Hallo Ihr,
eine sehr gute Idee, hier die Geschichten unserer Erfolge zu sammeln.
Mir hat das Lesen solcher Mut- Mach- Geschichten, gerade im Anfang ebenfalls sehr gut getan.
Inzwischen bin ich so weit zu denken, egal wie eure Geschichten enden, Hauptsache ihr werdet am Ende wieder glücklich sein.
Vieles wird vielleicht ganz anders kommen, als ihr euch es momentan wünscht, oder vorstellen könnt, - aber wichtig ist doch nur, das irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels scheint.
Egal wie lang euer Weg sein wird,- egal wie er verläuft... Es ist nur wichtig, das er euch irgendwann wieder zum Glück führt.
Ich wünsche euch ganz viel Unterstützung und Kraft dabei.
Ich habe meine persönliche Geschichte hier bereits in meinem Tagebuch geschrieben, und kopiere sie Euch einfach mal hierher. Das Tagebuch schreiben, und die Unterstützung hier im Forum, haben mir übrigens sehr geholfen. Nochmals vielen Dank an alle, die mich auf meinem Weg begleitet haben.
Für Gäste, welche das Tagebuch von Anfang an lesen möchten, setze ich den Link dorthin mal dazu, da ihr sie ja nicht über mein Profil herrausfinden könnt. Ich kann euch nur empfehlen, Euch hier zu registrieren,- es hilft.
https://www.trennungsschmerzen.de/ausget ... t7367.html
Aus meinem Tagebuch:
So, dann werde ich mal erzählen, wie es bei mir weiter ging, sicherlich wird es ein längerer Text,- sorry.
Im Mai/Juni, hatte es ja nach einem kurzem, aber heftigen Rückfall, endlich „click“ in meinem Kopf gemacht. Ich weinte noch einmal bittere Tränen um meinen N.M., welche sich im Nachhinein jedoch als sehr hilfreich und reinigend erwiesen. Diese Tränen waren anders, als die vielen zuvor, denn diesmal merkte ich, dass ich dabei war, meinen N.M. nun endlich ganz los zu lassen. Ich erkannte, dass es nun meine letzten Tränen sind, welche für ihn fließen…
Mehr und mehr spürte ich, dass ich ihn nun wirklich niemals wieder zurück haben möchte, dass es nie wieder mit uns klappen könnte, denn viel zu sehr, hat dieser Mensch mein Vertrauen missbraucht, mich verletzt, und mich all meiner Energien beraubt.
Wie in einem Puzzlespiel, musste ich mein Selbst wieder zusammen suchen, was ich ja schon mal in diesem Thread beschrieben habe. Ich denke das letzte fehlende Teilchen, habe ich beim Weinen dieser letzten Tränen zurück bekommen, und danach fühlte ich mich , als würde ich endlich wieder leben.
Einige Tage später geschah dann urplötzlich etwas Wunderschönes, völlig unerwartet.
Ich konnte mein Herz für einen neuen Menschen öffnen, dabei hatte ich mir doch so fest vorgenommen, meinen Weg nun erst mal eine ganze Weile alleine zu gehen….
Wer meinen Thread hier verfolgt hat weiß, dass ich immer einen sehr lieben Freund an meiner Seite hatte, welcher mir in dieser Zeit sehr zur Seite gestanden hat..Wir kennen uns bereits seit 15 Jahren.
Er hat in seiner Ehe eine ähnliche Geschichte erlebt, wie ich sie Jahre später erleben musste. Dadurch wusste er ziemlich genau, wie es in mir aussah, und konnte mir in vielen Gesprächen, sehr gut helfen. An vielen Wochenenden haben wir gemeinsam etwas unternommen, und er hat es geschafft, dass ich mein Lachen wieder finden konnte, denn seinem Humor kann man, auch wenn man traurig ist, nur schwer widerstehen.
Nach einiger Zeit, sagte mir mein Bauchgefühl, dass er mich irgendwann anfing, mit anderen Augen zu sehen. Mehr und mehr, hatte ich das Gefühl, dass da von seiner Seite aus plötzlich mehr war, als nur Freundschaft, auch wenn er mir dies nie gesagt hatte. Zu diesem Zeitpunkt jedoch, konnte ich mir nie mehr als Freundschaft zwischen uns vorstellen , bez. wollte ich wohl innerlich auch gar nicht mehr zulassen, denn mein Herz war noch nicht frei.
Ich begann sogar den Kontakt für einen kurzen Zeitraum ein wenig zu reduzieren, da ich Angst hatte, dass er sich da in etwas verrennt. Dies hielt jedoch nicht lange an, und wir verbrachten immer mehr Zeit miteinander. Leute, welche mir sehr nahe stehen, fragten mich , ob ich mir nicht mehr zwischen uns beiden vorstellen konnte, und einige glaubten sogar, dass ich schon viel mehr für ihn empfinden würde, als ich selber denke.
Nein, ich konnte mir das nicht vorstellen… Im Nachhinein denke ich, ich habe mich unbewusst dagegen gewehrt, denn obwohl er vom Wesen her super zu mir passt, so viele Eigenschaften besitzt, welche ich bei einem Menschen als wichtig empfinde, suchte ich für mich immer nach Dingen, welche nicht passen, und machte mir selber klar:“ Es ist unmöglich.“
Dann, ungefähr zu der Zeit, in welcher mein Loslassen begann, entdeckte ich selbst Anzeichen in mir, welche mich sehr nachdenklich stimmten und irgendwie auch etwas verwirrten
Würde ich ein Buch schreiben, so würde dieses Kapitel „Die Tür gegenüber“ heißen, denn er wohnt ja in der Wohnung gegenüber, auf meiner Etage.
Immer mehr, achtete ich plötzlich darauf, ob ich durch diese Tür einen Lichtschein sah, oder Musik hörte….Immer mehr freute ich mich nun auf die gemeinsamen Wochenenden, und oh Wunder nun waren mir zufällige Berührungen auf einmal auch nicht mehr unangenehm.
Tja, manchmal habe ich wohl einen leichten Dickschädel, bez. will ich es mir wohl nicht eingestehen, wenn da plötzlich Dinge geschehen, welche ich vorher für unmöglich gehalten hätte.
Dazu fällt mir gerade ein Spruch ein, welchen ich aus der Hundeausbildung kenne-“ Verwehren fördert Begehren.“, und ich denke dies ist mir zu diesem Zeitpunkt selbst widerfahren. Irgendwie fiel es mir schwer, meine Gefühle richtig einzuordnen, und zu erkennen.
An einem stinknormalen Wochentag, einige Tage, nach meinem Clickmoment, in welchem ich mich von meinem NM. verabschiedet hatte, wollte ich meinem Freund nur kurz etwas bringen, und klingelte an.
Er bot mir etwas zu trinken an, und da ich gerade Zeit hatte lehnte ich nicht ab. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis jemanden von meinem Clickerlebnis zu erzählen, denn seit diesem Moment ging es mir zum ersten Mal wieder richtig gut. Ich hatte seit diesem Erlebnis das Gefühl voller neuer positiver „Glücksenergie“ zu sein, und quasi auf Wolken zu schweben. Es fühlte sich einfach so unglaublich befreiend an…
So erzählte ich ihm von meinen letzten Tränen, meinen Gedanken dabei, und was ich seit diesem Moment fühlte… u.a. dass ich nun endlich genau wusste, ich will ihn nie wieder zurück.
Tja, dann geschah, alles wie von selbst. Er nahm mich einfach in die Arme, und sagte mir, wie sehr er sich für mich freute. Wir haben eine ganze Weile einfach so dagesessen, und dann sprudelte ein umfassendes , wunderschönes Geständnis aus ihm heraus…
Es kommt mir fast wie eine Laune des Schicksals vor, an welches ich ja immer irgendwie geglaubt habe.
Ausgerechnet ich sollte die Frau sein, der es gelungen ist die Mauer, welche er seit der Trennung von seiner Exfrau, um sein Herz gebaut hatte, zu sprengen.
Er sagte mir aber auch, dass egal was nun geschieht, unsere Freundschaft immer bestehen sollte…
In diesem Moment, fühlte sich einfach alles so richtig an, und ich konnte gar nicht anders, als seine Umarmung ganz fest zu erwidern….
In dieser Nacht, hat keiner von uns geschlafen, wir haben einfach nur geredet, bis es draußen wieder hell wurde, und konnten kaum begreifen, was da gerade geschah.
Inzwischen ist schon wieder einige Zeit vergangen, und es fühlt sich mit jedem Tag alles noch richtiger an. Wir beide haben beschlossen, noch einmal ganz mutig zu sein, und den Schritt in eine gemeinsame, neue, Zukunft zu wagen.
Ich bekomme nun all die Dinge, welche mir in den letzten beiden Jahren bei meinem N.M. so sehr gefehlt haben, und zwar in einem Ausmaß, in welchem ich es von ihm eigentlich nie erfahren habe, da ihm wohl nie jemand so wichtig war, wie er selbst….
Diesmal fühlt sich alles so anders,- so warm, ausgewogen und gleichberechtig an. Genauso, wie ich es mir in einer Beziehung immer gewünscht habe. Ich hätte nicht daran geglaubt, dies einmal erleben zu dürfen. Ich habe das Gefühl endlich wieder ich selbst sein zu dürfen, mein „Puzzlespiel“ jetzt komplett gelöst zu haben.
Während ich dies hier schreibe, muss ich schon wieder weinen, aber dieses Mal nicht mehr vor Trauer, sondern vor Glück.