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Erwischt - was kann ich für ihn tun?

T
Zitat von MeineMeinung:
Warum willst du eigentlich zu ihm zurück, ihr passt doch scheinbar gar nicht zusammen. Zumindest nach dem letzten Post.


Wann passt man denn in deinen Augen zusammen? Gegensätze ziehen sich an? Gleich und gleich gesellt sich gerne? Gegenseitige Ergänzung? Was darf's denn sein?

04.09.2018 17:27 • x 1 #511


S
Liebe Planta13, aufgrund deines letzten Post`s kann ich wirklich nicht nachvollziehen, warum du noch in Erwägung ziehst, die Beziehung unter bestimmten Vorraussetzungen fortzuführen. Viele negative Punkte was deinen LP betrifft und die wenigen positiven Punkte, reichen für mich nicht für den Fortbestand einer Beziehung. Fast habe ich den Eindruck, du versuchst dein Handeln zu rechtfertigen, hoffe aber, daß dem nicht so ist und ich mich einfach irre. Entschuldige bitte, aber so kommt es für mich rüber.

04.09.2018 18:17 • x 4 #512


A


Erwischt - was kann ich für ihn tun?

x 3


unbel-Leberwurst
Für mich hört sich das so an, als wenn dein Partner mit eurer Beziehung zufrieden gewesen wäre.
Daher gab es für ihn auch keinen Grund, etwas zu ändern. Wenn du ihn dann fragst, was er will, wäre seine Antwort wahrscheinlich gewesen dass er genau das will, was ihr gerade habt.

Insofern passt ihr glaube ich wirklich nicht zusammen

04.09.2018 18:24 • x 3 #513


F
Vor einiger Zeit war ich genau so wie du. Es ist nur so, überall wo du hin gehst, wirst du dich selbst mitnehmen. Du musst also anfangen, die Ruhe in dir selbst zu suchen. Du suchst Ablenkung und Bestätigung im aussen. Dadurch wirst du unruhig, dir ist langweilig. Du kannst mit der normalen Ruhe nicht umgehen. Das ist sehr schade, denn Partner wie deiner sind eigentlich Diamanten.

Ich denke, vielleicht solltest du ein wenig mehr dich selber finden. Dadurch würdest du ruhiger werden und könntest auch eine ruhige Partnerschaft führen.

04.09.2018 19:54 • x 3 #514


A
Ich erkenne mich da durchaus wieder. Immer oder lange Zeit getrieben, musste mir offenbar auch immer selbst etwas beweisen, aus den schwierigsten Positionen heraus mich wiederholt in die Chefetage raufgekämpft, dann wurde mir das zu langweilig, nächste Challenge. In Beziehungen zwar Traumfrau, gleichzeitig das Mädel zum Pferde stehlen, Heiratsanträge - unterm Strich waren es große Lieben auch für mich, aber nichts fürs Leben. Dieses Vorgezeichnete mit weißem Gartenzaun und Sicherheit engte mich ein.

Jetzt mit Ende dreißig werde ich langsam ruhiger, muss mir nichts mehr beweisen, habe viele Leben gelebt, erfolgsverwöhnt und vielgeliebt. Und bin gleichzeitig sehr oft auf die Schnauze geflogen! Hätte ich in deinem Alter damals meine Reißleine nicht gezogen, wär mir viel entgangen, aber auch erspart geblieben. Ich weiß das, ich war bei meinem Äquivalent deines Ex auf der Hochzeit, gern gesehener Gast im Haus mit dem weißen Gartenzaun und die coole Tante.

Ich war und bin immer zu neugierig gewesen. Aufs Leben, auf Erfahrungen, auf Herausforderungen. Und das geht mE nicht mit nur einem Mann an der Seite, schon gar nicht so einem Schwiegermuttertraum. Das ist ein Hemmschuh. Abenteuer vs Sicherheit.

Du stehst an einer Weggabelung. Weißer Gartenzaun oder nicht. Ich kann dir da nichts raten, ich habe mich dagegen entschieden und auf meinem Weg einige Federn lassen müssen. Ich bereue gleichzeitig nichts. Mein Leben ist kunterbunt, mein jetziger Mann noch viel bunter. Aber es ist anstrengend, so zu leben. Alles kann man nicht haben. Du wirst dich entscheiden müssen.

04.09.2018 21:08 • x 8 #515


6rama9
Zitat von Arnika:
Ich war und bin immer zu neugierig gewesen. Aufs Leben, auf Erfahrungen, auf Herausforderungen. Und das geht mE nicht mit nur einem Mann an der Seite, schon gar nicht so einem Schwiegermuttertraum. Das ist ein Hemmschuh. Abenteuer vs Sicherheit.

Manche Menschen brauchen eben so wie du viele Jahre, um sich selbst zu finden. Das Grundproblem im Leben ist aber leider, dass man nur eine begrenzte Anzahl dieser Jahre hat. Ich finde es immer bewundernswert, wenn Menschen schon in jungen Jahren zufrieden in sich selbst ruhen können und nicht innerlich gehetzt nach der noch grüneren Wiese auf der anderen Seite der Straße oder dem noch größeren Kick suchen.

Eigentlich suchen diese Menschen nur sich selbst. Wiese und Kick sind nebensächlich.

05.09.2018 07:29 • x 5 #516


A
Mag sein, aber ganz so ist es nicht. Ich war ja immer ich selbst und immer life dabei. Ob eine Selbstfindung immer mit einem gemächlichen Leben einhergehen muss? Ich weiß nicht. Ein Mann, ein Job, Bausparvertrag, man hat sichs gerichtet im Leben und engagiert sich im Verein. Für mich nach wie vor eine gruselige Vorstellung.

05.09.2018 07:35 • x 3 #517


6rama9
Du warst zwar life dabei (geht ja auch nicht anders), aber du sagst selbst du warst rastlos und getrieben. Es muss natürlich nicht ein Mann, ein Job, ein Haus sein, das ist nur eine von vielen Lebensmöglichkeiten. Das Problem ist das-getrieben-sein. Es ist psychologisch ein großer Unterschied, ob ich mich getrieben fühle oder ob ich mich frei und zwanglos für eine bestimmte Lebensform entscheide.Zufriedenheit erreicht man nur über die letztere Variante.

05.09.2018 07:44 • x 4 #518


T
Zitat von 6rama9:
Manche Menschen brauchen eben so wie du viele Jahre, um sich selbst zu finden. Das Grundproblem im Leben ist aber leider, dass man nur eine begrenzte Anzahl dieser Jahre hat. Ich finde es immer bewundernswert, wenn Menschen schon in jungen Jahren zufrieden in sich selbst ruhen können und nicht innerlich gehetzt nach der noch grüneren Wiese auf der anderen Seite der Straße oder dem noch größeren Kick suchen.

Eigentlich suchen diese Menschen nur sich selbst. Wiese und Kick sind nebensächlich.


Diesen Beitrag sollte man hier irgendwo festpinnen. Ganz grosse Aussage! Danke dafür.

05.09.2018 07:48 • x 1 #519


unbel-Leberwurst
Zitat von Arnika:
Ein Mann, ein Job, Bausparvertrag, man hat sichs gerichtet im Leben und engagiert sich im Verein. Für mich nach wie vor eine gruselige Vorstellung.


Der Freund der TE schint aber genau so gestrickt zu sein.

05.09.2018 07:53 • x 1 #520


A
Zitat von unbel Leberwurst:

Der Freund der TE schint aber genau so gestrickt zu sein.


Ebend! Kann man mögen, muss man aber nicht!

05.09.2018 07:54 • x 2 #521


A
Und ich sagte nicht rastlos Getrieben kommt von Antrieb. Da habe ich wohl nicht wenig. Man kann es so oder so sehen. Ich habe mein Leben wohl deutlich freier gestaltet als die Gartenzaunfraktion. Hat mich der eine Job gelangweilt nach ein paar Jahren, wollte ichs wissen und hab mir die nächste Challenge gesucht. Auch an Beziehungen hab ich mich nicht verbissen festgeklammert, weil das alles so schön bequem und bekannt ist.

Sind wir uns doch ehrlich: Was manche als Ankommen bezeichnen, ist doch oft nichts anderes als Angst vor der eigenen Courage. Oft auch ein Mangel an Selbstbewusstsein. Man arrangiert sich halt, da kennt man sich aus, da geht man keine großen Risiken ein.

Das hat wiederum mit Freiheit gar nichts zu tun, das ist für mich erst recht ein Leben in Ketten. Und die spürt man erst, wenn man sich bewegt, sagte Arendt so treffend.

Wie heißt es so schön: Alle Teilchen streben nach Trägheit. Mir war das eben immer ein Graus. Ob man damit glücklich ist, muss jeder für sich entscheiden. Das braucht schon auch sehr viel Energie und Mut. Auf der anderen Seite bekommt man natürlich auch viel zurück: Resonanz, Erfahrungen, Erfolge. Bei dem Ankommen, wie ich es hier oft lese, kann mir schon ganz schön das Gesicht einschlafen. Da habe ich eher das Gefühl, das Leben zieht doch an denen vorbei. Und brechen dann nach 10, 20 Jahren aus ihrer vermeintlichen Idylle erst recht aus, weil ihnen fad wird.

Aber jeder Mensch ist anders. Das eine ist nicht besser als das andere. Man sollte sich nur überlegen, gerade in dem Alter von Planta, welche Weichen man stellt. Sonst kanns passieren, dass man im Käfig sitzt und sich wundert, wo die Jahre geblieben sind und was aus seinen Träumen wurde.

05.09.2018 09:00 • x 3 #522


P
Hallo zusammen,
@Arnika , ich finde spannend was du (über dich) schreibst. Und würd tatsächlich gern mehr lesen, Menschen, die diese andere Seite leben, begegnen mir selten, eher jene, die sich mehr oder weniger intensiv danach sehnen.
Ich finde es tatsächlich richtig schwer zu benennen, was ich möchte.
Sowohl die Vorstellung, eher gemächlich dahinzuleben, alle Lebensziele in ner schicken Eigentumswohnung zementiert zu haben und darüber hinaus eher Schnupperausflüge in die restliche Welt zu unternehmen, oder eben alles mal auszuprobieren und spontanen Impulsen in jede Richtung zu folgen sind für mich reizvoll. Ich habe die letzten Jahre nicht unbedingt an die Unvereinbarkeit geglaubt.
Mir graut vor jedes Jahr den gleichen Urlaubsort besuchen. 40 Jahre den gleichen Job (dabei hab ich meinen auch schon einige Jahre), überspitzt formuliert, nur noch auf den Tod warten. Ich finde es aber gleichzeitig wirklich gut, eine Basis zu haben, ein Zuhause (damit meine ich nicht den Mann), die einen immer wieder auffängt. Meine letzten Ideen waren, mit ihm einfach ein Jahr auf Weltreise zu gehen und danach mal sehen. Karten neu mischen, schauen wo wir landen. Vielleicht irgendwo bleiben, wer weiß.
Ich möchte das auch nicht falsch darstellen. Er zieht mit, nur nicht mit der gleichen Intensität. Lässt sich rausdrängeln aus der Comfortzone, sperrt sich nicht. Aber sein, mh, natürliches Bestreben scheint da eher das Vertraute und Beständige zu sein, obwohl er immer im Nachhinein auch richtig begeistert war, was wir alles ausprobiert haben.
Ich beneide Menschen, die genau wissen, was sie wollen. ich weiß es leider nicht, er weiß es auch nicht. Er ist nicht der Verfechter des weißen Gartenzauns, aber auch nicht so (risiko?/wage) mutig oder -freudig wie ich. Daher möchte ich nicht ausschließen bzw habe nicht ausgeschlossen, dass wir eine gemeinsame Richtung finden, die uns beiden Spaß macht.

Zurück zur Frage: nichts Neues, nein.
Ich mach erstmal so weiter, verändere nichts, lasse das Angebot zum Gespräch stehen, verschleiere die Situation nach außen, so wie auch er das tut (scheinbar weiß niemand irgendwas, aus bisherigen Reaktionen abgeleitet). Mache mir weiter Gedanken, natürlich, versuche aber auch, erstmal das restliche Leben nicht stillstehen zu lassen. Überlege hinsichtlich Urlaub (allein) wenn sich meine Wohnsituation zumindest vorläufig geklärt haben sollte. Versuche Zeit zu gewinnen für ihn und mich und uns, in der nichts entschieden oder getan werden muss.

05.09.2018 10:50 • x 2 #523


unbel-Leberwurst
Zitat von Arnika:
Aber jeder Mensch ist anders. Das eine ist nicht besser als das andere.


Das ist der entscheidende Satz.

Aber vielleicht schätzt ja die TE auch an ihrem Mann, dass er der ruhende Pol oder sichere Hafen ist.

05.09.2018 11:11 • x 1 #524


A
Weißt du, meine geliebte Oma war schon sehr alt, als ich auf die Welt kam. Dadurch bin ich mit dem Bewusstsein um die Endlichkeit aufgewachsen. Und meine größte Angst war immer, dass ich auf dem Totenbett liege und erkenne, dass ich wesentliche Erfahrungen nicht gemacht habe. Und dann sterbe ich mit dieser furchtbaren Erkenntnis.

Mein Freund war jahrelang als Kriegsberichterstatter unterwegs, das wär mir jetzt auch zu viel der Abenteuerlust. Aber ich kann mit Ende dreißig von mir behaupten, dass ich so gut wie alle beruflichen Ziele, die ich mal spannend fand, erreicht habe, dass zu meinem Freundeskreis Künstler genauso wie Atomphysiker und Landwirte gehören, ich beruflich wie privat ganz schön durch die Weltgeschichte gegondelt bin und dass mich viele tolle Männer liebten und ich sie. Gar kein so schlechtes Fazit derweil, finde ich.

Ich hab zwar eine feine Wohnung, aber ich hab immer Acht gegeben, dass ich meine Fixkosten zu gering wie möglich halte, damit ich kein Skla. meiner Besitztümer werde.

Ich bin also kein Aussteiger geworden, habe durchaus eine starke Basis, aber habe eben auch meine Flügel genutzt. Dafür muss man sich halt auch im Loslassen üben. Das tut natürlich manchmal weh, beruflich wie privat, aber von ewigem Schmerzvermeiden ist auch noch keiner gewachsen.

Ich habe zB nie diese Aussagen verstanden, wie kann man nur 10 Jahre Beziehung wegwerfen. Da wird gar nichts weggeworfen, die sind ohnehin vergangen und man war life dabei. Und hoffentlich hat das Gute überwogen. Um mehr gehts im Leben ja unterm Strich nicht: Seinen Lebensweg mit möglichst schönen, bunten und schillernden Steinchen pflastern. Und am Ende sagen zu können, ich hab nicht viel zu bereuen, was ich nicht getan habe. Auf die richtige Mischung für einen selbst kommts eben an. Und das kann jeder nur für sich herausfinden.

05.09.2018 11:27 • x 4 #525


A


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