Hallo Robbsen,
gerne kann ich dir von meiner persönlichen Erfolgsgeschichte erzählen
Dafür muss ich allerdings ein wenig ausholen, ich hoffe der Text wird dann nicht zu ausufernd
Ich war bis Ende Mai letzten Jahres in einer festen Beziehung. Meine Ex-Freundin kannte ich schon Jahre vor unser 2-jährigen Beziehung. Wir waren auf der selben Schule, hatten den selben Freundeskreis und uns jahrelang sehr, sehr gut verstanden. Wir nahmen uns beide aber vorerst nicht als potentiellen Partner wahr, sondern verbrachten einfach nur Jahre in einer guten Freundschaft. In diesen Jahren hatten wir beide immer mal wieder Beziehungen, oder ähnliches, ohne, dass es den anderen störte. Irgendwann, aus irgendeinem belanglosen Grund, begannen wir uns täglich SMS zu schreiben. Dieses Schreiben wurde immer intensiver und wir lernten uns gegenseitig von einer ganz anderen Seite kennen. Nach einer Weile entwickelten sich auf beiden Seiten starke Gefühle, eine sehr starke Verbundenheit. Ich für meinen Teil hatte nach einiger Zeit das Gefühl, dass sie endlich mal eine Frau ist, die es schaffen könnte, dass ich eine Beziehnung eingehen will. Du musst dazu wissen, dass ich mich selbst niemals als Beziehungstypen einschätzen würde. Ich habe meine Freiheit immer geliebt und fühlte mich sonst schon nach kurzer Zeit in einer Beziehung unwohl und wollte ausbrechen. In diesem Fall war es jedoch von Anfang an etwas anderes. Ich wollte so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, ihr ging es ebenso.
Die Beziehung verlief harmonisch, es gab wenig Streit, aber wenn, dann auch heftig. Ich fand das jedoch nie schlimm, da ich finde, dass so etwas auch ein bisschen Würze in die Beziehung bringen kann. Nach etwas über 2 Jahren, im letzten Mai, machte sie plötzlich Schluss. Ich verstand die Welt nicht mehr, war am Boden zerstört, mir ging es so wie dir. Ich fühlte mich alleine, im Stich gelassen - von der Person, der ich alles anvertraut habe, die mir in dieser Zeit wirklich alles bedeutet hat. Ein wirklich sehr sehr schlimmes Gefühl. Ihre Begründung, dass sie nicht mehr genug Gefühle für mich hätte, um die Beziehung aufrecht zu erhalten, machte es nicht besser für mich. Ich empfand es eher als schlimm, ein solcher Grund war für mich nicht greifbar.
Die ersten Wochen waren sehr schlimm für mich. Ich habe versucht so viel wie möglich mit meinen Freunden zu unternehmen. Das war jedoch sehr schwierig, da wir beide ja aus dem selben Freundeskreis kommen und daher auch jetzt noch die selben Freunde haben. In den ersten Monaten klammerte ich mich an alles, ich deutete in alles, was sie sagte, was sie tat, wie sie sich verhielt, etwas hinein. Natürlich immer schön so gedreht, das es für mich noch mehr Hoffnung gab. Anfangs war das für mich auf jeden Fall leichter, mit der Zeit machst du dich dadurch jedoch selbst kaputt. Dadurch, dass du in allem Hoffnung siehst, dich immer an den letzten Strohhalm klammerst, wirst du niemals mit der Sache abschließen können.
Nach unser Trennung veränderte sie sich. Sie drehte ihr Wesen um 180 Grad, war nicht mehr die Frau, die ich kennen und lieben lernte. Sie war nicht nur eiskalt zu mir, womit ich noch einigermaßen gut hätte umgehen können, sie wurde teilweise richtig beleidigend mir gegenüber. Dazu kam noch, dass sie nach acht Wochen einen neuen Freund hatte. Das verletzte mich zu Tiefst, ich hatte jedoch schon damit gerechnet, so was sie nämlich schon immer. Sie kann nicht gut alleine sein und geht nach einer langen Beziehung eigentlich immer direkt in die nächste, damit sie sich nicht mit der Trennung auseinandersetzen muss. Sie flüchtet dann quasi vor ihren Gefühlen.
Nun aber zu meiner Erfolgsgeschichte:
Ich muss dich in der Hinsicht enttäuschen, dass ich wieder mit dieser wundervollen Frau zusammen bin. Ich habe auch noch Gefühle für sie, sogar sehr intensive. Ich glaube auch, dass ich diese Gefühle ihr gegenüber niemals ganz verlieren werde, dafür hat sie mir einfach zu viel gegeben. Dennoch muss ich dir sagen, mir geht es wieder sehr gut. Vielleicht besser als jemals zuvor. Vor der Trennung war ich mit vielem in meinem Leben unzufrieden. Mein Studium, meine Arbeit, mein Wohnort, mein Körper, meine Antriebslosigkeit, das alles hat mich gestört, ich konnte aber nichts daran ändern. In den ersten Wochen nach der Trennung wurde das alles noch viel schlimmer. Es war wie ein Loch, aus dem ich es einfach nicht schaffen konnte herauszukommen. Irgendwann machte es aber Klick in meinem Kopf. Es hatte nichtmal einen besonderen Anlass, ich habe mir einfach irgendwann gesagt: So DARF es nicht weitergehen! Ab diesem Zeitpunkt hat sich mein Leben komplett geändert. Ich bin endlich in die Stadt gezogen und habe da eine wundervolle WG gefunden, die mich aufgenommen hat. Ich habe mein altes Studium aufgegeben und endlich das angefangen, was ich schon immer machen wollte, aber meinen Eltern zu Liebe nicht getan habe. Ich habe einen neuen Job, mit wunderbaren Kollegen, der mir mehr Spaß macht, als ich es für möglich halten konnte. Ich gehe wieder 5 mal die Woche zum Leistungssport und habe meinen Körper, der nach 2 Jahren Beziehung und 2 Kreuzbandrissen sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder auf Vordermann gemacht, so dass ich mich wieder wohl fühle. Ich habe mein Leben für mich persönlich lebenswerter gemacht und obwohl es noch immer Momente gibt, in denen ich an uns denken muss, bin ich glücklich. In diesen Momenten bin ich nicht mehr traurig weil es vorbei ist, sondern eher glücklich, dass ich diese Zeit mit ihr verbringen durfte und sie mir gezeigt hat, wie wundervoll es ist eine Beziehung zu haben. Ich verdanke ihr sehr viel, das weiß ich.
Vor kurzem bekam ich eine SMS von ihr, in der sie sich für ihr ganzes Verhalten entschuldigte und mich um Verzeihung bat. Zuerst bekam ich einen Schreck, ich wusste nicht ob, und was ich darauf antworten solle. Zuerst dachte ich, es wäre am Besten gar nichts zu schreiben, was ich auch vorerst nicht tat. Nach ein paar Stunden änderte ich meine Meinung und schrieb ihr, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war, ich es aber trotzdem sehr gut finde, dass sie sich schließlich doch noch dafür entschuldigte. Nachdem sie mir noch einmal versicherte, dass sie es ernst meint, nahm ich ihre Entschuldigung an. Und ganz ehrlich, das war das letzte was noch fehlte. Ich habe mich danach so befreit gefühlt, als wäre eine tonnenschwere Last von mir gefallen. Ich denke, das war das letzte Puzzleteil, was noch fehlte, damit ich damit abschließen kann. Das ist doch auch ein toller Erfolg, das man weiß, man kann damit abschließen und es tut nicht mehr so weh nach einer Zeit.
Und wer weiß, was noch kommen wird Mit Sicherheit noch viele, schöne Momente, mit wem auch immer
Ich hoffe du verstehst was ich dir damit sagen möchte. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung, ich weiß genau wie du dich fühlst. Sei stark, halt die Ohren steif und glaub mir, wenn ich dir sage, es wird besser werden
Gruß Charlie
14.02.2014 12:26 •
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