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Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

alleswirdbesser
Gerade läuft eine Sendung über Trennungskinder und verschiedene Betreuungsmodelle, auf SR Papa, Mama, Pendelkinder

03.11.2021 20:48 • x 1 #316


L
@alleswirdbesser danke. Ich habe diesen Tipp schon in meiner realen Welt bekommen. Ist zum Glück in der ARD Mediathek zu finden. Das werde ich mir auf jeden Fall noch anschauen.

Ich hab gerade kurz reingeschaut. Ich kenne die Reportage bereits. Obwohl sie als neu und exklusiv angepreist wird, wurde sie bereits im Januar woanders ausgestrahlt: https://www.daserste.de/information/rep...o-100.html

03.11.2021 22:13 • x 1 #317


A


Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

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L
Angenommen: Vertrauen wäre da (nur dann kann das natürlich funktionieren): Die Kinder übernachten hauptsächlich bei Mama außer Do-So bei Papa alle 2 Wochen: also 11 Nächte Mama, 3 Nächte Papa. Zusäzlich: die Kinder sind 4 Abende bei Papa (also von Ende KiGa / Tagesheim) bis Bettgehen. Weiter angenommen: finanziell kommt man zur Einigung, dass keiner Zahlvater wird. Angenommen: das Vertrauen ist da, dass Mama dem Papa die Kinder nicht stiehlt.

Was ist die allgemeine Meinung zu so einem Modell: Mist? Kling doch wie ein guter Kompromiss? Super?

14.11.2021 18:16 • #318


L
Klingt theoretisch gut...Ob es alles so einfach klappt, wird die Zeit bringen. Das musst du ausprobieren...und ob einer dem anderen die Kinder stiehlt oder einer nur noch der Goldesel ist, wird sich zeigen. Ein Patentrezept gibt es nicht und deine Kinder könnten irgendwann auch keine Lust mehr auf ein vorgeschriebenes Betreuungsmodell haben, wenn andere Interessen dazu kommen.
Einigt euch doch erst mal so, und passt das dann ggf. an.

15.11.2021 05:37 • x 1 #319


L
Ich finde die Frage ob es passt schwierig. Es muss ja ganz individuell für euch passen. Ich denke die Kinder leiden am wenigsten, wenn die Eltern sich einig sind und die Elternebene funktioniert.
Der Vorschlag liegt ja nahe an dem, was deine Frau von Anfang an wollte.
Du ziehst aus nehme ich an? Die Kinder sind überwiegend bei ihr, du übernimmst aber trotzdem einiges an Betreuungszeit.
Wenn das für dich Ok ist, dann ist das Ok....

Was ich hier bei Trennungen mitbekommen habe ist die Pendelei für Kinder immer eine Belastung.
Und auch wenn die Kinder vieles doppelt haben und jetzt nicht alle Kleider und Spielzeuge umziehen müssen, heißt es doch immer packen. Schulsachen gibt es z.bsp. nicht doppelt. Ich bekomme bei den Klassenkameraden meiner Kinder mit, dass dann doch oft ein Buch oder Heft beim anderen Elternteil liegt... Oder sie wollen spontan Schlittschuhlaufen und die sind gerade beim anderen etc.

Umso älter die Kinder werden umso mehr dürfte das eine Rolle spielen.

Schön ist es dabei für Kinder, wenn die Wohnungen der Eltern sehr, sehr nah beieinander liegen. Also am besten nur ein paar Häuser weiter. Dann können Sie einfach schnell rüber laufen, schnell was holen oder auch selbst mitbestimmen ob Sie den gerade nicht betreuenden Elternteil kurz sehen wollen. Ich weiß nicht, ob das bei euch möglich ist....

15.11.2021 09:21 • x 1 #320


L
@Lilli2 @Lullaby
Danke für Eure Antworten. Ja der Wandel im Laufe der Zeit spielt auch eine große Rolle. Meine Frau hat mir gestern aber auch zugesichert, dass sie den Kindern keinen Riegel vorschieben würde, falls eines der Kinder in 2 oder 3 Jahren auf die Idee käme, sie wollen bei mir mehr oder dauernd übernachten. Vermutlich sagt sie das, weil sie annimmt, dass das bei den Kindern eh nicht so kommt.

Gestern hat sie zusätzlich auch noch angeboten, dass ich im Haus bleiben könne. Dann würde sie mit den Kindern ausziehen. Sie will die Kinder nicht bei mir lassen, weil sie sich als Hauptbezugsperson sieht. Ich habe da länglich hier drüber diskutiert: es bringt nichts: ich werde das jetzt so akzeptieren.

Ich schwanke hier echt: einerseits klingt das für mich total attraktiv, hier im Haus zu bleiben: alle bisherigen Annehmlichkeiten wären weiterhin verfügbar. Ich käme mir aber umgekehrt noch mehr wie der Zurückgelassene vor: alle ziehen weg in ein neues Leben und ich bin hier im geleerten Haus in einer sterilisierten Umgebung, kann hinterherkehren und in jedem Moment werde ich an die guten Zeiten erinnert. Die Kinder kämen mich nach dem obigen Modell zwar regelmäßig besuchen, würden aber hier wohl auch nur als Gast da sein.

Einen (aktuell für mich utopisch wirkenden theoretischen) Neuanfang mit einer neuen Beziehung sähe ich hier auch viel schwerer: es ist die Ruine einer Familie, die in dieser Art nicht mehr existiert. Alles ist anders, nur die Hülle - die Immobilie - ist stabil. Alles steril und ruhig. Der einsame zurückgelassene Papa, der ab und zu von den Kindern besucht wird. Papa hat zudem seine Kinder aus dem gemeinsamen Haus verjagt. Eine elende Vorstellung: die Kinder müssen hier raus - was natürlich nicht stimmt, aber sie würden es nicht verstehen und mich als Schuldigen ausmachen.

Kann diese Gefühle jemand nachvollziehen? Ist so etwas auch schon anderen passiert?

15.11.2021 12:02 • #321


DieSeherin
ich würde in diesem haus nicht bleiben wollen! ein neuanfang funktioniert besser, wenn man wirklich neu anfängt. und bitte verkopf dich nicht zu sehr bei der wohnungsgröße...

du musst nicht gleich nach einer riesigen wohnung, mit kinderzimmer für alle suchen... probiert eure abmachungen erst einmal einmal aus. ihr werdet euch verändern, die lebensumstände werden sich verändern und auch die kinder! darauf könnt ihr dann immer noch reagieren.

15.11.2021 12:11 • x 1 #322


T
Wenn du damit leben kannst.

Der Vorschlag ist weit weg von dem, was du dir vorgestellt hast.
Ist er attraktiv für dich, weil du so einen Konflikt vermeiden kannst?
Auf Versprechen in die Zukunft gebe ich persönlich nichts, jetzt stellt ihr die Weichen für die kommenden Jahre.

15.11.2021 13:59 • x 1 #323


L
@TheArtist weit weg im Sinne, dass die Kinder bei mir übernachten.

Im konkreten Erleben der Kinder gar nicht so weit weg, wenn die Kinder bis zum ins Bett gehen bei mir sind. Damit sind sie also: in 14 Tagen: 4 Tage unter der Woche bei mir + 3 Tage am Wochenende = 7 Tage bei mir in 14 Tagen. Wie gesagt, alles vorausgesetzt, dass Vertrauen da ist und dieses nicht missbraucht wird. Ja, das Versprechen in die Zukunft ist in der Tat heikel. Mir wurde auch einmal ewige Treue versprochen...

Umgekehrt werden die Kinder sich auch nicht an ein theoretisches Konstrukt halten wollen, wenn sie älter werden. Deren Verhalten ist genausowenig juristisch vorher abzusegnen wie meines oder das meiner Noch-Frau.

15.11.2021 15:14 • #324


DieSeherin
hat sie denn auch vorgeschlagen, dass ihr das schriftlich festhaltet? dass ihr das erst einmal zeitlich befristet, bis ihr seht, wie das funktioniert - für alle beteiligten?

15.11.2021 15:23 • x 2 #325


T
Zitat von Linus2021:
Umgekehrt werden die Kinder sich auch nicht an ein theoretisches Konstrukt halten wollen,

Ihr schafft ja kein theoretisches Konstrukt sondern Fakten. Was einmal etabliert ist, ist schwer wieder zu ändern. Insofern sehe ich eher in der Aussicht auf eine spätere Veränderung in deinem Sinne als Theorie.
Ich würde an deiner Stelle keine Absprache auf der Basis von Vertrauen machen, sondern auf der Basis belastbarer (schriftlicher) Absprachen.

15.11.2021 15:39 • x 1 #326


L
@DieSeherin @TheArtist Also: mein Eintrag war gestern um ca. 18h, als ich mich versuchte gedanklich mit dem Thema anzufreunden, dass ich mein 50:50 Wechselmodell wohl max. per Gericht durchgesetzt bekäme. Da die Wahrscheinlichkeit hierfür ist vermutlich auch 50:50. Also bin ich zur Erkenntnis gekommen, lieber einen realistischeren Weg zu gehen. Das was ich angedeutet habe, wollen wir natürlich schriftlich fixieren. Wir werden es auch jeder von seinem Anwalt auf Fallstricke prüfen lassen und danach notariell absegnen. Da werde ich natürlich so viel wie möglich absichern. Es ist halt dann trotzdem auch nur ein Papier, was ich nur im Extremfall einklagen würde, wenn ich das Wohl der Kinder gefährdet sehen würde: im Kern geht es ja doch nicht um mich, sondern darum den Kindern möglichst viel Eltern zu geben.
Mit wäre ja am liebsten gewesen, dass wir uns zusammenraufen und die Ehe weiterführen....

15.11.2021 16:25 • #327


L
Vertragsentwurf ist da. Ich mache Checklisten zum Auszug, was ich alles mitnehme. Nachdem alles Fundamentale eingermaßen gut geklärt ist, beginnt es wirklich weh zu tun: die Tage, an denen ich die Kinder betreue, ist meine Frau lange überhaupt nicht im Haus. Heute ging sie um 8h früh schon außer Haus und ist immer noch nicht da. Sie fehlt mir. Ich bin eifersüchtig und grüble, ob es ein anderer ist, weshalb sie so lange unterwegs ist. Ich habe das Gefühl, dass ich langsam in den Strudel komme: Eifersucht, Einsamkeit und gleichzeitig Kinder in Quarantäne. Ich bin so traurig.

21.11.2021 21:43 • x 2 #328


F
Zitat von Linus2021:
Ich mache Checklisten zum Auszug, was ich alles mitnehme

Aber ziehst du denn jetzt aus oder sie?

Zitat von Linus2021:
alle ziehen weg in ein neues Leben und ich bin hier im geleerten Haus in einer sterilisierten Umgebung. Die Kinder kämen mich nach dem obigen Modell zwar regelmäßig besuchen, würden aber hier wohl auch nur als Gast da sein.

Bei 7 Tagen in 2 Wochen ist das schon mehr als nur Gast sein.

Und steril muss es nicht bleiben. Du kannst Dinge umgestalten, neu machen...es zu deinem Haus machen und dem der Kinder.
Ich hab nach seinem Auszug einiges gemacht in den Kinderzimmern, mein Schlafzimmer, Flur und Bad.
Meine Cousine sagte neulich noch: man merkt richtig, wie das Haus sich mehr in deine Richtung verändert, das ist toll.

21.11.2021 23:10 • x 1 #329


L
@Florentine ja, vielleicht könnte ich das Haus umgestalten. Aber nun habe ich mich durchgerungen, auszuziehen. Die ganze Sache ist schlimm genug und wo ich wohne, wird bald nicht mehr entscheidend sein. Ich sehe momentan den grauen Schleier: ich der einsame Verlassene, sie die Aktive Schlussmacherin. Durch dieses Tal muss ich durch. Ich weiß nur nicht wie. Es schmerzt alles so.

22.11.2021 02:59 • #330


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