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Erwachsen, wieder getrennt und noch der kleine Junge?

T
Kennt ihr das? Diese kleinen Momente, in denen man einfach nur da sitzt und nichts macht.
Wenn aufeinmal alles still ist, als wäre die Welt um einen herum einfach erstarrt.
Langsam schweifen die Gedanken durch das eigene Leben, über die Gegenwart, in die Vergangenheit...

und plötzlich erinnert man sich wieder an alles.
So viele Dinge die man verdrängt hatte.... man spürt dieses unangenehme Gefühl, was Besitz ergreift.
Aufeinmal sehe ich wieder alles vor mir.
Alle Momente. All das Leid.

Wie krank ist es doch, was alles passiert ist. Geschichten die kein Mensch glauben würde....
Situationen die kein Mensch nachempfinden könnte...Erlebnisse, von denen niemand weiß, weil ich sie tot schwieg.......
Ich war noch klein, ich war ein Kind. Aber von Anfang an musste ich lernen, wie hart das Leben sein kann. Ich wollte stark sein, ich wollte niemanden zeigen, wie sehr es mich mit nahm, wie sehr es mich zu Boden zwang...ich war still und setzte ein Lächeln auf. Tat so, als wäre alles ok.... aber kaum war ich allein,weinte ich.
Niemand weiß davon, niemand wusste etwas.....
Ich hatte jeden Tag gehofft, dass irgend jemand auf mich zu kommen würde, es sehen würde und mir endlich helfen würde....ich habe so gehofft und doch wurde ich mit allem allein gelassen.

Heute sehe ich meine Mutter vor mir, hör sie darüber reden...sie kommt nicht mal auf die Idee, was die Erlebnisse mit mir gemacht haben. Sie hat nie gesehen, wie schlecht es mir ging, sie sah nur ihr eigenes Leid. Ein Vater fand überhaupt nicht statt.
Ich war noch ein Kind.
Allein gelassen...keine Liebe, keine Geborgenheit, keine Wärme. Glauben Erwachsene denn wirklich, Kinder sind so blind? Das Kinder nicht verstehen, was da vor sich geht? Das Kinder nicht genau so Leid spüren?
Noch viele mehr wahr nehemen können, als es Erwachsene jemals könnten?

Ich habe alles gesehen, ich habe alles mitbekommen, einfach alles! Es hat mir Angst gemacht, es hat mir weh getan....
Und hätten die Probleme nicht gereicht, gab es Probleme in der Schule.
Weil ich keine Familie hatte, waren Freunde für mich das wichtigste....und genau diese Freunde, nutzten mich aus, belogen mich, ließen mich stehen und zeigten mir, dass ich wirklich niemanden trauen kann.

Wenn ich so nachdenke, war ich immer allein...wenn es mir schlecht ging, war niemand für mich da.

So viel, so verdammt viel ist passiert.

Und heute muss mich mit den Folgen leben. Muss mit Komplexen und Ängsten kämpfen.
ja ich habe daran gearbeitet, aber jeder der das kennt, weiß wie schwer das ist. Wirklich los, wird man diese Gedanken und Gefühle nie...
Ich habe immer nur eingesteckt und geschwiegen...ich wollte stark sein.
Ich bin meinen Weg gegangen und habe jede Hürde allein gemeistert. Ganz allein.

Oft habe ich von anderen zu hören bekommen, dass sie mich bewundern..das sie gern so stark wären
wie ich, so unabhängig....doch sie wissen nicht, was diese Kraft für einen Preis hat.
Ich dachte, ich hätte meine Vergangenheit verarbeitet, aber ich muss einsehen, dass das einzige was ich getan habe, reine Akzeptanz war. Noch immer schleife ich diese Lasten mit mir herum, weil ich immer noch nicht los lassen kann.
Im Herzen bin ich immer noch der kleine Junge, der nur etwas Liebe wollte und nur einfach glücklich sein wollte.
Aber egal was ich tat, es war niemals genug. Egal was ich versuchte, es war nie Richtig. Und egal wie sehr ich mich bemühte, es wurde nicht richtig wahrgenommen.
Es wurde weiter und weiter auf mich eingetreten.
Und egal wie oft ich am Boden lag und mich unter Schmerzen wieder aufquälte, mich weiter an meinen Glauben klammerte und weiter versuchte ein guter Mensch zu sein...ich machte weiter....immer weiter mit der Hoffnung, dass es eines Tages alles gut wird.

Ich habe so fest daran geglaubt...es hat mir immer wieder Kraft gegeben.

Ich war noch ein Kind, als ich aus meiner Kindheit gerissen wurde. Als mir gezeigt wurde, wie die Realität aussieht. Plötzlich erbrach der Glaube, er wurde mir eiskalt aus den Händen gerissen.. und je älter ich wurde, desto klarer wurde meine Sicht.
Langsam fing ich an zu verstehen..und ich habe gekämpft.
Immer wieder wurde mir gesagt, das ich anders sei. Nicht wie die anderen in meinem Alter..ich war ihnen immer einige Schritte voraus.
Ich finde es manchmal komisch, wenn ich unter Menschen bin und sie mich wahr nehmen, wie selbstverständlich. Als ruhige angenehme Person, die immer freundlich und höflich ist...und sie haben keine Ahnung von mir.
Jammern? Nein gejammert habe ich nie. Ich habe immer nur das Gute gesehen und daran fest gehalten...die Schuld immer nur mir selbst gegeben.

Und heute?
Was soll ich sagen. Ich bin allein.
Klar wäre ich stark genug, einfach weiter zu machen und für das Gute zu kämpfen.
Aber ich sehe einfach keinen Grund mehr, wozu?

Wünsche---ich wollte immer nur glücklich sein, einfach zu frieden. Und mein sehnlichster Wunsch immer, war immer, die eine zu finden. diese eine Frau, die nur mich liebt, die mich so nimmt wie ich bin..aber ich habe mittlerweile verstanden, das diese Liebe nicht exerstiert, von der ich träume.

Warum ich hier schreibe, es spiegelt meine Gefühlswelt.
Wer bis hier gelesen hat-dem danke ich.
Bei dem, der denkt, das war Zeitverschwendung, entschuldige ich mich
Was ich erwarte?
Nichts!
Respekt an die Menschen, die den Kopf hoch tragen können.

22.02.2015 09:47 • x 1 #1


N
Hallo Teddy,

du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich verstehen und dir nachfühlen kann. Ich kenne das alles nur zu gut.

Und meine letzte Trennung definiert eine Wende in meinem Leben.
Mir ist -wie dir-plötzlich vieles bewusst geworden, alles, was jemals passiert ist, sei es in der Kindheit, der Jugend, der Ehe...und welchen Einfluss all diese Erlebnisse auf mich und mein Leben, mein Denken, Fühlen und Handeln hatte.
Ich sage bewusst hatte, weil ich bereits einiges davon ad acta legen konnte.

Ich habe mich auch gefragt, was all das Kämpfen noch nützen soll. Es würde sich ja doch nichts ändern. Aber es kann sich nur etwas ändern, wenn DU dich änderst, deine Denkweise, dein Handeln...
Aber gib acht, es kann sein, dass deine Umwelt auf einmal Abstand von dir nimmt, weil du nicht mehr so funktionierst, wie sie es von dir gewohnt ist. Sie können nicht damit umgehen, dass du plötzlich gelernt hast Nein! zu sagen, wenn etwas gegen deine Vorstellungen geht, dir nicht gut tut... Du wirst als egoistisch abgestempelt, weil du endlich anfängst, etwas für DICH zu tun und auf deine Bedürfnisse zu schauen...
Dann trennt sich nochmals die Spreu vom Weizen.

Kein Kampf ist sinnlos, wenn du ihn für dich auskämpfst.
DU musst dich erst einmal annehmen können, wie du bist! Mit allen Makeln, Schönheitsfehlern und Unzulänglichkeiten. Und es muss dir egal sein, was andere über dich denken. Denn nur DU zählst.
Erlebnisse können nicht ausgelöscht werden. Du musst nur lernen, mit ihnen zu leben und diese zu deinen Gunsten zu verwenden.

Du musst lernen, die Verantwortung für dein eigenes Glück selbst zu tragen.
Für die Erkenntnis, dass du auch ohne eine Partnerin an deiner Seite glücklich sein kannst, benötigst du allerdings Geduld. Diese reift nämlich nicht über Nacht.

Erkenne und verstehe, das du weder für das Handeln anderer verantwortlich bist, noch für deren Gefühlswelt, das Erfüllen ihrer Wünsche und Träume und auch nicht für deren Ansprüche an dich.
DU bist nur für DICH verantwortlich.
Also pack es an!
Dewegen kannst du im Inneren Kind bleiben.

22.02.2015 14:33 • x 1 #2


A


Erwachsen, wieder getrennt und noch der kleine Junge?

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T
Hallo Neja,
vielen Dank für die netten Worte.
Daran arbeiten, wie schwer ist das, wie oft habe ich das
gemacht, und ich werde es machen, aber es wird immer schwieriger.

22.02.2015 16:57 • x 1 #3


Magisch
Hallo Teddy....

Ich habe deinen Beitrag mehrmals lesen müssen....ließ mich seit heute morgen auch nicht mehr los...und da du bis jetzt noch keine Antwort erhalten hast... versuche ich es mal....auch wenn ich dieses Thema schwierig finde, um hier die richtigen Worte für dich zu finden...

Es ist schwierig dir zu Verstehen zu helfen oder Trost geben zu wollen, wenn das Leben dir von Kindesbeinen an, nicht wohlgesonnen war... du zu schnell erwachsen werden musstest.......und sich dieser rote Faden ja scheinbar auch durch deinen Erwachsenenleben zieht...In gewisser Weise kann ich dies auch nachempfinden...

Auf Grund deines angegebenen Alters läßt du heute, im Hier und Jetzt dein Leben Revue passieren und fragst dich.... Warum? Warum hatte ich solch eine Kindheit, ....warum bin ich anders als die Anderen, schwimmst nicht in der Masse mit.....Warum ist mir Glück und Zufriedenheit nicht vergönnt? Ich und niemand wird dir dies beantworten können...

Es gibt aber Möglichkeiten sich von diesen Altlasten zu befreien...Angefangen bei den Eltern solltest du versuchen, Ihnen verzeihen zu können... Dazu ist es auch heute nicht zu spät....ich denke, daß alle Eltern zunächst versuchen, nach den ihnen gegebenen Möglichkeiten, das Bestmögliche tun, um Ihre Brut zu beschützen und startklar für´s Leben zu machen.... Hierbei wird aber nicht bedacht, dass sie selbst auch einmal Kinder waren und u. U. deren eigene Kindheit und das Leben aus IHNEN Das gemacht hat, was sie heute sind und waren.....Und diese Kinder haben wir als Eltern erhalten!

Du selbst bist das beste Beispiel dafür, dass man trotzdem an das Gute im Leben glauben kann....trotz all der Widrigkeiten...aber um deine Harmonie aufrechtzuerhalten, hast du dich nie gewehrt... hast geschwiegen, hast geschehen lassen.... bist alles umgangen....Bist du jemals hergegangenen und hast dieses ganze Unrecht in die Welt hinausgeschrien?...Wenn nicht, ....warum nicht? Was gab es zu verlieren?

Dies führte langfristig dazu, dass du zu dir nie ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen konntest....Aber gab es keine Dinge oder Erlebnisse in deinem Leben, auf welche du stolz sein konntest oder kannst?...Das kann ich mir einfach nicht vorstellen...Du bist dir deiner Stärke vielleicht nur nicht bewusst! Deine Freunde sagen von dir, du bist stark und unabhängig....Vielleicht hast du hast diese ganzen Bürden auferlegt bekommen, weil du diese Kraft hast.... Dies mag vielleicht in deinen Ohren wie Hohn klingen, aber du hast es bis hierher geschafft und du wirst deinen Weg auch weitergehen....Vielleicht musst du deine eigene Sichtweise auch deiner Person gegenüber ändern.... Was macht dich aus... Wer bist du?....Ja... und du bist noch der kleine Junge von damals, allerdings ausgestattet mit dem Wissen und einem Körpers eines Erwachsenen..... Jeder wird dieses Kind bleiben...bis ins hohe Alter und mit den eigenen Erinnerungen leben.... Du kannst jetzt immer noch das Ruder herumreissen und sagen, ich will das Glück, was ich denke verdient zu haben.....Aber bitte weiterhin nicht im Demutsverhalten in dieser Starre verharren!

Scheinbar bist du nicht nur vom Leben, sondern auch von deinen Mitmenschen, Frauen enttäuscht....Hierzu möchte ich dir sagen, dass jede schöne oder schmerzvolle Begebenheit in unserem Leben einen Sinn hat... Welchen? ...keine Ahnung...aber wir sollen daraus lernen...Das Leben ist wie eine Großstadt, je nachdem welchen Weg man einschlägt, werden einem neue Menschen/ Erlebnisse begegnen/ zuteil....Die neuen Erfahrungen sollen wie machen, um uns auf unserem weiteren Weg zu unterstützen/ erkennen lassen....Oft können wir für den Moment mit diesen ...für uns unnützen Erkenntnissen wenig anfangen, aber wir sollen diese gewinnen....

Und nun zu der Liebe....Liebe gibt es in den verschiedenen Formen, die Elterliche, die Freundschaftliche, die Kindliche, die Liebe einer Frau...und und und....Kann es sein, dass sich diese verschiedenen Lieben von dir fernhalten, weil du sie fernhälst, weil du dich selbst nicht liebst....? Sicher...es ist schön diese in der allgemein glorifizierten Weise zu erleben, aber was passiert, wenn dir auch diese genommen werden würde?. Sei ist zum Einen, weil der Partner nicht mehr liebt, sei es bspw. durch den Tod....Würdest du dann auch dieses wieder als Puzzleteil zu deinem bisherigen Leben sehen? Einsam ist man nur, wenn man diese Einsamkeit auch wählt...aus welchen Gründen auch immer...bist du so enttäuscht?... Warum machst du das Glück von einer Frau abhängig? Wer gibt dir die Garantie, dass es ewig so bleiben würde und keine schmerzliche Erfahrung mit der Liebe machen wirst...Beispiele haben wir im Forum mehr als genug....Versuche doch erst einmal mit dir glücklich und zufrieden zu sein...

Deshalb....Fange an und entrümple deinen Kopf (Haus).... schmeiss diesen ganzen alten Müll weg, fange an zu renovieren, richte dich neu ein... die Vergangenheit hat nur einen ideellen Wert,...mehr nicht....Wenn du weiterhin in dieser Welt nicht mehr gefangen bleiben willst, dann schau nach vorne...Räume auf.... Versuche deine Kraft und Stärke in die Sichtweisen, in das Verhalten zu investieren, welche dich deinem Ziel näherbringen....Schau in den Spiegel, Lächle dich an und sage ...ich will meine Augen glänzen sehen... ich will mich auf den heutigen oder morgigen Tag freuen... Erfreue dich an deinen Mitmenschen, sei nett zu dir selber... und du wirst sehen, dass erhoffte Glück, in welcher Form auch immer, wird dich finden...

Alles Liebe für dich.....

22.02.2015 16:59 • #4


E
Respekt an die Menschen, die den Kopf hoch tragen können . Gib niemals auf das waren mal die Worte meiner Ex-Freundin . Schau nicht auf andere , schau auf dich selbst , zeige keine Eifersucht auf das falsche Glück was andere Menschen haben , aber zeige immer noch Wahre Liebe auch wenn du denkst du kannst nicht mehr . Respekt an dich .

Liebe Grüße
Alex

22.02.2015 17:23 • #5


T
Hallo Alex,
Vielen Dank für Deine Respekt.

22.02.2015 17:56 • #6


T
Hallo Magisch,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Im Kopf ist mir das schon immer klarer geworden .
Eine 9 jährige Beziehung ist gerade kaputt und ich weiß, das sie auch keine
Zukunft mehr hatte.
Ich hatte am Anfang geglaubt, ich hâtte das große Los gezogen .
Und dann in diesem Alter, vorbei.
Und dann geht dir soetwas im Kopf herum.
Das ist schon Heavy und da fehlt mit mal der Sinn.
Irgendwann muss man auch zu Ruhe kommen.

22.02.2015 18:03 • #7


T
Große Dinge werden durch Mut errungen,
größere durch Liebe,
die größten durch Geduld

23.02.2015 09:53 • x 2 #8


Tiefes Meer
Hallo Teddy,

Geduld -
Schwer zu erwerben, schwer durchzuhalten und doch so eine starke Kraft.
Danke für das schöne Zitat.

Liebe Grüsse

23.02.2015 11:41 • #9


H
Ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Könnte 1:1 von mir sein, wenn man das Junge durch Mädchen ersetzt und die Eine durch den Einen.

23.02.2015 17:42 • #10


T
Sie machen dich krank, die dich auf die Welt gebracht.
Vielleicht nicht mit Absicht, doch bei Tag und Nacht.
Sie lehren Dich, wie sie zu sein und zu denken
und vergessen nicht, dir neue Fehler zu schenken.
Philip Larkin

24.02.2015 16:15 • #11


T
Manchmal ist das Schwierigste nicht das Loslassen,
sondern zu lernen,
von vorne anzufangen !
Nicole Sobon

25.02.2015 16:19 • #12


T
Enttäusche jemanden,
Enttäusche die ganze Welt,
Aber enttäusche niemals dich selbst.

Habe ich heute mit auf den Weg bekommen.
Kann ich nicht Glauben?

Heute ist mal wieder einer der Tage, beschiss.......

26.02.2015 16:43 • #13


T


Man sagt, die Zeit heile alle Wunden.
Dem stimme ich nicht zu.
Die Wunden bleiben, mit der Zeit schützt die Seele
den gesunden Verstand und bedeckt ihn mit
Narbengewebe und der Schmerz läßt nach, aber
verschwindet nie.
Rose Kenndedy

27.02.2015 19:41 • #14


T
Der gesunde Mensch quält andere nicht.
Für gewöhnlich sind es die Gequälten,
die wieder andere quälen.
Carl Jung

07.03.2015 20:18 • #15


A


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