Hallo,
fürchte, Ihr macht den Unklar vielleicht auch ein bisschen verrückt.
Stellt sich doch schon mal die Frage, was die beiden denn so suchen.
Von mir aus gesehen, bin ja auch nicht mehr die jüngste. Möchte mich zwar auch mal in eine Single Börse begeben, aber ehrlich gesagt graut es mich etwas, vor dem Aufwand einen Menschen kennenzulernen und dann vielleicht nachdem die rosarote Brille etwas nachlässt doch enttäuscht festzustellen, dass man nicht zusammenpasst. Kann ja nicht für jeden Versuch, mein Leben nur noch auf eine Person konzentrieren(damit meine ich jetzt nicht weiter suchen - bevor klar ist, dass man es nicht weiter probieren will - schon immer eine Person n a c h der anderen kennenlernen), bevor man sich überhaupt soweit kennt, dass man weiß, dass da mehr daraus werden kann.
Denke verliebt sein, dient biologisch sowieso dazu, dass wir uns erst einmal auf einen Menschen einlassen, der zweite Schritt ist dann zu erkennen wie der andere wirklich ist und ihn sein lassen zu können, wie er ist, auch wenn es nicht immer ganz einfach ist. In dieser Phase ist es dann halt auch mal so, dass man feststellt, man hält es mit dem Anderen auch mit Kompromissen und Achtung und Respekt vor der Unterschiedlichkeit, doch nicht aus. Natürlich kann man sich auch selbst weiter entwickeln durch die Unterschiedlichkeit. Seine eigene Denkweise überdenken und neues entdecken, was einem sonst nie in den Sinn gekommen wäre, zu ändern. Das Risiko, dass es für einen der beiden nicht geht, ist wenn man ehrlich miteinander umgeht, gleichmäßig verteilt.
Irgendwie gibt es nichts schöneres jemanden zu mögen, sich auch auf denjenigen zu freuen, wenn man weiß derjenige freut sich auch, deshalb kann man ja trotzdem nicht andauernd Abende mit telefonieren verbringen. Wir wissen doch, dass dies nur zu Projektionen führt. Also warum nicht eine Sache etwas vorsichtiger angehen lassen.
Stellt sich ja schon die Frage, wenn man eine Beziehung anstrebt, ob man die gleiche Vorstellung hat, wie viel freie Zeit man mit gemeinsamen Unternehmungen füllen will. Ich hatte gerade jemanden kennengelernt (war leider nur an S. interessiert), er hatte ein ein Kind, das alle 14 Tage da war - er hätte da also keine Zeit gehabt, fand ich gar nicht so schlimm - wohnt sehr Nahe = Kennenlernen ohne Zeitaufwand - schnell und spontan mal eine Stunde miteinander verbringen (Abendspaziergang) oder so hätte ich mir vorstellen können. Sprich sich sehen und trotzdem nicht den ganzen Abend zusammen nur vor dem Fernseher sitzen. Das könnte ich mir auch nicht in einer Beziehung für jeden Abend vorstellen. Bin beruflich engagiert, heißt ich muss mich abends auch mal mit Fachliteratur beschäftigen - ein Beruf der Spaß macht, hat schließlich seinen Preis, was außerdem den Vorteil hat, dass man finanziell keine Erwartungen an den Partner hat und bereit ist für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen, das kostet halt Zeit. Kenne das aber aus einer Beziehung, dass jeder in einem Zimmer etwas macht, man halt mal rüber schaut um den anderen drückt. Sicherlich gibt es auch so 2 Abende zum kuscheln, aber es gibt halt Phasen, da ist mehr nicht drin. Ja meine Güte, dann muss man mal eine Steuererklärung machen - mach ich selbst, bevor ich das erst zum Steuerberater schleppe - dauert halt und was sonst noch so anfällt. Hm, vor Jahren war ich mit jemanden im Service zusammen (bin mir sicher dass Treue nie eine Frage war). Aber er kam halt abends nie vor 22 Uhr nach Hause. So findet man dann seinen eigenen Lebensrhythmus, eigene Interessen. Kann man doch nicht mit jeder Bekanntschaft umkrempeln? Trotzdem war er mir nicht egal.
Denke wenn die Frau auch noch ein Kind hat?
Gut den genauen Lebensrhythmus von ihr kenne ich natürlich nicht, aber sie haben doch darüber gesprochen. Wobei Unklar sich vielleicht schon überlegen sollte, ob Sie in dieser Hinsicht zusammenpassen. Es ist schwierig, wenn der Partner der mehr gemeinsame Zeit möchte, sich immer zurücknehmen müsste.
Es ist bestimmt auch noch ein Unterschied, wenn man einmal zusammen leben sollte. Dann ist ja auch das sich um die Wohnung kümmern, irgendwie gemeinsame Zeit, auch wenn es nicht nur Zeit für Hobbies und Vergnügliches ist, ist es ja doch das Gefühl, es sich für sich gemeinsam gemütlich zu machen.
Lieber Unklar, wünsche Dir wirklich viel Glück.
Wie weit wohnt Ihr entfernt, hattest Du das schon gesagt? - evtl. könnte es ihr ja auch gefallen, den Abend mit einem kurzen gemeinsamen Gespräch zu beenden - Abendspaziergang. Sie muß vielleicht nur das Gefühl haben, dass es dann bei der kurzen Zeit bleibt, ohne dass Du enttäuscht bist. Sowas wie ich wünsche Dir eine gute Nach am Telefon, ohne dass daraus stundenlange Telefonate werden. Nicht das Sie sich von sich aus zeitlich verplaudert, es dann nachher aber selbst bereut, weil ihr die Zeit irgendwo fehlt.
PS:
Ich habe ja noch keine Erfahrung mit Single-Börsen, gibt es da keine Datenbank mit einer Information, wie viel Zeit in der Woche, der Freizeit vorbehalten ist (aktuelle - und ob Änderung absehbar/überhaupt gewünscht), zu wie viel Prozent man diese auf Dauer (nach der Verliebtheitsphase) mit dem Partner verbringen möchte? Ich weiß, das klingt sehr technisch, würde aber einiges an Enttäuschungen vermeiden.
25.11.2013 22:11 •
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