es keinen Weg mehr für uns gibt zu einem Miteinander, gleich welcher Art. Was ich sehr schade finde.
Ich habe dieses Forum recht spät entdeckt, als alles schon ziemlich verfahren war, und glaube, dass Einiges hätte anders laufen können, wenn ich früher schon weiter gewesen wäre als ich es war. Das ist nun nicht mehr zu ändern, und ich kann nur noch nach vorne schauen. Es hilft mir sehr, hier die Meinungen von so verschiedenen Menschen zu lesen, es bringt so viel für andere Sichtweisen, zu denen man allein nie käme. Und dass es so viele einander fremde Menschen gibt, die aufeinander eingehen, Anteilnahme, Rat und Hilfe geben und nehmen, das finde ich großartig. Auch dass du dich hier nochmal meldest und deine Unterstützung anbietest, mit deinen Erfahrungen, finde ich einfach toll. Das Wort Kontaktsperre z.B. kannte ich früher nicht einmal, als das Dilemma bereits seinen Lauf nahm. Und er wollte das nie, ich habe mich immer wieder in die Kommunikation ziehen lassen. Was letztlich nie zu einem klärenden und offenem Gespräch führte, sondern nur zu einer Endlosschleife. Weil wir beide so nicht den nötigen Abstand gewinnen konnten, damit jeder mal nur den Blick auf sich selbst richten konnte. Was ich heute für absolut wichtig halte.
Nach recht langer Leidenszeit ging es mir ja wieder gut, auch ohne ihn, der Kontakt war beendet (ich jedenfalls habe mich seit Jahresanfang daran gehalten) und ich war zudem (endlich) der Überzeugung, losgelassen zu haben, wirklich alles. Doch als er nun um ein Gespräch bat, war eine große Unsicherheit bei mir da. Alter Schmerz und Ängste kamen wieder auf. Ich will, dass es ihm gut geht, ich habe akzeptiert, dass alles nun mal ist, wie es ist. Dass wir kein Paar mehr sind, keins mehr werden egal wie nun die Gefühle füreinander sind, dass es nie eine ehrliche Trennung gab, dass kein klärendes Gespräch stattfand, dass Fragen unbeantwortet bleiben. Aber ich will auch, dass es mir gut geht, und ich habe Angst, dass ich das, was ich mühsam an positivem Lebensgefühl wieder gewonnen habe, bei einer Begegnung aufs Spiel setze, weil mir die innere Stabilität noch fehlt. Rückfälle kann ich mir nicht mehr zumuten.
Dennoch werde ich ihm demnächst begegnen, so oder so, ich muss mich dem stellen. Dass es nur an mir liegt, wie es für mich verläuft, weiss ich. Ja, du hast recht, es ist egal wie ein langer und schwieriger Weg. Ich habe das Gefühl, es liegt noch einige Arbeit vor mir, vor allem an meiner inneren Stärke.