Ich bin schon seit einer guten Weile hier im Forum und lese mir hier und da einiges durch.
Ich fühle mich gerade etwas ratlos, weil ich weiß, dass die Geschichte bereits zuende ist, aber vielleicht gibt es hier Jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und kann mir helfen, wie ich besser über all das hinwegkomme.
Hier meine Geschichte:
Ich habe ihn 2015 übers Internet kennengelernt (Videogames) und er ist mir nie wirklich aufgefallen bis er er offensiv meine Aufmerksamkeit wollte und sich näherte. Wir kamen August 2016 zusammen und führten eine Fernbeziehung von ca 600km. Es war alles rosig und wundervoll und haben versucht uns so oft wie möglich zu treffen (was dann so zweimal im Monat für ein Wochenende war - manchmal sogar für eine Woche, wenn es sich ergab).
Ich muss noch dazu erwähnen, dass wir beide jünger sind (er ist jetzt 19 und ich 21)
Ich konnte früh erkennen, dass er in einem sozial instabilen Umfeld aufgewachsen ist. Seinen verstorbenen Vater könnte er nie kennenlernen und seine Mutter war damit beschäftigt ihn und seine 3 weiteren Halbgeschwister aufzuziehen. Er ist in einem Dorf aufgewachsen und hatte sozial schwache Freunde (er fing schon sehr früh mit rauchen an und neigt auch dazu Alk. exzessiv zu trinken) und hat eine egoistische und arrogante Ader manchmal. Meine Freunde haben das auch schnell erkannt als sie ihn kennenlernten und mochten ihn schnell nicht deswegen, was ich auch etwas belastete.
In der Beziehung waren bereits on/off Phasen in denen er immer mit mir im Gefecht Schluss machte (angefangen wegen banalen kleinen Sachen, die eskalierten). Dazu kommt das er mich dann meist sehr stumpf einfach überall blockt und löscht. Er kam dann auch immer jedes Mal zurück und hat sich geschämt. Hat wirklich jedes Mal immer gesagt, dass er das doch nie so wollte und wie schlecht er sich fühlt.
Im Mai 2017 machte er wieder mal mit mir Schluss unter der Begründung, er habe Jemanden kennengelernt und keine Gefühle mehr für mich. Gleich ein paar Tage nach der Trennung kamen gemeinsame Profilbilder auf Whatsapp, was mich natürlich sehr verletzte. Später nach nur ein oder zwei Wochen später suchte er Kontakt und er erzählte mir, dass er unglücklich ist. Er war in dem Zeitraum im KH und sie ging lieber mit ihrem besten Freund feiern etc. Er fühlte sich alleingelassen. Nach einem Hin und her wollte er mich wieder zurück und meinte, dass es ein großer Fehler gewesen sei. Ich habe ihm verziehen, er verließ sie und wir waren wieder zusammen.
Nach vielem Auf und Ab spule ich mal zum September wo er erneut mit mir Schluss machte. Mir fällt sogar der Grund des Streits nicht mehr ein, aber auch hie wollte er mal wieder im Gefecht flüchten und alles wegwerfen. Er wollte einen neuen Abschnitt im Leben beginnen, weil er im Oktober eine Ausbildung in einer anderen Stadt anfing. Er wollte richtig durchstarten - aber ohne mich. In den Phasen wo er immer flüchten will und einfach Schluss macht, wird er auch sehr ignorant und gleichgültig. Quasi ein richtiges A.. Ich ließ ihn dann gehen und nicht mal einen Monat, nachdem er dort hingezogen ist, suchte er wieder Kontakt. Kam als erstes mit Smalltalk und alles schien vernünftig und reif. Wir haben von unserem aktuellen Stand erzählt und was das Leben halt so macht. Dann stellt sich heuar, dass er sich mir wieder annähern wollte. Ich war mittlerweile aber schon so gestört und abgeschreckt, dass ich verlangter, er solle sich beweisen, dass er es ernst meint. Es schien alles wieder besser zu werden und er wollte Anfang Januar sogar wieder zu mir fahren Kurz davor gab es aber Krach und er machte sich wieder aus dem Staub. Ein paar Wochen später meldete er sich wieder und wir wollten Freundschaft probieren. Das gleiche Gedöns kam wieder und er beklagte sich , dass es so nicht klappen würde, weil er sich wieder in mich verlieben würde. Ich hatte bereits emotional Abstand gehabt und fand das in Ordnung. Es gab nicht viel Tamm tamm. Ende Januar kam er mit Emails, dass er mich doch so vermissen würde etc etc. Er war richtig verzweifelt und wollte wieder eine Chance, jedoch blieb ich bei meiner Entscheidung, dass ich das nicht will.
Ein paar Wochen vergingen wieder und urplötzlich stand er am Valentinstag vor meiner Haustür (einfach die 600 km. Unangekündigt. Einfach so. Er wollte mir meinen Schal wiedergeben (total banal wieder - ich habe schon oft gemeint, er solle meine Sachen einfach wegwerfen) Die Begegnung war sehr stumpf und er ist auch schnell wieder abgehauen. Am Abend des Tages kamen noch Mails von ihm, dass er nicht mehr reden konnte, sonst wäre er in Tränen ausgebrochen. Er hat geschrieben, dass er mich vermisst und dass er daran glaubt, dass er mich glücklich machen kann usw. Er wollte mich einfach nochmal in die Arme nehmen. Ich ließ mich also zu einem letzten Gespräch überreden. Er kam dann am nächsten Tag zu mir und ich habe noch einmal geschildert, dass er sich keine Hoffnungen machen sollte und ich das Ganze einfach nicht mehr will. Es verlief alles sachlich und vernünftig. Wir haben Späße gemacht und uns wieder ausgetauscht bis er mich einfach küsste. Ich wurde leider davon mitgerissen und habe es erwidert. Jedoch habe ich danach sofort wieder meinen Standpunkt wiederholt. Ich habe dabei angefangen sehr viel zu weinen, weil es mir so weh tat, ihn so enttäuschen zu müssen, obwohl er sogar extra die 600 km gefahren ist um mich zurückzuerobern. Er war dabei sehr lieb und voller Wärme. Es eigentlich ein sehr schönes Treffen mit ihm gewesen. Nach dem Treffen meldete er sich nochmal, und meinte, er wolle sich mir wieder annähern und ich sei stur. Ich blieb aber bei meiner Entscheidung und habe ihm letztendlich das Herz gebrochen. Er war extrem enttäuscht.
Nach einer Funkstille meldete er sich wieder mit Smalltalk und meinte er sei für eine Freundschaft. Ich habe gefragt, ob er sich wirklich sicher sei und so ging ich wieder den Kontakt ein. Natürlich hat sich wieder alles wiederholt. Er wollte mehr. Fühlte sich wieder zu wohl bei mir. Wollte immer mehr Zeit mit mir verbringen. Wie erwartet zerbricht das wieder schnell und er haute wieder ab.
Als er sich wieder meldete, erzählte er, dass er einen Therapeuten aufgesucht hatte(er vertreibt halt wirklich alle Menschen mit seiner Art), der ihn zum Neurologen schickte. Der hatte dann Borderline diagnostiziert. Seitdem war er anders. Er versuchte bewusst auf seine Handlungen zu achten und kommunizierte mit mir auf eine sehr reife und vernünftige Weise, die mich richtig beeindruckt hatte. Ich fühlte mich endlich mal erhört und konnte mich mal richtig mit ihm über meine Sorgen mit uns austauschen. Er war dabei sehr entgegenkommend und war sehr geduldig. (Ich muss erwähnen, dass er mir mit seiner Art davor richtige Komplexe gegeben hatte - ich wurde zum Teil immer schneller von ihm getriggert. wurde sehr misstrauisch und eifersüchtig) Diese neue Art von ihm hatte mir wieder richtige Hoffnungen gepflanzt. Wir haben alles sachlich besprochen und er hat mir auch immer Verständnis gezeigt, wenn ich wieder wütend wurde vor Panik.Anfang diesen Monat hat er mir noch zugestimmt, einen wirklich neuen Anfang zu wagen. Ohne Lügen und mit viel Kommunikation. Vor einer Woche fing er auf einmal an mich zu ignorieren. Er hatte erzählt, dass er an dem Tag auf einen Geburtstag von seiner besten Freundin geht.
Ich bekam einfach keine Antwort mehr, aber sah, dass er online war und es wohl gelesen hat. Durch ganz viel Kopfkino und alten Sachen, die hochkamen, bekam ich wieder so eine Panik und er ignorierte mich weiter. Bis zum Abend am nächsten Tag. Er antwortete wieder und erzählte, dass der gesamte Abend eskaliert sei. Ein Mädchen musste der magen ausgepunpt werden und er hat sich um alle gekümmert. War bis eben noch in der Notaufnahme. Das hatte mich etwas beruhigt, jedoch fand ich es trotzdem unmöglich mir nicht einen gescheiten Satz Bescheid zu geben. Stattdessen ließ er mich mit meiner Panik und konnte mir nicht mal einen kurzen Satz gönnen und mich aufklären. Er war dabei wieder so ignorant und gleichgültig. Total anders als in den letzten Wochen mit ihm. Und wiedermal blockte er mich im Gefecht.
Ich fand es schon immer komisch, dass ich nie richtigen direkten Bezug zu seiner besten Freundin hatte, also habe ich versucht, sie zu kontaktieren. Ich hatte extremes Misstrauen und hatte Angst, dass er wieder mit mir spielt. Er wollte jedoch von all seinen Freunden, dass sie mich sofort blocken. Aus Respekt taten sie es auch und ich konnte nur durch den Partner von der besten Freundin Kontakt finden. Dabei stellte sich heraus, dass er eine riesengroßer Lügner ist. Er ist überhaupt nicht bei seinen Freunden beliebt und sie sei die einzige, die auf seiner seite stehe.Ich habe von mir erzählt und alles kam heraus. Er hatte mit seiner Herkunft gelogen. Erzählte von drei verstorbenen Geschwister, die es nicht gibt und noch viele andere große Sachen. Nicht lange davor habe ich auch von einer Bekannten erfahren, dass er über Tinder mehrere Personen getroffen hatte und auch mit ihnen schlief während er etwas von mir wollte.
Ich habe also erfahren, dass alles nur Gehabe war. Er hat mich belogen und betrogen.
Er hat sich trotzdem mit anderen Mädels getroffen, während er mir Treue versprach und ich erfuhr, dass er Jemand neues kennengelernt hat. Sie war sogar auf dem Geburtstag als er mich ignorierte.
Gleich am nächsten tag des Aufklärungsgespräches mit der nun ehemaligen besten freundin hat er die Ausbildung abgebrochen.
Einerseits fühle ich mich richtig erlöst, dass all mein Misstrauen und meine eifersucht berechtigt war. Ich konnte also wirklich meinem Bauchgefühl trauen, aber andererseits tut er mir total leid. Im Grunde wollte er nur gemocht werden und Aufmerksamkeit haben. Das will im Grunde doch jeder. Und er scheint wirklich so kaputt zu sein, dass er nicht anders kann, als eine Maske zu tragen.
Dann denke ich wiederum an die schöne Zeit wo wir beieinander waren. Wie echt sich das angefühlt hatte und wie schön das eigentlich war, wenn wir uns besuchten. Er konnte durchaus ein total lieber Mensch sein.
Wenn er doch unverbindliche Sachen wollte, warum kam er dann immer wieder bei mir an? Wo ich doch 600km weit weg bin?
Warum konnte er mir nicht mal ein ordentliches Ende geben und einfach sagen, dass er Jemanden kennengelernt hat?
Warum musste er es so schmerzhaft machen?
Ich habe gehört, dass das Mädchen, mit dem er zusammen ist, ihm immer erzählt, mit welchem Typen sie schon was hatte, zeigt dann auch fotos von den kerlen. Er ist natürlich nicht glücklich darüber. Ob das Karma ist?
Ich war treu wie sonst was. Ich konnte alles anbieten, was über diese Entfernung ging und trotzdem entscheidet er sich immer für die Mädels, die einen freieren Lebenstil haben. Dabei ist er eine sehr eifersüchtige Person.
Mir fällt es noch schwer, mich von dem zu lösen.
Irgendwie hoffe ich trotzdem, dass er einsichtig wird, zur Therapie geht und wir wieder etwas aufbauen können. Andererseits weiß ich ja, dass es unter schlechten Sternen steht.
Vielleicht kann mir Jemand helfen, wie ich mich besser davon distanzieren kann. Ich habe nach dem Muster natürlich im kopf, dass er sich höchstwahrscheinlich eh wieder melden wird oder was weiß ich.
Ich bin einfach überfordert gerade
18.05.2018 22:21 •
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