Hallo zusammen,
Es ist jetzt ein paar Tage her, das meine erste Beziehung von Ihr beendet wurde und ich mache aktuell den ganzen Schmerz, die Einsammkeit...... durch (ich denke hier brauche ich keinem was zu erzählen wie es sich anfühlt) Ich bin ziemlich fertig, kann mich nicht wirklich aufraffen und noch keinen klaren gedanken fassen. Ich möchte hier über meine Beziehung erzählen und hoffe das es mit hilft, die Schmerzen und das alles zu verarbeiten. Ich möchte gleich anmerken, das der Text doch etwas länger sein wird.
Unsere Beziehung begann vor drei Jahren (ich war 22, Sie 32, noch verheiratet und ich war wohl auch der Grund warum Sie sich von Ihrem Mann trennte) der Altersunterschied war für mich nicht wichtig, denn es hatte einfach alles gepasst. Wir trafen uns oftmals zum Spazieren und irgendwann wurde es mehr. Ich hatte klar gefordert, das Sie mit Ihrem damaligen Mann einen Schlusstrich zieht, da ich sonst so keine Beziehung aufbauen wollte/konnte. Als dies dann klar war, begann unsere Beziehung, die Entscheidung viel auf mich und ich begab mich voller Freude in unsere gemeinsame Zeit. Sie wohnte noch eine zeit in dem gemeinsamen Haus bevor es leider verkauft werden musste. Wir sahen uns jeden Tag, liebten uns, auch wenn ich immer noch eher schüchtern war was den s.uellen Körperkontakt anging. Wir machten alles, was verliebte und frische Paar eben zusammen tun, Sie hatte zwei Hunde, daher sind wir viel spaziert und gewandert. Bis dato wohnten wir nicht zusammen, hatten es aber Beide fest vor, über Zukunftspläne sprachen wir auch. Ich bin sehr aktiv im DRK und Sie hat auch Ihr Hobby, der Hundesport im Verein.
Dann der Schock für mich persönlich fast ein Jahr später. Im Krankenhaus stellt man die Diagnose Multiple Sklerose, die Welt brach für mich regelrecht auseinander. Die ersten Monate waren ein emotionales Chaos (auf und ab mit mir selbst) Sie gab mir Halt in der Zeit, als dann eine Wohung gefunden war, muss ich ehrlich gestehen bekam ich kalte Füße, das es nun zu viel für mich werden könnte und änderte meine Meinung einen Monat vorher. Für mich sah es nach Verständnis von Ihrer Seite her aus (im Nachinhein denke ich, bekam unsere Beziehung hier den ersten Knick) In den drauffolgenden Zeiten driftete ich unbewusst in eine Art Alltag ab, oder besser gesagt vielleicht in meine Art diese Diagnose zu verarbeiten. Ich wurde emotional kälter (ABER meine Gefühle waren nach wie vor da, ich konnte Sie aber nicht mehr so äußern wie vorher) Ich zog mich zurück, hatte nur noch wenig Spaß am Leben, daher begab ich mich in eine Psychotherapie. Von diesem Zeitpunkt an, war wohl nichts mehr wie es vorher mal war.
Ich konnte dann Mitte 2015 wieder relativ klar sehen, die Krankheit kann mich nicht aufhalten war das Motto. Zwischenzeitlich hatten wir den Sommerurlaub zusammen verbracht, der im Chaos endete. Weiterhin hatte ich immer noch Probleme meine Gefühle Ihr gegenüber zu zeigen obwohl Sie da waren. (Also Geschlechtsverkehr sowie Küssen und Knutschen taten wir schon nur nicht wirklich oft oder nicht so oft wie Sie es wünschte) Sie wohnte mittlerweile in einer eigenen Wohung und ich zog auch in meine eigenen Wohnung (direkt um die Ecke) Ich startete meine Basistherapie gegen die Krankheit und musste im Laufe dieser das Medikament noch einmal wechseln. Die Krankheit verhält sich ruhig, es kam zu keinem Schub oder dergleichen mehr, das machte mir Mut.
Ende 2015/Anfang 2016: Ich begab mich immer mehr in eine Art Alltag (vielleicht immer noch um tief innerlich sitzend die Diagnose zu verarbeiten) Es kam zu Scheunenklappen ich hatte nur noch Arbeit und mein Hobby das DRK vor Augen, welches mir wohl auch einen gewissen Halt gab, aber wohlmöglich nicht so komplex wie eine Beziehung war). Alles andere Familie und Beziehung sind abgesoffen wir sahen uns meist eher Abends ein paar Stunden. Es wurde nicht mehr großartig über die Zukunft gesprochen, auch von Ihrer Seite her wurde das Gespräch nicht mehr angefangen.
Mitte 2016 dann die erste Äußerung von Ihr über das Unglücklichsein in dieser Beziehung, ich weiß einfach nicht, warum ich die Zeichen nicht gesehen habe oder ob ich es damals eher abgetan habe. Seitdem haben wir oft geredet, meist über die gleichen Themen (gemeinsame Zeit, zu wenige Gefühle)
Ich konnte meist nur sagen das die Gefühle weiterhin da waren, aber mit der Zeit verlor ich in der Sache einfach an Glaubwürdigkeit (ist irgendow verständlich, wenn sich jemand nicht so verhält das man jemanden liebt) Im November kam es dann zu einem richtig harten Knall der auch mich etwas wach gemacht hatte, es krieselte ganz gewaltig und ich merkte langsam um was es hier ging. Wir konnten uns nochmal fangen, ich fing an auch an mir zu arbeiten (Wir verbrachten mehr Zeit miteinander, schliefen auch wieder miteinander)
Dezember 2016 dieser Monat wird mir einfach immer in Erinnerung bleiben. Wir hatten uns für Abends verabredet bei Ihr zu Hause, ich bekam einen kurzen Anruf man hatte in unser DRK Heim eingebrochen und ich musste in meiner Funktion dorthin (ich bin dann statt wie geplant um 19 und 20:30 aufgeschlagen, hatte dies aber auch so kommuniziert). Ein Tag später folgten nur noch WhatsApp Nachrichten über die Enttäuschung, Wut und Verzweifelung.Zwei Tage später (am 21.12) folgte eine Aussprache, Sie wollte eine Beziehungspause um sich einige klar zu werden (dabei kamen die Emotionen hoch). Die folgenden Tage waren mehr als unerträglich, ein Schwebezustand ohne zu wissen wie es endet. In dieser Zeit wurde mir dann richtig und endgültig bewusst wo ich stehe, wo WIR stehen, nämlich vor dem Aus. Ich bin mir bewusst geworden was die wahren Dinge im Leben sind, nämlich Liebe, Beziehung und Familie und nicht Arbeit und Hobby (zumindest nicht in einer Beziehung an Prio 1) Ich habe gemerkt wie stark meine Liebe war und was ich vielleicht all die Zeit vorher verpennt hatte, klar war aber: Ich will Sie, mit Ihr Leben und mein leben mit Ihr teilen.
Am zweiten Weihnachtstag bin ich Abends kurz bei Ihr aufgeschlagen um Ihr diesen Standpunkt klar zu machen, ich war mehr als schockiert von der emotionalen Kälte die Sie an den Tag legte als ich weinend da saß und Ihr erklärt was Sie für mich bedeutet und das ich Sie nach wie vor liebe. Von Ihr kam nicht mal eine einzige Träne, eine totale Kälte und nur die Worte Ich kann so nicht mehr und will auch nicht mehr Ihr ist in den paar Tagen Auszeit bewusste geworden das Sie mich nicht vermisst oder ich Ihr fehle. Mir fehlten einfach die Worte und ich war am Boden zerstört. Ich bin dann aufgestanden und gegangen, zum Schluss sagte Sie Nur Freunde sein geht wohl nicht ? die Frage habe ich erstmal mit Weiß ich nicht beantwortet, dann bin ich Tränen überströmt gegangen. Seit dem 27.12 dann keinen Kontakt mehr, der Schmerz setzte ganz massiv ein. Die erste nacht habe ich durchzecht in einer Kneipe mit einem Freund verbracht. Sie hat auch geäußert schon länger damit abgeschlossen zu haben.
Ich kann aktuell überhaupt nicht klar denken, bin unglücklich, enttäuscht, traurig und fühle mich alleine.
Denke einfach so oft daran warum ich die Zeichen nicht gesehen habe und eingegriffen habe, eine Chance werde ich wohl nicht mehr bekommen.
Ich würde kämpfen, definitiv, hätte aber Angst noch mehr kaputt zu machen.
So das war mal die Kurzform meiner Geschichte, es hat auf jeden Fall schon mal gut getan diese Worte so niederzuschreiben.
28.12.2016 10:47 •
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