Hallo,
habe endlich mal Zeit zu antworten! Diese Woche hatten ich Donnerstag einen wichtigen Termin auf Arbeit, der auch für die Beurteilung meiner Probezeit ausschlaggebend war und daher war ich mit Vorbereitung beschäftigt. Es lief ganz gut und ich bekomme (wohl) die Festanstellung, das ist wieder ein großer Schritt Richtung schönes neues Leben! Aber was mich am meisten gerührt hat waren einige meiner neuen Kollegen. Ich bin jetzt seit knapp zwei Monaten in der Abteilng und ein paar der Kollegen haben extra gewartet, bis ich das Auswertungsgespräch hatte und wollten dann wissen wies gelaufen ist und ob ich bleiben kann. Das hat mich so gerührt, hatte ich gleich wieder Tränen in den Augen .... habs auf die Anspannung geschoben Jetzt haben sie gestern schon überlegt, wie man es anstellen kann, das ich in der Abteilung bleiben kann und das ich einen Versetzungsantrag stellen soll und so weiter .... das war total schön! Einfach akzeptiert zu werden, so wie ich bin und obwohl auch alles nicht perfekt gelaufen ist ... ich glaub, ich bin 5 cm gewachsen
Nun zu der anderen Baustelle in meinem Leben: ja wir waren zu Gesprächen beim Jugendamt und sind jetzt bei der psychologischen Familienhilfe gelandet. Dort habe ich alle meine Probleme im Erstgespräch benannt und eigentlich ist geplant, das in weiteren Sitzungen auch zu regeln, das Problem dabei ist nur, das er diese Gespräche als sinnlos erachtet und nicht mehr daran teilnehmen möchte, da wir das ja auch unter uns regeln können. Ich habe ihm gesagt, das wir ja genau das nicht können und da stimmte er in den Gesprächen auch zu .... ich denke, es ist eher so, das er sich für diese Termine organisieren muss und er darauf einfach keine Lust hat.
Ihm ging es hauptsächlich um das Problem, das unser Kind nicht bei ihm schlafen möchte, das ist auch das einzige Problem, was er in dem Erstgespräch angegeben hat. Dafür haben wir extra Termine bei einer Kinderpsychologin bekommen, da ist das Erstgespräch auch schon gelaufen und ich gehe jetzt mit ihr zu drei Terminen und er muss nur zu dem Auswertungsgespräch wieder mit. Und damit ist das Problem für ihn erst mal erledigt. Hinzu kommt, das die Psychologin in dem Erstgespräch auch meinte, das sie denkt, das es mit dem von ihm geplanten Urlaub (und dem damit verbunden übernachten mit ihm) schon klappen wird, da es ja eine andere Situation ist. Naja, damit wurde ich natürlich schön ins Abseits und in die du machst mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten gedrängt.
Auch in den Gesprächen beim Jugendamt ging es der Mitarbeiterin immer darum, das wir gemeinsam für das Kind da sein müssen, das es dem Kind schadet, wenn es sieht, das Mama und Papa sich nicht verstehen und das wir doch gemeinsam eine Lösung finden müssen. Bei der Familienhilfe wurde dann die Frage gestellt, wie es früher war und ja, ich habe mich immer um alles gekümmert! Und nun kam die Frage, wieso ich dann denke, das es jetzt anders ist, wie er das auf einmal können sollte .... und so weiter.
Also ich habe es quasi so verstanden: wenn ich Abstand möchte, schade ich meinem Kind .... er kann ja gar nicht wissen, wie er es richtig machen soll, da ich es ihm ja immer abgenommen habe und ich soll aufhören, mir unnötige Sorgen zu machen, da es dem Kind bei ihm ja gut geht und es halt nur nicht alles immer super schön findet! Also im Endeffekt würde ich durch mein Verhalten das Verhalten des Kindes negativ beeinflussen! Ist natürlich wieder super für ihn gelaufen .... und ich muss sagen, ich habe innerlich irgendwie aufgegeben.
Ich habe ihr letztes Papa-Wochenende alle Sachen eingepackt und ihr gesagt, das sie bei Papa schlafen muss. Sie hat geweint, hat sich früh in der Kita an mich geklammert und wollte gar nicht mehr zum Papa. Ich habe ihr ruhig gesagt, das es aber Papas Wunsch ist und ich da nichts machen kann (ich weiß, das ist nicht besonders gut, aber ich weiß echt nicht mehr, wie ich sonst darauf reagieren soll) und ihre Erzieherin hat sie dann mit ins Zimmer genommen. Im Endeffekt hat sie dort geschlafen, ich habe das ganze Wochenende nicht eine einige Nachricht bekommen und am Sonntag als er sie zurück gebracht hat, meinte er nur, es hat alles super geklappt! Die Haustür war zu .... sie hat erstmal eine Stunde gar nicht mit mir geredet, dann kam sie kuscheln, hat geweint und meinte, sie wollte nicht bei Papa schlafen. Ich sagte dann, das hätte sie Papa doch sagen können und da meinte sie, das hat sie gemacht und er meinte nur, es geht nicht anders. Jetzt haben wir wieder eine Woche voller ich will nicht zu Papa und ich will nicht dort schlafen hinter uns ... sie ist seit gestern wieder bei ihm und ich hab wieder keine Nachricht!
Ich weiß aber auch nicht, was ich machen soll .... ich habe versucht, mir Hilfe zu suchen und höre überall nur, vielleicht auch nur gefühlt aber es macht mich trotzdem nachdenklich, ICH solle nicht zu sehr auf das Verhalten meines Kindes eingehen und es damit in dieser Haltung unterstützen. Und er sitzt nur blöde grinsend daneben und fühlt sich natürlich auch noch bestätigt. Das ich keinen Kontakt zu ihm möchte, würde meinem Kind schaden und dann tut er ja noch immer so, als wäre ja alles kein Problem und diese Situation doch nicht so schlimm.
Als ich in einem Gespräch das mit seiner Freundin angesprochen habe, hatten die Mitarbeiter auch gefragt, ob er sich mal Gedanken drum macht, wielche Gedanken ich mir mache und da hat er immerhin ehrlich mit nein geantwortet .... aber es ist natürlich auch kein Problem, das ich vor dem Urlaub mal wissen möchte, wer sie ist und wer im Ausnahmefall im Urlaub auch für mein Kind verantwortlich ist. Ich solle doch nur mal einen Termin mit ihr ausmachen. Es ist für ihn alles so einfach und ich bin ja nur diejenige, die aus allem so ein Drama macht. Und naja, ich versuche, nicht mehr darüber nachzudenken, versuche das einfach alles zu verdrängen und hoffe, das es nicht ständig wieder in meine Gedanken kommt. Ich habe das Gefühl, ich komme sowieso nicht dagegen an, er kommt mit allem halt immer überall durch und stellt sich vor anderen als den treusorgenden und fürsorglichen Papa hin.
Meine Murmel kommt ja dieses Jahr in die Schule, am Dienstag steht der erste Elternabend an, er möchte unbedingt mit und hat mich dreimal gefragt, ob er seine Eltern fragen soll, ob diese während dem Termin auf sie aufpassen können. Ich habe dann geschrieben, entweder sie passen auf oder ich suche halt eine andere Möglichkeit. Ich meine, was soll das, es ist doch logisch, das sie irgendwo hin muss, warum fragt er nicht einfach seine Eltern, schreibt mir, das sie da hin kann und gut .... warum fragt er mich, ob er fragen soll?
Dann hatte sie ihren ersten Schnuppertag an der Schule, den Termin wusste er, hatte ihm den Brief als Foto geschickt. Er hat nicht einmal gefragt, wie ich das organisiere, es ging von 9:00 Uhr bis 11:00Uhr. Er hat danach nicht angerufen, um vielleicht zu fragen, wies für Murmel war oder so. Und an dem Wochenende, wo sie dort geschlafen hat, hat sie mir erzählt, war sie Samstag vormittag mit Oma einkaufen (weil ich ja immer zu bunte und nicht zusammen passende Kleidung einpacke) und am Sonntag war sie mit Oma und Opa auf einer Burg .... ohne Papa! Soviel also zu Ich möchte Zeit mit meinem Kind verbringen!
Vorallem haben sich seine Eltern fünf Jahre lang nie für das Kind interessiert, sich nie gemeldet, auch in dem Jahr Trennung nicht und ausgerechnet an dem Wochenende, wo sie bei Papa schläft, unternehmen sie die Hälfte der Zeit etwas mit ihr ?
Ich weiß, das kann alles purer Zufall sein und manche Dinge entwickeln sich einfach, obwohl sie anders geplant waren .... aber manchmal ist mir das einfach alles zu viel Zufall zu seinen Gunsten.
Aber ich möchte nicht mehr darüber nachdenken, ich möchte mich nicht mehr damit fertig machen, möchte nicht mehr mein Leben auf dem Gedanakenkarusell verbringen, was sich eh nur im Kreis dreht! Es läuft einfach alles gut für ihn und das muss ich wohl einfach akzeptieren .... er wird nie für etwas kämpfen müssen, er wird nie den gleichen Schmerz fühlen wie ich, er wird sich nie bewusst sein, was sein Handeln und seine Worte anrichten und auch wenn mich das unendlich traurig, wütend und sprachlos macht .... es wird sich nicht ändern!
Murmel möchte jetzt Klettern gehen, dieser Kurs ist Mittwoch, an seinem Papa-Tag .... der geht eine Stunde ab halb vier .... das würde er nicht schaffen und außerdem hätte er ja dann nichts von seinem Kind in dieser Zeit und was ist seine Lösung: er möchte einen anderen Tag! Darüber solle ich mir doch Gedanken machen. Ich habe ihm gesagt, das ich mir keine Gedanken darum mache, er hat ihr das Klettern schmackhaft gemacht, er hat ihr von diesem Kurs erzählt und er erzählt doch immer überall, er möchte Alltag mit dem Kind! Und Alltag ist nun mal, Termine zu organisieren und das Kind bei seinem Hobby zu unterstützen. Außerdem hat sich der Mittwoch jetzt eingepegelt und jetzt soll wieder alles übern Haufen geworfen werden. Das sehe ich nicht ein, auch wenn ich dann wieder die Dumme bin! Doch ich habe mich jetzt darauf eingerichtet, das ich den Mittwoch frei habe, habe mir Termine extra dahin gelegt und soll das alles wieder über den Haufen werfen, weil er es nicht schön findet, ne halbe Stunde seinem Kind beim Klettern zu zu sehen? Einfach mal: NÖ!
Mein Plan, kein Kontakt zu ihm zu haben, funktioniert wohl nicht, doch ich möchte endlich eine Egal-Haltung entwickeln und sei es ertsmal nur nach außen. Ich gehe heute abend zu einem Konzert, treffe dort Freunde oder vielleicht auch nicht bei den ganzen Menschen, doch dann bin ich halt allein .... wir waren vor drei Jahren bei der gleichen Band. Sind im Auto hingefahren, er stand die ganze Zeit gelangweilt neben mir und danach sind wir wieder nach Hause gefahren. Es war so ein typischer haben halt Karten ... handeln wir ab ... ich werde heute abend Spaß haben, werde tanzen, mitsingen, rumhüpfen und höchstens genervte Blicke von fremden Leuten kriegen Doch nicht mehr von dem Menschen, der einen angeblich liebt .... Morgen ist der Tag, an dem er vor einem Jahr ausgezogen ist und es ist auch das Datum, was 17 Jahre lang unser Jahrestag war ... ganz praktisch, brauch ich nur einmal feiern! Ich wünsche mir selbst heute einen schönen Abend und das ich keinen Gedanken an ihn verschwende! Ich wünsche mir einfach selber, das ich endlich stark genug bin, um feiern und nicht mehr trauern zu können! Vielleicht klappt es ja