Mein Ex-Freund hat sich vor vier Wochen nach einem Streit von mir getrennt. Er hat seine Sachen genommen und ist einfach gegangen. Dieses Verhalten kannte ich allerdings schon. Im Laufe der zwei Jahre, die wir zusammen sind, hat er das öfter gemacht. Meist gab es aber nach einigen Tagen oder einer Woche eine Versöhnung.
Diesmal ist es anders. In der dritten Woche rief er an und sprach auf meinen Anrufbeantworter, dass er seine Sachen abholen wolle. (Hatte er bei einem früheren Streit auch schonmal gemacht) Die Sachenübergabe hat meine Freundin gemacht. Ich selbst war nicht in meiner Wohnung. Ich wollte und konnte ihn nicht sehen. Er war wohl etwas erstaunt und hat sich danach erkundigt, wie es meiner Freundin geht und nach dem Gesundheits-zustand meiner Mutter. Als sie meinte, der Zustand meiner Mutter sei sehr kritisch (was tatsächlich so ist) wirkte er laut Aussage der Freundin ziemlich betroffen.
So, nun hat jeder von uns seine Sachen wieder. Bis auf einige Kleinigkeiten und da hab ich gestern am Telefon erfahren, dass er die mir per Post geschickt hat. Auch hat er stillschweigend unser gemeinsames Konto halbiert und mir meinen Anteil überwiesen.In mir beginnt sich die Verzweiflung breit zu machen. Die ersten drei Wochen ging es mir tatsächlich nur hin und wieder schlecht aber langsam
merke ich, wie ich in ein Loch zufallen drohe. Ich kann es oft nicht einmal verstehen, wie es soweit kommen konnte. Noch eine Woche vor dem Streit waren wir glücklich und er sagte mir, dass er froh ist, dass ich seine Freundin bin. Und dann dieser eine Streit, der eigentlich um nichts ging.
Ich weiss allerdings, dass er mit seinem Leben hier nicht zufrieden ist. Er kam vor zweieinhalb Jahren aus einer anderen Stadt wegen seines Jobs. In dem ersten halben Jahr haben wir uns kennengelernt und er
hat seine Beziehung, die er noch in der anderen Stadft hatte, beendet. Diese Frau war seine erste und einzige Freundin und sie waren fast 19 Jahre zusammen. Anfangs schien es, dass er wirklich hier neu anfangen wollte. Doch dann fand er es schwer, Freunde zu finden. Sobald die Leute nicht gleich auf ihn zukamen, fand er sie blöd.Seinen Job (genau wie die 1. Freundin auch der erste und einzige in seinem Leben) nervte ihn zunehmend. Er spricht sehr abwertend über seine Kollegen und Vorgesetzten. Im Laufe unserer Beziehung entwickelte er immer mehr den Wunsch, seine alten Freunde und Kumpels wiederzusehen. Wir waren fast alle zwei, drei Monate zusammen in seinem Heimatort oder er fuhr allein. Manchmal war er auch von den Leuten dort enttäuscht. Nun ist es so, dass er wieder vor hat, öfters dorthin zu fahren. Er wohnt dann das Wochenende bei seiner Mutter (bei der er gewohnt hat, bis er mit seinem Studium fertig war) und trifft abends beim Weggehen seine Leute. Ich dachte am Anfang der Trennung, dass dies auf Dauer auch nicht befriedigend für ihn sein wird und er vielleicht in ein, zwei Monaten doch noch einmal einen Kontakt zu mir suchen wird. Allerdings schwindet diese Hoffnung. Ich lenke mich ab, lasse das Leiden zu, setze mich mit den Fehlern auseinander und versuche aus dem Tal herauszukommen, doch ich schaffs einfach nicht. Vor fünf Jahren habe ich schon einmal eine ähnlich schmerzhafte Trennung erlebt, die mich am Ende für Monate in eine Tagesklinik gebracht hat. Diese Erfahrung will ich NICHT noch einmal erleben.
Deshalb meine Frage an euch, wie kann ich aus diesem Tief so schnell wie möglich wieder heraus? Und besteht überhaupt noch eine Chance, dass mein Ex-Partner (der so viele eigene Probleme hat) überhaupt noch einmal wieder zu mir zurückkommt?
Wir sind beide Anfang 40 und ich nahm an, dass man in dem Alter über vieles sprechen können sollte und dass Streits nun einmal vorkommen und zwar vermieden werden sollten aber wenn sie denn auftreten nicht die Basis einer Beziehung zerstören?
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar
19.02.2013 09:33 •
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