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Erwischt - was kann ich für ihn tun?

Y
Zitat:
Und diese Rechnung muss wirklich sofort und direkt bezahlt werden?
Hört sich für mich eher wie die verzweifelte Suche nach einem Grund an, die Wohnung zu betreten bzw in Kontakt zu kommen.


ja, hört sich auch für mich so an und @Planta13 ich verstehe Dich, Du leidest auch, in Dir drängt es , aber da ist nun leider gerade nichts zu machen.
Ich würde daher unbedingt Bürokratie von allem anderen trennen. Ist für euch beide besser.
Und da Du weißt, dass eine Rechnung ansteht, rufe einfach dort an und frage, was und wohin Du überweisen sollst.

03.09.2018 11:48 • x 2 #496


G
Sorry ...und nun noch mal mit Korrektur in verständlicherem Deutsch :

Zitat von GiuliettaV:
Ich habe mit der Reaktion gerechnet und die Fragen, die Du nun hast sind verständlich und waren zumindest für mich absehbar. Mach konkrete Vorschläge, sonst wird das ein kompletter Eiertanz und ein Treffen ist offensichtlich nicht erwünscht Seinerseits.

Zwar hast Du das Recht auf Deine Post und die notfalls auch abzuholen, kommst jedoch in den Konflikt durch seine Äußerung keinen Kontakt zu wollen und nun verstärkt durch seine Reaktion und bist ja auch vorübergehend ausgezogen.

03.09.2018 11:48 • x 2 #497


A


Erwischt - was kann ich für ihn tun?

x 3


G
Zitat von ysabell:

ja, hört sich auch für mich so an und @Planta13 ich verstehe Dich, Du leidest auch, in Dir drängt es , aber da ist nun leider gerade nichts zu machen.
Ich würde daher unbedingt Bürokratie von allem anderen trennen. Ist für euch beide besser.
Und da Du weißt, dass eine Rechnung ansteht, rufe einfach dort an und frage, was und wohin Du überweisen sollst.


Gute Idee ysabell ! Die schicken die sicher auch per e-mail zu.

03.09.2018 11:50 • x 2 #498


A
Ich hab überhaupt nichts gegen Männer, im Gegenteil. Habe mehr männliche Freunde als weibliche.Planta beschreibt sich doch selbst eher im einer Art Mutterrolle. Und wenn das so ist, wird er höchstwahrscheinlich so handeln, wie von mir beschrieben. Schritt 1 ist ja bereits da...

Viel wichtiger, als mal eine Mahnung zu kassieren oder seine Gefühle aus der Entfernung erforschen zu wollen ist, dass du dir selbst klar wirst, was du willst. Also Kniefall, mea culpa-Bekundungen und nie wieder 6 oder küssen mit einem anderen. Und damit meine ich nie wieder. Lebenslang. Oder sich ernsthaft zu überlegen, warum es überhaupt so weit kommen konnte und ob es zwischen euch halt einfach nicht mehr passte. Man verändert sich in diesen Lebensjahren ja noch sehr stark.

Was du gern hättest ist, ihn wieder einzuseifen, dass er sich ändert und dann alles gut wird. Verständlich. Aber so wird das nicht funktionieren auf lange Sicht.

Hör mit deiner Aktionitis und Pseudo-Beschützerrolle auf und überleg dir mal ernsthaft, ob er, so wie er ist, der Richtige für dich ist auf ein Leben gesehen. So wie er ist. Nicht wie du ihn gern hättest. Denn wenn er es so nicht ist, dann haben alle deine Gesprächsversuche nur den Zweck, dich besser zu fühlen, ihn vielleicht sogar rumzukriegen. Aber dann Forderungen zu stellen, er solle sich ändern, weil so wie er ist könntest du quasi nicht anders als Nebenfahrbahnen zu bespielen wird in noch weiteren Chaos enden. Nochmal, du bist nicht der Antichrist. Aber deine Aktionitis hält dich nur davon ab, den Fokus auf dich und deine wahren Gefühle zu richten. Und zwar ehrlich. Du wirst ca noch 60 Jahre auf Erden wandeln. Ist er es für die Ewigkeit? Fühlst du so für ihn? Oder nicht?

03.09.2018 12:10 • x 6 #499


E
@Planta13

Also ich würde erstmal einen Schritt zurück machen vom allem was da auf Dich einprasselt und in Ruhe und sachlich-nüchtern schauen, was Du vorliegen hast.

Und ob ich mit seiner Reaktion, die in Wirklichkeit gar keine ist, denn Du warst blockiert, somit gab es faktisch nichts zu reagieren, so nun gerechnet habe, mag dahin stehen, das bringt uns gerade nicht wirklich einen Nutzen!

Aber: Du hast eine wichtige neue Information, er blockiert Dich. Darin steckt gar nicht so wenig. Einmal widerlegt es die Argumentation, man dürfe kein Zeichen senden weil dies bei ihm zu noch mehr Schäden führe. Offenbar kennt er Dich recht gut und wusste, Du würdest Dich trotzdem melden. Ich werte das Blockieren daher als eher positiv, denn wenn ihm alles egal wäre, hätte er das nicht getan, sondern hätte es drauf ankommen lassen. Die Massnahme spricht also eher für Selbstschutz und oder Zeit gewinnen. Aber nicht unbedingt dafür, dass er sicher keinen Kontakt mehr möchte. Es ist ein Aufschub, er braucht noch Zeit.

Dann sollte Dir diese Blockade auch mitteilen, dass Du Dir viele Gedanken umsonst gemacht hast, ob trotzdem melden oder nicht und ob das übergriffig sei. Offenbar kann er ausgezeichnet für sich selbst Sorgen, wenn er sicher sein will, dass Du ihn nicht kontaktierst. Diese Gedanken kannst Du in Zukunft weg lassen.

Nun zur Wohnung. Ich glaube nicht, dass diese Immobilie sein Schutzraum sein wird und heiligen Boden darstellt. Er hat dort seine Freundin inflagranti erwischt. Er wird so schnell wie möglich dort raus wollen, wenn überhaupt, evt. ist er zu Freunden ausgewichen. Ich würde noch keine neuen Tatsachen schaffen mit der alten Wohnung.

Aber Du könntest den Vermieter kontaktieren und ihm erklären, dass aus beruflichen Gründen evt. ein Umzug ansteht und Ihr vielleicht kündigen werdet. Es liesse sich so erfahren, ob er schon tätig geworden ist dahingehend.

Die Post würde ich nüchtern abholen, ich vermute dass Deine persönlichen Briefe sich noch im Briefkasten befindet, ich würde die Post nicht mit hinein nehmen an seiner Stelle.

Was das Betreten angeht, so würde ich mich nach seinem Verhalten richten. Es ist davon auszugehen, dass wenn er Dich unter keinen Umständen dort antreffen wollte, dann wird er Massnahmen dagegen ergreifen, das wissen wir nun.

Ich würde keinen Nachsendeantrag stellen, keine neuen Tatsachen schaffen OHNE dass er gefragt wurde. Er könnte das massiv missverstehen und auf mich wirkt das auch nicht positiv, sondern dass es eh rum ist in Deinen Augen. Es könnte sein, dass er dann sagt, na das geht aber schnell, ich dachte es liegt ihr so viel an mir, aber alles für eine endgültige Trennung hat sie schon geregelt.

Für mich ist das alles viel zu hastig und ambivalent. Du hast bereits alles verändert, indem Du die Spielregeln gebrochen hast. Bitte verändere jetzt absolut NICHTS, er sollte nicht übergangen werden, das hatte er gerade.

Lass ihn das Tempo vorgeben. Hol die Post ab und fahre wieder. Kein Zettel nichts. Er weiss dass Du reden willst, auch diese Frage ist geklärt. Er muss erstmal alles sortieren.

Alles was im Falle einer tatsächlichen Trennung ansteht Planta, Wohnung, Tiere pipapo ist ihm doch auch klar er weiss dass ihr so oder so Kontakt haben werdet. Das war doch die ganze Zeit der Fall. Wer ernsthaft annimmt, nach 11 Jahren, Wohnung, Tiere, kann man tatsächlich per sms melde Dich nie wieder welche Entscheidung auch immer realisieren, nun ja.

Und selbst wenn er tatsächlich alles organisiert um das sicher stellen zu können, es bleibt dabei, Du wirst es erfahren.

Im Moment soll die Zeit still stehen - bitte tu ihm den Gefallen und halte still.

Alles Liebe
Simply

03.09.2018 12:59 • x 5 #500


unbel-Leberwurst
Ich glaube, es wurden hier noch nie so viele Seiten gefüllt und über ungelegte Eier debattiert wie in diesem Strang...

Es wird doch erst wieder spannend, wenn er sich rührt.
Alles andere ist doch mindestens 3x gesagt...

03.09.2018 15:00 • x 8 #501


P
Zitat von unbel Leberwurst:
Ich glaube, es wurden hier noch nie so viele Seiten gefüllt und über ungelegte Eier debattiert wie in diesem Strang...

Es wird doch erst wieder spannend, wenn er sich rührt.
Alles andere ist doch mindestens 3x gesagt...


Irgendwo hast du da schon auch recht, ja. Auch wenn mein persönliches Gedankenkarussel beständig kreist, ihn abwechselnd als sehr verletzt, eiskalt und feindselig sieht - ohne dass wirklich etwas geschieht, geschieht halt tatsächlich nichts.

Kann euch daher höchstens mit meinen Gedanken unterhalten, da ich auch wirklich nichts tue/tun kann.

(Mir persönlich hilft aber die beständige Erinnerung, nicht abwechselnd in die eine oder andere Richtung zu weit mich zu vertiefen.)

03.09.2018 15:11 • x 4 #502


G
Den Vermietern mitteilen, daß Ihr eventuell auszieht, davon rate ich ab. Was Er tatsächlich möchte, wird Er für sich entscheiden.

Was Dich betrifft @Planta13 würde ich so ein Vermietergespräch erst vereinbaren, sobald Dein Entschluß feststehen sollte und Er sich nach einer letzten Anfrage Deinerseits nicht zwecks Klärung Mietvertrag und Miete seinerseits bewegt. Im übrigen hat Er so lange Du noch brav weiter zahlst wenig Veranlassung etwas zu ändern.

03.09.2018 15:19 • x 3 #503


unbel-Leberwurst
Zitat von Planta13:
Auch wenn mein persönliches Gedankenkarussel beständig kreist, ihn abwechselnd als sehr verletzt, eiskalt und feindselig sieht -


Seine Gefühlswelt wird sich auch stündlich ändern - darum ist die Zeit ja auch so wichtig, bis sich eines der Gefühle durchsetzt und er weiss, was er machen soll.

Und ja - Du hast gefälligst die Füsse still zu halten und ihn dieses Gefühl allein finden zu lassen, ohne ihn dabei zu beeinflussen.

03.09.2018 15:36 • x 1 #504


E
Zitat von GiuliettaV:
m übrigen hat Er so lange Du noch brav weiter zahlst wenig Veranlassung etwas zu ändern.


Seine Lebensgefährtin hatte vor seinen Augen gerade Geschlechtsverkehr in dieser Wohnung, ich tippe mal ganz mutig, dass ihn die Miete da wenig bis gar nicht juckt!

Zitat von unbel Leberwurst:
Und ja - Du hast gefälligst die Füsse still zu halten und ihn dieses Gefühl allein finden zu lassen, ohne ihn dabei zu beeinflussen.


Es ist so und nicht anders Planta, leider. Ihm geht es ähnlich wie Dir, er kann die Jahre auch nicht einfach wegwischen. Und ehrlich gesagt, die einzige Person, die sicher am besten einzuschätzen weiß, wie er sich entscheiden wird, bist doch DU - ob melde Dich nie wieder bei mir - wirklich von ihm zu erwarten ist, als endgültige Haltung in Liebesangelegenheiten? Du musst Dich erinnern, wie sicher war er sich Eurer Zukunft? Wie sehr hat er gezeigt, dass er Dich liebt und immer noch seine Zukunft fest mit Dir plant? Was für ein Mensch ist er, welche Einstellung hat er? Ist er eher unbeweglich in moralischen Fragen, oder gibt es Aspekte die ihn eine tolerantere Haltung einnehmen lassen würden?

Du musst es am besten wissen Planta, eventuell besser im Rückblick auf Euch, als er heute und in seiner Lage!

03.09.2018 16:08 • x 3 #505


G
Zitat von Planta13:
@GiuliettaV
Zu deiner letzten (vielleicht auch nur zum Nachdenken) anregenden Frage:

Ich vermisste die Aufregung, Abenteuer.

Und, was schwerwiegender ist und der letztlich stärkste Auslöser für die Affäre: ich selbst bin nicht in der Lage, oder sehr sehr schwer, echte Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Ich kann mich erst öffnen wenn ich sicher weiß, dass sie mich mögen. Und seit ich mich erinnern kann hat das immer im sozialen Bereich zu Gefühlen der Ausgeschlossenheit gefühlt und Sehnsucht nach Zugehörigkeit.

Ich habe un- bzw. nur teilbewusst von meinem Partner erwartet, dass er das für mich übernimmt (was letztlich mein AM getan hat, danke Exzentrik).

Das ist der Punkt, oder ein Punkt, an dem ich falsch lag, nicht gesehen habe, dass das etwas ist, das IN MIR begründet nicht funktioniert. Ich war immer ein großer Verfechter davon, dass der Partner nicht für das eigenen Glück verantwortlich ist. Und doch habe ich, weil es so schwer (be)greifbar war, das unbewusst gefordert.


Liebe @Planta13

ich habe den Eindruck, daß die Warteposition für Dich ungünstig ist und auch das Gedankenkreisen sehr begünstigt und Du dadurch in einer Abhängigkeit verbleibst auf unbestimmte Zeit.

Theoretisch kann Er den Zustand eine ganze Weile lang aufrecht erhalten und wenn es für Dich ungünstig läuft den auch maximal ausdehnen und ausreizen.

Du könntest die Zeit wirklich für Dich und die Aufarbeitung nutzen, dazu wäre jedoch der Fokus auf Dich erforderlich, statt in Gedanken weiterhin um Ihn zu kreisen.

Was benötigst Du, um selber glücklicher zu sein unabhängig von Ihm und dem AF ?
Wie kannst Du das für Dich umsetzen unabhängig davon, ob Ihr wieder zusammen kommt und auch unabhängig von einem Mann ?

Mehr Aufregung und Abenteuer im Leben in welcher Hinsicht im Detail ?
Bezieht sich das eher auf einen Mann/Partner und ua. Leidenschaft oder auch allgemein ?
Seit wann vermisst Du das in Deinem Leben und Eurer Partnerschaft ?

Was waren Deine unbewußten Erwartungen, was sollte Er alles übernehmen ?
Wie könntest Du es für Dich alleine lösen und in Deinem Leben ändern für die Zukunft ?

Zitat:
Es gab auch andere Gründe, oder Defizite, an denen man aber arbeiten kann. Dummerweise wirklich in der Zeit der Affäre wurde mir da sehr viel bewusst, ich habe tatsächlich eine Auflistung, samt möglichen Maßnahmen. Beispielsweise zu wenig gemeinsame Zeit, mehr Unterstützung bei meinen Aufgaben. Mehr Initiative, mehr Engagement für unser Privatleben und nicht nur den Job. Viele Kleinigkeiten auch, in der Summe. Familienplanung bzw. Nichtplanung. Alles mit dabei - aber alles lösbar.


Magst Du die Themen eventuell noch näher beschreiben ?
Hast Du mit Ihm explizit über die einzelnen Punkte gesprochen und wie hat Er sich dahingehend geäußert und auch reagiert ?
Gab es Defizite wo Ihr Euch nicht einigen konntet und wie verlief Eure Kommunikation ?

Es gab ja in der Vergangenheit einen Zustand zwischen Euch, der Dir anscheinend unerträglich war, Du bereits Trennungsgedanken hattest und es Ihm gegenüber nicht aussprechen konntest.

Dabei geht es mir jetzt nicht um Schuldverlagerungen, sondern konkret um die Beziehungsarbeit, die nicht funktioniert hat. Woran haperte es da bei Euch in der Vergangenheit ?
Was denkst und fühlst Du in dieser Hinsicht ? Deine bisherige Wahrnehmung dazu ?

03.09.2018 20:44 • x 2 #506


hahawi
Zitat von SimplyRed:
Seine Lebensgefährtin hatte vor seinen Augen gerade Geschlechtsverkehr in dieser Wohnung

Naja, das vermuten wir, wissen tun wirs nicht.

03.09.2018 20:57 • x 2 #507


E
Achso? Wie komme ich da jetzt drauf? Ich war der Meinung darum geht es....danke, ich werde nochmals nachlesen.

Aber:
Selbst, wenn es eine andere eindeutige Handlung war, ändert das wahrscheinlich nichts....

03.09.2018 22:38 • x 2 #508


P
Da ist der Thread ja wieder - seit gestern Abend gab's irgendwie Fehlermeldungen.

Ich möchte ungern zu präzise weiter ins Detail gehen, was uns konkret betrifft (Anonymität). Ein paar Fragen, insbesondere zu mir, kann ich aber gern beantworten.
Unabhängig vom Partner/Männern brauche ich um mich wohlzufühlen (und das ist schon durchaus ungünstig): externe Bestätigung meines Selbstwerts, soziale Akzeptanz, Abwechslung, Gesellschaft. Möchte ich also glücklicher sein, sollte ich mich befähigen, dass selbst zu erreichen, was eine gar nicht so einfache Aufgabe ist.
Ich langweile mich unheimlich schnell. Mich für andere oder deren Tätigkeiten ehrlich zu interessieren - sehr schwer. Aus Gesprächen oder irgendeinem tun Befriedigung zu ziehen, ebenfalls.
Die Sehnsucht nach Abenteuer ist ein bisschen geprägt von dem Nichts-verpassen-wollen. Und S. Leidenschaft spielt da für mich eigentlich überhaupt keine relevante Rolle (ich war zufrieden, habe nichts vermisst). Viel mehr ging es um Reisen, Herausforderungen, die Welt erkunden. Mein Partner ist sehr beständig. Umziehen, etwas Festes aufgeben, etwas Neues wagen - schwer für ihn. Ich brauche immer ein Projekt irgendwie. Dieses subtile Gefühl hatte ich schon immer, wobei mich zeitweise Studium und wesentliche Veränderungen gut ausgelastet haben. Mich schreckt der Gedanke, einen ewigwährenden Zustand zu erreichen und in diesem zu verharren. Ein Sein stellt mich nie zufrieden, ich will wachsen.
In unserer Partnerschaft haben wir viele Jahre (so 7?) viel Neues erlebt. Erste eigene Urlaube, erste eigene Wohnung, erster Job, alles Mögliche. Erste Fernreise. Die letzten Jahre habe ich mein Streben nach Neuem in sportliche Aktivitäten kanalisiert, eigene Projekte (die er auch nicht teilen wollte); nicht umsonst kam es auch nie zu der Beschaulichkeit eines Einfamilienhauses oder Ähnlichem wie bei den meisten anderen Paaren in unserem Umfeld/Alter. Da hab ich n Rückzieher gemacht, als wir kurz davor waren. Zum Glück. Ich brauche förmlich laufende Veränderungen. ich habe nicht erwartet dass er das übernimmt. Ich habe erwartet, dass er mitzieht. Und war einfach viel zu schnell für ihn (er aus meiner Sicht zu langsam).
Warum ich nicht mit einem Status zufrieden sein kann-das weiß ich noch nicht. Bezog sich aber nie auf die Partnerschaft an sich, oder ihn als Person. ich finde/fand ihn immer toll, und die Affäre hat mich auch tatsächlich erst an 5. Stelle oder so in s. Hinsicht gereizt, war mehr Mittel zum Zweck für oben genanntes.
Allein lösen kann ich das wohl nicht.

Die Zeit die wir verbracht haben, war mir entschieden zu langweilig. Alltags Netflix, wochenends auch nichts so richtig los. Objektiv betrachtet mit Familienbesuchen oder sonstigen sozialen Verpflichtungen ausgelastet, konnte ich daraus keine Zufriedenheit ziehen. Seine Freunde sind mir zu dumm (ich ihnen vielleicht auch), er hat wenig bzw. gar kein Interesse an meinen Aktivitäten teilzuhaben. Haben gemeinsames Essen gehen genossen genauso wie gemeinsame Urlaube. Hätte mir gewünscht: ein gemeinsames soziales Umfeld, in dem wir uns beide wohlfühlen. Da hätte man sich, bei gemeinsamem Wollen, und vernünftiger frühzeitiger Reflektion auch tatsächlich drum bemühen können. Kein Ding der Unmöglichkeit.
Hier setzt der Punkt ein, dass ich selbst lernen sollte, auf Menschen zuzugehen, oder anders, und wo ich mir nun auch externe Hilfestellung erhoffe. (AM hat das ausgezeichnet für mich übernommen.)

Von seiner Seite auch wenig Ideen, die mich reizten. Nicht ungewöhnlich/ausgefallen/herausfordernd genug, und auch: mit wenig Begeisterung verkauft. Im Vergleich dazu die Fähigkeit des AM, auch aus den alltäglichsten Situationen heraus mit Leichtigkeit Überraschendes zu gestalten.
Hatte ich Ideen, habe mir was Schönes ausgedacht, war die Reaktion meines Partners enttäuschend. Er freute sich nicht richtig, konnte sich wiederum nicht begeistern. (Es ist also nicht so, als hätte ich permanent auf seine Initiative gewartet!) Maßnahme wäre gewesen, mich mehr darauf zu fokussieren, was ihm wirklich gut tut, was er gern machen möchte, und nicht von mir auszugehen.
Er hat sich sehr für seine Arbeit engagiert, da seine Zufriedenheit draus gezogen. Habe ich ihm auch gegönnt, aber es hat mich auch verletzt, dass er von mir/mit mir nicht so begeistert war und wenig Lust hatte über essen hinaus Abende zu gestalten. Hier hätte man reden, eingreifen müssen. Ich hätte mehr versuchen müssen aus der Rolle des Haushaltsvorstandes heraus mehr in die der Gefährtin hinein zu schlüpfen. Die alltäglichen Dinge beiseite schieben und die viel gelobte Quality time gut zu nutzen. Erschwerend: er ist abends immer sehr früh müde (war aber schon immer so).
Für ihn war Familie nie ein Thema, man muss der Gerechtigkeit halber sagen, das war auch immer eindeutig kommuniziert. Meine Sicht dazu hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, zumindest aufgeweicht. Für ihn indiskutabel (ich sei unfähig, eine Mutter zu sein - das tat auch ganz schön weh, selbst wenn er womöglich Recht hat). Wäre aber auch für mich ein akzeptabler Kompromiss bei adäquater Bearbeitung der anderen Baustellen.
Zusammengefasst: mehr Fokus auf die gemeinsamen Stärken und Genüsse, das hätte schon einiges gebracht. Mir ist irgendwann die Kraft ausgegangen, ich habe es mir leicht gemacht, mir leicht machen lassen - das hätte ich mal besser gelassen und meine überschüssige Energie eben genau darein investieren sollen. Hinterher ist man immer.
Das meine ich auch mit: ich will den Mann, aber nicht die Beziehung.
Die emotionale Distanz und gefühlte Einsamkeit hat mich letztlich fortgetrieben (womit ich nicht meine, dass er das verursacht hat) bzw. Raum geschaffen für äußere Einflüsse.

Die Punkte angesprochen habe ich, grade in den letzten Wochen/Monaten mit zunehmender Exaktheit. Von anfängerhaftem Genörgel (du kannst auch mal von selber was im Haushalt machen) über ich fühl mich allein zu konkreter Ist-Soll-Auflistung was ich überhaupt in einer Partnerschaft will. Und ich bin wohl ganz schön anspruchsvoll. Aber demnach dann auch sehr präzise. Er hat dazu relativ wenig gesagt, hauptsächlich so Sachen wie: ich kann dir das nicht bieten, das macht keinen Sinn. Oder schweigend zuhören. (Gewünscht hätte ich mir Optimismus oder Diskussion: warum möchtest du das, oder: okay, dann lass uns doch jetzt zusammen schauen wie wir das ändern können.) Meine Fragen, was er denn will, konnte oder wollte er nicht beantworten. Vielleicht hätte er Zeit gebraucht. So richtig motiviert, sich mit sich selbst in dieser Hinsicht auseinanderzusetzen, schien er mir nicht. Hätte das gern nebeneinander gelegt. Was ich will, was er will. Er hatte nicht die Zeit/Kraft sich mit mir und der Beziehung auseinander zu setzen. Gesprächsinitiative ausschließlich von mir. Mir hat gefehlt: Geduld.
Ich habe die Trennungsgedanken benannt, es kam keine Gegenwehr. Wirkte mehr wie Resignation, Aufgabe - aber immer die Aussage, dass er mich liebt und das nicht will (dass wir uns trennen). Darüber hinaus: nichts. Ich fühlte mich nicht verstanden. Und auch irgendwie ungewollt.

Größtes Defizit demnach: Kommunikation. Und auch Einfühlungsvermögen meinerseits. Natürlich ist das schwer wenn vom Gegenüber so gar nichts kommt. Aber ich hätte es härter versuchen können und müssen, war selbst ja nur noch halbherzig dabei irgendwie, weil nebenher das parallele Leben auch Zeit und Aufmerksamkeit gefordert hat. Hätte mich stattdessen damit beschäftigen können, wie ich zu ihm durchdringe.

Lange Nebengeschichten, wenig Nutzen für die jetzige Lage. Neues kann ich euch aber auch leider wirklich nicht berichten. (Mich treibt die momentan die Sorgen nach Wohnungsfindung um.)

04.09.2018 15:17 • x 3 #509


M
Warum willst du eigentlich zu ihm zurück, ihr passt doch scheinbar gar nicht zusammen. Zumindest nach dem letzten Post.

04.09.2018 17:03 • x 3 #510


A


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