Hallo zusammen,
nachdem ich nun seit geraumer Zeit passiver Mitleser hier im Forum bin möchte ich heute mal selbst meinen Kummer von der Seele schreiben.
Seit Ende November letzten Jahres ist es zwischen mir und meiner ersten großen Liebe vorbei. Wir waren nichtmal drei Jahre zusammen.
Heute wäre unser Jahrestag gewesen.
Sie war als wir uns kennenlernten gerade erst volljährig geworden.
Trotz meiner Zweifel bezüglich des Altersunterschieds hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen und war von der Idee eines erneuten Treffen mit mir sofort begeistern.
Mit mir ... dem der mit 24 noch nie eine ernsthafte Beziehung, geschweige denn S.uelle Erfahrung hatte. Dem den seit der Schulzeit von allen Mädchen nur abfällig belächelt wurde.
Ich hatte mich mit diesem Schicksal fast schon abgefunden und war auch definitiv nicht auf der Suche nach einer Partnerin.
Nicht aus Überzeugung wie ich damals allen erzählt habe sondern aufgrund meiner Schüchternheit gegenüber dem anderen Geschlecht und der Angst vor erneuter Zurückweisung.
Wir trafen uns regelmäßig und waren sofort voneinander fasziniert, teilten dieselben Interessen, hatten ungefähr dieselbe Weltanschauung.
Ich zeigte ihr meine Welt, meine Orte, meinen Freundeskreis (von dem sie aufgrund ihrer Art sofort akzeptiert und geschätzt wurde).
Durch sie erfuhr ich zum ersten Mal das Gefühl begehrt zu werden ... sie schenkte mir meinen ersten Kuss und wir uns gegenseitig unsere Unschuld. Wir hatten zwei absolut wunderbare Jahre. Sie war wie ich, nur weiblich. Jeder der uns sah sagte sofort Gesucht und gefunden oder Füreinander gemacht.
Ihre offene und fröhliche Art hatte aber leider auch ihren dunklen Gegenpart, begründet in einem massivem Trauma in ihrer Kindheit der selbe aprupt enden lies.
Auch ich hatte vorher meine Erfahrungen mit den Schattenseiten des Lebens (Freundeskreis - Unfalltod und Suizid).
Unmittelbar nach diesen Ereignissen musste ich gesundheitsbedingt meinen einzigen Anker, meinen Sport, aufgeben.
Und gerade als ich im Begriff war mich frustriert totzusaufen traf ich sie.
Sie hatte mich gerettet ... und dasselbe wollte ich nun für sie tun.
Diese Vorstellung hat die ersten zwei Jahre auch wunderbar funktioniert.
Sie hatte eine bedürftige Art an sich die mich glauben lies dass sie mich braucht .... am besten 24/7. Und dieses Bedürfniss zu stillen war von da an meine Lebensaufgabe ... das erste im Leben was ich wirklich gut auf die Reihe kriege (dachte ich).
Gesundheitlich ging es mir wieder besser, doch anstelle wieder zu sporteln wollte ich die Zeit lieber mit ihr verbringen. Andere Projekte und Träume habe ich zurückgestellt ... denn sie war mir wichtiger.
Mein Leben hatte wieder einen Sinn: Sie glücklich zu machen und mich an ihrem Glück zu erfreuen.
Doch wie mir heute bewusst ist holt einen die (nicht bewältigte) Vergangenheit am Ende doch wieder ein.
Sie verfiel langsam aber sicher immer mehr in Depressionen (am Anfang hatte ich dies gar nicht bemerkt). Ich hatte ihre schlechte Laune, Antriebs- und Teilnahmslosigkeit und die einhergehende Unlust auf körperliche Nähe und Zuwendung zuerst auf mangelnde Anziehung/Liebe ihrerseits geschoben.
Mir selbst ging es bis zu dieser Zeit besser denn je.
Mein Selbstvertrauen war (wie ich mitttlerweile weiss durch sie) größer als je zuvor. Gespräche mit anderen Frauen waren easy und ungezwungen.
Wahrscheinlich weil ich einfach happy war und dies auch ausgestrahlt habe. Hatte ja auch keinerlei Absichten ... war ja lucky in love.
Ich und meine (jetzt mittlerweile Ex-) Freundin verbrachten so viel Zeit zusammen, haben diese aber das letzte Jahr nicht genutzt.
Ich sagte mir Sie kann gerade nicht anders aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation, sehnte mich aber nach mehr Aktivität. Sowohl für mich selbst als auch für uns. Wir lebten fast wie ein altes Ehepar ... sind nur rumgehangen .. die Leidenschaft war dahin und ich befürchte das ich diesbezüglich ein paar Bemerkungen gemacht haben könnte die sie an meiner Liebe zweifeln lies.
Sie lies einfach keine Nähe mehr zu was mich frustrierte.
Da ich letztes Jahr geschäftlich viel auf verschiedenen Messen unterwegs war und dementsprechend neue Bekanntschaften schliessen konnte kam ich auch zwangsläufig mit anderen Damen in Kontakt welche mir gegenüber nicht abgeneigt waren. Als treuer Partner habe ich diese Angebote natürlich ausgeschlagen. Nichtsdestotrotz hat mich dieses mir bislang unbekannte Interesse des anderen Geschlechts auf einen Ego -Höhenflug geschickt der in mir manchmal die Frage geweckt hat Warum tu ich es mir eigentlich an mich durch sie runterziehen zu lassen wo es doch noch mehr auf der Welt für mich gibt?.
Diese Frage habe ich mir zwar durch meine Taten für sie selbst beantwortet aber dennoch schmerzt mich diese Überheblichkeit heute.
Evtl. habe ich es mir unterbewusst doch anmerken lassen.
Dabei wollte ich doch keine Andere ... nur Sie wie ich sie damals kennenlernte.
Den Höhepunkt unserer Reise hatten wir damit erreicht das sie hypersensibel auf sämtliche Kleinigkeiten reagierte.
Sowohl privat als auch beruflich was dazu führte das sie alles hinwarf was sie sich die letzten Jahre aufgebaut hat.
Zudem kritisierte sie mich für Kleinigkeiten die die Zeit davor noch keine Rolle spielten.
Auch ich hatte meine Dinge an ihr gefunden die mir sauer aufstiessen (jaja ... wenn die rosa Brille mal ab ist ...) habe diese aber nie zur Sprache gebracht ... und wenn ich dies doch einmal tat hat es eigentlich nichts gebracht.
Ich habe sie trotzdem unterstützt so gut es ging, auch wenn ich ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte.
Mir selbst ging es das letzte Jahr auch nicht rosig ... viel Stress bei der Arbeit, gesundheitliche Probleme bei mir als auch im engsten Familienkreis (beides ernste Geschichten).
Aufgrund ihrer starken Verlustängste habe ich ihr meine Sorgen / Wünsche verschwiegen, sie hatte ja genug eigene. Wollte sie nicht noch mehr runterziehen. Wahrscheinlich hab ich mir das unweigerlich anmerken lassen und sie hats als mangelnde Liebe missverstanden
Inmitten dieser ohnehin schwierigen Situation habe ich mir dann einen Fehler geleistet (nichts in Richtung Untreue !) welcher mich in ihren Augen entstellt haben muss, obwohl sie selben mir gegenüber auch des öfteren begangen hat (war in meinem Augen in dem Moment kein Fehler). Sie ist ausgeflippt und strafte mich in den kommenden zwei Wochen mit Schweigen und Kontaktentzug. Sie verhielt sich eiskalt !
Durch dieses Verhalten fühlte ich mich verletzt wie nie zuvor.
Tat ich doch alles um sie glücklich zu sehen.
Ich war gefrustet und habe mich genausowenig auf eine Aussöhnung konzentriert wie sie.
Nach dieser Zeit des Schweigens wurde von ihrer Seite die Trennung ausgesprochen, diese hielt ganze drei Tage bis sie mich weinend anrief und mich zurückbat: Ich stimmte zu obwohl ich in diesen drei Tagen fast schon soweas wie Erleichterung verspürte ... hatte ich mich ja jetzt nur noch um meine eigenen Probleme zu kümmern. Und die Verletzung der Abweisung und Kälte saß noch tief.
Wir hatten uns nach der kurzen Trennung nicht ausgesprochen, trotzdem lief es wieder gut was mich hoffen lies. Sie strahlte sogar wieder ein wenig. Das dies an einem anderen Mann liegen könnte mit dem sie schon seit einigen Wochen befreundet war wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Als ich mitbekommen habe wie sie sich mehr für ihn interessierte als für mich reagierte ich mit Wut und Hilflosigkeit ... zum Ende hin fast schon mit jämmerlichem Flehen. Doch da war wieder nur Kälte von ihrer Seite ... kälter als ich es jemals erlebt hatte.
Sie erklärte unsere Beziehung für beendet gegenüber all unseren Freunden bevor ich es überhaupt selbst wusste.
Diese Demütigung hat mich dazu verleitet sie wutentbrannt anzurufen um die Geschichte zu beenden.
Wie gerne hätte ich mit abgekühltem Kopf ein klärendes Gespräch mit ihr gesucht als ich eine Woche später wieder zurück in Deutschland war.
Da hatte sie allerdings den anderen schon längst als ihren neuen Freund vorgestellt.
(Fortsetzung im nächsten Post)
09.04.2012 19:21 •
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