Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

Zitat von MissLilly:

Eine Zwischenlösung für WAS genau? Etwa die Scheidung in der nahen Zukunft? Ich meine es gibt einige verheiratete die sich zwar trennen, aber zumindest auf dem Papier verheiratet bleiben. Wie genau stellt sich deine Frau denn also eure derzeitige Trennung langfristig denn genau vor ?

Zwischenlösung für den Trennungsprozess: ihr geht es nach der Auskunft des Trennungswillen nicht schnell genug, mich aus dem Haus rauszuwerfen und empfindet - nach ihren Worten - diesen Zustand untragbar. Diese Aussage wurde aus der vollen Emotion heraus ohne jegliche Detaillierung getroffen.

Zitat von Linus2021:

sie lehnt das Wechselmodell wehement ab und will das Residenzmodell im (ihrem gedanklich zusammengschmiedeten) Sinne des Wohls der Kinder. Und Basta!

Wie hast du denn auf diese Aussage reagiert? Und woher kommt der abrupte Meinungswechsel?

Zitat von Linus2021:

Diese Aussage wurde aus der vollen Emotion heraus ohne jegliche Detaillierung getroffen.

Das glaube ich dir sofort und genau aus diesem Grund, geht es nicht darum die EMOTIONEN deiner Frau besser zu verstehen, sondern sie schlichtweg zu BEANTWORTEN und das KLAR und DEUTLICH, anstatt erstmal eine Art Aufnahme bzw. Bestandsprotokoll zu erstellenwenn du verstehst was ich meine

Und ich frage noch einmal nach dem Alter deiner Frau..hat es einen bestimmten Grund warum du das nicht verraten magst ?

Ja. Wenn sie es untragbar findet, dann muss sie ausziehen.

Ich finde es ist ein ziemliches Durcheinander was aber der Phase der Trennung geschuldet ist.

Im Grunde sind die Positionen klar.
Sie will resilienz Modell
Du nicht
Sie will dass du ausziehst
Du nicht

Wenn keiner nachgibt oder gesprächsbereit ist, kann man das nur gerichtlich klären

Das würde ich ihr mal sagen.

Zitat von Hareto:

Wie hast du denn auf diese Aussage reagiert? Und woher kommt der abrupte Meinungswechsel?

Ich habe versucht sachlich zu bleiben und klar meinen Anspruch auf 50:50 angedeutet. Es war offensichtlich kein Meinungswechsel, sondern eine Klarstellung dessen, was sie wenige Tage davor gesagt hatte.

Zitat von Gretchen:

Im Grunde sind die Positionen klar.
Sie will resilienz Modell
Du nicht
Sie will dass du ausziehst
Du nicht

Da liegt der Kompromiss. Sie willigt beim Wechselmodell ein und er zieht aus. Alles andere bedeutet einen 1a Rosenkrieg und Gericht. Und als Mann vor einem deutschen Familiengericht für das Wechselmodell kämpfen ist kein Zuckerschlecken.
Trotzdem darf sich Linus natürlich nicht von ihr auf der Nase rumtanzen lassen.
@Linus: Das Alter deiner Ex würde mich übrigens auch interessieren.

Die Idee ist gut!

Zitat von Hareto:

Sie willigt beim Wechselmodell ein und er zieht aus

Ja, oder sie geht dann auf´s Ganze, zieht selbst aus und nimmt die Kinder dann einfach wie selbstverständlich mitund kann dann vor jedem Gericht erzählen, dass ihr Mann sie emotional erpresst hat und diese Situation für alle Beteiligten der Familie einfach nicht mehr tragbar warund dann wird es richtig losgehen

@Linus2021 Schaffst du es nicht doch emotional mit den Kindern ein paar Tage in den Ferien weg zu fahren? Großeltern, Verwandte, halt irgendwo wo du nicht allein bist. CenterParc, Jugendherberge?
Wäre ne elegante Lösung um mal ein paar Tage Ruhe reinzubringen ohne das du offiziell das Haus verlässt.

Nach allem was ich hier bisher seitens des TÉs gelesen habe, vermute ich mal, dass seine Frau weniger einer körperlichen oder emotionalen Überforderung unterliegt, als vielmehr einer ziemlich tief sitzenden emotionalen FRUSTRATIONund das ist ein ganz massiver Unterschied.

Zitat von MissLilly:

als vielmehr einer ziemlich tief sitzenden emotionalen FRUSTRATIONund das ist ein ganz massiver Unterschied.

So kommt es mir auch vor weil es mich sehr stark an meine Story erinnert was den Auslöser betrifft.
Klar...offiziell bin ich einzig allein Schuld an unserer Trennung. Ok. Ihre Meinung. Aber der ganze Ablauf wie es war und was ich hier gefühlt lese......ich dachte mir damals schon bei uns das der wahre Grund ganz tief in ihr liegt. Wofür sie auch wahrscheinlich gar nichts kann. Aber nun ist es so, wir sind getrennt und ihr geht es nicht wirklich besser......dafür bin ich zwar für sie verantwortlich aber meinerseits nicht Schuld.....

Auch wenn es noch einmal sehr theoretisch herüberkommt. Es geht beim beschriebenen Verhalten von Linus Frau um Micro-Manangement. Etwas, was wir in der Arbeitswelt mittlerweile klar als schlechtes und z.T. mobbendes Verhalten klassifiziert haben.

Am Arbeitsplatz finden wir es seltsam bis übergriffig, wenn unsere Aufgabenerledigung ständig überwacht wird, jemand hinter uns steht, in die Tastatur greift oder Aufgaben an sich zieht, weil es sonst ja eh nix wird. Wenn dieser micro-managende dazu noch jemand aus dem Team und der aus der gleichen Hierarchieebene kommt, wird es doppelt ärgerlich und unverständlich. Wir fragen uns dann, was das soll und was der oder sie sich eigentlich einbildet. Geht dieser Kollege/diese Kollege dann noch in die Mittagspause und verbreitet bei anderen in der Firma, dass er/sie alles alleine machen muss, weil die Kollegen eh nichts taugen und sowieso alles falsch machen, dann wäre man beim Betriebsrat.

Das Gleiche machen manche Menschen auch privat. Sie ziehen Aufgaben unabgesprochen an sich, weil sie der Ansicht sind, dass nur sie die Aufgabe richtig erledigen können. das machen sie erst mit sich selbst aus und lächeln oft die anderen an: Mach ich gerne Tatsächlich aber entsteht in diesen Menschen oft der Glaubenssatz:Ich allein habe hier den Überblick! Nur ich weiß, wie es laufen muss. Was sie damit gleichzeitig sagen ist:Der Partner ist unfähig, kann das einfach nicht! Der ist einfach zu blö*. In der familiären Umgebung der Micro-Manager wird oft nicht rebelliert, sondern sich zurückgezogen.Ich kann ihr eh nichts recht machen. Wie ich es mache, ist es falsch. Sie meckert ja sowieso.

Schließlich ziehen sich die anderen von Aufgaben resigniert zurück. Der Micro-Manager wacht dann kurz auf und stellt fest:Die lassen mich mit dem ganzen Mist alleine. Hab ich ja gewusst, nur ich interessiere mich dafür, dass alles läuft! Die anderen sind eben genauso unfähig und unwillig, wie ich sie immer gesehen habe! Ich hatte immer Recht! - Dabei blenden sie aktiv aus, dass die anderen weiter Aufgaben übernehmen und erfolgreich dabei sind.

An dieser Stelle der Diskussion scheint Linus jetzt mit seiner Frau zu stehen. Da geht es nicht mehr darum was wie stimmt. Da steht ihr Glaubenssatz und der bewirkt, dass sie nur noch vorgibt, Linus nicht mehr sieht und vor allem nicht mehr verhandeln will.

Ich meine es echt nicht böse @Karili, aber aus dem wie du hier die Sache angehst, würdest du super zu Linus passen ..
Ich hingegen und um es mal etwas krasser auszudrücken, würde untenrum direkt wieder zuwachsen.. was ja bei Linus Frau ja übrigens (seit 5! Jahren) auch wohl der Fall zu sein scheint.. ist wirklich nicht böse gemeint ..

@MissLilly

Ich meine es auch nicht böse.

ich denke nur, dass jetzt, wo Linus Frau bereits einen Anwalt aufgesucht hat, obwohl sie vorher fest zugesagt hat, das erst einmal nicht zu tun, er ganz dringend den Rücken an die Wand bekommen muss. Dass ich Linus Frau nicht als Drachen sehe, sondern ihre Lage eher mitfühle, habe ich bereits mehrfach geschrieben.

Es sind nur jetzt zwei Dinge: Sie zu verstehen und dann sich nicht durch den Tunnelblick, den sie offenbar eingenommen hat, als Vater reorganisieren zu lassen. In unserem System wird Müttern nach wie vor mehr Kompetenz in Bezug auf Kindererziehung zugesprochen und deshalb auch in diese Richtung entscheiden.

Wenn Linus sich nicht aus seinem Zuhause rausgeschmissen sehen will, und sich unterhandelt einem Betreuungsdiktat unterwerfen will, dann muss er jetzt Ross und Reiter benennen. Nämlich, dass es keinen Schuldigen gibt, er Anteile hat, sie auch (und alles benennen) und im besten Fall einen Mediator suchen, um nicht in die Richtung geschoben zu werden, die heute meist noch die übliche ist.

Ich gehe hier bewusst auf die eher theoretische Ebene, weil zur Verteidigung und zu den Emotionen von Linus Frau schon alles gesagt wurde.