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Es geht nicht vorwärts, eher abwärts

Meer7
Hallo,
ich bin seit 2 Wochen getrennt. Es war sehr schlimm für mich, auch in der Beziehung, weil ich ich durch Lügen und Betrug sehr verletzt wurde.
Im Moment geht es mir schlechter als noch vor ein paar Tagen. Ich will ihn nicht zurück, aber mir geht es einfach nicht gut. Ich fühle einsam und ich mag auch niemanden sehen oder gar persönlich mit jemandem reden (meist nur Durchhalteparolen oder sei froh, dass es vorbei ist-Sprüche). Und gleichzeitig ist das Alleinsein auch nicht gut. Ich dümpel vor mich hin und fühle mich eigentlich halbtot und leer, habe ständig einen dicken Kloß im Hals und meine Gedanken kann ich nicht koordinieren oder beeinflussen. Wenn ich das Haus (ausser zur Arbeit) verlasse, dann fühle ich mich komplett fehl am Platz, nicht zur Gesellschaft gehörend. Ich empfinde für nichts gerade eine Freude.

20.08.2016 18:28 • #1


W
Ich kann dich so gut verstehen. Auch wenn Durchhalteparolen, wie schon erwähnt, nicht das richtige sind und dich mit Sicherheit auch nicht erreichen, nicht aufgeben und versuche dich im positiven Sinne abzulenken. Leider klappt das bei mir auch nicht, aber die Hoffnung stirbt zu letzt.

20.08.2016 18:40 • x 1 #2


A


Es geht nicht vorwärts, eher abwärts

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H
Hallo Meer7,

deine Trennung ist am Anfang, auch wenn es nun schon zwei Wochen her ist, so ist sie noch lange nicht verarbeitet. Also keine Sorge, dein derzeitiger Zustand, deine schlechten Momente sind am Anfang nichts Ungewöhnliches.

Gerade wenn man in einer Beziehung sehr Schlimmes erlebt hat, belogen, betrogen wurde, so kann man gar nicht in einem normalen Alltag finden.
Wichtig wäre nun für dich, dass Du dich nicht einigelst, auch wenn du niemanden sehen möchtest, versuch immer unter Leute zu gehen, z.B. in die Stadt gehen, egal nur nicht zu Hause sitzen und alleine sein.
Ich weiß es braucht sehr viel Überwindung, aber es hilft, über den Tag zu kommen.
Es ist immer gut in deinem Zustand, Hilfe von geschulten Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
In jeder Stadt gibt es Einrichtungen, z.B. Pro – Familia oder kirchliche Einrichtungen, dort bekommt man im Notfall sehr schnell Hilfe.

Es gibt auch die telefonische Seelfürsorge, alles anonym, allerdings ist es sehr schwer, dort durchzukommen, ich habe damals dieses auch in Anspruch genommen, ganz ehrlich es hat mich für einen Moment sehr berügt.
Selbst hier im Forum wird dir sehr geholfen, schreibe alles was dich bedrückt, es gibt sehr viele ,die mit dir das Gleiche durchleben, also du bist nicht allein.

Gruß Hannes

20.08.2016 19:18 • x 2 #3


G
Ich kann dich gut verstehen, ich bin da ähnlich gestrickt. Solang mein inneres Gleichgewicht nicht irgendwie wieder hergestellt ist, mag ich auch nicht rausgehen. Ich fühle mich dann sehr verletzlich, als wenn jeder in mich hinein sehen könnte, fühle mich leer und einsam. Da bin ich auch lieber zuhause, zumindest solang, bis ich innerlich wieder einigermaßen in der Spur bin.

Arbeit, der Tagesablauf (Struktur) geht irgendwie, aber mehr auch nicht.

Das ist okay, geb dir diese Zeit auch, die braucht man. Manche können das besser kompensieren, indem sie raus gehen, aber nicht jeder ist so gestrickt.

20.08.2016 19:23 • x 1 #4


Meer7
Es ist gefühlt so, als ob man es mir quasi ansieht, dass in mir nichts mehr normal ist oder gar gut. Als würde mir auf der Stirn stehen: Beziehung gescheitert. Getrennt weil belogen und betrogen. Ich glaube, man läuft dann auch mit hängenden Schultern und macht sich ganz klein und hat den Nicht-ansprechen-Blick. Es ist furchtbar. Es tut einfach weh.

20.08.2016 19:38 • x 1 #5


G
Zitat von Meer7:
Es ist gefühlt so, als ob man es mir quasi ansieht, dass in mir nichts mehr normal ist oder gar gut. Als würde mir auf der Stirn stehen: Beziehung gescheitert. Getrennt weil belogen und betrogen. Ich glaube, man läuft dann auch mit hängenden Schultern und macht sich ganz klein und hat den Nicht-ansprechen-Blick. Es ist furchtbar. Es tut einfach weh.


Jepp, so ist es. Also dieses Gefühl habe ich auch und ich bin dann auch in meinem Verhalten anders als sonst, sage ja, solang mein inneres Gleichgewicht nicht hergestellt ist, bin ich auch nicht ich. Daher: Bleib bei dir, so lang wie du es brauchst.

20.08.2016 19:55 • x 2 #6


V
Hallo,
genauso ging es mir am letzten Wochenende auch. Null Antrieb, null Selbstbewusstsein, nur Schuld und Scham, die einem aus allen Poren zu dringen scheinen. Wollte am liebsten nicht mehr aus dem Bett raus und niemanden sehen. Schockstarre ... whatever.

Mir hat geholfen, diesen ganzen Schwall an Gefühlen, der da an die Oberfläche kam, zuzulassen und aushalten. Ist nicht angenehm, tut wahnsinnig weh, vor allem, weil man nicht weiss, wann es endlich besser wird - doch es hilft bei der Verarbeitung.

Beschäftigung und Aktivitäten (am besten was, das Dir Spaß macht) helfen, nicht noch tiefer in die Spirale hineinzukommen. Auch wenn Dir vielleicht am Anfang nicht danach ist - der Appetit kommt beim Essen

20.08.2016 20:17 • x 2 #7


G
Zitat von victim_of_love:
Hallo,
genauso ging es mir am letzten Wochenende auch. Null Antrieb, null Selbstbewusstsein, nur Schuld und Scham, die einem aus allen Poren zu dringen scheinen. Wollte am liebsten nicht mehr aus dem Bett raus und niemanden sehen. Schockstarre ... whatever.

Mir hat geholfen, diesen ganzen Schwall an Gefühlen, der da an die Oberfläche kam, zuzulassen und aushalten. Ist nicht angenehm, tut wahnsinnig weh, vor allem, weil man nicht weiss, wann es endlich besser wird - doch es hilft bei der Verarbeitung.

Beschäftigung und Aktivitäten (am besten was, das Dir Spaß macht) helfen, nicht noch tiefer in die Spirale hineinzukommen. Auch wenn Dir vielleicht am Anfang nicht danach ist - der Appetit kommt beim Essen


Ja, man weiß nicht wann es vorbei ist. Man heult sich die Augen aus, man ist erschöpft und denkt, jetzt kann es doch mal bitte besser werden - und es geht das selbe von vorn los.

Schuld und Scham kenn ich auch zu gut. Ich fühle mich dann immer, wenn ich draußen bin, als wenn es mir jeder ansieht, als wenn mich jeder umrempeln könnte, weil ich wie ein Blatt im Wind bin, keinen Boden unter den Füssen.

ich habe für mich gelernt, dass es keinen Sinn macht, sich zu etwas zu zwingen, weil es mir zu dem zeitpunkt nicht gut tut. Auch wenn Freunde meinen, man muss raus - nee, wenn ich mich wie ein Blatt fühle, nutzt es nichts rauszugehen. Ist vielleicht auch ein innerer Selbstschutz, der einen mehr oder weniger damit aufzeigt, dass man noch nicht soweit ist.

20.08.2016 20:25 • x 3 #8


Meer7
Also ist jetzt alles in Ordnung, was ich mache oder auch nicht mache. Will ich 10 Minuten raus, dann sollte ich gehen und will ich lieber stundenlang meinen Fernseher quälen, dann darf ich auch das?! Nur etwas zu erzwingen, wird nichts bringen. Ich fühle in der Öffentlichkeit einfach wie gebranntmarkt.

20.08.2016 20:53 • #9


L
Ja es ist in Ordnung, so wie du es machst.
Jeder bestimmt in dieser Situation sein eigenes Tempo und wenn dir nicht nach rausgehen ist, dann ist das eben so. Tue jeden Moment genau daß, wonach dir gerade ist, was anderes bringt sowieso nix und hilft auch nicht bei der Verarbeitung.
Auch die Dauer dieses Zustands ist bei jedem individuell, also mach dich nicht verrückt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft durch dieses schlimme Tal zu gehen und drück dich ganz fest.
VG LichtundSchatten

21.08.2016 01:43 • x 1 #10


Meer7
Hallo, heute ist es gar nicht gut. Mein Kind ist krank und ich sitze Zuhause fest und bin nur am Nachdenken und dann laufen Tränen. Jeder Gedanke ist ein Stich in die Wunde. Ich fühle mich sehr alleine und verloren.

22.08.2016 06:35 • #11


G
Zitat von Meer7:
Hallo, heute ist es gar nicht gut. Mein Kind ist krank und ich sitze Zuhause fest und bin nur am Nachdenken und dann laufen Tränen. Jeder Gedanke ist ein Stich in die Wunde. Ich fühle mich sehr alleine und verloren.


Gute Besserung für den Krümel.

Ich kenne das. Als meine Kinder (ich habe 2) klein waren und krank wurden, habe ich mich auch besonders allein und verletzlich gefühlt. Als wenn jemand mit dem Pfeil auf mich zeigen würde Ha! Alleine ist sie. Und hat Kinder. War kein schönes Gefühl.

Ich weiß das es bei mir sehr lang gedauert hat, bis ich für mich verinnerlicht habe, dass wir auch zu dritt eine Familie sind, also zu 100 % und nicht nur wenn ein Partner dabei ist.

Ich wünsche dir, dass du auch auf diesen Weg kommst.

22.08.2016 07:19 • x 1 #12


Meer7
Ich bin so enttäuscht, wahrscheinlich auch von mir. Einfach, dass ich mich so schwer von dem Gedanken trennen kann, einen normalen Mann, dem ich wichtig bin, an meiner Seite zu haben. Ich habe 2 Kinder, eine schöne Wohnung, einen Job und bin trotzdem totunglücklich.

22.08.2016 07:28 • #13


G
Zitat von Meer7:
Ich bin so enttäuscht, wahrscheinlich auch von mir. Einfach, dass ich mich so schwer von dem Gedanken trennen kann, einen normalen Mann, dem ich wichtig bin, an meiner Seite zu haben. Ich habe 2 Kinder, eine schöne Wohnung, einen Job und bin trotzdem totunglücklich.


das ist aber völlig normal so zu fühlen. das geht jedem nach einer Trennung so. man setzt ja keine kinder in die welt um dann allein da zu stehen. aber du musst diesen schritt, diese Veränderung annehmen, schon allein für die kinder. ich weiß, dass ist so schwer, wenn man selbst voller kummer ist. aber wir sind nun mal nicht nur Frauen sondern auch mütter und müssen dieser Verantwortung sorge tragen, weißt was ich meine?

22.08.2016 07:30 • #14


Meer7
Ich weiß, was du meinst. Das stimmt schon, ich bin voller Kummer und lasse dadurch meine Kinder irgendwie emotional im Stich.

22.08.2016 07:41 • #15


A


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