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Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

L
Zitat von alleswirdbesser:
Und wenn du das tatsächlich so siehst, vielleicht ist deine Frau zurecht überlastet? Weil sie soch bisher rund um die Uhr gekümmert hat und du jetzt mit 50/50 Lösung überfordert bist?

Sie hat sich definitiv nicht rund um die Uhr um die Kinder gekümmert. Vermutlich würde sie etwas anderes behaupten, da unser Sohn natürlich Nachts zu ihr gelaufen kommt und nicht zu mir. Wenn sie aber nicht da ist, dann läuft er halt zu mir. Für diese Nachts-Aktionen kann ich doch nichts und daraus kann man meines Erachtens doch nicht ableiten, dass ich damit nicht zurecht käme. Zudem nehmen diese Aktionen immer mehr ab.

Ich bin nicht überfordert, versuche nur für das war ich auch noch neben den Kindern wollen würde Klarheit zu erreichen, was für Konsequenzen das hat. Ich will mich gedanklich verabschieden von den bisherhigen Annehmlichkeiten, die ich hatte. Das heißt ja nicht, das das für mich ein Ausschluss für ein Betreuungsmodell wäre. Aber auseinandersetzen darf ich mich damit schon auch, oder?

08.10.2021 07:11 • x 2 #136


B
Zitat von Linus2021:
Ich verstehe ehrlich gesagt den Satz nicht so richtig. Mir wird allerdings, je mehr ich darüber nachdenke, klar: Ich habe mich vor 10 Jahren für eine Familie entschlossen. Ich habe seit 8 Jahren eine Familie, seit 5 Jahren sogar eine richtig vollständige. Ich habe viel Energie in diese Familie gesteckt, dass sie so ...

Doch doch natürlich sollst du dafür kämpfen, du sollst nicht kleingeben nur weil die Frau dich satthat. Sie hat die Familie zerstört- nicht du. Die könnte die Familie retten indem sie sich bewusste Auszeiten nimmt und ihre stunden runterschraubt aber das will sie nicht . lieber den Mann loswerden.
Also du musst ihr nicht folge leisten.

08.10.2021 07:14 • x 1 #137


A


Erfahrungen zum Nestmodell zur Betreuung der Kinder?

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L
Zitat von Baumo:
Doch doch natürlich sollst du dafür kämpfen, du sollst nicht kleingeben nur weil die Frau dich satthat. Sie hat die Familie zerstört- nicht du. Die könnte die Familie retten indem sie sich bewusste Auszeiten nimmt und ihre stunden runterschraubt aber das will sie nicht . lieber den Mann loswerden. Also du musst ...

Schön, von dir das so zu hören .

Meine Anwältin meinte gestern übrigens: sie kennt auch viele Familien in ihrem Umfeld, wo einfach in den Zeiten, wo die Kinder noch klein sind, Paar nicht stattfindet. Diese Auszeiten wird meine Frau nicht nehmen. Ich rede an ihr da schon seit ihrer Aussage, dass sie sich trennen will ran. Leider ist der Zug da abgefahren.

08.10.2021 07:25 • #138


alleswirdbesser
Zitat von Linus2021:
ich also in ein Doppelleben abdrifte und die Kinder nur noch lästiges Beiwerk

Das kommt manchmal so rüber:
Zitat von Linus2021:
Wenn man die Kinder bei sich für eine Woche hat, dann ist man die komplette Woche an sie gebunden?

08.10.2021 07:34 • #139


MissLilly
@Linus2021
Darf ich fragen wie alt deine Frau ist ?

08.10.2021 07:41 • #140


alleswirdbesser
Zitat von Linus2021:
Ja, das ist so: ich kann es mir nicht vorstellen. Vermutlich kann ich es mir in 1 Jahr noch nicht vorstellen Es wird so kommen, wie es kommt. Aber ...

Das geht wahrscheinlich allen Verlassenen so durch den Kopf, weil ihnen die Entscheidung genommen wird, alle Pläne und Ziele quasi über Bort geworfen werden und man mit dem leben muss, was man sich nie gewünscht hatte.
Mir geht es heute noch so, ich lebe ein Leben, das ich mir und den Kindern freiwillig nicht gewünscht hätte. Aber es ist so und ich versuche das Beste daraus zu machen. Aber egal wie, meinen Exmann würde ich mir niemals zurück wünschen. Ich vermisse das Familienleben, auch für meine Kinder. Dieses zweiwöchiges Koffer packen nehmen Sie zwar klaglos an, aber wer wünscht das seinen Kindern schon? Dieses Nomadenleben?

08.10.2021 07:44 • x 3 #141


MissLilly
Zitat von Linus2021:
Meine Anwältin meinte gestern übrigens: sie kennt auch viele Familien in ihrem Umfeld, wo einfach in den Zeiten, wo die Kinder noch klein sind, Paar nicht stattfindet

Und hat deine Anwältin dir auch gesagt, dass das der Hauptgrund (zumeist von Frauen) ist sich zu trennen ?
Bitte versteh mich nicht falsch Linus, denn ich meine es nicht böse, aber die Art wie du "emotionale Themen" angehst, liest sich wenig leidenschaftlich, sondern eher wie eine Excell Tabelle ich glaube es könnte hilfreich sein, da mal etwas genauer hinzuschauen, da es dir auch im Umgang und in den zukünftigen Gesprächen mit deiner Frau helfen könnte, dich besser aufzustellen..

08.10.2021 07:49 • x 1 #142


L
Zitat von MissLilly:
aber die Art wie du emotionale Themen angehst, liest sich wenig leidenschaftlich, sondern eher wie eine Excell Tabelle ich glaube es könnte hilfreich sein, da mal etwas genauer hinzuschauen

Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, den da ansprichst. Natürlich befinde ich mich nach 2 Wochen der Verkündigung der Trennungsaussage noch in einem enormen emotionalen Tief, das vor allem darauf aus ist, mich zu positionieren und zu diskutieren, was ich will. Dass ich hier wenig Leidenschaft an den Tag lege, die Emotionen meiner Frau zu verstehen, glaube ich ist klar: sie ist klar auf Angriff gepolt, schießt nur noch gegen mich, will schnell eine Zwischenlösung und baut daher enormen Druck auf.

Ich verstehe deine Aussage dahingehend, dass ich mehr auf die Gefühle meiner Frau Rücksicht nehmen sollte, wenn es darum geht, die gemeinsame Eltern-Zukunft zu besprechen. So wie die Dialoge bisher gelaufen sind, habe ich das Gefühl, dass es hier uns beide so geht: meine Frau hat mir ja auch nur Allgemeinplätze auf den Tisch geknallt in dem Sinne: Residenzmodell + ich bleib da = größtes Wohl der Kinder, da Wechselmodell schei. (sorry für den vulgären Ausdruck, aber das kam bei mir so rüber).

Kannst du mir da bitte vielleicht ein klein wenig helfen, wie ich hier diesen Aspekt besser berücksichtigen könnte?

08.10.2021 08:29 • x 1 #143


MissLilly
Wahrscheinlich ist es untergegangen oder du möchtest vielleicht die Frage nach dem Alter deiner Frau nicht beantworten ?

08.10.2021 08:34 • #144


MissLilly
Zitat von Linus2021:
will schnell eine Zwischenlösung

Eine "Zwischenlösung" für WAS genau? Etwa die Scheidung in der nahen Zukunft? Ich meine es gibt einige verheiratete die sich zwar trennen, aber zumindest auf dem Papier verheiratet bleiben. Wie genau stellt sich deine Frau denn also eure derzeitige "Trennung" langfristig denn genau vor ?

08.10.2021 08:44 • #145


K
Ja, ich habe keine Kinder, erlaube mir dennoch hierzu etwas zu schreiben. Und hoffe, dass es nicht wieder den üblichen Shitstorm lostritt. Ich bin übrigens auch kein Mann und habe trotzdem hier eine Beobachtung für einen männlichen TE.

Deine aktuelle Situation, Linus, benötigt das Balancieren auf zwei Drahtseilen. Zum einen die emotionalen Aspekte, die jeden Trennung mit sich bringt; Verzweiflung, Traurigkeit, Reue, dass man so oder so gehandelt hat, Leere, Kraftlosigkeit, Liebe, Ungeduld und vieles mehr. Es ist in der Regel ein Wechselbad der Gefühle. Man ist tagsüber noch einigermaßen gefasst und klar, sobald man alleine ist, bricht es oft zusammen und man fällt auseinander. - Das zweite Drahtseil ist jetzt das faire, neue Aufstellen einer Familie. Das geht am einfachsten, wenn das Paar sich einen neutralen Dritten sucht, der ausgebildet ist, den Trennungsprozess so zu begleiten, dass jeder gehört wird und dazu gebracht wird zu verstehen, dass ein Rosenkrieg nichts nützt, sondern den Kindern eine Hypothek für das ganze Leben mitgibt. Z.B. bei Feiern des Kindes wie Geburtstage, Konfirmation, Abschlussfeiern und Hochzeit. Kriegt es das Paar nicht hin in Ruhe die Trennung und die spätere Elternbeziehung aufzustellen, erlebt das Kind, dass es bei jeder eigenen Feier den Mittelpunkt mit dem Konflikt der Eltern teilt, weil es bei Aufeinandertreffen immer eine unterschwellige Spannung gibt. Das schreibe ich jetzt mal als von dieser Situation betroffene Tochter, die diese Situation auch von fast allen kennt, die in ihrem Umfeld geschiedene Eltern haben. Vielleicht hat hier im Forum jemand auch eine ähnliche Erfahrung gemacht.

Linus hat in vielen seiner Beiträge geschrieben, dass er anerkennt, dass er seine Frau möglicherweise nicht gehört hat. Er hat aber auch geschrieben, dass seine Frau bereits in der Ehe die Aufgabenverteilung zu ihren Ungunsten durchgesetzt hat, obwohl es Hilfe wie AuPair, Haushaltshilfe und ihren Mann gab. Linus beschrieb verschiedene Situationen, in denen sie diffus war und sich später beklagt hat, dass sie alles allein machen müsste. Als Beispiel: Es gab wohl ein AuPair, das 30 Std in der Woche die Kinderbetreuung und leichte Hausarbeit übernehmen sollte, dennoch bestand Linus Frau darauf, die Kinder zur Kita/Schule zu holen und bringen, selbst zu kochen und vieles andere zu übernehmen. Dem AuPair blieb eine kleine tägliche Aufgabe - Das sind für mich klare Anzeichen dafür, dass sie anderen nicht vertraut Dinge richtig zu erledigen und gleichzeitig für sich beansprucht alleine zu wissen was richtig und falsch ist. Mit dieser Haltung scheint sie vieles an sich gezogen zu haben für das es Hilfe gab, hat sich so selbst überfordert und in dieser Überforderung ausgeblendet, was Linus für sie und die Kinder tut. Das ist auch keine Schuldzuweisung, sondern ein neutrales Bild.

Da sie durch die Trennung ihre Überforderung beenden will, wird sie sich mit ihrem Verhalten und ihren Ansprüchen auseinandersetzen müssen, denn sonst bleibt die Belastung exakt so bestehen oder wird größer. Im Fall der Trennung ist sie nämlich mit den Kindern über längere Zeit alleine. Und die Kinder mit ihr.

Deshalb Linus, bestehe darauf, dass es eine Mediation gibt.

08.10.2021 08:57 • x 2 #146


alleswirdbesser
Zitat von Linus2021:
meine Frau hat mir ja auch nur Allgemeinplätze auf den Tisch geknallt in dem Sinne: Residenzmodell + ich bleib da = größtes Wohl der Kinder, da Wechselmodell schei. (

Wie jetzt? Ich dachte sie wollte von Anfang an das Wechselmodell oder auch das Nestmodell.

08.10.2021 08:58 • x 1 #147


K
Und ich schreibe jetzt - aus meiner beruflichen Warte - noch etwas sehr Unpopuläres. Wie Familien gesehen und die Rolle von Müttern gesellschaftlich etabliert wird, ist von Land zu Land sehr verschieden. In den USA gibt es keinen bezahlten Mutterschutz, lediglich die Möglichkeit einige Wochen vor der Geburt unbezahlt Urlaub zu nehmen und 6 Wochen nach der Geburt wieder Vollzeit im Job zu sein. In den USA ist deshalb der Begriff Hausfrau auch weniger negativ bewertet, als bei uns. Im UK haben Frauen mehr Kinder, dennoch ist die Elternzeit auf einige wenige Monate begrenzt, wohingegen Estland bis vor kurzem 36 Monate bezahlten Mutterschutz anbot. Was ich sagen will ist, wie wir Familienorganisation sehen, ist eine regionale Sicht.

In Deutschland schweben Familien, aber besonders Mütter in einem moralischen Raum von 100 Jahren. Auf der einen Seite der Anspruch eine Ausbildung zu machen, erwerbstätig zu sein und Mitverdienerin zu sein, auf der anderen Seite gibt es eine sehr traditionelle Sicht, dass die Frau immer noch Hüterin des Herdes und die Hauptverantwortliche für das Wohlergehen der Familie, insbesondere der Kinder ist. Entsprechend werden im modernen Anspruch berufliche Kompetenz und Einsatz gefordert und auch eingefordert, im zweiten, traditionellen, Anspruch, gibt es einen Raum, in dem Frauen eine größere Kompetenz für das Erziehen der Kinder und die Abläufe in der Familie zuspricht. Das mündet häufig sogar in einen unterschwelligen Wettbewerb,, in dem sich Familie, und besonders Frauen miteinander finden. Da wird verglichen wer was für und mit den Kindern macht, bewertet und auch leider abgewertet.

Der nächste Schritt, den unsere Emanzipation noch nicht geschafft hat, ist das Abgeben von Aufgaben in der traditionellen Rolle. Das fällt schwer, weil bei uns ein Begriff existiert, den es in vielen anderen Sprachen so gar nicht gibt : Die Rabenmutter.

Linus und seine Frau sehen sich an der Schwelle einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der die traditionelle Rolle sich auflösen kann/soll/muss und in der Frauen anderen zutrauen lernen, dass diese Aufgaben anders machen. Und verstehen, dass anders nicht gleich schlechter bedeutet. Das heißt nicht nur als Paar und Eltern mirteinanander ein Modell zu finden, in dem alle gleichberechtigt sind, sondern dieses Modell auch gegen die traditionell Denkenden in der Umgebung durchzusetzen.

Linus Frau wird aktuell noch viele finden, die sie im traditionellen Residenzmodell unterstützen, ihre Forderung als wichtiger erachten und ihre Bindung als Mutter stärker. Dagegen steht Linus nun mit dem Wunsch nach einer modernen Familie. Die es ja bei vielen auch schon gibt.

08.10.2021 09:33 • #148


L
Zitat von alleswirdbesser:
Wie jetzt? Ich dachte sie wollte von Anfang an das Wechselmodell oder auch das Nestmodell.

Genauso erstaunt war ich neulich auch, als sie mir das noch einmal gesagt hat: sie lehnt das Wechselmodell wehement ab und will das Residenzmodell im (ihrem gedanklich zusammengschmiedeten) Sinne des Wohls der Kinder. Und Basta!

08.10.2021 09:49 • #149


DieSeherin
ach, ich glaube nicht, dass man da so soziologisch herangehen muss!

@Linus2021 vielleicht gehst du wirklich einen schritt zurück und jonglierst noch nicht mit den verteilungen der wechselzeiten herum, sondern setzt dir erst einmal als ziel, das wechselmodell als euer modell durchzusetzen dann erst kommt die frage, wie gewechselt wird.

und mach dir nicht zuviele gedanken um hobbies, oder freiheiten/beschränkungen... wenn die kinder bei dir sind, darf die oma auch mal abends aufpassen, wenn du im tangokurs bist (oder wer auch immer), genau wie die mutter der kinder das auch darf - für die kinder soll ja das ganz normale leben statt finden, bei beiden elternteilen.

08.10.2021 09:51 • x 4 #150


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