Hey liebe Community,
nach langem hin und her hab ich mich entschieden, mich hier wieder anzumelden. Mein vorheriges Problem hatte sich geklärt, aber leider auf unangenehme Weise, da ich jetzt weiß, wie tief die Wurzel wirklich ist...
Momentan bin ich in einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung. Sind seit 2 Jahren zusammen und haben manchmal wunderschöne, manchmal stark streitbelastete Phasen. Hört sich bis jetzt noch ganz harmlos an... trotzdem führe ichs mal aus.
2010 - 2014 habe ich wirklich die Hölle durchlebt. Kam mit meinem Ex damals zusammen, eigentlich ein netter Kerl, wie ich dachte. Nach etwa einem halben Jahr viel mir auf, dass er dazu neigt, sehr sehr aggressiv zu werden, wenn er trinkt. Hab dann einfach immer die Lokalität verlassen, um es zu deeskalieren. Wie dumm ich war.... nach 1 Jahr meinten meine Eltern, ich war 17 und wohnte zuhause, dass ich mich von ihm trennen solle. Er sei ein Versager und ihnen nicht gut genug für mich. Ich natürlich, verliebt und dumm, legte mich mit ihnen an, flog zuhause raus und zog bei ihm notgedrungen ein. Da ich nun mehr oder weniger, obwohl ich arbeiten war, ständig in seiner Nähe war und ihn das wohl stark genervt haben muss (Ich war wohl nicht willkommen..), trank er eigentlich nur noch, hatte als Arbeitsloser ja genug Zeit dazu. Eines Tages machte ich den Mund auf, wollte, dass er sich nicht so hängen lässt, mal raus geht und sein Leben rafft mit meiner Hilfe, denn ich liebte ihn ja. Das war das erste Mal, dass er mich schlug, Ohrfeige ins Gesicht..
Ich darf mir von meinen Freundinnen immer anhören, warum ich nicht sofort Schluss gemacht habe. Niemand kann das erklären, nicht mal ich selbst....
Nach einer Weile hatten wir große Geldsorgen. Schulden, er arbeitslos, ich dann Studentin. Er driftete ins kriminelle Milieu ab und ich mit ihm. Meine Eltern konnte ich ja nicht fragen. Haben uns auf illegale Weise unser Geld beschafft. Ging ne Weile gut, bis eine Hausdurchsuchung der Polizei bevorstand. Das verstörte mich so sehr, dass ich ihn angefleht hab, sich ne Arbeit zu suchen und mit mir zusammen ein normales Leben zu führen. Daraufhin verprügelte er mich krankenhausreif, damit ich nicht zur Polizei gehe.
Es wurde immer schlimmer. Tanzte ich nicht nach seiner Pfeife, wurde ich halb tot geschlagen. Fast jede Woche. Durfte nirgendwo mehr hin ohne Erlaubnis, immer nur Geld ranschaffen, putzen und den Mund halten...
Ich hatte Angst um mein Leben, hatte niemanden, zu dem ich gehen konnte...
2014 habe ich ihn verlassen, nachdem er in einer Kneipe eine Zig. in meinem Gesicht ausgedrückt und mich von einem Barhocker geschubst hatte und viele mir Unbekannte das sahen. Sie brachten mich weg und klärten das mit meinen Eltern. Wohnte wieder zuhause, zur Polizei wollte ich nicht aufgrund der kriminellen Aktivitäten. Er stellte mir noch lange nach, bedrohte mich, bis er die Nächste hatte.
Dro.süchtig und vollkommen kaputt hat er mir aufgefangen, mein jetziger Verlobter. Er ist ein wirklich, wirklich guter Kerl und so ganz anders... und hat mit mir die Therapie und den Entzug durchgestanden. Bin vor kurzem entlassen worden und erst lief alles gut aber jetzt... wie gesagt viel Streit, meist von mir provoziert, völlig ohne Grund, wegen Kleinigkeiten. Leid tut es mir jedes Mal, aber in den Momenten, in denen ich ausraste, glaube ich, meinen ganzen Hass gegen Männer auf ihn zu projizieren, obwohl er nichts dafür kann. Anfassen kann er mich ohne Erlaubnis auch nicht, weil ich mich dafür fürchte. Hört sich dumm an, kriege das aber nur langsam weg....
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte nicht schon wieder in Therapie deshalb. Er hat lange genug auf mich gewartet und ich möchte endlich ALLES aus der Vergangenheit hinter mir lassen. Endlich glücklich sein....
wisst ihr, was ich machen könnte, um meine Wut, meinen Hass und meine Selbstzweifel ein bisschen weniger an meinem Freund rauszulassen? Das hat er beim besten Willen nicht verdient...
07.03.2016 00:38 •
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