Was mir beim ersten Lesen erstmal etwas bitter aufstößt, ist deine Einstellung gegenüber Sozialisation in einer Beziehung:
Zitat:Ich bin so ein Typ Mensch, der in einer Beziehung findet das es keine andere Person geben darf ( Des anderen Geschlechtes, nicht mit anderen Jungs schreiben, keinen besten freund haben, nicht feiern gehen ohne den Partner)..Da ich wert auf Treue und Zuneigung lege.
Andersgeschlechtliche Kontakte in einer Beziehung zu haben, schließt doch Treue und Zuneigung nicht aus? Wie kommst du darauf? Klassenkameraden, Bekannte, bereits vorhandene Freunde - warum sollte man Freundschaften aufgrund einer Beziehung aufgeben?
Zitat:Warum soll ich auf eine Zeltfete oder in die Disco alleine gehen wenn ich eine Freundin habe? Was habe ich davon?
Einen Ausgleich zum partnerschaftlichen Leben; Interaktion mit anderen Menschen als dem Partner, Zeit für dich selbst.
Nur weil man weggeht, heißt das doch nicht automatisch, dass man das macht, um sich einen Typen oder ein Mädel aufzureißen. Man kann auch ganz geschmeidig mit einer Gruppe von Freunden eine Disco oder 'ne Bar besuchen, reden, tanzen, was trinken.
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Zitat:Es fing an das wir uns öfter anfingen wegen solchen Kleinigkeiten zu streiten, es hieß dann immer; warum sollte ich nicht mit den schreiben wenn es mit uns vorbei ist soll ich dann mit Garkeine mehr Kontakt haben oder wie.
Das klingt für dich natürlich blöd, aber mMn hat deine Freundin durchaus Recht mit dem, was sie sagt.
Auch wenn sie deine Freundin ist und ihr in einer Beziehung seid, ist sie NICHT dein Eigentum, über das du verfügen kannst. Du kannst ihr natürlich von deinen Gedanken und Bedenken erzählen, aber es steht dir nicht zu, ihr Kontakte zu verbieten - sie ist ein eigenständiger, individueller Mensch, zurechnungsfähig und kann selbst entscheiden.
Zitat:Was für mich in einer Beziehung ein absolutes no-go ist. Sie hat sogar geweint deswegen, weil sie nicht in die Disco darf!
Wie gesagt, es steht dir nicht zu, ihr das zu verbieten. DU findest Discobesuche in einer Beziehung nicht gut - sie schon. Da passt ein Grundsatz nicht. Man kann alles ansprechen - sind beide damit einverstanden, ist es okay. Sie sieht die Dinge aber anders als du.
Und es ist wichtig, auch andere soziale Kontakte als den Partner zu haben! Mal alleine rauskommen, was anderes sehen, was anderes hören ... Sitzt man nur aufeinander und macht alles zusammen, erlebt nichts mehr getrennt voneinander - dann kann es sehr schnell passieren, dass die Beziehung monoton wird, im Alltagstrott zerbricht, an Reiz verliert - über was will man auch miteinander reden, wenn man eh alles voneinander weiß; wenn man sich gar nichts neues mehr erzählen kann, wenn man eh 24/7 aufeinander hängt?
Ist dann Schluss (so wie es deine Freundin sagt) und man hat weder andere soziale Kontakte noch eigene Aktivitäten, fällt man in ein sehr, sehr, sehr, seeeeeeeeeeeeehr tiefes Loch: Man weiß nichts mit sich anzufangen. Wie auch? Der Alltag war ja 24/7 durch den Partner getaktet. Keine Freunde zur Ablenkung, wirklich ALLES erinnert an den Ex-Partner, man läuft Gefahr, alleine zu Hause zu versauern - als wäre Liebeskummer nicht schon schlimm genug; aber OHNE Ablenkung und Beistand durch Freunde und Aktivitäten, die NICHT an den Ex erinnern, ist das wohl die Hölle in der Hölle.
Zitat:Sie meint das es vielleicht doch noch eine Zukunft gibt, sie aber auf jeden Fall das feiern braucht. (Das feiern ist ihr im Endeffekt wichtiger als die Beziehung, hat sie mir so ungefähr auch gesagt)
Wie gesagt - SIE ist ein eigenständiger Mensch. Sie möchte feiern gehen - was immer noch nicht impliziert, dass sie dir fremdgehen will oder was auch immer. Ich denke, sie möchte einfach auch mal etwas alleine unternehmen. Und daran ist nichts verwerfliches. Das muss nicht heißen, dass DIE Beziehung ihr weniger wert ist - ich denke, mehr Freiheiten sind ihr wichtiger als eine Beziehung, von der sie sich eingeengt und beherrscht fühlt.
Zitat:Zu meiner Person; Ich bin 19 Jahre alt, leide seit ich 15 bin an Depressionen+Angst und Panikattacken.
Nimmst du therapeutische Hilfe in Anspruch?
Zitat:Ich brauche Tipps was ich machen kann, jemanden der mir sagt was ich/sie falsch gemacht haben.
Richtig und falsch sind immer zwei so subjektive Begriffe. Deswegen würde ich dir zusammenfassend mal eine allgemeine persönliche Einschätzung geben:
Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ihr beide euch erstmal sammelt und euch Gedanken darüber macht, was ihr überhaupt von einer Beziehung erwartet - und damit meine ich, dass sich jeder für SICH einen Kopf macht und sich über seine Wünsche und Vorstellung klar wird. Das funktioniert am besten, wenn ihr erstmal eine Weile Abstand voneinander nehmt, damit ihr beide zur Ruhe kommen könnt. Kontakt für eine gewisse Zeit reduzieren (oder auch ganz abbrechen) und sich nach ein paar Wochen zu einem klärenden Gespräch treffen. Da deine Freundin sowieso Bedenkzeit haben möchte, sollte ihr das entgegenkommen.
Vielleicht wäre es auch gerade für DICH wichtig, deine Einstellung bezüglich einer Partnerschaft zu überdenken und zu reflektieren; Stichwort: Freiraum, Vertrauen, Respekt.
Ich weiß nicht, inwiefern du dich mit deiner Psyche auseinandersetzt oder gesetzt hast und ob die professionelle Hilfe in Anspruch nimmst; aber falls dem NICHT der Fall ist, wäre das auch ein Ansatzpunkt. Es ist keine Schande, sich in therapeutische Betreuung zu begeben. Dafür muss man sich auch nicht schämen.
Ich selbst leide auch unter Depressionen, Unruhezuständen und Panikattacken (aber eher leicht) und habe mit meiner Therapeutin durchweg gute Erfahrungen gemacht und Erfolge bezüglich meiner psychischen Stabilität verbucht.
Ich möchte mich mal so weit aus dem Fenster lehnen und vermuten, dass deine Einstellung in einer Beziehung doch zum großen Teil mit deinem psychischen Zustand zusammenhängt - kann es sein, dass du Verlustängste hast und somit Panik, deine Freundin zu verlieren, wenn sie ohne dich unterwegs ist oder mit anderen Menschen (vorsätzlich Jungs) Kontakt hat?
Das wären zumindest Anhaltspunkte für ein weiteres Verfahren, die mir beim Lesen deines Posts sofort in den Kopf geschossen sind.