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Manipulative Verhaltensweisen in der Partnerschaft

M
hallo ihr lieben,

ich mache schon eine weile therapie und jetzt langsam geht mir ein licht auf.

ich habe mir nicht nur manipulative partner gesucht sondern meine verhaltensweisen sind ebenfalls manipulativ. wenn ich auch denke das diese nicht unbedingt den anderen verletzen.

eins ist z.b. dass ich weiß, wenn es mir nicht gut geht, wird sich um mich gekümmert. diese männer suche ich mir dann aus, weil ich denke, die meinen es ernst und gehen gut mit mir um. nun merke ich, dass diese partner mit einem stärkeren ich nicht umgehen können und dies dann klein halten wollen. ich werde also dann gemocht, wenn ich traurig bin, wenn ich frühlich bin und stark wird sich abgewendet und mich klein gemacht.
ich weiß vielleicht auch gar nicht wie sich liebe anfühlt, denn wenn ich fühle, ist es meist in einer eher schlechteren phase, dann brauche ich nähe und will verschmelzen, wenn es mir gut geht bin ich mir selbst genug, aber dann verliebt sich auch niemand in mich. zumindest bilde ich mir das ein oder fühle es nicht.

kennt das jemand und vor allem wie gehe ich damit um und kann es durchbrechen und auch mit stärke begehrenswert wirken?

liebe grüße

16.09.2022 06:07 • x 4 #1


T
Was meinst du mit wenn es mir nicht gut geht. Reden wir hier von Extremen (Selbstwertig, Stark vs klein und mit Selbstzweifeln?).
Wenn ich mir das so durchlese, dann scheint es stark kausal zu sein, was da passiert.

Ich sage es mal ganz platt, weil ich es nicht besser weiss auszudrücken: wenn du in deinen Befindlichkeiten nicht so stark schwankst, dann wirst du auch keine Männer anziehen die beide Seiten abdecken.

Dein größtes Problem, was ich sehe ist dein Selbstwert. Du beginnst in deiner Therapie nun Dinge zu erkennen. Ok, Top! Aber warum konzentriert sich deine Frage deines Postings nun auf Männer und somit eine potentielle Partnerschaft? Schau mal auf DICH und woher es kommt, dass dein Gemüt eben so schwankt. Das ist die viel wichtigere Frage, nicht die Richtung Männer. Da du aber diese Frage mit den Männern in den Vordergrund stellst, lese ich für mich da raus, dass es dir darum geht in eine Partnerschaft zu flüchten um sich nicht mit dir eingehender zu beschäftigen. Verstehe mich nicht falsch, es ist kein Vorwurf. Sehr viele Menschen handeln so und suchen in einer Partnerschaft ihre Erlösung und ihr Heil. Ich war früher auch so, wenn ich zurückblicke - bis dann eben schlimme Dinge passiert sind, die zu einer Änderung geführt haben.

Ich glaube eher, dass deine schlechten Phasen überwiegen und du dann Typen anziehst, die eben eine Frau wollen, die klein ist und genau das sie anzieht. Wirst du dann wieder stark hast du eben nicht mehr das, was sie angezogen hat. Sehr viele Männer die unsicher sind suchen sich solche Frauen, damit sie sich männlich vorkommen können und Sicherheit bekommen. Andersrum werden unabhängige und souveräne Männer dich als nervend und unattraktiv empfinden, wenn du in schlechten Tagen diese Symbiose einforderst.

Meine Letzte Partnerschaft war so - allerdings spiegelverkehrt. Ich fand sie äußerst attraktiv, wenn sie stark und energiegeladen war, mir auf Augenhöhe begegnet ist. Allerdings fand ich es furchtbar, wenn sie weinerlich war, sich in Selbstmitleid (und Alk.) ersäuft hat. Kunststück - Manisch-Depressiv. Leider zu spät von mir erkannt.

Was habe ICH für mich daraus gelernt? Eine Frau ohne starke Stimmungsschwankungen und mit einer gewissen Grundbaseline der Zufriedenheit ist genau mein Ding.

Was will ich damit sagen: Wie oben schon erwähnt, solltest du mal auf dich schauen und schauen woher und warum diese guten und schlechten Zeiten kommen.

Was mich noch interessieren würde: Was siehst du als Stärke an und wie zeigt sie sich bei dir?

16.09.2022 06:46 • x 5 #2


A


Manipulative Verhaltensweisen in der Partnerschaft

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M
Zitat von Tin_:
Was meinst du mit wenn es mir nicht gut geht. Reden wir hier von Extremen (Selbstwertig, Stark vs klein und mit Selbstzweifeln?). Wenn ich mir das so durchlese, dann scheint es stark kausal zu sein, was da passiert. Ich sage es mal ganz platt, weil ich es nicht besser weiss auszudrücken: wenn du in deinen ...

Hallo und Danke für Deinen Beitrag.
warum ich das auf eine Partnerschaft münze kommt daher, dass das meine größte Sehnsucht und mein Mangel ist. Schon aus Kindheitstagen.
Wenn ich stark bin, weiß ich was ich will, kann frei entscheiden, habe keine Angst. Stehe für meine Bedürnisse ein und brauche niemanden der mich stärkt.. Ist das zu kurz erklärt?
Ich finde jedenfalls Dein Beispiel sehr anschaulich, danke dafür.
Ich glaube aber auch, dass ich ein falsches Bild von Liebe habe. Ich spüre diese vor allem wenn es mir schlecht geht oder sehr gut. Im Mittelmaß spüre ich nichts.. Wie komme ich da hin?
LG

16.09.2022 09:34 • x 1 #3


D
Zitat von mirimirimiri:
wie gehe ich damit um und kann es durchbrechen und auch mit stärke begehrenswert wirken?

Indem du dich nicht darauf konzentrierst, auf andere begehrenswert zu wirken, sondern dich mit dir selbst so wohl zu fühlen, dass es dir einfach egal ist, ob du auf andere begehrenswert wirkst oder nicht.
Das Geld und die Lebenszeit für die Therapie kannste dir dabei übrigens sparen, denn erwachsene Weiber schaffen so was auch allein.
Woher ich das weiß?
Aus eigener Erfahrung.

16.09.2022 09:53 • #4


T
Zitat von mirimirimiri:
warum ich das auf eine Partnerschaft münze kommt daher, dass das meine größte Sehnsucht und mein Mangel ist. Schon aus Kindheitstagen.

Dachte ich mir. Solange du dich davon abhängig machst, wirst du aus deinen Mustern nicht lernen können und sie auch nicht aufbrechen können. Gerade letzteres ist massiv schwer.
Überlege dir, warum du das als Mangel ansiehst (Bewertung) und warum du dir da nicht selbst genug sein kannst.
Zitat von mirimirimiri:
brauche niemanden der mich stärkt

Hier im Verb liegt das eigentliche Problem. Wenn du irgendwann verstanden hast, dass du niemanden BRAUCHST sondern WILLST, bist du weiter.
Zitat von mirimirimiri:
Ich glaube aber auch, dass ich ein falsches Bild von Liebe habe.

Kann ich natürlich nicht beurteilen, aber für mich kommt es so rüber. Liebe BRAUCHT nicht. sie ist ein Bekenntnis, eine Entscheidung. Liebe ist im Endeffekt wie Religion - Es gibt nur den Glauben und das Vertrauen in sie.
Zitat von DonaAmiga:
Das Geld und die Lebenszeit für die Therapie kannste dir dabei übrigens sparen, denn erwachsene Weiber schaffen so was auch allein.

Sehe ich schon anders, auch durch meine Erfahrungen. Ich denke jeder Mensch hat blinde Flecken, die er einfach nicht sehen kann und sie teils in die Selbstanalyse nicht mit einfliessen können. Ich fand es da schon wichtig, dass mir von Außen die richtigen Fragen gestellt wurden und das ohne Wertung und ohne Suggestion.

16.09.2022 11:00 • x 1 #5


M
Zitat von DonaAmiga:
Indem du dich nicht darauf konzentrierst, auf andere begehrenswert zu wirken, sondern dich mit dir selbst so wohl zu fühlen, dass es dir einfach egal ist, ob du auf andere begehrenswert wirkst oder nicht. Das Geld und die Lebenszeit für die Therapie kannste dir dabei übrigens ...

ich habe traumata zu bewältigen, deinen kommentar empfinde ich als übergriffig.
ich mache die therapie nicht nur wegen einem fehlenden gegenstück. vielleicht kommt das so rüber.. aber auch andere zwischenmenschliche beziehungen sind davon betroffen

16.09.2022 11:10 • #6


M
Zitat von Tin_:
Dachte ich mir. Solange du dich davon abhängig machst, wirst du aus deinen Mustern nicht lernen können und sie auch nicht aufbrechen können. Gerade letzteres ist massiv schwer. Überlege dir, warum du das als Mangel ansiehst (Bewertung) und warum du dir da nicht selbst genug sein kannst. Hier im Verb liegt das ...

hallo tin, ja genau wollen nicht brauchen. was ich gerade massiv spüre ist, dass mir körperliche nähe und somit bestätigung fehtl. da ich aber keine f+ oder affairenfrau bin, kommt das nicht in frage und somit habe ich einen mangel den ich nicht weiß selbst zu beseitigen. mich dauerhaft mit mir zu beschäftigen ist einfach nicht dasselbe.. aber vielleicht fehlt mir hier wiederum die religiöse einstellung.

16.09.2022 11:12 • #7


T
Bevor du das was missverstehst: Ich bin selbst nicht religiös. Aber ich finde das Gleichnis sehr passend.

Mit dir selbst beschäftigen hört sich (ohne Wertung) so um sich selbst kreiselnd an. Warum unternimmst du nichts? Freunde, Reisen, Sport, Essen gehen. Weisst du, permanent lese ich was von Reflexion, Self-Care und diesem ganzen Schnodder. Man kann es auch übertreiben. Wenn man dauernd über sich, die eigene Wirkung und die Wirkung der Welt auf sich selbst nachdenkt, dann vergisst man immer etwas: zu leben und Dinge auch mal Dinge SEIN zu lassen.
Natürlich ist es sinnvoll dein Trauma aufzuarbeiten. Aber weisst du was mich am meisten verändert hat? dinge einfach mal zu machen ohne groß drüber nachzudenken a la einfach mal machen, kann ja g3il werden. Und in 9 von 10 Fällen wurde es das - und Überraschung - ohne dass ich vorher darüber groß nachgedacht habe.

Warum gibt dir körperliche Nähe so viel Bestätigung? Was assoziierst du damit? Erfolg? Wertigkeit für jemand anderen?

16.09.2022 11:27 • x 1 #8


S
@mirimirimiri

Danke für das teilen deiner offenen Schilderung.

Zitat von mirimirimiri:
wenn ich fühle, ist es meist in einer eher schlechteren phase, dann brauche ich nähe und will verschmelzen, wenn es mir gut geht bin ich mir selbst genug

Weil:
Zitat von mirimirimiri:
ich weiß vielleicht auch gar nicht wie sich liebe anfühlt

Du dir das nimmst,was du brauchst (Stabilität)und wenn du es nicht brauchst, es dir gut geht.(Autonomie)
Könnte das hinkommen?

Fehlte dir das in der Kindheit vllt, und deswegen die Dynamik?

Zitat von mirimirimiri:
wie gehe ich damit um und kann es durchbrechen und auch mit stärke begehrenswert wirken?

Warum solltest du mit stärke nicht begehrenswert wirken und nur mit Bedürftigkeit?
Falsche Männerwahl und innerer Konflikt?

Das Gleichgewicht herstellen würde ich sagen. Das ist harte Arbeit.

16.09.2022 14:44 • #9


S
@mirimirimiri

https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)

Zitat von mirimirimiri:
aber vielleicht fehlt mir hier wiederum die religiöse einstellung.

Resilienz
Vllt kannst du damit arbeiten?

16.09.2022 15:19 • #10


D
Zitat von mirimirimiri:
vielleicht fehlt mir hier wiederum die religiöse einstellung.

Sei doch froh darüber. Es würde deine Probleme nicht beseitigen, sondern noch zusätzliche schaffen. Religion verstopft bloß den Brägen. Aber deinen brauchst du zum selbständigen Denken.

16.09.2022 15:32 • #11


M
Zitat von Tin_:
Bevor du das was missverstehst: Ich bin selbst nicht religiös. Aber ich finde das Gleichnis sehr passend. Mit dir selbst beschäftigen hört sich (ohne Wertung) so um sich selbst kreiselnd an. Warum unternimmst du nichts? Freunde, Reisen, Sport, Essen gehen. Weisst du, permanent lese ich was von ...

mit mir selbst beschäftigen.. das wird hier zensiert, wenn ich es ausschreibe.. also nein, nicht gedanklich um mich kreisen sondern körperlich

16.09.2022 15:59 • #12


M
Zitat von Tin_:
Bevor du das was missverstehst: Ich bin selbst nicht religiös. Aber ich finde das Gleichnis sehr passend. Mit dir selbst beschäftigen hört sich (ohne Wertung) so um sich selbst kreiselnd an. Warum unternimmst du nichts? Freunde, Reisen, Sport, Essen gehen. Weisst du, permanent lese ich was von ...

ich mag einfach S.. und es ist etwas anderes begehrt zu werden als sich selbst zu begehren (was ja auch gar nicht geht)

16.09.2022 16:00 • #13


M
Zitat von DonaAmiga:
Woher soll ich das wissen? Bin ich Hellseher? Soll ich das riechen?

Du könntest einfach fragen?! natürlich reiße ich hier einen kleinen teil meines lebens an, du kannst nicht alles wissen, aber dann eben auch nicht einfach verurteilend raushauen.. oder ratschläge geben, die für mich nicht passen.

16.09.2022 16:01 • x 1 #14


M
Zitat von _Summer_:
@mirimirimiri Danke für das teilen deiner offenen Schilderung. Weil: Du dir das nimmst,was du brauchst (Stabilität)und wenn du es nicht brauchst, es dir gut geht.(Autonomie) Könnte das hinkommen? Fehlte dir das in der Kindheit vllt, und deswegen die Dynamik? Warum solltest du mit stärke nicht begehrenswert ...

danke summer, ich würde mich gerne mehr mit dir austauschen.
es hilft ungemein, wenn jemand einem gedanklich und verbal brücken schlägt. manchmal hängt man fest. natürlich kindheit, wie meistens.
ich denke darüber nach und ja, ich habe schwierigkeiten mich mit einer zu identifizieren und zu sagen, das bin ich. ich denke über meine ambivalenz nach aber fühle sie nur nicht. es wäre zu einfach zu sagen, ich mag nähe, aber wenn es zu viel wird, wird es schwierig. ich halte nähe aus und muss nicht zwingend flüchten. aber dann sehne ich mich nach freiheit. mein partner sollte indem moment auch frei und autonom sein. und ich denke ich suche karierte maiglöckchen. ich weiß es muss aus mir kommen. dann wäre ich wirklich frei und unabhängig und kann einfach nur noch wollen wie tin sagte.
ich merke auch, dass das leben gerade wirklich sehr spannend ist und nach 1,5 jahren depression lebe ich endlich wieder, auch spontan, habe spaß mit anderen menschen, nicht unbedingt enge freunde, sondern mein aktuelles umfeld. ich weiß auch das wird sich alles ändern...
hast du denn ähnliches zu bearbeiten (gehabt)?

16.09.2022 16:08 • #15


A


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