Liebe @cleopetra, vielen Dank fürs Nachfragen. Mit der Antwort hat es nun etwas gedauert, aber das liegt einfach daran, dass ich im Moment recht still in mir bin...
Die Frage war ja hauptsächlich, wie geht es weiter, wenn wir uns wiedersehen im Stadion, wenn die Saison losgeht und alle in der Clique wieder aufeinander treffen.
Um es kurz zu machen: Ich habe die ersten beiden Spiele versucht, neutral zu sein. War fröhlich, gutgelaunt und habe Theater gespielt. Der Ex-AM wurde immer stiller.
Jedoch ging es mir danach wenn ich alleine war, nicht gut.
Ich konnte nicht einfach so tun, als wäre nie was gewesen zwischen uns. Wenn er sich hinstellen kann und einfach so mit seiner Ehe weitermachen kann, als hätte es mich nie gegeben, dann ist das ganz alleine seine Sache.
ICH habe für mich beschlossen, dass ich es nicht kann und will.
Ah ja... sein Angebot mich weiterhin ab und an mit ihm zu treffen habe ich natürlich ausgeschlagen.
So bin ich die letzten 3 Spiele mit meiner Tochter alleine ins Stadion. Ich habe alle unseren gemeinsamen Plätze gemieden, mir einen neuen Platz gesucht, weit weg von allen anderen. Leider habe ich jetzt natürlich das Problem, dass die meisten fragen nach uns...wo ich bin und meine Tochter...warum ich nicht mehr komme zu ihnen....
das ist gerade mega schwierig für mich. Weil ich eben Ausreden erfinde, was mir gar nicht so liegt.
Aber dann denke ich: *beep* happens....wem zum Teufel bin ich denn eine Rechenschaft schuldig außer mir selbst?
Ich hatte Spaß, mir ging es gut, ich bin locker nach Hause. Zum Glück kann ich gerade allem gut aus dem Weg gehen. Und auch wenn manch einer jetzt vielleicht denkt, dass ich dem Ex-AM damit zeige, dass ich noch an ihm hänge und das mich beschäftigt....es ist mir schlicht und einfach komplett egal.
Es ist mir egal, was er denkt.
Was andere denken.
Ich weiß für mich ganz alleine, dass ich den Abstand benötige zum Heilen.
Der Abstand tut mir gut.
Seine Handy-Nr. habe ich längst gelöscht.
Wenn er mal schrieb, dann habe ich es halt wieder gelöscht.
Mir tut die Ruhe gut. Jetzt, nach wochenlangem Fliehen vor dem Alltag. Jedes Wochenende weg, raus in Trubel, an Feste, auf Partys, nur um nicht nachdenken zu müssen, den Schmerz nicht zu fühlen.
Nun bin ich wieder mehr Zuhause. Ruhig in mir. Das Nachdenken tut nicht mehr so weh.
Im Schlaf verfolgen mich noch einige Dinge.
Aber ich habe erst jetzt das Gefühl, dass ich wieder beginne, bei mir selbst anzukommen.
Nicht mehr weglaufe. Nicht mehr auf Konfrontation gehe.
Ich suche keine Liebesbeweise mehr, ich frage mich nicht mehr 1000 Dinge, warum und weshalb.
Ich nehme es, wie es ist.
Und das hat mich ruhiger gemacht.
Mir geht es gut.
Ich weiß, dass alles seinen Sinn hatte.
Ich habe viel gelernt über mich - und stecke noch mitten drin in diesem Lern-Prozess.
Oh ja...ich hatte meine Anteile daran an dieser Affäre. Ganz klar.
Schuld wegschieben bringt nichts.
Aber eines ist klar: Worte alleine können mich nicht mehr erreichen.
Wie so oft hier immer wieder zu lesen - und am Anfang meines Herkommens hier so unverständlich für mich - Nicht Worte zählen, sondern Taten!
Heute ist es mir klarer denn je.
Aber so ist das im Leben: Lernen muss jeder für sich selbst.
Alleine durch den Schmerz.
Alleine durch das Verarbeiten und das Erkennen.
Alleine durch das Loslassen.
Mein Weg wird weitergehen. Ich bin zuversichtlich.
Auch mit vielen Hängern noch....
aber ich geb nicht auf. Never!