Müsste ich weiter ausholen und die gesamte Geschichte erzählen, ich versuch's in Kurzfassung.
Ich hab sie kennenglernt, vor 9 jahren, wusste aber, dass sie verheiratet ist. Kam für mich gar nicht in Frage, ich fand sie schon irgendwie ansprechend, aber Vergebene, nö, ich wusste, das kann nicht gut gehen. Naja, sie hat sich mächtig in's Zeug gelegt. Das war sehr schmeichelhaft damals. Das geb ich auch gerne zu. Wir sind dann in einer Affäre gelandet. Ich hab mich dann in sie verliebt und wollte was festes, damals hatte ich selber noch schwer 'ne Macke und war total der Klammeraffe.
Aber sie hat gesagt, sie will mich auch und wenn auch selten, haben wir uns doch immer wieder gesehen und hatten 'ne tolle Zeit. Um die trennung von ihrem mann hat sie sich immer gedrückt. Das wenige Sehen konnten beide da aber auf die Affäre schieben.
Dann ist sie tatsächlich ausgezogen. Hätte ich damals ja nicht gedacht, aber sie hat's gemacht. Und bei mir wuchs dann doch die Überzeugung, na, scheint ja ernst zu sein.
Aber mehr gesehen haben wir uns auch nicht. Eher noch weniger. Eine Beziehung wurde auch nicht draus. Da sie 4 Kinder hat, hat sie gesagt, es läge an der wenigen Zeit. Dafür hatte ich dann durchaus Verständnis. Das ging dann etwa ein Jahr so, mehr schlecht als recht.
Dann bin ich in die Wohnung neben ihr gezogen. Da ich selbst alleinerziehend war, dachte ich, ja Mensch, so kriegen wir dauch das mit der Zeit irgendwie geregelt.
Aber nichts wurde besser, alles wurde schlimmer. Dann kam die zeit wo alles an mir lag. Also ich an allem Schuld war. Also ich klammer zu sehr und weiß der Geier. Hab ich damals nicht so gesehen, da wir uns vielleicht (Achtung, wir wohnten Tür an Tür) alle 4 Wochen mal sahen. Das ich sie mehr sehen wollte, war für mich normal.
Trotzdem musste ich ihr Recht geben, denn ich hatte ja wirklich totale Verlustangst. Die durch sie (sie verheimlichte mich immer) getriggert wurde. Dazu kam, dass ich anfing zu trinken weil ich damit nimmer klar kam. Und dann sagte sie, mit jemandem der trinkt, naja, auf keinen Fall. Okay, alles Dinge die stimmten. und da es mir miserabel ging und sie recht hatte, hab ich einen Cut gemacht und mein leben auf den kopf gestellt. Therapie. Selbsthilfegruppe, weiß nicht was. Trinke seit 5 jahren nicht mehr und hab sehr viel für mich erreicht.
Naja, das Klammern, also das wirklich bedrängen ging dadurch auch zurück, weil ich Selbstwert entwickelte, mich um mich bemühte, mir ein Leben aufbaute.
So, nun dachte ich, jetzt wirds vielleicht dann wirklich besser. Nun war nix mehr da, was sie auf mich schieben konnte oder so. Dann ging das los, dass sie anfing mit ihren Problemen. Um die sie sich jetzt kümmern müsse. Und da waren nicht wenige.
Besser wurde nix, mir fiel es mittlerweile nimmer so schwer damit zu leben, sie selten zu sehen, ich dachte halt, Mensch, sie ist so. Aber ich liebte sie. Ich hab sie wirklich geliebt. Also dachte ich, nimm sie wie sie ist oder lass es. Und ich hab sie genommen wie sie war.
Dachte ich.
Das muss man sich so vorstellen, ich lernte mich damit zu arrangieren, dass wir uns nur alle 2-3 Wochen sehen. Dann wollte sie weniger. Ich lernte mich mit weniger zu arrangieren, dann wollte sie noch weniger. Sie hat es verstanden, alles was Beziehung war - und ich meine wirklich alles, nach und nach weiter und weiter zu reduzieren.
Ich hab mitgemacht, ich steckte schon zu tief drin, dachte, okay, lass sie ganz los, wenn es ihr ernst ist, wird sie kommen.
Sie kam nicht, ging zu ihrem Ex zurück. Von dem ich immer hörte wie schrecklich er zu war.
Das war dann vor 2 Jahren. Naja, ab da war dann eh Essig, ausser dass sie mir alle paar Monate erzählte, ich wäre ihre große Liebe und sie wird wieder ausziehen und dann...Blablablabla...
Was mich gehalten hat?
Das klingt jetzt alles ziemlich schrecklich, aber es gab qualitativ (nicht quantitiv) wirklich sehr intime Zeiten. Ich hab sie tatsächlich sehr geliebt. Ich hätte damit leben können, eine Beziehung mit ihr zu führen, die nicht so ganz klassisch ist und wo man sich eben eher selten sieht, wenn sie ein Näheproblem hat, es wäre tatsächlich gegangen. Aber da hat was Anderes nicht gestimmt, denn egal wie wenig, sie wollte weniger. Das kam aber alles schleichend.
Und dann eben immer wieder Hoffnung, denn immer wenn es zu einer Trennung kam, kam sie nach ein paar Wochen an, sie hätte jetzt verstanden. Und ich bin der Richtige. Und sie wird alles tun, damit das klappt.
Dann ist sie zur Tür raus und hat's vergessen. Einfach vergessen.
Ich wollt's nicht wahrhaben. Ich wollte nicht wahrhaben, dass es niemals ein wirkliches Wir mit ihr geben wird.
Dachte immer sie wär die Richtige und wenn wir unsere Macken hinkriegen, hätten wir 'ne Chance.
Ich hab's auch immer schön angemalt, damit ich nicht so merke, wie mies es mir geht.
04.11.2014 18:56 •
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