Zitat: Warum die sozialen Strukturen in Frankreich jetzt andere sind als hier weiß ich nicht. Das System zwingt dir da auch nichts auf, was die Eltern nicht darstellen können.
In Frankreich sind die sozialen Strukturen dahingehend anders, da das Muttertiertum in Deutschland sehr ausgeprägt ist. Es ist immer noch so, und das erfahre ich täglich am eigenen Leib, dass von einer deutschen Mutter eine Selbstaufgabe und das Hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse zugunsten der Kinder praktisch erwartet wird.
Das Wort Rabenmutter und/oder eine gleichwertige Bedeutung gibt es nur im deutschen Sprachgebrauch.
In Frankreich ist es eher der Normalfall, dass die Frauen nach dem Mutterschutz direkt wieder arbeiten, also keinen Erziehungsurlaub oder Ähnliches nehmen. Dort wird man eher misstrauisch beäugt wenn eine Frau nur Hausfrau ist. Keiner Frau wird aus dem Umstand der Berufstätigkeit in Abrede gestellt ihre Rolle als Mutter nicht ausreichend auszufüllen.
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern wird hier doch fast automatisch mit dem fehlgeschlagenen Erziehungsauftrag der Mutter gleichgesetzt. Wenn die Mutter dann noch berufstätig ist, ist alles klar.
Viele Frauen sehen es daher als ihre oberste Priorität, den Kindern ein umfassendes Förderungsangebot zu bieten denn das Leben der Kinder ist quasi gelaufen wenn sie kein Abitur haben, mindestens ein Instrument perfekt beherrschen, wenn sie keine Sportskanone sind und nicht wenigstens mal Jugend forscht den ersten Platz belegt haben.
Das kann Frau nicht packen wenn sie gleichzeitig noch einen Vollzeitjob fährt.
Das ist in städtischen Bezirken vielleicht schon anders aber hier im lændlichen Raum herrscht diese Meinung immer noch vor. Sollte ein Kind auf irgendeiner Ebene scheitern, wird es immer der Mutter angelastet...die hat sich nicht genug gekümmtert.
In der Grundschule ganz normal, dass die Mütter vormittags Zeit haben um Obst zu schnibbeln, Kekse zu backen oder zu basteln....
Alles selbst erlebt und erfahre ich täglich. Auch von Seiten der Familie.
Also, was ich sagen will... in den Köpfen (der Frauen) ist halt noch fest verankert, dass wenn man die Kinder ein Stück weit loslässt oder die Betreuung anderen überlæsst, man als Mutter irgendwie versagt hat.