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Erwischt - was kann ich für ihn tun?

6rama9
Zitat von Planta13:
ch bin geschockt von mir selbst, wie ich so sein kann. So hinterhältig, so respektlos. Abgebrüht. So emotionslos und zwiegespalten. Meinen Partner so verletzen kann, demütigen, unsere Beziehung, unser Zuhause und ihn so entwürdigen. Denn: ich liebe ihn. Ich spüre und spürte das sehr genau, eine stille, zärtliche Liebe, aber da.

Nein, du liebst ihn nicht. Oder von welcher pervertierten Form der Liebe sprichst du, die beinhaltet:
- ausgefeilte Lügengeiblde aufzubauen und glaubhaft widerzugeben
- geplant und kühl kalkulierend zu täuschen
- empathielos zu hintergehen
- und vor allem: mutwillig oder fahrlässig riskieren, dass der Partner eine seelisch Wunde davonträgt, die wahrscheinlich nie weder heilen wird
Ich verstehe nicht, von welcher Liebe du spricht. Diese Liebe wünschen ich nicht meinem ärgsten Feind.
Ich will einen bewusst provkanten Vergleich ziehen, den ich irgendwo dennoch passend finde. Vor einigen Jahren ging ein Fall durch die Presse, in dem ein Familienvater vor Gericht stand, der seine Tochter missbrauchte. So lange, bis diese sich das Leben nahm. Auch er beschwor, wie sehr er sie doch eigentlich liebte. Eine Liebe, die solche seelischen Wunden erzeugt hat, dass sie freiwillig in den Tod ging. Liebe? Nein! Du liebst nicht und kannst wahrscheinlich nicht mal lieben.

Zitat von Planta13:
Ich war feige. Ich war egoistisch. Rücksichtlos. Respektlos. Achtlos. Schwach. Und vieles mehr. Obwohl ich eigentlich gar nicht so bin!

Doch, so bist Du! Der erst Weg wäre anzuerkennen, dass nicht das Wunschbild des eignene Ichs der Realität entspricht, sondern dass sich die Realität aus deinen Taten ergibtt. Das Tun zeigt das wahre Wesen und in diesem Fall die Schwärze der Seele. Also hör auf dir einzureden, dass du ja eigentlich ein guter Mensch seist, rücksichtsvoll, respektvoll, achtsam, stark. Das wärst du gern, aber du bist es nicht. Denn wärst du es, hätte es weder den egoistischen Betrug noch die Affäre, noch einen seelischen traumatisierten Partner gegeben.

Zitat von Planta13:
Gänzlich ist sachlich nicht möglich, wir sind Arbeitskollege

Offensichtlich kommt dir nicht in den Sinn, dass du selbstversändlich die Arbeitsstelle wechseln wirst, wenn ihr tatsächlich einen Neuanfang machen werdet. Wenn diese Beziehugn wiederbelebt werden soll, wirst du noch weit mehr Opfer bringen müssen, als nur die Arbeitsstelle zu wechseln.

Zitat von Planta13:
Möbelstück: das ist mir so kurzfristig und ohne vermutlich unerwünschte Aufmerksamkeit der Nachbarn nicht möglich. Aber das Zubehör habe ich bereits (quasi symbolisch) ausgetauscht.

Mal sind es die Nachbarn, dann wieder die kranke Katze oder wer auch immer. Wolltest Du es, ginge es. Trotz Nachbarn. Aber du willst es nicht.

Zitat von Sabine 49:
Zuhause inflagranti erwischt werden, das ist die Höchststrafe für den betrogenen Partner

Absolut. Das ist die Königsdisziplin des Betrugs. Da gibt es keine Steigerung und das ist jedem Fremdgänger bewusst. Wer so etwas riskiert, der handelt nicht nur fahrlässig, sondern nimmt in Kauf einen nahe stehenden, womöglich ehemals geliebten Menschen zu vernichten. Da gibt es wohl keine Entschuldigung für. Es ist der ultimate Akt der Empathie- und Respektlosigkeit gegenüber dem Partner.

23.08.2018 18:58 • x 8 #106


E
Zitat von Nostraventjo:

Ich bin nicht hier um Fleiß-Sternchen für meine Beiträge zu sammeln, sondern um meine Meinung zu sagen. Auch wenn die manchmal nicht gefällt.


Bitte lese meinen post nochmals genau. Du sollst Deine Meinung sagen, aber bitte nicht selbst übergriffig werden und beleidigen, wenn Du schon so vehement kritisierst, dass die TE sich nicht im Griff hatte... vielleicht fällt es Dir selbst auf?

Simply

23.08.2018 19:02 • x 1 #107


A


Erwischt - was kann ich für ihn tun?

x 3


C
Hallo Planta,
die Beschreibung deiner Empfindungen von Liebe zu deinem Partner (Grammatikfehler, ungeschickt, wie er schläft etc.) zeigt einen Blick auf ein eher defizitäres, nicht voll subjekthaftes, seiner selbst nicht voll bewusstes Wesen.
Da ist keine Augenhöhe. Du brauch(te)st es offensichtlich, dich ihm überlegen zu fühlen.
Wäre er genauso gut (klug etc.) gewesen wie du, hättest du vielleicht sehr viel Verlustangst haben müssen. Da ist es doch leichter, einen Unterlegenen sicher zu besitzen und das Spannende und Riskante (Augenhöhe) mit dem guten Freund auszutesten.
Ich glaube, du weißt noch nicht sehr viel über deine eigenen Ängste, aber die könnten sich ohne deinen Partner als sehr viel größer entpuppen, als du jetzt glaubst.

23.08.2018 19:03 • x 3 #108


P
Zitat von 6rama9:
Nein! Du liebst nicht und kannst wahrscheinlich nicht mal lieben.

Ich denke, diese Vermutung geht zu weit. Wenn nicht warme zärtliche Gefühle beim Anblick des Partner nach unheimlich vielen Jahren Liebe sind - was dann? Die Freude daran, ihn freudig zu sehen? Uvm. Ich denke ich habe in meinem Leben bisher genug Gefühle von Verliebtheit über Gleichgültigkeit bis auch Liebe, freundschaftlicher, familiärer, partnerschaftlicher Natur er- und gelebt.
Zitat von 6rama9:

Doch, so bist Du! Der erst Weg wäre anzuerkennen, dass nicht das Wunschbild des eignene Ichs der Realität entspricht, sondern dass sich die Realität aus deinen Taten ergibtt. Das Tun zeigt das wahre Wesen und in diesem Fall die Schwärze der Seele. Also hör auf dir einzureden, dass du ja eigentlich ein guter Mensch seist, rücksichtsvoll, respektvoll, achtsam, stark.
Das wärst du gern, aber du bist es nicht.

Doch, das bin ich auch. Ich bin beides. Ich bin kein guter und kein böser Mensch, ich bin ein Mensch mit vielen teils mehr, teils weniger ausgeprägten Zügen. Und mit das bin ich nicht meine ich, dass das nicht die typischerweise von mir (auch in Taten) an den Tag gelegten sind.

Zitat von 6rama9:

Offensichtlich kommt dir nicht in den Sinn, dass du selbstversändlich die Arbeitsstelle wechseln wirst, wenn ihr tatsächlich einen Neuanfang machen werdet. Wenn diese Beziehugn wiederbelebt werden soll, wirst du noch weit mehr Opfer bringen müssen, als nur die Arbeitsstelle zu wechseln.

Doch kommt mir in den Sinn, aber eben nicht jetzt mal hopplahopp und kurzfristig rein präventiv. Wenn das von ihm so gewünscht ist, ja. Aber nicht jeder Job (meiner zB) ist unmittelbar einfach austauschbar, und meine finanzielle Unabhängigkeit hängt daran. Nein, ich bin nicht bereit für eine mögliche Chance in die Arbeitslosigkeit zu fallen. Das täte mir nicht gut, das wäre richtig dumm, da ist für mich die Grenze dessen, was ich bereit bin zu tun.

23.08.2018 19:13 • #109


T
Zitat von Planta13:
Weil er klipp und klar gesagt hat, er will nicht


Warte mal. Er will nicht heiraten, hat das kommuniziert und du erwartest nun (als Schuldzuweisung - eine derer) trotzdem einen Antrag?
So langsam glaube ich, dass du wirklich sehr kontrollierend und beherrschend warst/bist. Aber eben nicht wie eine reflektierte, selbstbewusste und unabhängige Frau die du hier spielst, denn dein hier gezeigter, schriftlicher Intellekt hat nichts mit deinem Handeln vor ein paar Wochen zu tun, sondern eher wie eine verwöhnte kleine Prinzessin, die nicht das bekommen hat, was sie wollte und sich das woanders gesucht hat.

Ich habe in den meisten deiner Aussagen nur gesehen, was du willst und was du von deinem Partner erwartet hast. Seine Erwartungen hast du doch offensichtlich auch nicht erfüllt, wenn eure Partnerschaft eben von Kommunikationsproblemen gespickt war. Hat er sich eine Affäre nebenbei gehalten? Er ist an deiner Seite geblieben und war dein Mann. Er hat somit mehr Charakterstärke und Konsequenz bewiesen als du. Aber du siehst dich wirklich in vielen Dingen über ihm stehend? Selbst jetzt noch?

Du hast eine tief verwurzelte Arroganz in dir, die so weit ging, dass du glaubtest es mit einem anderen in eurem Bett zu treiben. Wie Sabine schon sagte, du hast du allmächtig, ihm überlegen gefühlt.

Zudem schiebst du die Verantwortung für dein Handeln in jede Richtung, aber nicht in Richtung deiner Persönlichkeit. Du siehst das offensichtlich wirklich als moralischen Ausrutscher, der dir hätte niemals passieren dürfen. Ich sehe es als Facette deiner Persönlichkeit, die du hier preisgibst.
Es ist ok Fehler zu haben, auch moralisch höchst verwerfliche. Aber dann sollte man dich bitte so ehrlich zu sich selbst sein und sagen: ich bin so, ich habe das genossen und einfach an meine Bedürfnisse gedacht, ohne auf meinen Partner zu achten, weil meine Bedürfnisse über den seinen stehen. Punkt. Davor hätte ich definitiv mehr Respekt und es würde eine Form der Ehrlichkeit sein - vor allem zu sich selbst. Den Menschen hier schuldest du keine Erklärung, keine verharmlosenden Worte. Selbst deinem (Ex)Partner schuldest du das nicht, denn es gibt nur Erklärungen, die ihn verletzen und dich als, entschuldige, Miststück dastehen lassen.
Ich würde an deiner Stelle aber mal mein Selbstbild hinterfragen, ob du wirklich der Mensch bist, der du glaubst zu sein.

23.08.2018 19:17 • x 9 #110


G
Zitat:
Ich finde das schon schwer, weil sein Bild von mir und meins von ihm nicht identisch sind. Während ich eher furios austicken würde, macht er Dinge eher mit sich ab... usw.

Ja, Selbstvorwürfe, in der Tat. Ich als ich würde nach dem ersten Ausbruch fragen, wie ich a) eine so blöde Kuh sein konnte das nicht zu sehen b) was dieses Fl******* hat, dass ich ihm nicht geben kann (aua, Selbstwert) c) an welcher Stelle ich hätte etwas tun können oder müssen, wo ich Anzeichen übersehen/ignoriert habe, zu wenig achtsam war usw. Sprich, wie ich es hätte verhindern können.
Neben allem anderen natürlich, nicht als einzige Gedanken/Gefühle.


Um es mal auf den Punkt zu bringen, auch wenn es sehr direkt ist :

Hast Du Dich mal mit dem Thema Selbstwert und Selbstwertregulation beschäftigt ?

Beschäftige Dich intensiver mit Beziehungsdynamiken und Machtausgleich und Dramaqueen.

Es liest sich für mich wie eine recht Ego betonte Form der Liebe, basierend auf Angst und Mangel Kompensation und unschöner Machtausgleichsmechanismen, Kontrolle und Drama.

Bei tief empfundener Liebe aus dem Herzen ist das Ego niemals so dominant präsent.
Und Du hättest Dir eher ein Bein ausgerissen als Deinem Partner weh zu tun. Es wäre auch jeder andere Mann völlig uninteressant gewesen und Du hättest den sofort von Dir gewiesen.

23.08.2018 19:22 • x 3 #111


P
Zitat von Carlaa:
Hallo Planta,
die Beschreibung deiner Empfindungen von Liebe zu deinem Partner (Grammatikfehler, ungeschickt, wie er schläft etc.) zeigt einen Blick auf ein eher defizitäres, nicht voll subjekthaftes, seiner selbst nicht voll bewusstes Wesen.
Da ist keine Augenhöhe. Du brauch(te)st es offensichtlich, dich ihm überlegen zu fühlen.
Wäre er genauso gut (klug etc.) gewesen wie du, hättest du vielleicht sehr viel Verlustangst haben müssen. Da ist es doch leichter, einen Unterlegenen sicher zu besitzen und das Spannende und Riskante (Augenhöhe) mit dem guten Freund auszutesten.
Ich glaube, du weißt noch nicht sehr viel über deine eigenen Ängste, aber die könnten sich ohne deinen Partner als sehr viel größer entpuppen, als du jetzt glaubst.


Kannst du das etwas anders erklären vielleicht?
Ich finde es schwer, Liebe zu definieren, und mir ist wichtig, wenn ihr mir helft, diese Empfindungen richtig einzuordnen. In Summe sind sowohl Stärken, als auch Schwächen auf der Liste, ich mein, er liebt auch wie ich beim Autofahren sabber (sagt er).
Ich glaub es ist was Wahres dran an dem was du sagst. Und doch ist er derjenige, der mein Leben erst stabil macht (nur durch Freunde schaffe ich es, das grade irgendwie für mich zu organisieren), ich bin in gewisser Weise abhängig von vielen Dingen, die er regelt, die ich bestimmt durchblicken könnte, aber gar nicht möchte (Technikkrams zB). Und er haut mir ja auch manchmal ab, fährt allein in den Urlaub (mehr Tage als ich), das macht mich schon auch fuchsig und verlustängstlich und so.
Jetzt schlägt natürlich noch mit rein, das Vertraute zu verlieren. Hab gelesen, da tun sich viele schwer. Ich versuch das rauszufiltern.

23.08.2018 19:24 • #112


G
Zitat von Planta13:
Und doch ist er derjenige, der mein Leben erst stabil macht (nur durch Freunde schaffe ich es, das grade irgendwie für mich zu organisieren), ich bin in gewisser Weise abhängig


Du solltest anfangen selbst Stabilität zu leben und nicht woanders zu brauchen.
Was ist die Ursache Deiner Instabilität und Abhängigkeit ?

23.08.2018 19:33 • x 2 #113


Liessa
Du kommst bei mir schon deshalb unglaubwürdig rüber, weil du bei all deiner Liebe zu deinem Partner, eben nicht vor 10 Tagen wach geworden bist und dich gefragt hast, wie du ihm das antun könntest und die Affaire beendet hast, sondern von ihm in flagranti erwischt wurdest. Da schwimmen natürlich die Felle weg und da schreit sich leicht 'mea culpa'. Fehlt noch, dass du dir die Haare rufst und deine Kleider zerreißt und wehklagend durch die Straßen ziehst.

23.08.2018 19:42 • x 1 #114


S
Zitat von Planta13:
Ja, Selbstvorwürfe, in der Tat. Ich als ich würde nach dem ersten Ausbruch fragen, wie ich a) eine so blöde Kuh sein konnte das nicht zu sehen b) was dieses Fl******* hat, dass ich ihm nicht geben kann (aua, Selbstwert) c) an welcher Stelle ich hätte etwas tun können oder müssen, wo ich Anzeichen übersehen/ignoriert habe, zu wenig achtsam war usw. Sprich, wie ich es hätte verhindern können.
Neben allem anderen natürlich, nicht als einzige Gedanken/Gefühle.


Soweit ist er vermutlich noch lange nicht. Ich bin damals eine Woche krank auf der Couch gelegen, am Boden zerstört. Da war nicht viel übrig von mir, mein Hirn wie in einem Nebel, nicht erreichbar. Da war nur tiefer, bodenloser Schmerz, bitterste Enttäuschung, mein Körper war wie taub monatelang sogar, ich war von mir irgendwie komplett entkoppelt.

Eigene Anteile reflektieren, nachdenken darüber, wie es hat so kommen können, warum ich manches nicht gesehen habe etc, das kam erst später. Zuerst war da nichts mehr von mir, nichts mehr auf das ich aufbauen konnte. Es braucht einige Zeit, bis man sich damit beschäftigen kann als der betrogene Part.

Du vergisst als Affärenführerin, dass er dir zeitlich hinterher hinkt. Du weißt seit Monaten von dieser Affäre, er seit 10 Tagen, darum kannst du dein Stadium nicht mit seinem vergleichen.

Ich glaube, dass du dich ihm in Wahrheit unterlegen gefühlt hast. Die ganzen Eigenschaften, die du beschrieben hast, er ist erfolgreich geworden beruflich ., er kann auf besondere Art mit Menschen umgehen, er ist äußerst attraktiv, aber mit Bodenhaftung etc. Er hat sich in eine Richtung entwickelt, die du einerseits wolltest, weil du dich und deine Anstrengungen und dein Sorgen damit auch aufgewertet gesehen hast. Andererseits war die Balance in der Beziehung für dich gefühlt nicht mehr da und um wieder mehr Macht zu bekommen, um dein Ego zu befriedigen, hast du ein Doppelleben implementiert, das sich ohne das Wissen deines Partners auch in eurer Wohnung abgespielt hat. Du hast ihn mit dem Ausleben deiner Affäre in eurer Wohnung entmachtet und ent.eiert, um dich aufzubauen. Dabei hast du nicht mehr beachtet, dass du doch nicht alles kontrollieren kannst, hohes Risiko gehst und auch alles verlieren kannst.

Wobei du jetzt vermutlich mehr verloren hast als nur das Gewohnte, sondern wohl auch die Achtung deines Partners und wohl auch die Achtung vor dir selbst.

Du solltest dir jetzt die Zeit nehmen und dich wirklich reflektieren.

Falls er sich melden sollte, dann lass bitte alle deine Erklärungen, wie die Nicht-Heirat, weg. Wenn er was hören mag, dann ehrliches, tiefes Bedauern, kein Schönreden, keine Schuldumkehr, keine halbgaren Erläuterungen. Alles andere kann irgendwann später besprochen werden, auch seine Anteile über die Art und Weise, wie ihr eure Beziehung geführt habt, falls er noch Interesse daran hat.

23.08.2018 19:43 • x 6 #115


P
Zitat von Tin:

Warte mal. Er will nicht heiraten, hat das kommuniziert und du erwartest nun (als Schuldzuweisung - eine derer) trotzdem einen Antrag?
So langsam glaube ich, dass du wirklich sehr kontrollierend und beherrschend warst/bist. Aber eben nicht wie eine reflektierte, selbstbewusste und unabhängige Frau die du hier spielst, denn dein hier gezeigter, schriftlicher Intellekt hat nichts mit deinem Handeln vor ein paar Wochen zu tun, sondern eher wie eine verwöhnte kleine Prinzessin, die nicht das bekommen hat, was sie wollte und sich das woanders gesucht hat.

Ich habe in den meisten deiner Aussagen nur gesehen, was du willst und was du von deinem Partner erwartet hast. Seine Erwartungen hast du doch offensichtlich auch nicht erfüllt, wenn eure Partnerschaft eben von Kommunikationsproblemen gespickt war. Hat er sich eine Affäre nebenbei gehalten? Er ist an deiner Seite geblieben und war dein Mann. Er hat somit mehr Charakterstärke und Konsequenz bewiesen als du. Aber du siehst dich wirklich in vielen Dingen über ihm stehend? Selbst jetzt noch?

Du hast eine tief verwurzelte Arroganz in dir, die so weit ging, dass du glaubtest es mit einem anderen in eurem Bett zu treiben. Wie Sabine schon sagte, du hast du allmächtig, ihm überlegen gefühlt.

Zudem schiebst du die Verantwortung für dein Handeln in jede Richtung, aber nicht in Richtung deiner Persönlichkeit. Du siehst das offensichtlich wirklich als moralischen Ausrutscher, der dir hätte niemals passieren dürfen. Ich sehe es als Facette deiner Persönlichkeit, die du hier preisgibst.
Es ist ok Fehler zu haben, auch moralisch höchst verwerfliche. Aber dann sollte man dich bitte so ehrlich zu sich selbst sein und sagen: ich bin so, ich habe das genossen und einfach an meine Bedürfnisse gedacht, ohne auf meinen Partner zu achten, weil meine Bedürfnisse über den seinen stehen. Punkt. Davor hätte ich definitiv mehr Respekt und es würde eine Form der Ehrlichkeit sein - vor allem zu sich selbst. Den Menschen hier schuldest du keine Erklärung, keine verharmlosenden Worte. Selbst deinem (Ex)Partner schuldest du das nicht, denn es gibt nur Erklärungen, die ihn verletzen und dich als, entschuldige, Miststück dastehen lassen.
Ich würde an deiner Stelle aber mal mein Selbstbild hinterfragen, ob du wirklich der Mensch bist, der du glaubst zu sein.


Uff. Nochmal uff. (nicht weil lästig, sondern das sitzt...)
Ich versuchs mal... Seine Erwartungen. Seiner Aussage nach war er immer glücklich mit der Beziehung. Mit vielem anderen war er unglücklich, aber daran haben wir gemeinsam gearbeitet. Ja, Charakterstärke hat er mehr bewiesen. Ich finde es richtig schwer, die Frage nach: wo ich mich sehe. Ehrlich zu beantworten. Ich sehe Eigenschaften, in denen ich stärker bin, ja. Ich verliere diese nicht, weil andere schwächer sind. Über ihm stehend... ich glaube ich muss das noch etwas verdauen. Wenn ich an ihn denke, denke ich immer, wie unser Verhältnis war, nicht, wie es nach Informationsgleichstand jetzt ist. Also, das innere. Puh. Ich glaube, ich kann dazu nichts Richtiges sagen.

Zu Arroganz ja. Ja, das ist auch ein sich an anderer Stelle auftretender Wesenszug von mir. Ich bin nicht stolz darauf bzw. befinde das nicht für gut. Es ist glaube ich ein Zug, den ich entwickelt habe, um meine Stärken übermäßig hoch zu bewerten und damit meinen Wert für mich auf ein erträgliches Maß zu steigern. Denn im Grunde bin ich eher introvertiert, tollpatschig, einsam, immer auf der Jagd nach Anerkennung. Die dargelegte Arroganz ist also eher eine Fassade, die ich aber auch in der Beziehung etabliert habe, ja.

Verantwortung weg von meiner Persönlichkeit. Nun, als Hauptursache für mein Handeln würde ich nennen, meine eigene Bedürftigkeit nach teils mir selbst nicht oder erst spät bewusstem. Das erklärt den Impuls. Das erklärt aber nicht die schlecht, miserabel getroffenen Entscheidungen. Die mein gutes über dein (mit errechnet geringer Wahrscheinlichkeit) schlechtes Gefühl. Ich sehe das als Fehler, und ich sehe das nicht als etwas, das einfach passiert ist. Ich habe in der Zeit das lassen nicht als Bedürfnis von ihm gesehen. In meiner Sichtweise hatte er in diese Richtung keins (das ist im Nachhinein selbst für mich schräg), weil ich glaubte, das so regeln zu können, dass er es nie erführe. Und hätte er das nicht getan, hätte es ihm auch nicht geschadet.
Puh, dein Post hat es in sich. Ich lese später nochmal.

23.08.2018 19:47 • x 2 #116


M
@sabine 49
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Du solltest dir jetzt die Zeit nehmen und dich wirklich reflektieren.

Falls er sich melden sollte, dann lass bitte alle deine Erklärungen, wie die Nicht-Heirat, weg. Wenn er was hören mag, dann ehrliches, tiefes Bedauern, kein Schönreden, keine Schuldumkehr, keine halbgaren Erläuterungen. Alles andere kann irgendwann später besprochen werden, auch seine Anteile über die Art und Weise, wie ihr eure Beziehung geführt habt, falls er noch Interesse daran hat.
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Auf den Punkt gebracht. Nur so geht es.

23.08.2018 19:49 • x 2 #117


P
Zitat von GiuliettaV:

Um es mal auf den Punkt zu bringen, auch wenn es sehr direkt ist :

Hast Du Dich mal mit dem Thema Selbstwert und Selbstwertregulation beschäftigt ?

Beschäftige Dich intensiver mit Beziehungsdynamiken und Machtausgleich und Dramaqueen.

Es liest sich für mich wie eine recht Ego betonte Form der Liebe, basierend auf Angst und Mangel Kompensation und unschöner Machtausgleichsmechanismen, Kontrolle und Drama.

Bei tief empfundener Liebe aus dem Herzen ist das Ego niemals so dominant präsent.
Und Du hättest Dir eher ein Bein ausgerissen als Deinem Partner weh zu tun. Es wäre auch jeder andere Mann völlig uninteressant gewesen und Du hättest den sofort von Dir gewiesen.


Nein, diese beiden Themen sind bisher nicht in meinem Fokus gewesen. Mir sind aber zwei Dinge klar: gehen wir die Zukunft getrennt an, muss auch ich mich der Aufarbeitung und dem Verstehen widmen, denn ich möchte niemals wieder einem geliebten Menschen (und wenn man mir die Liebe nicht glaubt, so doch wenigstens, dass er mir wichtig ist!) das antun. Auch ihm wollte ich das nicht! Es war nie meine Intention, eher gegenteilig, dass ihm etwas Schlimmes wiederfährt, schon gar nicht durch mich.
Das zweite: gehen wir sie gemeinsam an, so werden wir Hilfe brauchen.

Tief empfundene Liebe aus dem Herzen, mh. Vielleicht hast du recht. Vielleicht kenne ich diese Variante wirklich nicht. Wie finde ich das heraus? Jeder andere uninteressant, mh. Das scheint mir so zu sein, wie er mich liebte. Aber ist er nicht das Gegenstück, also ebenfalls eine Art abhängige Liebe? Liebt er mich? Was bin ich für ihn?

23.08.2018 19:53 • #118


P
Zitat von Liessa:
Du kommst bei mir schon deshalb unglaubwürdig rüber, weil du bei all deiner Liebe zu deinem Partner, eben nicht vor 10 Tagen wach geworden bist und dich gefragt hast, wie du ihm das antun könntest und die Affaire beendet hast, sondern von ihm in flagranti erwischt wurdest. Da schwimmen natürlich die Felle weg und da schreit sich leicht 'mea culpa'. Fehlt noch, dass du dir die Haare rufst und deine Kleider zerreißt und wehklagend durch die Straßen ziehst.


Ganz so simpel ist es nicht, ich betone hier die Liebe zu meinem Partner, aber: ich habe auch vorher trotz dieses (für mich) klaren positiven Gefühls mit Trennungsgedanken gespielt, auch vor der Affäre, mit ihm über Trennung gesprochen (vor und während der Affäre), weil die Beziehung durchaus defizitär war. Ich kann zusammenfassen was ich auch ihm sagte:
Du bist der Mann den ich will, aber das ist nicht die Beziehung, die ich leben möchte.

23.08.2018 20:03 • x 1 #119


G
Bitte jetzt keinen Schreck bekommen. Ich denke diese Lektüre und auch die Videos könnten Dir weiterhelfen und einige Erklärungen und auch Lösungen bieten.

Solche Themen gehen auch in eine gegenseitige Anziehung, Spiegelung und Resonanz.
Ein Tanz der 2. ich ordne Eure Bindung in den Bereich toxischer Beziehung ein.

Schaue jedoch trotzdem komplett auf Dich.

Die stete Jagd nach Anerkennung, dazu kann ich Dir die Bücher von Bärbel Wardetzki empfehlen.

Weiblicher Narzissmus: Der Hunger nach Anerkennung
Eitle Liebe

Auf Youtube gibt es mehrere Vorträge.

( Narzissmus Struktur und Thematik an sich bedeutet nicht automatisch Persönlichkeitsstörung, sondern ist weit verbreitet ! )

23.08.2018 20:05 • x 1 #120


A


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