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Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

F
Hey.

Wir betreuuen unsere Kinder derzeit so:

Ich wohne im Haus. Die Kinder sind Mo. und Di. bei mir. Mi. und Do. beim Papa ind er Wohnung. Dort hole ich sie Donnerstagabend ab.
Dann sind sie abwechselnd Fr./Sa. oder Sa./So. beim Papa bzw. bei mir.
Die Kinder haben sowohl bei ihm als auch bei mir eine komplette Ausstattung, müssen also nicht aus dem Koffer leben und auch nichts mitnehmen, es sei denn, es geht um irgendein wichtiges Spielzeug oder so. In diesem Fall kann man es aber holen (nach Absprache natürlich), die Wohnungen sind 8km auseinander und wir haben beide Schlüssel vom anderen.

Lange Wochenenden und Ferienzeiten teilen wir hälftig. Wenn er z.B. dieses Jahr die erste Ferienwoche im Herbst hat und ich die letzte, tauschen wir nächstes Jahr.

Wir haben auch länger die Idee gebrütet, im Haus zwei Wohnbereiche zu gestalten - haben das aber verworfen aus denselben Gründen, weswegen ein Nestmodell für uns nicht in Frage kam:
1. wir haben durchaus unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung und Sauberkeit.
2. wir haben unterschiedliche Vorstellungen einer schönen Wohnungeinrichtung und wären somit immer weiter und wieder gezwungen, im gemeinsamen Wohnraum Kompromiss um Kompromiss auszuhandeln. Soll das Bad renoviert werden? ja/nein und wenn ja, wie teuer? Ist der neue Handlauf im Treppenhaus notwendig? Ich sage nein, er sagt ja, ich will das aber nicht bezahlen usw. usf.
Ich weiß nicht, wie euer Haus ausschaut, aber hier war und ist es viel zu tun.
3. Haustiere. Kann man eigentlich nicht anschaffen, es sei denn, der andere ist dann in seiner Woche auch bereit, sich drum zu kümmern.
4. man bleibt über die Immobilie auch immer finanziell verstrickt, was bei Schadensfällen, Renovierungen etc. halt problematisch sein kann.
5. all diese Gründe führen dazu, dass man keinen richtigen Neustart für sich hinlegen kann und (zumindest war es bei mir so) ich mich im Haus so nicht wohlgefühlt hätte - weil es eben nicht meins ist, sondern ein Kompromiss.

Selbst wenn es finanziell ausgegangen wäre, neben dem Haus 2 Wohnungen zu finanzieren, wäre es doch so gewesen, dass das Haus Niemandsland ist.

03.10.2021 23:50 • x 6 #46


L
Zitat von VictoriaSiempre:
Andererseits werden sie aber auch von dem Leben, dass die Eltern führen, wenn sie nicht grade im Nest sind, ausgeschlossen. Isses überhaupt noch das gewohnte Nest, wenn das Drumherum, die heile Familie, eh nicht mehr vorhanden ist?

Das kann ich mir auch vorstellen: andererseits, wenn sie nur - zum Beispiel - jede zweite Woche bei einem Elternteil sind, dann bekommen sie auch nur die Hälfte von dessen Leben mit. Ein Aspekt, der mir da auch überhaupt nicht klar ist: bei zwei Kindern hat man immer nur keines oder beide gleichzeitig, da man ja zu dritt im Haus wohnt. Ich finde es schon sehr wichtig, auch mal mit einem Kind allein zu sein. Das waren bisher für mich auch die intensivsten Momente, weil ein Kind ganz anders ist, wenn es mal Papa oder Mama für sich allein hat. Dies kann ich mir beim Nest auch nicht so wirklich vorstellen.

04.10.2021 00:59 • #47


A


Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

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Zitat von Florentine:
5. all diese Gründe führen dazu, dass man keinen richtigen Neustart für sich hinlegen kann und (zumindest war es bei mir so) ich mich im Haus so nicht wohlgefühlt hätte - weil es eben nicht meins ist, sondern ein Kompromiss.

Selbst wenn es finanziell ausgegangen wäre, neben dem Haus 2 Wohnungen zu finanzieren, wäre es doch so gewesen, dass das Haus Niemandsland ist.

Das kann ich mir vorstellen: für einen Neustart ist es dann aber auch wichtig, die bestehende (alte) Unterkunft auch ein wenig umzugestalten, so als Zeichen: auch hier hat sich etwas geändert: das ist jetzt mein (also im Sinne des Elternteils) neues Reich und nicht das weiter verwaltete alte Reich, wo jemand uns verlassen hat. Fast klingt das auf mich so, als ob der Ausziehende es hier sogar leichter hätte.
Das mit dem gegenseitigen Tausch von Schlüsseln ist ein sehr großes gegenseitiges Vertrauen. Darf ich fragen: sind da schon irgendwo auch neue Beziehungen da?

Da könnte ich mir schwer vorstellen, in der Wohnung des anderen rumzutanzen oder umgekehrt in meiner Wohnung den anderen rumtanzen zu lassen. In meiner aktuellen Verfassung könnte ich es nicht verkraften, dass sie plötzlich einen anderen hätte und ich zusehen müsste, wie sich der andere in meine Familie sozusagen breit macht.

04.10.2021 01:08 • x 2 #48


EngelohneFlügel
Ich habe die Schlüssel für ihr Haus und sie einen Schlüssel für meine Wohnung. Keiner von uns kommt unangemeldet zum anderen selbst wenn man weiß das der andere nicht zu Hause ist. Sie hatte schon eine neue Beziehung aber er wohnte nicht im Haus. Will sie auch nicht. Ich habe seit der Trennung keine Partnerschaft und forciere das auch nicht. Ob ich überhaupt nochmal mit jemanden Zusammenleben will kann ich nicht sagen.

04.10.2021 12:48 • x 1 #49


L
Zitat von EngelohneFlügel:
Ich habe seit der Trennung keine Partnerschaft und forciere das auch nicht. Ob ich überhaupt nochmal mit jemanden Zusammenleben will kann ich nicht sagen.

wie lange seid ihr schon getrennt, wenn ich fragen darf?

04.10.2021 13:35 • x 1 #50


VictoriaSiempre
Zitat von Linus2021:
Ein Aspekt, der mir da auch überhaupt nicht klar ist: bei zwei Kindern hat man immer nur keines oder beide gleichzeitig, da man ja zu dritt im Haus wohnt.

Das hast Du aber bei jedem Modell, egal, wo wer wohnt. Es sei denn, die Eltern sind sich einig und tauschen Betreuungstage.

Für intensive Einzelbetreuung gibt es dann halt nur die Tage, an denen ein Kind sich mit einem Spielkameraden verabredet, zu einem Geburtstag eingeladen ist, mal bei Oma und Opa schläft o. ä.

04.10.2021 13:43 • x 1 #51


L
Zitat von VictoriaSiempre:
Das hast Du aber bei jedem Modell, egal, wo wer wohnt. Es sei denn, die Eltern sind sich einig und tauschen Betreuungstage. Für intensive Einzelbetreuung gibt es dann halt nur die Tage, an denen ein Kind sich mit einem Spielkameraden verabredet, zu einem Geburtstag eingeladen ist, mal bei Oma und Opa ...

Mir ist das ehrlich gesagt schon wichtig. Meiner (Noch-)Frau bestimmt auch. Das würde ich versuchen, mit ihr auch zu vereinbaren. Es ist halt schon intensiver, wenn man ein Kind allein hat und es nicht immer ein Elternteil teilen muss.

04.10.2021 14:09 • #52


EngelohneFlügel
Zitat von Linus2021:
wie lange seid ihr schon getrennt, wenn ich fragen darf?

Also Auszeit hat sie sich Ende Juli 2019 genommen. Das war Trennung auf Zeit ihrerseits um sich klar zu werden was ist. Und im September 2019 hat sie es dann endgültig beendet und wollte die Scheidung.
Ausgezogen bin ich dann im Dezember 2019.
Für mich persönlich sind wir so richtig getrennt seit dem September 2019, also jetzt recht genau 2 Jahre.

04.10.2021 14:14 • #53


B
Du wirst micht verhindern können
Dass ein neuer Mann derjenige sein wird der die meiste Zeit mit deinen kids verbringt. .egal was sie verspricht :sie wird einen neuen haben, der bei ihr einzieht und du wirst dort nicht willkommen sein. Die kinder werden dir zugeschoben um Freizeit für due beiden zu schaffen aber ansonsten spielen die 2 die hauptfamilie. Egal was sie dir verspricht. Spätestens dann wird sie es zurücknehmen und dich soweit aus ihrem leben schieben wie es nur geht.
Sie kann dich ja jetzt schon nicht ' ertragen'. Es wird sie nerven dich im Haus zu haben. Die wird das dahindrehen dann sie die kids in deine wgh bringt damit sie dich möglichst nicht ertragen muss. Gglaube mir.
Wenn überhaupt: dann lass dieses Modell mot festen Zeiten ort etc von einem Anwalt schreiben mit eurer Unterschrift. So muss die sich wenigstens versuchen dran zu halten

04.10.2021 14:22 • x 1 #54


Gretchen
Ich würde nicht unterschätzen wie viel Stabilität und Sicherheit sich Geschwister in einer Trennung der Eltern geben.

Daher finde ich den Aspekt ein Kind zu haben zwar ab und an vielleicht mal gut. Aber als irgendwie geartete Dauerlösung nicht gut.

Und je komplizierter die Absprachen, desto weniger Alltagstauglich wird das in der Regel.

Du wirst die Zeit ganz ohne Kinder zur Regeneration und für liegen gebliebenen dringend brauchen.

(Auch für liegen gebliebene Trauer)

04.10.2021 14:27 • x 4 #55


EngelohneFlügel
Zitat von Gretchen:
Ich würde nicht unterschätzen wie viel Stabilität und Sicherheit sich Geschwister in einer Trennung der Eltern geben.

Stimmt. Mögen sich unsere Zwei noch so fetzen ab und zu, sie sind eine Einheit und der eine kann nicht ohne den anderen.
Wir hatten Anfang Jahres den Fall, das unsere Tochter bei mir blieb für 3 Tage weil sie krank wurde. Damit sich ihr Bruder nicht ansteckt blieb er bei Mama. Das ging schon irgendwie aber sie haben sich dermaßen gegenseitig vermisst.....also wie @Gretchen schreibt, wenn es mal sein muß ok aber in dem Alter ist es für sie ganz übel wenn sie auch noch von einander getrennt sind.
Man darf auch nicht unterschätzen wie lange es bei den Kindern dauert, bis sie die Trennung der Eltern verstanden haben und sei auch die Elternebene noch so friedlich. Sie verstehen es nur schwer warum jetzt auf einmal ein Elternteil nicht mehr ständig da ist. Ich weiß auch noch wie ich mit meiner Ex-Frau darüber sprach vor dem Auszug, weil sie meine Gedanken dazu herunterspielte mit der Begründung, ich bin ja bisher auch von Morgens bis Abends im Büro und nicht da. Ja....das schon.....aber ich habe mich jeden Morgen um die Kinder gekümmert bis zum Auszug und war auch jeden Abend da und habe sie wieder ins Bett gebracht. Und das müssen die Kinder erstmal verarbeiten wenn das nicht mehr ist.

04.10.2021 14:49 • x 1 #56


DeLiNu
Zitat von Baumo:
Du wirst micht verhindern können Dass ein neuer Mann derjenige sein wird der die meiste Zeit mit deinen kids verbringt. .egal was sie verspricht :sie wird einen neuen haben, der bei ihr einzieht und du wirst dort nicht willkommen sein. Die kinder werden dir zugeschoben um Freizeit für due beiden zu schaffen aber ...

Ich habe nach der Trennung zum Wohle der Kinder (11 und 13) versucht, das Wechselmodell mit meiner Ex zu machen. das hat gut-mäßig funktioniert, was aber daran lag, dass sie ihren neuen direkt als Vater 2.0 versucht hat zu etablieren (warmer Wechsel). das Wechselmodell ist am 14. Geburtstag meiner Tochter beendet worden, als sie mir sagte: ich gehe nicht mehr zu Mama. Danach habe ich über Monate einen großen Kübel sch. über mir gehabt, Jugendamt, Klagen auf Herausgabe des Kindes, Verleumdungen, irrsinnige Anträge bei Gericht... währenddessen haben wir meinen Sohn weiter versucht im Wechselmodell zu betreuen. Das Endete dann 1/2 Jahr nach meiner Tochter, dann stand er auch abends vor der Tür und wollte nicht mehr zurück. Seit dem leben beide fest bei mir. Wechselmodell und alle Abwandlungen funktionieren nur, wenn alle mitziehen! auch die neuen Partner müssen das mit tragen. ist nur einer dagegen, fliegt euch das um die Ohren. Meine persönliche Erfahrung.

04.10.2021 15:35 • #57


L
Zitat von Baumo:
Sie kann dich ja jetzt schon nicht ' ertragen'. Es wird sie nerven dich im Haus zu haben. Die wird das dahindrehen dann sie die kids in deine wgh bringt damit sie dich möglichst nicht ertragen muss. Gglaube mir.
Wenn überhaupt: dann lass dieses Modell mot festen Zeiten ort etc von einem Anwalt schreiben mit eurer Unterschrift. So muss die sich wenigstens versuchen dran zu halten

Das klingt ja total gruselig. Aber es ist eine Warnung. Nachdem, was ich jetzt erleben muss, ist das Vertrauen natürlich sehr erschüttert. Wir hätten es ja auch mit einer Eheberatung noch einmal miteinander probieren können. Hier war leider auch null Bereitschaft da.

04.10.2021 15:48 • #58


L
Zitat von DeLiNu:
Ich habe nach der Trennung zum Wohle der Kinder (11 und 13) versucht, das Wechselmodell mit meiner Ex zu machen. das hat gut-mäßig funktioniert, was aber daran lag, dass sie ihren neuen direkt als Vater 2.0 versucht hat zu etablieren (warmer Wechsel). das Wechselmodell ist am 14. Geburtstag meiner ...

Bäh. Das tut mir richtig Leid. Eine Warnung ist es jedenfalls für mich. Hat denn niemand auch positives von dem Wechselmodell zu berichten? Wenn das Modell nur eine langgestreckte Horrorfahrt wird, dann wird mir ja richtig Angst.

04.10.2021 15:51 • x 1 #59


DieSeherin
ganz ruhig... hier sind auch viele positive beschreibungen gekommen

und einer unserer söhne hat mit der mutter seines sohnes geschafft, aus einem unausgesprochenen ich brauchte dich nur für die zeugung - das kind gehört mir ein freundschaftlich-funktionierendes wechselmodell zu machen. ich finde die idee einer mediativen begleitung nicht schlecht. gerade am anfang der trennung ist es meist noch recht schwer, die verletzungen aus der gescheiterten paarbeziehung komplett aus der elternbeziehung rauszulassen - also lasst euch da ruhig helfen.

und du @Linus2021 solltest anfangen, diese trennung zu realisieren und nicht mehr zu sehr auf eine rettung der ehe zu hoffen!

04.10.2021 16:02 • x 1 #60


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