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Es braucht keine Diagnose, um loszulassen

WhiteScarlett
Ihr Lieben, ich wende mich mit einem Thema an euch, dass mir sehr am Herzen liegt. Leider weiß ich nicht, in welches Unterforum es passt, aber ich muss einfach mal Dampf ablassen. Ich komme gerade von meinem Nebenjob, wo ich in einer Beratung mit psychisch erkrankten Menschen arbeite. Gerade heute war mal wieder eine junge Dame da, die von ihrem Ex Freund online auf übelste Weise verunglimpft wird, aufgrund ihrer psychischen Erkrankung. Ich schaue hier ins Forum, wo ich immer unregelmäßig mal mitlese und mich beteilige, und mich trifft fast der Schlag. Mal wieder unzählige Narzissten - Threads, meist sogar erstellt durch Selbstdiagnose. Wie so oft die letzten Monate.

Ich bitte euch inständig, als Betroffene, als Beraterin, als Mensch - lasst es es endlich aufhören. Hört auf, euren Ex Partnern, so schlimm sie sich auch verhalten haben, irgendwelche medizinischen Diagnosen anzudichten. Es tut euch nicht gut und weiterhin richtet ihr damit so viel Schaden an.

Jedes Jahr wird eine neue Störung, bevorzugt aus dem Cluster B Spektrum, rausgezerrt und durchs Dorf getrieben. Unqualifizierte Coaches betreiben ein ganzes Business dadurch, sammeln Seelen von tief verletzten Menschen, die sich durch die permanente Analyse des Ex Partners nur noch tiefer in den Morast graben. Schluss damit!

Ich selbst habe Jahre an Therapie hinter mir, aufgrund einer Cluster B Störung, arbeite freiwillig mit Erkrankten und ich darf euch sagen: Ihr habt keine Ahnung, sonst würdet ihr eure Worte mit Bedacht wählen. Das Leben mit einer psychischen Erkrankung resultiert meist aus einer Kette von sehr unschönen Ereignissen, von Schicksalsschlägen und Lebenskrisen. Der Weg zur Diagnose, und der Prozess den Umgang damit zu erlernen kostet Jahre harte Arbeit und jeder der diesen Weg für sich wählt, hat eine Chance verdient, ganz egal ob Borderliner, Depressiver, Histrioniker oder Narzisst! Wir versuchen seit Jahren, gesellschaftliche Akzeptanz für psychische Störungen zu erreichen, aber wir kämpfen gegen Windmühlen, nicht zuletzt auch gegen Ex Partner, die ihren Angehörigen nach einer bloßen Internetrecherche mal mir nichts dir nichts eine hochkomplexe Störung diagnostizieren, und deren ganzes Ar. Verhalten damit erklären. Ihr könnt das nicht, ich kann das nicht und es ist auch nicht unsere Aufgabe. Es ist eure Aufgabe, nach euch selbst und euren Kindern zu schauen, ja! Was euer Ex für eine Störung hat, ist dafür nebensächlich, und je mehr ihr euch hinein grabt, umso schwerer kommt ihr da wieder raus!

Hand aufs Herz: Wie viele Videos zu er ist ein Narzisst, habt ihr euch schon angesehen und wäre es nicht sinniger gewesen, in dieser Zeit mal selbst eine Beratungsstelle aufzusuchen oder sich einfach auf sich selbst zu konzentrieren? Ist es euch so wichtig, diese Diagnose zu haben, weil er oder sie ja dann gestört ist und es sowieso mit niemandem klappen kann? Weil es vielleicht furchtbar schwer ist zu erkennen, dass es manchmal einfach nicht funktioniert und die eigene narzisstische Kränkung zu heilen? Manche Leute sind auch einfach Ar., aber deshalb sind sie nicht krank! Da gibt es einen Unterschied. Ihr schadet mit diesen Diffamierungen nicht eurem Ex, ihr schadet psychisch Kranken, die nichts mit eurer Trennung zu tun haben.

Ich kann wirklich nur an alle appellieren, sich klar zu werden, welches Gewicht eure Worte haben. Und auch an die stillen Mitleser: Fragt euch, ist das immer so ok, was dort geschrieben wird, kann man das so stehen lassen, sind wir mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem wir studierte Psychologen einfach nicht mehr brauchen?

Wenn euer Partner schlecht mit euch umgeht, dann holt euch Hilfe und geht! Und damit meine ich keine komischen YouTube Videos oder Coaches, denen viel daran gelegen ist, euch so lange wie möglich abzukassieren. Holt euch euer Leben zurück indem ihr trauert, loslasst und weiter zieht. Dafür braucht ihr keine Pseudodiagnosen, sondern Zeit, Achtsamkeit und Selbstliebe.

Bleibt stark, bleibt bei euch!

07.02.2022 15:47 • x 42 #1


B
Ich habe das schon einmal versucht und das kannst du vergessen, die Menschen sind wie sie sind und nur wenige können sich selbst reflektieren

07.02.2022 15:50 • #2


A


Es braucht keine Diagnose, um loszulassen

x 3


K
@WhiteScarlett Das sind wahre, weise Worte. Wir haben alle absolut null Plan. Ich nehme mal die aus, die in diesem Sektor tatsächlich Kenntnisse haben, sei es aufgrund des beruflichen Werdegangs, oder aber, weil das Studium / Ausbildung sie zu Aussagen befähigt. Aber gerade die halten sich meiner Meinung nach damit auch wieder sehr zurück, gerade weil sie wissen, dass Diagnosen in Foren durch einseitige Schilderungen von Ex-Partnern mit Sicherheit nicht gestellt werden können.

Dennoch - ich kann es ein wenig nachvollziehen. Der Wunsch nach Erklärungen ist hoch. Am Ende ändern sie am Sachverhalt allerdings nichts. Ich kann mich teilweise selbst nicht davon freisprechen, dass ich in der Situation gerne gewisse Dinge verstanden hätte. Auch mich selbst.

Aber der Post hat mir nochmal in Erinnerung gerufen, dass ich in entsprechenden Situationen mich an die Kandarre nehmen muss - deswegen danke

07.02.2022 16:00 • x 2 #3


WhiteScarlett
@RyanG Auch ich kann mich für deine Antwort nur bedanken, denn sie zeugt von sehr viel Reife und Einsicht. Ja, ich kann den Wunsch auch verstehen, nicht nur nach dem Verstehen, sondern auch nach dem Wegschieben - Ach ja, er ist ja krank, hat ja nichts mit mir zu tun, alles ist gut, alles ist gut, alles ist... Wenn es nicht zulasten so vieler Menschen gehen würde, wäre das auch kein so großes Problem für mich, wir waren doch alle mal da. Aber erstens grenzt es schon wirklich an Hetze und zweitens ist die Gefahr des jahrelangen (!) Steckenbleibens in dieser Phase sehr real.

07.02.2022 16:10 • #4


DieSeherin
Zitat von WhiteScarlett:
Wenn euer Partner schlecht mit euch umgeht, dann holt euch Hilfe und geht!

zumal es den anderen ja von seiner eigenverantwortung befreit, wenn man ihn pathalogisiert!

07.02.2022 16:11 • x 5 #5


Matroschka
Hallo,

Auch solche , wie Deine Threads tauchen hier regelmäßig auf und ich sehe es in gewisser Ähnlich , muss aber dennoch mal dagegen halten .

Als Opfer von diagnostizierten Narzisten, mit erfolgloser gemeinsamer Therapie zum schlichten, finde ich die Aufklärung und den Verweis an andere User sehr wichtig, sich mit der Thematik auseinander zu setzen!

Auch ich lese in einigen Themen, gewisse psychische Störungen und ähnliche Muster heraus , finde aber , insbesondere als Opfer das man das Thema keineswegs verharmlosen darf .

Was bleibt den gebrochenen, zurück gebliebenen Seelen davon - den geht es dann mit Psychotherapie ganz genauso , dass sie als Opfer solcher manipulierenden Menschen ebenfalls als weichgespült , labil , Psycho gelten - ein Narzist , sieht darin ja seine ganze Bestätigung, aber bis das Opfer , was zurück bleibt , bleibt ewig gedemütigt.

Natürlich, meine Täter sind Stalker ,seit über 30Jahren , ich habe es mit allen Mitteln versucht , wir hatten Hilfe und Schlichter, er wurde festgenommen, sass in Haft , er hatte Unterlassungsklagen , dass volle Programm und trotzdem sitzt er bei meinen Nachbarn, spaziert ums Haus und die Polizei kann ihn nur verweisen, aber solange kein neuer Übergriff stattfindet, kann sie nichts machen - was bedeutet das für mich - ein normales Leben ist nicht möglich ! Wer leidet mehr - der , der von vorn herein dieses Bewusstsein hat , Jemanden derart zu schaden oder der , der keine Ahnung hat , mit wem er es zu tun hat . Ich kenne meinen von Baby auf an - er war halt immer da , nur schützen konnte mich keiner davor.

Man sollte diese Störung keineswegs unterschätzen und potenzielle Täter in Schutz nehmen- und das sind Narzisten nun mal , Beziehungsweise Ihnen von vorn herein einen Unschuldsschein geben - das ist in keinster Weise gerechtfertigt!

Ansonsten sehe ich es , wie gesagt gleich, wir sind alle nur Laien , können nur vermuten , malen anhand von Worten Szenarien im Kopf , die wir ähnlich schon mal erlebt haben - aber genauso gut geht es auch um Prevention der verletzen Seelen .

07.02.2022 17:05 • x 8 #6


Nechal
Mir gefällt, dass du das hier mal thematisierst....
Ich vermute mal im trennungsschmerz kommt irgendwann die phase, in der man den anderen doof finden muss um sich zu lösen... und das praktische ist ja, dass eigentlich fast jeder auch mal verhaltensweisen an den tag legt, die man als narzistisch bezeichnen kann ( und zwar ohne ein narzist zu sein).... und weil das thema in aller munde ist, nimmt man das dann dankbar auf.... denn es nimmt einem zunächst die schuld ( die man sich meist selbst gibt am scheitern) die man nicht auch noch haben möchte

Ich stelle jedoch auch fest, dass die meisten mit zunehmendem abstand davon auch wieder runterkommen, überlegen, was hätte ich anders machen können ( bei den konkreten Situationen) und wie gehe ich nun mein leben an.
Nur hier ist auch der raum, in dem man aussprechen darf, was man befürchtet... in dem man im rahmen einer auseinandersetzung der trennung einfach mal irgendwo anfängt... und... diese dinge hier als betroffener loszuwerden schädigt ja den ex wirklich garnicht.... viel weniger zumindest, als würde ich das im freundeskreis besprechen.... und es schädigt den ex auch nicht, wenn man durch den austausch mit anderen hier lernt, seltsame verhaltensweisen als solche zu erkennen und zu versuchen sich dagegen abzugrenzen...
Ich finde es daher nicht so problematisch, dass ich in der akuten trennungsphase hier exe zunächst als narzist bezeichne.. mich stört vielmehr die reaktion macher foristen, die unreflektiert diese ängste und diagnosen verstärken... oder diese stellen, nur weil sie im text drei stichworte lesen, die sie selbst antriggern....

Ich glaube dass auch nicht narzisten gelegentlich menschen manipulieren, schuldumkehr betreiben, dinge anders erinnern und es als gaslightning interpretiert werden kann.... ein akut depressiver kreiselt auch gern um sich selbst ohne zu merken zw. Darauf rücksicht nehmen zu können, wie es seinem umfeld damit geht...wer kann zu beginn eines kennenlernens eigentlich lovebombing von hormonell verblendet unterscheiden.... sind wir alle zu jedem zeitpunkt emphatisch oder hat da jeder auch mal aussetzer.... und wer von uns hat noch nie die eigene verletzheit als rechtfertigung verwendet, den anderen mal zu zeitweise ignorieren bevor man ihn agressiv anspringt... und ist das dann gleich silent treatment?

Die auseinandersetzung über das stichwort narzist hilft hier einigen ungesunde verhaltens- und kommunikationmuster zu identifizieren .... das ist das positive daran....und man darf auch nicht vergessen, wenn einem das wirklich widerfahren ist, dann hinterlässt es auch spuren und das geht eben nicht so schnell wieder weg.... und dann braucht man einen raum in dem man das lassen darf. In dem nicht alles angezweifelt wird.
Langfristig, da gebe ich dir recht, ist es wesentlich, dass ich meine energie in das stecke das ich tun kann und wie ich mich verhalten möchte....konzentration auf diagnosen für den expartner setzen einen falschen focus

07.02.2022 17:36 • x 2 #7


I
Zitat von WhiteScarlett:
Ich schaue hier ins Forum, wo ich immer unregelmäßig mal mitlese und mich beteilige, und mich trifft fast der Schlag. Mal wieder unzählige Narzissten - Threads, meist sogar erstellt durch Selbstdiagnose. Wie so oft die letzten Monate.

Ich bitte euch inständig, als Betroffene, als Beraterin, als Mensch - lasst es es endlich aufhören. Hört auf, euren Ex Partnern, so schlimm sie sich auch verhalten haben, irgendwelche medizinischen Diagnosen anzudichten. Es tut euch nicht gut und weiterhin richtet ihr damit so viel Schaden


Ich turne ja in einigen Threads rum, allerdings habe ich genau um diese immer einen Riesen Bogen gemacht.

Für mich ist das auf der einen Seite nach Entschuldigungen suchen für ein nicht akzeptablen Verhalten, bis hin zur Schuldzuweisungen an den Partner, suchen , suchen, bis sich was findet was möglichst alles erklärt.

Früher nannte man das einfach, es hat nicht gepasst! auf Wiedersehen… !

07.02.2022 17:42 • x 2 #8


A
Wichtig ist,das man sich die Frage stellt...Warum lasse ich mir so ein Verhalten bieten?

Ich selbst kann mich davon nicht freisprechen.Ich habe unzählige Videos geschaut,um das Thema Narzissmus/ Persönlichkeits Störung überhaupt zu verstehen.

Aber wie gesagt,warum dulde ich
Demütigungen,Lüge,Trug usw.
Sein Verhalten ist/war unterirdisch, aber ich habe es geduldet.

Seither nutze ich die Zeit an mir zu arbeiten anstatt den Gegenüber zu analysieren.

07.02.2022 18:00 • x 3 #9


alleswirdbesser
Nun ja, viele werden nun mal von heute auf morgen verlassen und sind dem Expartner nicht mal eine Erklärung wert. Und so versuchen die Zurückgebliebenen die Gründe auf eigene Faust zu erforschen. Dieses Forum ist eine der Möglichkeiten, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Wer es schon mal versucht hat, frisch nach der Trennung einen Therapieplatz zu bekommen, weiß dass es fast unmöglich ist. Wenn das so einfach wäre mit Profis ins Gespräch zu kommen, wie die TE es hier schreibt. Gibt es wirklich so viele Angebote, die die Nachfrage abdecken würden?

Ich bin jedoch der Meinung, dass eine psychische Erkrankung, auch wenn sie diagnostiziert ist, keine Entschuldigung für ein rücksichtsloses und verletzendes Verhalten seinem Partner gegenüber ist. Man bekommt damit keine Freikarte zum A. sein dürfen. Allerdings versuchen solche Menschen, trotz bekannter Diagnose, diese zu verheimlichen. Sie wissen wie schädlich ihr Verhalten sich auf die anderen auswirken kann und trotzdem wechseln sie einen Partner nach dem anderen. Wissend verletzen und schädigen sie andere Menschen, die danach eventuell selbst mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Die Opfer sind am Anfang oft ahnungslos und freuen sich einen Seelenverwandten gefunden zu haben.

Was meint ihr, würde jemand, der das schon mal erlebt hatte, sich wieder auf so jemanden einlassen? Wohl eher nicht. Und deshalb setzt man sich mit diesen Krankheitsbildern im Nachhinein extrem auseinander, um es in Zukunft schneller erkennen zu können. Denn kaum ein psychisch Kranker geht mit seiner Diagnose zum Date. Umgekehrt er versucht alle Register zu ziehen, um nicht negativ aufzufallen. UND er geht zum Date immer und immer wieder.

Manche machen selbst Schluss und schieben die Krankheit als Grund vor. Und während die Bettwäsche noch nicht mal gewechselt wurde, liegt schon die/der Next daneben.

07.02.2022 18:11 • x 7 #10


Tatiana
Puh, TE, der Ex der Patientin hat dich wohl ordentlich getriggert!

Wenn du eigentlich meinst, dass es uncool ist, jemanden öffentlich für deren psychische Probleme an zu prangern...klar, da geb ich dir Recht.
Aber wenn es zB hier im Forum ist, dann wird ja niemand öffentlich entlarvt oder namentlich genannt.

Es kann jemandem sehr wohl helfen, sich mal zu überlegen, welche Faktoren zB zu einer Trennung geführt haben. Nicht zu sagen 'Es liegt alles an mir, ich war nicht gut genug' und stattdessen auch mal zu überlegen, welche Charaktereigenschaften auf Seiten des Ex oder eventuell Störungen oder oder eine Rolle gespielt haben. Gerade bei Narzissten ist das ganz wichtig, dass deren Partner verstehen, mit wem sie es zu tun hatten und auch wie man mit denen umgeht. Teilweise kann es dabei um Leben und Tod gehen, wenn man da NICHT 'diagnostiziert' bzw sich überlegt, ob man es mit einem zu tun hat.
Auch für den psychisch kranken Partner ist es wichtig. ZB wäre es ganz wichtig, wenn der Partner wüsste, wie OCD oder Borderline PD oder auch eine Angststörung funktioniert, sollte der Partner eins davon haben. Das hat alles sehr wohl viel Sinn.
Wenn du jetzt sagst, dass viele misdiagnostizieren, da sie keine Experten sind...joa. kleine Gefahr, aber wirklich dramatisch ist es bei Ex-Beziehugen jetzt auch nicht, da es ja keine Auswirkungen hat. Es geht darum, dass die Person Züge am Ex erkennt. Auch wenn der zB nur Narzisstische Züge hat, ist das auch hilfreich zu wissen. Übrigens auch, weil man im nächsten Schritt überlegen kann, was eigentlich mit einem selber los ist, dass man so einem verfallen ist. Tut man nicht in der Form, wenn man gar nichts von Narzissmus weiß.

Bei einem geb ich dir aber Recht:
Wenn man nur hobbydiagnostiziert, weil man selber keine Verantwortung übenehmen will, dann ist das auch lahm. Aber da kann man die Leute im forum ja dann zB einfach besprechen. Beziehungen sind halt keine Einbahnstraße.

07.02.2022 18:24 • x 8 #11


Fliesentisch
Zitat von Blake88:
Ich habe das schon einmal versucht und das kannst du vergessen, die Menschen sind wie sie sind und nur wenige können sich selbst reflektieren

Warum sollten sie auch? Es ist viel einfacher und entlastender, das Gegenüber zu analysieren und zu reflektieren, als sich selbst. Die Wenigsten gestehen sich gerne Fehler ein, noch weniger, wenn es darum geht, das typische Muster der Schuldzuweisung nach Beziehungsende aufzubrechen. Frag 100 frisch getrennte, zu 90 Prozent ist der oder die Andere alleinschuldig am Ende der Beziehung.

Menschen nehmen zu gerne den leichtesten Weg zur Absolution, dazu gehört eben auch eine psychische Störung des oder der Ex, denn dann hätte ich nichts tun können und habe mich einfach nur meinem Schicksal ergeben. Fall gelöst, emotionaler Ballast abgeworfen, Mensch happy.

07.02.2022 18:31 • x 1 #12


alleswirdbesser
Zitat von Fliesentisch:
Warum sollten sie auch? Es ist viel einfacher und entlastender, das Gegenüber zu analysieren und zu reflektieren, als sich selbst. Die Wenigsten gestehen sich gerne Fehler ein, noch weniger, wenn es darum geht, das typische Muster der Schuldzuweisung nach Beziehungsende aufzubrechen. Frag 100 frisch getrennte, zu 90 Prozent ist der oder die Andere alleinschuldig am Ende der Beziehung.

Da muss ich dir widersprechen. Ich habe immer gefragt was los war, was ICH falsch gemacht habe. Diese Frage war mir immer am wichtigsten. Und Menschen, mit denen ich damals gesprochen habe, sagten fast alle, dass ich aufhören soll die Schuld bei mir zu suchen. Ich tat das nämlich unentwegt. Dementsprechend war mein Selbstwert unter Null gesunken. Mit der Zeit änderte sich das, ich sah mich nicht als alleinschuldige, die es verdient hat verlassen zu werden. Aber das hat gedauert.

07.02.2022 18:38 • x 10 #13


alleswirdbesser
Zitat von Fliesentisch:
Menschen nehmen zu gerne den leichtesten Weg zur Absolution, dazu gehört eben auch eine psychische Störung des oder der Ex, denn dann hätte ich nichts tun können und habe mich einfach nur meinem Schicksal ergeben. Fall gelöst, emotionaler Ballast abgeworfen, Mensch happy.

Das ist leider zu einfach gedacht.
Lies mal den Thread von @michel8897. Dieser geht mir ziemlich nahe gerade.

07.02.2022 18:40 • x 3 #14


Fliesentisch
Zitat von alleswirdbesser:
Das ist leider zu einfach gedacht.

Weil du nicht so denkst? Ich habe ja bewusst Spielraum für Varianz gelassen.

07.02.2022 18:40 • #15


A


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