Hallo ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten!
Zitat:ich habe noch nie gehört, dass Bindungsphobie gleichbedeutend damit ist, nicht geliebt und auf den Müll geschmissen zu werden.
Meine Therapeutin erklärte mir, dass es sich bei dieser Liebe seinerseits um keine beständige Liebe handelt, für mich ist es dann keine richtige Liebe. man könnte nun diskutieren was Liebe ist, aber für mich fühlt es sich so an als ob ich nie richtig geliebt wurde und er beweist es mir ja auch nun indem er mich von heute auf morgen vor die Tür gesetzt hat.
Ich habe die Therapie erst begonnen nachdem er mich schon verlassen hatte. Ich wollte mein (wie er meinte) unerträgliches Verhalten abändern, damit er mich wieder ertragen (lieben) kann. Er hat mich immer als totales Monster dargestellt, auch vor seinen Freunden etc. (wohl um zu rechtfertigen warum er mich so fallen lässt), ich war grundsätzlich alles Schuld, habe durch meine Eifersucht und Klammerei sein Leben zerstört. Erst in der Therapie ging mir das Licht auf, ich verstand auf einmal sein ganzes Verhalten.
Mir ist auch schon während der Beziehung aufgefallen, dass es sich um einen sehr egoistischen Menschen handelt und seine Radikalität in Bezug auf seine Gefühle hat mich oft erschrocken. Auch fiel mir auf, dass er sehr schnell den Rückzug antritt und irgendwie nie richtig kämpft (verpissen ist halt einfacher). Da ich eben aufgrund von Verlustangst/geringem Selbstwertgefühl durchaus oft ein exzessiv klammerndes und verstörtes Verhalten an den Tag gelegt habe (durch seine abweisende Art natürlich auch stärker hervorgebracht), nahm ich immer an, dass ich der Dreh-und Angelpunkt war. Komisch fand ich allerdings schon, dass er einerseits behauptet hat mich zu lieben wie niemanden zuvor und andererseits sagte, dass er meine Art nicht ertragen kann und er deshalb nicht weiter mit mir zusammen sein möchte (ich könne mir auch jemand anderes suchen !).
Meine Therapeutin ist sehr wütend darüber, dass er mich (wie sie sagt) warmhält. Täglich Kontakt, immer wieder subtile Hoffnungsschimmer, S. gab es auch noch nach der Trennung, genau wie Treffen wo wir uns wie frisch verliebte aufgeführt haben, nur damit er mir 2 Tage später wieder an den Kopf wirft, dass er diese Beziehung (und mich) nicht mehr ertragen kann, nur weg von mir will, das ich total krank und gestört sein und sein Leben (sorry für die Wortwahl, aber so drückte er sich auch) fi**** würde.
Hinzu kommt, dass er mich in einer Phase meines Lebens verlassen hat wo ich seine Unterstützung gebraucht hätte. Vermeintlich war das sogar der Grund (zu viel Verantwortung und so). Lächerlich auch seine zuletzt immer stärker forcierte Kinder-und Hochzeitsplanung. Im Nachhinein hat er die Beziehung als seine persönliche Hölle dargestellt und er MUSSTE ja gehen weil er sonst vor die Hunde gegangen wäre. Ja, als liebender hoffender Mensch nimmt man das natürlich ernst. Jetzt ist er froh mich los zu sein (obwohl er mich eben auch nicht ganz gehen lässt), kann sich mit Kumpels treffen wieder (was ich ihm nie verboten habe), kann wieder zum Sport gehen (was ich sogar gefördert habe), kann wieder atmen und leben, alles habe ich ihm ja genommen gehabt...
Das Schlimmste ist der Knall aus dem Nichts. Man läuft natürlich hinterher weil man denkt dass man an diesen Menschen (der noch vor kurzem die große Liebe beteuerte) wieder rankommen wird weil da doch so viel noch ist. Leider ein Irrglaube weil er (wie auch immer er das angestellt hat) von heute auf morgen nicht mehr weiß was er für mich fühlt (die Angstgefühle sind wohl stärker). Ich bin jedenfalls die Bedrohung, die böse manipulative Frau die sich in sein Leben drängen will, die ihn in Ketten legen will. Es ist einfach unfassbar alles.
Er hatte vor 1,5 Jahren schonmal so einen Ausbruch (sind 3 Jahre zusammen gewesen), damals kam er nach 2-3 Monaten wieder an bzw. hat sich wieder von mir einfangen lassen (im Nachhinein konnte er so behaupten dass er ja eigentlich nicht wollte, ich ihn aber wieder in die Beziehung manipuliert habe...er ist jetzt 33). Ich habe diesen ganzen Mist immer geglaubt und erst als meine Therapeutin sich über seine grandiose Art mich als den Buhmann hinzustellen und jede Verantwortung abzuschieben köstlich amüsiert hat, habe ich gesehen was der eigentlich mit mir veranstaltet hat.
Ich habe ihn gesagt, dass er da Probleme hat, er scheint es teilweise einzusehen (gibt es aber vor mir nicht zu! Ist ja sein Ausreiß-Joker: meine psychische Störung, käm ja doof wenn er auch einen an der Klatsche hat), aber ich denke er merkt es selber. Zur Zeit komme ich an diesen Mann nicht mehr heran, außer ganz platonisch oberflächlich. Ob er sich wieder fangen wird? Ich weiß es nicht. Ob es nochmal klappen kann, nachdem was die letzten Monate alles war? Gute Frage. Ich liebe ihn noch. Es tut immernoch höllisch weh. Vielleicht können wir beide uns ändern und es würde klappen. Ich habe Angst, dass er nie wieder aus dieser Haltung kommt, dass ich eine Bedrohung für ihn bin, dass er die Beziehung nie wieder hinkriegen wird.
Am Schlimmsten ist für mich, dass er alles eingerissen hat, er hat nicht eine Mini-Brücke stehen lassen, er wollte alles vernichten bis ins letzte. Er hat 3 Jahre innerhalb von 1-2 Tagen gelöscht. Er ist extrem kalt und verletzend zu mir (da ich natürlich immer wieder andocken will). Ich glaube ich werde das alles niemals vergessen.