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Erfahrungen mit EMDR, SE, Hypnose etc

A
Zitat von GarstigeGräte:
Kinesiologie, aber auch so esoterischen Kram wie Chakrenausleitung an

Witzig. Zur Kinesiologie gibts sehr viel weniger wissenschaftliche Befunde als zur Chakrenlehre

14.11.2024 05:40 • x 3 #16


c_minor
Zitat von Scheol:
EMDR wurde wenn ich mich nicht irre Anfang der 90ziger entdeckt von einem amerikanischen Armee Psychologen ( ? ) der Soldaten damit behandelt hatte und diese danach Erleichterung fanden.


Nein, mein Bester, da liegst du diesmal leider falsch.

EMDR ist die Erfindung von Francine Shapiro. einer amerikanischen Psychologin, die schon in den 1980er Jahren entdeckt hat, dass bilaterale Hirnstimulation z.B. durch Rechts-Links-Augenbewegungen bei der Verarbeitung belastender Ereignisse hilfreich ist. Auch ihre Dissertation ging 1988 über dieses Phnänomen.

Angeblich sei ihr die Idee dazu bei einem Spaziergang gekommen, bei dem sie sich in traurig-belasteter Stimmung befunden habe. Beim Laufen habe sie sich dann nur noch abwechselnd auf die Rechts-Links-Bewegung ihrer Füße konzentiert und sich danach besser gefühlt.

Seit Anfang der 1990er-Jahre wurde die Technik weiter verfeinert und neben den Augenbewegungen auch auf akustische oder auch haptische Stimulartionsmethoden ausgeweitet, die alle bis heute in der Traumabehandlung Anwendung finden. Seitdem gibt es auch die offiziellen EMDR-Ausbildungswege und -zertifizierungen.

14.11.2024 08:20 • x 4 #17


A


Erfahrungen mit EMDR, SE, Hypnose etc

x 3


Scheol
Zitat von c_minor:
Nein, mein Bester, da liegst du diesmal leider falsch.

Dankeschön fürs richtig stellen
Habe das wohl verwechselt mit der komplexen PTBS.

14.11.2024 12:04 • x 1 #18


GarstigeGräte
Zitat von Arnika:
Witzig. Zur Kinesiologie gibts sehr viel weniger wissenschaftliche Befunde als zur Chakrenlehre

Ich muss gestehen, ich habe mich mit beidem nur grob auseinander gesetzt. Und gerade die Chakrenlehre empfinde ich persönlich als großen Hokuspokus, obwohl ich grundsätzlich schon esoterisch angehaucht bin.
Erfahrungen habe ich damit nur im Rahmen von geführten Meditationen und das war nicht so meins.
Wems hilft, super. Mir ist das zu speziell und eher nicht das Richtige für mich in meiner Situation.


Zitat von Scheol:
Traumafolgestörungen

Dementsprechend muss aber doch ein Trauma voraus gegangen sein, um an einer Traumafolgestörung leiden zu können, oder verstehe ich das falsch?

Deswegen war meine Frage ja, ob trotzdem ein Trauma vorliegen kann, auch wenn sich daraus keine PTBS, sondern eine andere Störung, entwickelt hat?
Wäre z.B. eine PS nicht immer eine Traumafolgestörung bzw. ein Trauma, wenn die Ursache auf subjektiv erlebte traumatische Ereignisse zurück zu führen ist?

Zitat von Scheol:
Das Mediziner Traumata gar nicht erkennen oder übersehen.

Was ich dann nicht so recht nachvollziehen kann. Wenn die Zusammenhänge zwischen Erlebten und die Auswirkung dessen doch bekannt sind, wie kann dann ein Trauma übersehen werden? Das wäre doch höchstens der Fall, wenn der Patient seine möglicherweise relevante Vorgeschichte verschweigt.

14.11.2024 14:14 • #19


A
@GarstigeGräte Naja, kommt auf die Auslegung an. Ist halt auch nicht mehr oder weniger Hokuspokus, als dass sich ein psychisches Trauma in dem „Gedächtnis“ und der „Erinnerung“ eines Muskels einspeichern könnte. Der Papi hat dich mit drei Jahren verlassen, also muss jetzt dein linker Unterschenkelmuskel massiert werden. Am besten mit Arnika. Trauma gelöst. Naja.

Ist halt bei allen diesen Geschichten so: Wenn’s wem hilft… Wer heilt, hat recht.

14.11.2024 14:54 • x 1 #20


Pons
Pauschal lässt sich das nicht beantworte. Es sind zwei variablen, der Therapeuth und der Patient. Der Therppeuth kann 99 Patienten gut helfen und dem 100. Patienten wird nicht geholfen, sondern die Situation verschlimmert.
So ist meine Erfahrung.
Hypnose hat starken Einfluss auf die Person und äußerst komplex und das Ergebnis stark abhängig vom Therapeuthen. Und da wir alle Menschen sind, macht auch dieser Fehler.
Es ist wie dass du dich operieren lässt, mit einer geringen Wahrscheinlichkeit hat man negative Nebenwirkungen. Die nimmt man in Kauf um wieder gesund zu werden.
Das muss man immer für sich entscheiden, wie groß das Leid ist und ob man das Risiko Kosten eingehen will.

Die menschliche Psyche ist durchaus in der Lage sich selbst zu heilen auch ein Trauma, das dauert halt bei manchen Menschen länger.
Hypnose etc. kann das verkürzen / boostern.
Aber ob man alles schnell erledigen muss im heutigen Leben ist auch eine persönliche Frage.
Diese schlechte Zeit der Psyche gehört einfach zum Leben dazu und macht die Freudigen Ereignisse die es evtl. noch geben wird viel schöner.
Ich für meinen Teil denke, zu dem Glück (Beziehung, Liebe etc) gehört auch die Schattenseite Trennung, Leid und Schmerz, natürlich alles im ertragbaren Rahmen.

14.11.2024 15:05 • x 2 #21


c_minor
Zitat von GarstigeGräte:
Deswegen war meine Frage ja, ob trotzdem ein Trauma vorliegen kann, auch wenn sich daraus keine PTBS, sondern eine andere Störung, entwickelt hat?

Wenn du dich mit der Frage wirklich mal ernsthaft auseinandersetzen willst, empfehle ich Dir den ersten Band der Trauma-Trinität von Ellert Nijenhuis. Etwas fundierteres wirst du derzeit zu dieser Thematik schlichtweg nicht finden können.
Aber Achtung: Knapp 800 Seiten und fast 2 kg.

14.11.2024 15:25 • x 2 #22


Pons
Zitat von c_minor:
Wenn du dich mit der Frage wirklich mal ernsthaft auseinandersetzen willst, empfehle ich Dir den ersten Band der Trauma-Trinität von Ellert Nijenhuis. Etwas fundierteres wirst du derzeit zu dieser Thematik schlichtweg nicht finden können. Aber Achtung: Knapp 800 Seiten und fast 2 kg. ...

Und warum nur Band 1
Die Trauma-Trinität: Ignoranz - Fragilität - Kontrolle, Band 2 gibt auch noch

14.11.2024 15:29 • x 2 #23


c_minor
Zitat von Pons:
Band 2 gibt auch noch

Weil sich Nijenhuis hauptsächlich in den ersten 2/3 des ersten Bands ausführlichst mit seiner Kritik an verschiedenen Konzeptionen des Traumabegriffs beschäftigt. Der zweite Band ist eher praktisch angelegt und dreht sich um seine Vorstellung von enaktiver Traumatherapie. Ist mit Sicherheit auch interessant, betrifft aber die Frage von @GarstigeGräte nicht wirklich.

14.11.2024 15:34 • x 3 #24


Vienne
Zitat von c_minor:
Wenn du dich mit der Frage wirklich mal ernsthaft auseinandersetzen willst, empfehle ich Dir den ersten Band der Trauma-Trinität von Ellert Nijenhuis. Etwas fundierteres wirst du derzeit zu dieser Thematik schlichtweg nicht finden können. Aber Achtung: Knapp 800 Seiten und fast 2 kg. ...

Sehr interessanter Tipp, dankeschön

14.11.2024 15:41 • x 1 #25


GarstigeGräte
Zitat von Arnika:
Ist halt auch nicht mehr oder weniger Hokuspokus, als dass sich ein psychisches Trauma in dem „Gedächtnis“ und der „Erinnerung“ eines Muskels einspeichern könnte.

Wenn man das Drumherum weglässt und nüchtern betrachtet: Stress z.B. kann zu Anspannung führen und in Folge dessen zu Muskelverspannungen. Hält der Stress, die Anspannung an, wirkt sich das im schlimmsten Fall auch auf die verschiedensten Muskelgruppen aus. Das ist ja auch, was typischerweise bei einer Schonhaltung passiert, die man (dauerhaft) einnimmt. Tut mir das linke Bein weh, belaste ich in der Regel das rechte Bein mehr, um das linke zu schonen. Irgendwann schmerzt dann das rechte Bein ebenfalls und im weiteren Verlauf dann vielleicht sogar der Rücken, weil man eine Schonhaltung einnimmt, um beide Beine zu entlasten.

Insofern machen entsprechende Therapien schon Sinn, um die Muskelverspannungen aufzulösen. Dass man damit das eigentliche Trauma berührt, denke ich auch nicht. Ich sehe es aber so, dass sich körperliches Wohlbefinden auch positiv auf das seelische auswirkt und man ggf. eine gewisse Resilienz gegenüber des eigentlichen Auslösers erwirbt.
Ich vermute jedenfalls, dass das die Idee dahinter ist und für mich klingt das logisch.

Zitat von Arnika:
Wer heilt, hat recht.

Am Ende ist das so, ja.

Zitat von Pons:
Die menschliche Psyche ist durchaus in der Lage sich selbst zu heilen auch ein Trauma, das dauert halt bei manchen Menschen länger.

Ohne (professionelle) Hilfe oder Hilfsmittel? Davon bin ich nicht überzeugt.
Ich glaube nicht, dass die menschliche Psyche ohne eigenes oder fremdes Zutun heilen kann wie eine Schnittwunde am Finger, solange man nicht ständig mit dreckigen Händen daran rumpopelt.
Ist es bei psychischen Wunden nicht eher so, dass man nur ein Pflaster drüber klebt, aber wenn man unters Pflaster schaut, sieht man, dass die Wunde noch da ist, wie eine entzündete Schnittwunde am Finger, die man lediglich mit einem Verband abgedeckt hat?
Vielleicht habe ich dich aber auch falsch verstanden!?

Zitat von Pons:
Aber ob man alles schnell erledigen muss im heutigen Leben ist auch eine persönliche Frage.

Wer seit Jahren oder bereits sein Leben lang unter den Folgen seines Traumas leidet, wird verständlicherweise an der Grenze seiner Geduld angelangt sein.
Wer (schwer) traumatisiert ist, für den gibt es vielleicht ausschliesslich nur noch Schattenseiten und wird die Sonnenseiten, die es objektiv betrachtet vielleicht sogar gibt, gar nicht mehr wahr nehmen können.
Für sie gibt es vielleicht kein es kommen auch wieder gute Zeiten, weil sie das Gute überhaupt nicht spüren können.

Und das ist der Unterschied zwischen normaler Trauer und einem Trauma.

14.11.2024 16:18 • x 1 #26


GarstigeGräte
Zitat von c_minor:
Wenn du dich mit der Frage wirklich mal ernsthaft auseinandersetzen willst, empfehle ich Dir den ersten Band der Trauma-Trinität von Ellert Nijenhuis. Etwas fundierteres wirst du derzeit zu dieser Thematik schlichtweg nicht finden können. Aber Achtung: Knapp 800 Seiten und fast 2 kg. ...

Lässt sich das gut lesen oder muss man erst Psychologie studiert haben, um es zu verstehen?

Nachtrag: Kurz recherchiert. Scheint schwäääre Kooost zu sein.

14.11.2024 16:20 • #27


Pons
Zitat von GarstigeGräte:
Vielleicht habe ich dich aber auch falsch verstanden!?

Ja. Ich meinte damit eher, man muss nicht sofort zum Therapeuten, sondern der Körper hat auch Möglichkeiten seine Psyche zu heilen.
Nehmen wir dein Beispiel.
Eine Schnittwunde - Der Körper kann sie heilen ohne fremder Hilfe.
Kurzsichtigkeit - Kann der Körper nicht heilen - Braucht fremde Hilfe

Und ja klar, wenn man längere Zeit selbst merkt, man kann nicht heilen, dann holt man sich Hilfe.
Die Antwort bezog sich ja nicht direkt auf deine persönliche SItuation, sondern war allgemein gehalten, was ich davon halte.
Und ja, wenn du lange darunter leidest und nicht selbst aus dem Loch kommst, kann man sich Hilfe nehmen.

Zitat:
Kann die menschliche Psychse sich selbst heilen?


Ja, die menschliche Psyche hat das Potenzial, sich selbst zu heilen, insbesondere durch Mechanismen wie Resilienz, Selbstreflexion und Wachstumsprozesse. Auch das Zusammenspiel verschiedener psychologischer und neurobiologischer Prozesse hilft bei der Verarbeitung und Überwindung von traumatischen oder belastenden Erfahrungen. Faktoren wie soziale Unterstützung, gesunde Bewältigungsstrategien und der Zugang zu erholsamen Aktivitäten können ebenfalls zur Selbstheilung beitragen. Bei ernsthaften oder langanhaltenden psychischen Belastungen kann jedoch professionelle Hilfe erforderlich sein, um den Heilungsprozess effektiv zu unterstützen.

14.11.2024 16:29 • x 2 #28


GarstigeGräte
@Pons

Danke fürs Erläutern. Dem würde ich so auch zustimmen.

Zitat von Pons:
Faktoren wie soziale Unterstützung, gesunde Bewältigungsstrategien und der Zugang zu erholsamen Aktivitäten können ebenfalls zur Selbstheilung beitragen

Absolut.
Aber es brauchte in meinen Fall eben erst einen Außenstehenden, um mich auf die Wichtigkeit dieser Punkte aufmerksam zu machen, damit ich meinen Teil zur Selbstheilung beitragen konnte.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass das allein für mich nicht ausreichend ist.
Wenn man so will, benötige ich wohl ein Antibiotikum.

14.11.2024 17:03 • x 1 #29


c_minor
Zitat von GarstigeGräte:
Scheint schwäääre Kooost zu sein.

Sagen wir mal so: Mal eben so nebenbei lesen lässt sich das Buch nicht, aber es lohnt sich.

15.11.2024 10:08 • #30


A


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