Erfahrungen mit Fernbeziehungen

C
Häufig liest man hier von Fernbeziehungen, eher schlecht als recht.
....ich hätte mal eine Frage an all diejenigen, die Fernbeziehungen führen.
Wie handhabt ihr es, wenn jeder ja doch an seinem Wohnort seinen Alltag, seine Freunde hat, seine Hobbys pflegen will. Das findet alles ja vordergründig doch am Wochenende statt. Und nicht immer kann man den Partner dort integrieren, so wie er es sich vielleicht wünscht.

Wie lasst ihr Eure Partner an Eurem Leben Teil haben? Spontane Aktivitäten sind ja in der Regel nicht mit dem Partner machbar, weil der nun mal nicht da ist und wenn er da ist, will man tendenziell ja eher die Zeit mit ihm allein genießen und nicht noch einen Freund im Schlepptau haben.

Haltet ihr die Partner über Handy, SMS, Whatsapp oder Telefonate auf dem Laufenden? Oder herrscht auch mal Funkstille, weil man sich nicht ständig etwas zu sagen hat?

Ich würde mir mal Erfahrungswerte wünschen, wie ihr das macht, dass der Partner sind integriert fühlt.

19.09.2014 10:43 • #1


latraviata
hm .. ich hab nicht so viel erfahrung mit fernbeziehungen. ich hatte kürzlich einen fernbeziehungsversuch, der nicht so lange hielt, was aber nicht mit der distanz zu tun hatte (glaube ich).

ich muss sagen, ich fand es auf jeden fall herausfordernd, aber nicht so schlimm wie ich dachte. auch weil ich ein mensch bin, der seine freiräume braucht. bei uns lief viel über kürzere oder längere nachrichten auf whatsapp. von guten morgen und gute nacht über wie gehts dir, was machst du, ich vermiss dich bis hin zu längeren gesprächen. dann das ganze mit fotos und sprachnachrichten angereichert. da kann man viel ausdrücken - und das kann eine schöne art von verbundenheit herstellen. aber die sehnsucht, die dabei aufkam, fand ich andererseits auch schwierig.

telefoniert haben wir so nach gusto - eher weniger nach terminen. und auch nicht jeden tag. manchmal sehr lange, manchmal nur kurz. und wir hatten durch ein online-spiel ein gemeinsames hobby - wodurch wir auch quasi was teilen konnten.

naja .. soweit von mir.. eigtl ja ein interessantes thema - vl hat ja noch wer anders ein bisschen mehr erfahrungen. lg!

27.09.2014 21:10 • #2


A


Erfahrungen mit Fernbeziehungen

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N
Zitat von calt100:

Haltet ihr die Partner über Handy, SMS, Whatsapp oder Telefonate auf dem Laufenden? Oder herrscht auch mal Funkstille, weil man sich nicht ständig etwas zu sagen hat?


Funkstille herrschte bei uns nie!
Wir telefonierten jeden Abend mehrere Stunden. Am Tag hielten wir uns per SMS /Whatsapp auf dem Neuesten, schickten Fotos hin und her.
Ob sich damit allerdings der Partner integriert fühlte, bleibt fraglich. Uns trennten mehr als 500 km. Wir führten unterschiedliche Leben, hatten keine gemeinsamen Freunde in unseren Freundeskreisen. Wie auch! Ich kannte Freunde von ihm und er einige meiner Freunde. Mehr aber auch nicht.
...
Aus Erfahrung wird man klug.
Eine Fernbeziehung kommt für mich definitiv nicht mehr in Frage (die besagte wurde durch ihn nach 2 Jahren beendet) und muss sie auch nicht, da mein neuer Partner recht schnell seine Koffer packte und mit selbigen bei mir einzog.

Auch wenn man noch so sehr versucht, den Partner in einer Fernbeziehung in sein Leben einzubinden, kann das natürlich nicht so gelingen wie bei einer Beziehung, in der man zusammenlebt. Es bleibt immer eine gewisse Distanz bestehen und es führt doch jeder irgendwie sein Leben statt ein gemeinsames.

28.09.2014 16:31 • #3


T
Hi, meine FB ging vor 6 Monaten in die Grütze. Ich bin der Verlassene. das Ding ist, dass immer 2 am gleichen Strang ziehen müssen, wenn einer nicht mitspielt, dann geht das in die Hose. Vertrauen ist das sehr wichtig. Zu Zeiten, als das noch funktioniert hat ... täglich telefonieren, whatts app etc. es gab auch mal Funkstille ein paar Tage. Man hat immer auf die Treffen zugearbeitet, war immer ein Ritual zum Partner zu fahren, mir fehlt das bis heute. Man kann das leider nicht verallgemeinern, wie die Kommunikation so läuft, keine FB ist gleich, schliesslich hat jeder Partner andere soziale Infrastruktur. bei ihr war es leider so, dass die familie vor Ort, das ganze drum herum sie vielzusehr vereinahmt hat und ich da schnell in die zweite Reihe geschoben wurde. da fragte ich mich irgendwann, warum soll ich mir den Stress machen da hin zu fahren, wenn ihr ihre Familie wichtiger erscheint als ich....Gruß Tom

29.09.2014 19:46 • #4


F
Ich habe jetzt eine Fernbeziehung. Wir camen jeden Tag über Skype und schreiben uns auch natürlich über WA. Ich halte ihn immer auf dem Laufenden, was so los ist, was ich geplant habe usw, denn es ist mir wichtig dass mein Freund alles weiß und wir vollkommen ehrlich sind, damit sich keiner nen Kopf machen brauch angesichts unserer schlechten Erfahrungen. Das ist für mich aber so oder so selbstverständlich.
Da ich im Moment noch nicht Arbeite, klappt es sehr gut meine Freunde und Partner unter einen Hut zu bekommen. Einmal in der Woche besuche ich eine gute Freundin, weil ich eh in die Stadt muss und mit meiner BF schreibe ich fast jeden Tag. Meinen Freund besuche ich so oft es geht (alle 1-2 Wochen mehrere Tage).
Weihnachten verbringe ich zb. bei meiner BF und über Silvester fahre ich zu meinem Schatz.
Natürlich weiß ich nicht wie es wird, wenn ich wieder arbeiten gehe, aber ich denke wir werden versuchen uns mindestens alle 2 Wochen an den Wochenenden zu sehen. Wir regeln alles fair, also wird abgewechselt

16.12.2014 16:35 • #5


J
Ich hatte 4 Jahre lang eine Beziehung, die Entfernung trennte uns über 400 km.

Der Alltag war anfangs noch ganz normal, am Abend haben wir eben immer mal getextet. Von Jahr zu Jahr wurde es immer intensiver, es ging so weit, dass wir voneinander abhängig waren und den Alltag aufeinander abgestimmt planten. Bei uns stand telefonieren und schreiben im Vordergrund, camen nur selten.

Es gab in diesen 4-4 1/2 Jahren keinen Tag, an dem wir keinen Kontakt hatten.

Leute ich sag euch, begeht nie den Fehler und macht euch von einer Fernbeziehung abhängig.

23.12.2014 12:11 • #6


K
Also eine Fernbeziehung KANN funktionieren.
Allerdings müssen sich beide Bewusst machen, was es bedeutet eine FERNbeziehung zu führen.
Da kommt es u.a. schon mal vor das man sich 2 oder 3 Wochen.. oder vielleicht noch länger nicht sieht.
Steht man das durch?!

Ich finde in einer Fernbeziehung ist es wichtig gemeinsame Rituale zu haben.
z.B. morgens beim Kaffee das gemeinsame Kreuzworträtsel.. ich habe mit meiner Ex immer zusammen geraten.. über Whatsapp.
Jeder hatte sein eigenes Rätsel, wer zuerst fertig war hat dem anderen ein Bild davon geschickt.
Oder in der Pause eine nette kleine Nachricht und ein wenig vom Job erzählen.
Abends haben wir dann +- 10 Minuten immer zur gleichen Zeit telefoniert und uns von unserem Alltag erzählt.
Dabei ist es wichtig sich nicht nur große sondern auch vermeintlich kleine und unbedeutende Sachen zu erzählen.
Das hat einfach den Hintergrund das man so, trotz ferne, am Alltag des anderen teilhaben kann.
Dann kann man noch zusammen einen Urlaub planen.
Man muss dann einfach wie in einer normalen Beziehung auch seine Zeit auf den Partner abstimmen, darf sich selbst dabei aber nicht aus den Augen verlieren.
Wenn man jeden Tag von morgens bis abends an nichts anderes denkt als an den Partner und sich damit bekloppt macht, geht das in die Hose.

Eigentlich muss man versuchen die Beziehung genau so zu führen wie eine Nicht-Fernbeziehung.
Mit dem Unterschied das man eben mehr telefoniert und simst statt von Angesicht zu Angesicht zu reden.

Wenn beide damit zurecht kommen, kann das wirklich funktionieren.

17.01.2015 05:35 • #7


Julia ohne Romeo
Also bei mir hat es nicht funktioniert. Wir haben uns allerdings auch nur sehr unregelmäßig und später kaum mehr gesehen. Geschrieben täglich, telefoniert ab und zu. Irgendwann war es dann so, das man nicht mehr wusste, was man schreiben sollte. Oder er einfach ständig am Wochenende arbeitete. Wobei.....Fernbeziehung....lächerliche 130km waren es.
Es hat auf jeden Fall nicht funktioniert. Keine Pläne, immer auf Abruf, die ewigen Diskussionen....es kann klappen, wenn beide es wollen. Wenn beiden klar ist, das es nur ein Abschnitt ist....wenn man sich trotzdem das Gefühl von Nähe vermittelt ohne das das ständige schreiben und telefonieren zu sehr einschränkt.....ganz schön viele wenn's aber ich denke trotzdem: das kann man schaffen.

17.02.2015 21:21 • #8


F
Naja, das ist ein Trennungsforum. Kein Wunder, würd ich sagen.
Beispiel 1 (ich selbst) 1 Jahr Fernbedienung 600km, zusammengezogen, geheiratet, seit 6 Jahren verheiratet.
Beispiel 2 beste Freundin: Fernbeziehung ins Ausland. Er verlässt Frau und Kinder nach 25 Jahren, nach 6 Monaten wohnen Sie bereits zusammen. Ist aber noch ganz frisch.

18.02.2015 09:12 • #9


G
Ich möchte auch mal etwas positives hinzufügen, nicht aus eigener Erfahrung aber von einer Freundin.
Sie ist seit nun mehr 12 Jahren mit ihrem Freund zusammen, bis auf ein Jahr irgendwo in der Mitte war es immer eine Fernbeziehung, wegen Studium und Job...
Die beiden sehen auch jedes Wochenende und haben sich über die Jahre einen gemeinsamen Freundeskreis aufgebaut... Aber vieles Fernfreundschaften
Naja, sie sind viel unterwegs, reisen viel...

Es scheint also zu gehen, wenn man es schafft sich trotzdem ein gemeinsames Leben aufzubauen und es scheint wichtig zu sein, trotzdem nicht immer nur aufeinanderzuhocken, sondern eben auch etwas zu unternehmen, auch mit Freunden gemeinsam...

18.02.2015 09:56 • #10


Chrisi
Ich hatte 5 Jahre eine Fernbeziehung. Aber nach 4 Jahren begann der Partner immer mehr im ich zu denken. Im 5. Jahr hätte ich dann endlich hinziehen können. Arbeitstechnisch. Da jammerte er schon rum, von wegen Freiraum. Dann kam der warme Wechsel.
Fakt ist, als Pendler ist man so gut wie nicht in seinem Leben und dem Wohnort eingebunden. Auch erwartet man an solchen kostbaren Wochenenden auch viel Gemeinsamkeit. Er hatte Freitagabend Training, Wochenende Wettkämpfe. Ich hab viel gelitten. Und für den, der nicht pendelt ändert sich natürlich viel persönliche Freiheit wenn der andere längere Zeit vor Ort ist.
Pendeln selber ist auch anstrengend (380 km). Man lebt viel aus dem Koffer und hat im Hinterkopf immer den Fahrplan. War trotzdem eine schöne Zeit. Auch wenn ich jetzt sehr traurig bin. Er hat nun eine Neue vor Ort. Ärztin, mit eigenem Freundeskreis und Sport. Da ist man nun nicht mehr nur auf das Wochenende fixiert. Glaub ich ,dass alles sich lockerer organisieren lässt und es leichter ist sich Freiraum zu lassen. Ausserdem gibt es in kleineren Städten auch mehr gemeinsame Ereignisse, die beide berühren. Als Zugereister steht man doch oft neben dem Thema. Aber, die Zeit der Sehnsucht und die Planung für später war schön. Nutzt nur jetzt mir nichts mehr. Als Pendlerin fühle ich mich nun als Verlierer, und ein wenig neidisch auf den Heimvorteil der Neuen bin ich auch. Naja muss man durch.

24.02.2015 16:09 • #11


D
Aufgrund meines Jobs sind in der Regel nur Fernbeziehungen möglich. Wenn es gut läuft, bin ich gerade mal 3 Jahre an einem Ort, bevor eine Versetzung woanders hin ansteht.

Meine letzte Beziehung dauerte grob 3 Jahre und es lagen etwas über 400 km zwischen uns. Ein Zusammenziehen wäre frühestens in 10 Jahren möglich gewesen, aber soweit sollte es wohl nie kommen.

Insgesamt muss ich sagen, dass Fernbeziehungen gar nicht so schlecht sind wie ihr Ruf. Ich kam damit immer relativ gut zurecht. In der letzten Beziehung haben wir uns alle zwei Wochenenden gesehen - ein Wochenende ich, ein Wochenende die Kinder - beides gemeinsam war ja aufgrund der Weigerung der Kinder nicht möglich. Wir haben ursprünglich jeden Abend geskypt und später dann auch viel per Whatsapp geschrieben. Gegen Ende hat sich das immer weiter gegeben und es gab immer weniger Kontakt.

Es war wohl so, dass wir nicht mehr auf das gleiche Ziel hingearbeitet haben und nicht mehr an einem Strang gezogen haben. Gegen Kinder und Ex habe ich schließlich den Kürzeren gezogen.

Was ich an Fernbeziehung zu schätzen gelernt habe ist, dass man die Zeit die man gemeinsam hat besser und intensiver nutzt. Eine gewisse Distanz fördert auch die Sehnsucht und das kann der Beziehung sehr helfen. Zudem hat man bei einer Trennung dann nicht das Problem, dass man alles verliert, weil jeder ein komplett eigenes Leben hat.

03.03.2015 19:15 • #12


A


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