259

Erfahrungen erweiteter Umgang bzw Wechselmodell

B
@kaaa: Ich gehe tatsächlich davon aus, dass der Teil, bei dem das Kind den Alltag hat, besser beurteilen kann, wie es dem Kind gerade geht und was es braucht, als jemand, der das Kind immer nur alle paar Tage und außerhalb von Alltagssituationen sieht.

Ich lass mir auch von der Oma, die das Kind häufiger sieht, als der Ex (und zwar, weil sie flexibler als er reagieren kann und häufiger nachfragt) da nicht reinquatschen. Ich bin ihr, ebenso wie dem Ex dankbar, wenn sie mir ihre Eindrücke mitteilt und Ratschläge gibt. Und nehme das auch auf. Dass beim Ex jede Regung des Kindes darauf zurück geführt wird, dass es eben einen anderen Umgang mit ihm bräuchte, werte ich aber genauso wie die Tipps von Oma, wenn sie ihre 70er-Jahre Erziehung am Enkel angewendet haben möchte. In beiden Fällen weiß ich es dann einfach besser.

Ob besser auch wirklich gut ist, werden wir alle in 20 Jahren wissen.

Aber wenigstens hab ich mir in der Trennung und danach professionelle Hilfe gesucht, um mein Verhalten und die Reaktionen des Kindes objektiv begleiten zu lassen. Mein Ex vertraut da ganz auf seinen gesunden Menschenverstand als Vater.

Und glaubt doch bitte nicht, dass ihr, als ihr noch mit der Mutter zusammen ward, ihre Sicht als Mutter wirklich überstimmt habt. Wir haben euch nur unvorbehaltener zugehört, weil wir euch geschätzt haben und eure Motive noch nicht hinterfragt haben. Das ist jetzt wirklich nicht mehr so.

Mit der Achtung als Partner fällt auch häufig die Achtung als Vater.
Ob das in jedem Fall ungerecht ist, kann ich gar nicht sagen.

07.06.2017 12:46 • #301


B
@random: Das funktioniert nur bei Frauen, die sich als Mütter noch nicht völlig unabhängig gemacht haben.

Ich z.B. BRAUCHE meinen Ex im Grunde seit einem Jahr für überhaupt nichts mehr.
Würde er kooperieren, wäre das sicher schön und für das Kind besser.

Aber ICH kann auf ihn und seine Beiträge in jeder Hinsicht verzichten und gewönne durch sein weg-Sein an Lebensqualität.

Die von Dir vorgeschlagenen Ansagen würden mir daher nur ein Schulterzucken und ein Mach mal! entlocken. Und wenn ich nen schlechten Tag habe und ihn den Tag versauen möchte, dann ein Mach mal. Uns geht's derweil gut. Und wenn das Kind 18 ist, kannst und wirst Du ihm ja auch bestimmt erklären können, warum Du das für ne gute Idee oder eine Notwendigkeit gehalten hast.

Falls die Ex von Kaaa und MichaCux also mittlerweile auch von ihnen unabhängig sind, schießen sie sich mit so einer gezückten Waffe selbst ins Knie.

Bei einer Frau, die noch emotional, organisatorisch oder finanziell am Ex dranhängt, auf ihn angewiesen ist oder sich ihm unterlegen fühlt, kann das klappen.

Warum, denkst Du denn, dass das bei Deiner Ex geklappt hat? Was war ihr innerer Antrieb? Warum hat sie da nicht auf stur geschaltet? Was denkst Du?

07.06.2017 12:57 • #302


A


Erfahrungen erweiteter Umgang bzw Wechselmodell

x 3


MichaCux
Also die ex-chse ist ganz sicher unabhängig von mir. So wie ich von ihr. Und zwar weil alles fest geregelt ist.
Und am besten ist es für die Kinder da sie verlässlich wissen wann sie wo sind. Und die Elternteile können ihre Freizeit auch verbindlich planen.

Am Anfang lief es auch nicht so rund. Beim Jugenamt wurde dann Tacheles gesprochen. Und dort geht es ums Kindeswohl, nicht um irgendwelche Befindlichkeiten eines Elternteils. Nun ist es eben geregelt. Verbindlich.

Wie gesagt, Änderungen mit entsprechender Vorlaufzeit möglich.

Ich finde das gut.

Micha

07.06.2017 13:06 • x 1 #303


R
Ich machs mal ganz deutlich, Bekannte:

24 beste Freundinnen meiner Tochter feiern alle gleichzeitig an meinem Umgangstag Geburtstag und fliegen zusammen nach Florida.
Wenn ich entscheide, dass es aber in den Wald geht Pilze suchen, dann ist das so.

Dass ich tatsächlich eine bessere Lösung finden würde steht auf einem anderen Blatt.
Einem Blatt, dass Mama grundsätzlich erst mal einen feuchten Käse angeht.

Erst wenn die das ganz und gar kapiert hat - und ich natürlich auch - , kann es ans Tuning gehen.

Für meine EX wäre es ein Leichtes, sich komplett von mir unabhängig zu machen. Die hat das brutal gut drauf.
Es würde ihr sogar ev. 400 Km in der heimat noch leichter gelingen als 1 Km entfernt von mir.
Warum beißt die sich manchmal auf die Lippen und achtet meine Ansichten als (annähernd) gleichrangig?
Warum tuh ich das - glaub mir - auch sehr oft?

Weil wir beide das Beste für das Kind wollen. Und wissen, dass das gegen den Willen und gegen die Bedürfnisse und Ansichten des Anderen nicht geht.

07.06.2017 13:09 • x 2 #304


kaaaaa72
@Bekannte

Und damit sind wir wieder beim Thema was andere auch schon mehrfach angesprochen haben.
Das beste wäre von Anfang an eine 50/50 Betreuung und dann muss man halt sehen ob es auch durchführbar ist und dem Kindeswohl dienlich.
Meistens werden ja die Väter zu WE Papa´s degradiert und wissen naturgemäß nach ein paar Monaten nicht mehr viel über das Kind.

Ich kenne auch einen alleinerziehenden Vater der das super hinbekommt und keine Hilfe braucht.

Meine jetzige Partnerin hat auch Kinder und der Umgang mit dem Vater klappt hervorragend.
Erst kürzlich hatte der Sohn Konfirmation und selbstverständlich war der Vater mit dabei.
Ich wollte da eigentlich nicht dabei sein da wir noch nicht sehr lange zusammen sind.
Darauf rief mich der Vater des Sohnes an und sagte das ich gefälligst zu erscheinen habe denn schließlich gehöre ich jetzt auch dazu.

Es gibt auch solche Beispiele wie man sieht.

Das einzige was diese sogenannten Mütter noch gegen ihren Ex Partner in der Hand haben sind die Kinder und davon machen sie dann reichlich Gebrauch.

Und ich bin da voll bei Micha, es ist zwingend notwendig klare Absprachen zu treffen an denen sich gehalten wird.
Über weite Strecken hatten wir solche Absprachen auch und da hatte es immer sehr gut funktioniert.
Ich kann nur für mich sprechen aber ich habe noch nie einen Termin versäumt oder umgelegt.
Wenn an dem WE etwas war wo ich das Kind gerne dabei gehabt hätte musste ich halt ohne gehen, dass ist nunmal so.

Mir scheint bei vielen (nicht allen) Frauen das Verständnis für den Vater nicht sonderlich hoch zu sein.
Eher wird er als Zahlemann und Kasper gebraucht der nur dann in Aktion treten darf wenn es dem Wohle der Mutter dienlich ist.
Kinderbetreuung war für mich niemals Stress sondern eine Bereicherung und die Zeit habe ich immer genossen.

07.06.2017 13:17 • #305


B
Und wenn die Ex dann diesen das geht ihn/sie nen feuchten Käse an-Ansatz dann eben genauso, nur auf ihre Art, fährt, kommt sowas von sowas.

Ihr seid doch genau gleich.
Wollt besser wissen als die Mutter, was fürs Kind am besten ist.
Und das korreliert natürlich zufällig ganz wunderbar mit euren Bedürfnissen.
Weils einfach vernünftiger oder ganz normal ist?

Und da hat sie sich gefälligst zu beugen, sonst setzt es was.
Und wenn euch die Druckmittel ausgehen, wird zum JA gegangen, damit der große Bruder sie mal zurecht staucht.

Und handeln die Echsen dann auf exakt diesem Niveau, sind sie egoistische Monster, die ihr Mütchen auf dem Rücken der Kinder reiten.

Aber euch war jede Alternative verwehrt.
Ihr könntet ja nicht anders.
Sie hat euch dazu ja gezwungen.

Mann, mann, mann.

07.06.2017 13:24 • #306


S
Also ich habe jetzt fast alles durch Gericht und gerichtliche Mediation. Ich konnte die Kindszeiten bisher halten. Durchsetzen konnte ich diese vor zwei Jahren aber nur bei der EX weil die Kleine aktiv danach verlangte. Wenn es nach der Mutter ginge, würden aus 10 Umgangstagen im Monat mit Übernachtung ganze 2 Tage mit einer oder zwei Übernachtungen. Das ist jetzt endlich mal transparent geworden und von einer dritten Stelle festgehalten worden. Ich hätte gerne mehr Umgang. Werde diesen aber nicht aufgrund des Widerstands der Mutter (die diesen nie sachlich begründet außer das Kind verwahrlost bei mir) nicht unmittelbar einklagen oder einfordern. Es muss erst einmal so reichen. Wenn die EX ruhiger würde und das alles zwischen uns besser klappen wäre mir das lieb. Ich würde dafür auch auf maximale Forderungen verzichten.

07.06.2017 13:35 • #307


MichaCux
Ich weiß es nicht besser als der andere Elternteil.
Aber auch nicht schlechter.

Und warum sollte ich als Vater nicht das JA zu Rate ziehen? Dürfen das nur Mütter?

Ich habe um Hilfe gebeten, alle Beteiligten waren gezwungen sich ohne persönliche Emotionen sachlich mit der Thematik Umgang zu beschäftigten. Mir hat dort auch nicht alles gefallen. Jeder hat sein Fett abbekommen.

Nun gibt es keinen Grund zu irgendwelchen Spielchen mehr. Von keiner Seite.

Ich finde das gut.

Micha

07.06.2017 13:36 • x 1 #308


R
Nicht ganz so, Bekannte,

es sind mit unter sehr komplexe Verhandlungen nötig.
Am besten geht man in solche Verhandlungen mit so wenig wie möglich festen Pflöcken.
Das austarieren und abwägen der Bedürfnisse ist extrem schwierig.

Wenn Dienstag immer Schwimmen ist und Donnerstag basteln um 16:00 Uhr, basta! ist das ein ganz wenig erfolgversprechender Einstieg.
Das ist nicht verhandeln sondern ein Diktat.

Wenn sie kurz vorher ne SMS schreibt mit dem Inhalt Klappt nicht morgen, Tochter will lieber mit zum grillen
gibts erst mal nix mehr zu reden. Da fehlt jegliche Grundlage für weitere Gespräche.

Ich sach ja, Muttern muss das wollen und . können (Vaddern auch)

07.06.2017 13:40 • x 1 #309


kaaaaa72
@Bekannte

Mal ohne Mist..

Wo ich mit meiner Ex eine Elternvereinbarung hatte die wir BEIDE unterschrieben haben hat es wunderbar funktioniert.
Ich habe sie völlig in Ruhe gelassen und sie mich.
Alles wunderbar und keiner nervt den andern. Was bitte ist daran so schwierig sich einfach mal hinzusetzen und ein paar Daten auszumachen an denen sich gehalten wird.

Wenn ich zum Bsp. Geburtstag habe und mein Kind an diesem WE nicht bei mir ist dann ist das halt so und ich werde das überleben.
Genauso wird es eine Mutter überleben wenn sie zum Bsp. alleine zum Grillen bei Freunden gehen muss da das Kind bei mir ist.

Nach einer Trennung müssen beide etwas zurückstecken denn das Kind ist nunmal nicht teilbar, leider wird das meistens nur von den Vätern erwartet und das kann nicht richtig sein.
Das Kind hat schon seine Familie verloren was sicherlich hart genug ist und braucht keinen Kampf der Eltern die sich nicht einigen können.

Ich bin für jeden Vorschlag offen solange er schriftlich fixiert wird und sich vorallem daran gehalten wird.
Mir ist es egal an welchen WE´s ich mein Kind bekommen kann denn ich baue meine anderen Aktivitäten drumherum auf aber das muss wirklich verbindlich sein denn auch ich habe noch ein Leben.
Dann bin ich für meinen Teil zufrieden und komme auch nicht auf so, wie ich zugeben muss, schwachsinnigen Ideen den Unterhalt zu kürzen.

Wie aber schon mehrfach erwähnt muss keine Frau eine Umgangsreglung treffen und sich daran halten schonmal garnicht.
Sanktionen gibt es nicht und du wirst als ewiger Streithammel abgestempelt.

Alles sehr sehr schwierig und die verlorene Zeit mit deinem Kind kann dir niemand wieder geben.

07.06.2017 13:42 • x 2 #310


B
@kaaa:
Und bei uns waren die Rollen während der Ehe vertauscht. Also er der Hausmann und ich die Zahlefrau, die das Kind fast nur schlafend sah.
Als ich die Trennung aussprach, zog er 550 km weg. Weil er das so brauchte.

Und hat alle Angebote, diese Distanz zu verringern, ausgeschlagen, weil ihm am Gesamtpaket immer was missfiel.
Und Rosinenpicken ging mit mir nicht mehr.

Da er auch das Kind brauchte, hatten wir 50/50 vereinbart. Ich hab weiter gezahlt. Er hat das Kind jede 2. Woche mitgenommen und versucht, an seinem neuen Wohnort exakt unseren Alltag nachzubilden.

Und daran ist das Kind fast eingegangen.

Allen Stimmen der Fachleute zum Trotz (denn ich als Mutter hab ja keine Ahnung) hat er das so durchgezogen, bis ER organisatorisch nicht mehr klar kam.

Und weil mir das in meiner Vorstellung vom Kindes- und Eigenwohl gerade Recht kam, hab ich das so hingenommen und bin ihm nicht, wie er sich das erhofft hatte, entgegen gekommen. Er hat mir auch nichts für ein Entgegenkommen geboten, insofern hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen.

Er konnte, was seinen Lebensstandard anging und seine Lebensumstände, keinerlei Abstriche zugunsten des Umgangs machen. Ich schon.

Ich hab alles fortgeworfen, was mir das Beisammensein mit meinem Kind erschwert hätte und mich radikal reduziert und auf das Kind konzentriert.

Und auch wir haben uns einen völlig neuen Alltag aufgebaut, in dem sowas wie Sportverein am Dienstag und regelmäßige Gruppe am Donnerstag Bestandteil sind. Nicht, um den Vater zu ärgern oder ihm irgendwas zu erschweren, sondern weil es für mich zu einem normalen Kinderalltag dazu gehört und ich meinem Kind sowas nicht vorenthalten werde, nur damit Papi es leichter hat, das Kind in seine anderen Notwendigkeiten/Prios einzusortieren.
Diese Aktivitäten hätten wir genau so auch als Paar für das Kind eingerichtet. Nur weil der Vater Wegzug, muss sich für das Kind aus meiner Sicht daran nichts ändern.
Und wenn er an Terminen, die ich für das Kind ausmache (z.B. Arzttermine) nicht teilnehmen kann oder will, dann ist das sein Verlust, nicht meiner.

Und im Ergebnis lebt das Kind deshalb jetzt auch bei mir.

Weil ich es möglich gemacht habe, dass wir hier ohne ihn ein normales Leben haben und es für mich nie etwas Wichtigeres gab, als nach der Trennung für das Kind da zu sein und ihm ein Leben zu ermöglichen, in dem es glücklich sein kann.
Das war meine Prio 1.

Und ist es noch heute.

Und nach dieser Prio 1 fahre ich auch das Kind quer durch die Republik, wenn sein Vater seine Prioritäten mal wieder so gesetzt hat, dass ihm das nicht möglich ist.
Aber NUR, wenn ich denke, dass das Kind seinen Vater jetzt braucht. Und ich zu es nicht, wenn es dem Kind gerade nicht gut tut, aus seinem Alltag herausgerissen zu werden und sich wieder auf die Parallelwelt des Vaters umstellen zu müssen, dann fahre ich nicht.

Es geht mir überhaupt nicht darum, dem Vater irgendwas wegzunehmen oder ihm zu schaden.

Ich schaue aufs Kind und auf mich.
Und wenn der Vater auch davon profitiert, ist mir das ebenso egal wie wenn der Vater darunter leidet.

Dass das Kind wissen muss, wann es wo ist und dass beide Elternteile es lieben, ist richtig. Und ich kann dem Kind diese Sicherheit geben.

Am Anfang war es mir noch wichtig, den Ex auch als Vater meines Kindes zu stützen und ihm der alten Verbundenheit halber entgegen zu kommen, wenn ich das konnte. Ich dachte, dass das auch dem Kind zugute käme.

War aber nicht so.

Nachdem er mir absolut wurstig entgegen getreten ist und das Kind bei ihm ausdrücklich an zweiter Stelle stand (hat gegenüber der Mediatorin gesagt, dass es bei ihm gerade wie bei einem Druckabfall im Flugzeug wäre. Da müsse man sich auch zuerst selbst die Atemmaske aufsetzen, bevor man sie dem Kind überstreifen könne), gönne ich ihm jetzt genau das, was er allein aus eigener Kraft zu leisten und zu bekommen imstande ist.

Und das ist halt nicht viel.

Er schafft es gerade mal, noch zu etwa 15-20% für das Kind da zu sein, weil er ja jetzt auch selbst arbeiten gehen muss, um sich zumindest zum Teil selbst zu ernähren. Und er nimmt zu 0%, am Alltag des Kindes teil, weil ihm andere Dinge eben wichtiger sind als das.

Seine Entscheidung.
Und die Konsequenzen daraus trägt er.

Denn, wenn es sein muss, ist auch ein Elternteil ausreichend.

Und zu meiner Ansage, dass ich ihm das Kind nicht hinter her tragen muss und vor jedem Dritten meine Entscheidungen das Kind betreffend gut begründen kann, stehe ich.

Ihm geht es auch ums Kind.
Mir geht es hauptsächlich ums Kind.
Er hält sich für eine wesentliche Voraussetzung, dass es dem Kind gut geht.
Ich halte ihn für eine Möglichkeit, aber keine zwingende, bei der es dem Kind gut gehen kann.

Und zwar nicht, weil er der Vater ist, sondern weil er sich als Vater so verhält, wie er sich verhält und seine eigenen Bedürfnisse viel zu hoch hängt.

Das ist der Unterschied.

Dem Kind geht es übrigens bei beiden Elternteilen, wenn es erstmal angekommen ist, gut. Für die Umstellung braucht es zwischen 2-3 Tagen und 1 Woche.
Das wöchentliche Wechselmodell verbietet sich also (tatsächlich derzeit) aus Kindeswohlgründen.
Nur für den Ex wäre so halt voll praktisch.
Aber sein Wohlbefinden interessiert mich eben nicht mehr.
Und je länger das Kind im jetzigen Modell lebt, desto geringer die Chancen des Vaters, sein Idealmodell durchsetzen zu können.

Mir war übrigens noch nie in den Sinn gekommen, zu erwarten, dass er mein Idealmodell der getrennten Familie voll und ganz unterstützt. Das darf man hoffen, aber doch nicht erwarten.
Und das, was ich dem Vater für die Umsetzung meines Modells vor, nämlich rund um die Uhr freien Zugang zum Kind, war für ihn offenbar nicht attraktiv genug.
Und da denk ich mir dann meinen Teil.

Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen, dass der/die, die das Kind mehr bei sich haben will und dafür mehr zu opfern bereit ist, das Kind bekommen kann. Wer großen Wert auf das von ihm/ihr ausgesuchte geregelte Leben legt und weder flexibel noch zu Opfern bereit ist, sieht das Kind weniger.
Und wer dem/der Ex nichts anzubieten hat, was für ihn/sie von großem Wert ist, wird nicht mehr bekommen, als er/sie hat.

07.06.2017 14:14 • #311


S
Schön geschrieben Bekannte. Finde ich toll. Nur den letzten Absatz sehe ich nicht so. Wenn der Mann mal zu Hause draußen ist, sieht er plötzlich die Kinder mal ganz schnell gar nicht mehr, wenn es die EXE so will. Das ist der Unteschied. Die Kinder haben erstmal den Lebensmittelpunkt in ihrem zu Hause und dann halt bei der Mutter. Wenn der Mann das bewusst so wollte, dass die Kinder nicht ihr Heim und ihr Umfeld verlieren und auszieht, dann kann sich das ganz schnell gegen ihn wenden.

07.06.2017 14:21 • x 1 #312


K
Zitat:
Kindersoldaten


?
(ah jetzt steht da Kinderalltag - vorher Kindersoldaten - T9 oder sowas . )

ansonsten: top Beitrag

07.06.2017 14:22 • #313


R
Jo, Bekannte,
Sehe ich alles auch so.
Wenn das so ist wie du schreibst, sind wir uns doch eigentlich alle einig.

Übrigens, ein Mann der 550 km weg zieht, entscheidet sich doch grundsätzlich gegen einen Wechsel Modell.

Ich zum Beispiel würde mir fifty-fifty momentan gar nicht zutrauen.
Den ganzen Orgakram macht die Mama.
Insofern ist es für mich aber auch ganz klar, dass sie ein Stück weit mehr zu sagen hat in diesem ganzen Konstrukt.
Wobei auch wieder zu berücksichtigen ist, dass sie deutlich weniger arbeitet (im Sinne von Geld verdienen und dafür Zeit aufwenden).

Ach, vielleicht haben wir auch einfach nur Glück, dass wir uns oft halt einfach einig sind.

07.06.2017 15:21 • #314


kaaaaa72
@Bekannte

Erstmal Danke für deinen tollen Beitrag, sehr schön geschrieben und aus deiner Sicht versteh ich auch warum du da so schreibst.
Aber es sind nicht alle Männer so.
Viele wollen einfach nur verbindliche Zeiten mit ihren Kindern haben und sich in der restlichen Zeit um andere Dinge kümmern.
Das ist zumindest bei mir so.

Es ist wie mit der Arbeit: Ich würde meinem Chef schon die Meinung sagen wenn er wöchentlich die Arbeitszeiten ändern würde das man keine Chance hat irgendwas zu erledigen. (Familie, Sport, Arzt etc. )
Das geht nunmal nach einer Trennung nicht ohne Organisation und dabei spielt es keine Rolle wer und warum die Beziehung beendet ist.
Das Kindeswohl sollte bei beiden an erster Stelle stehen und mittels klaren Absprachen funktioniert sowas ja auch.
Aber ständig alles ändern und wenn dann der eine Part mal wirklich was vor hat heißt es das er kein Interesse am Kind hat und alles andere wichtiger ist.

Ich möchte mal noch eine Sache aus deinem Beitrag rausfiltern.

Von Anfang an warst Du nicht gegen das WM und das nötigt mir Respekt ab. Du hast es versucht und es ist gescheitert aus Gründen für die der Vater die Verantwortung trägt.

Viele Väter wären froh wenn sie diese Chance hätten und beweisen könnten das auch sie gute Mütter sein können.
Wie ich schon in vorangegangenen Beiträgen geschrieben hatte wären die Voraussetzungen bei uns Ideal.
Wir wohnen nur 300 m auseinander und ich hielt das für das beste .

Nunja, sie sagte nein und damit hat sich das Thema erledigt.

07.06.2017 15:27 • x 1 #315


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag