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Erfahrungen erweiteter Umgang bzw Wechselmodell

R
Zitat von amanda:
gibt es auch ein wechselmodell gegen den willen des vaters? also mutter, bei der das kind hauptsächlich ist, verlangt nach dem wechselmodell ( fordert expartner auf, mehr vater zu sein)- dieser WILL aber gar nicht?
mutter sieht beispielsweise, dass sie beruflich auf keinen grünen zweig kommt, weil kind IMMER bei ihr,, wenn krank, sie IMMER alles macht, organisiert...
frage an die münner, die ein wechselmodell per se fordern: kann man denn väter auch zum wechselmodel verdonnern, an ihre vaterpflichten appelieren, an gerechtigkeit im kindswohl?
wäre das dann gerecht? nur so am rande .
in den skandinavischen ländern gibt es das wechselmodell schon länger, aber das bedeutet gar nicht, dass alle getrennte paare dies praktizieren- automatisch.



Niemand fordert ein WM per se.

Aber Männer, die nur den 14-WE-Mann geben und der Mutter darüberhinaus nicht helfen, müssen sich das selbst - und später dem Nachwuchs - gegenüber rechtfertigen.

12.12.2016 22:29 • #106


Stolperherz
Zitat:
Danach ist die Situation anders dahingehend, dass beide (im Idealfall) beschließen, dass Mam noch länger bei den Kids bleibt.
So war´s bei mir.
Warum ein 50/50 Modell dann im Falle einer Trennung nicht gehen soll habe ich argumentativ nicht verstanden.
Die Mutter wird in Bezug auf Unterhalt aufgefordert sich selbst zu versorgen. Nur eheliche Nachteile werden ausgeglichen (ähnlich wie ein Schadenersatzanspruch).


Das Wechselmodel ist sicher dann möglich. Aber wenn beide entschließen, dass Mam noch länger bei den Kids bleibt, auch beide beschließen, dass die Frau sich immer weiter vom Arbeitsmarkt entfernt, fachlich und emotional.

Die meisten Frauen werden das ambivalente Gefühl kennen, alles machen zu wollen/müssen aber zumindest rein subjektiv dies nicht zufriedenstellend zu schaffen. Also der Spagat zwischen Kindern, Haushalt und Beruf (und evtl. noch weiteren Verpflichtungen)
Viele Frauen werden aber die optimale Betreuung der Kinder über die anderen Verpflichtungen stellen und wie bereits oben beschrieben ziehen Frauen einen hohen Selbstwert aus diesem Umstand.
...gibt natürlich auch Frauen, für die eine berufliche Tätigkeit die Höchststrafe ist...genau wie bei Mænnern.

Ich persönlich bin mit der Erziehung und der Betreuung meines Ex auch nicht einverstanden! Aber erstens bin ich darauf angewiesen um berufstätig zu sein, andererseits versucht er auch die Kinder im Rahmen seiner Möglichkeiten gut zu versorgen und die Kinder lieben ihn... klar, er erlaubt alles (wirklich), es gibt fast keine Regeln und Pflichten sowieso nicht. Geschenke gibt es bei jedem Kaufhausbesuch und sie sind immer leicht verwahrlost wenn sie wieder zu mir kommen.

Ich versuche aber dies als seine Eigenarten zu akzeptieren, auch wenn ich mich darüber ärgere. Ich mache auch Fehler in der Erziehung, das ist mir auch bewusst. Ich denke, Kinder können es letztendlich verstehen, dass Vater und Mutter unterschiedlich sind und anders handeln.
Ich versuche tolerant zu sein.

Es hilft mir vielleicht auch, dass ich in den letzten 5 Monaten meiner neuen Berufstätigkeit mehr Bestätigung und Zuspruch erhalten habe als in den letzten 5 Jahren meiner Beziehung...

...und trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen gegenüber meinen Kindern....

12.12.2016 22:40 • x 3 #107


A


Erfahrungen erweiteter Umgang bzw Wechselmodell

x 3


R
Na, das klingt doch gut.

Männer sind nicht sehr gut darin, die emotionalen Befindlichkeiten von Frauen zu verstehen geschweige denn als sonderlich relevant zu akzeptieren. Ich nehme mich da nicht aus.

Ich glaube nicht, dass man nur wegen einer Trennung diese Emotionen nun als komplett irrelevant ob tun kann.
Das wird nicht funktionieren.

12.12.2016 22:53 • x 1 #108


schmaloo
Auch hier gilt learning by doing....
ich hab viel mehr über Erziehung und Umgang mit den Kinder nach der Trennung gelernt in dem ich ALLEINE dürfte...
Selber Entscheidungen getroffen habe und Verantwortung übernahm....
Wichtig war Fehler zu machen... einen aufm Sack zu bekommen ( von der Ex, aber auch von den Kids ) und daraus gelernt.
Akzeptiert habe ich aber nur was ich verstanden und für Nachvollziehbar fand... alles andere könnte ich gegenwirken....
Endlich mal hatte ich diese Möglichkeiten.... ging aber nur weil der Kontakt zur Ex regelmäßig und sachlich war...
ist immer noch so.... Ich bin für sie der Beste Vater ..... für die Kids auch.... keine Selbstverständlichkeit.

Daraus sind zwei wunderbare Erwachsene Kinder geworden und eine tolle Mutter, Ex und Freundin....
Es hätte auch anderes kommen können, ich weiß.
Aber es liegt immer an Mann und Frau in der Beziehung... und Vater und Mutter sein.

12.12.2016 23:02 • x 2 #109


kaaaaa72
Zitat von Urmel_:
Aber auch da ist der Mann gefragt. Die meisten in der Situation sagen sich Endlich. Ich wusste, dass irgendwann der Tag kommt, an dem ich auch mal Glück habe. Der Tag, an dem ich den ganzen bösen Jungs sagen kann, dass ich einen Schritt weiter bin. Der Tag, an dem ich endlich die Beziehung auf Augenhöhe gefunden habe.

so ging es mir als ich meine taffe ex kennen gelernt habe.
Eine wirklich tolle Frau und wir waren absolut auf Augenhöhe.


Das ist exakt der Tag, an dem es beschlossene Sache ist, dass der 6 nach der Hochzeit/Kind zum Glücksfall wird, weil nicht Anziehungskraft, sondern Sicherheit, für Monate/Jahre, der Vater der Dinge war. Und dann wird der Aufschlag ganz hart werden.

und genau das war das Ergebnis. Fast kein S... Mehr nach der Schwangerschaft was mich verunsichert hat und schon war das Ende leider abzusehen und der Aufschlag war richtig hart.

13.12.2016 06:07 • x 1 #110


R
Zurück zu Dir Kaaaa,
wenn Du das Alles resumierst, kommst Du vielleicht zu dem Ergebnis, dass mit Deiner EX nix als eine Geschäftsbeziehung übrig bleibt (und in Ihrem Sinne eine, in der Du die moralisch schlechtere Position hast und behalten sollst)?

Wenn, dann bewerte Deine Karten und Deine Chancen objektiv.

13.12.2016 07:49 • #111


kaaaaa72
Zitat von Random:
Zurück zu Dir Kaaaa,
wenn Du das Alles resumierst, kommst Du vielleicht zu dem Ergebnis, dass mit Deiner EX nix als eine Geschäftsbeziehung übrig bleibt (und in Ihrem Sinne eine, in der Du die moralisch schlechtere Position hast und behalten sollst)?

Das ist der Schlüssel, moralisch habe ich mir das damals vorzuwerfen aber das Büßerhemd habe ich mir ausgezogen.
Unsere Beziehung ist nach wie vor absolut Harmonisch da wir beide nicht streiten möchten.
Wir telefonieren jeden Abend mit der kleinen und das passt einfach.


Wenn, dann bewerte Deine Karten und Deine Chancen objektiv.

Meine Chancen bewerte ich als durchaus nicht schlecht wenn Sie denn einsieht das es auch zu Ihrem Vorteil ist wenn sie ab und an (oder sooft sie es zulässt) mal kindfrei hat.
Einige schrieben ja das ein Wechselmodell super ist wenn die Eltern und Paarebene konsequent getrennt wird.
An mir soll das nicht scheitern denn ich kümmere mich seit Wochen nur noch um mich und die Kinder.
Wie ich schon erwähnt hatte kommt nach der Akzeptanz einfach die Erkenntnis und der nächste logische Schritt sich gemeinsam um unser Kind zu kümmern.
Gut, da stehen wir noch ziemlich am Anfang aber da sie eine intelligente Frau ist glaube ich schon daran das sie die Vorteile für sich irgendwann erkennen wird.
Immerhin habe ich diesen Sonntag wieder meine kleine und das ist in Ordnung.


13.12.2016 08:19 • #112


schmaloo
Zitat von kaaaaa72:
Gut, da stehen wir noch ziemlich am Anfang aber da sie eine intelligente Frau ist glaube ich schon daran das sie die Vorteile für sich irgendwann erkennen wird.

Einfacher wurde es bei uns nach dem meine Ex einen neuen hatte. Da waren wir aber bereits getrennt.
Es war für mich alles andere als Einfach und hat mich völlig aus der Bahn gebracht bis ich anfing es zu akzeptieren....
Ab da sah ich die Vorteile. Sie auch. Sie könnte die Kinderfreie Zeit mit dem Neuen genießen und ich mit den Kids...
Und es wurde noch schöner als sie mich häufiger fragte ob die Kinder länger bei mir bleiben könnte, weil sie verreisen wollte oder über länger Zeit Urlaub machen wollte.....
So hatte ich viel Zeit mit unseren Kinder verbracht dadurch entstand eine intensive Vater/Kinder Beziehung....
Eine eigene Gemeinschaft hat sich entwickelt. Das hat meine Ex sehr beruhigt und könnte sorglos ihre Kinderfreie Zeit so richtig genießen und sich um ihre neue Beziehung kümmern.....

Das Meckern und Vorwerfen wurde auf dem Next verlagert....

Und weil sie Glücklich und Zufrieden war, wurde die Kommunikation und der Umgang zwischen uns immer besser....
Der Weg dahin war aber nicht von heute auf morgen und hat uns Kraft gekostet, was sich aber gelohnt hat...
Im Sinne der Kinder und unsere neue Vater/Mutter Beziehung ....

13.12.2016 11:31 • x 4 #113


kaaaaa72
@schmaloo

das wiederum macht mir Mut.

Sie wird es schon erkennen, langsam wird es.
Gestern Abend hatte sie mich ja im Rahmen unseres Telefonate´s gefragt ob ich am Sonntag die Kleine möchte da sie noch Weihnachtsgeschenke für sie besorgen muss und fragte auch gleich ob ich auch noch etwas bräuchte was sie gleich mitbringen kann.
Ich fande das sehr nett und es zeigt mir das unsere Elternebene langsam Gestalt annimmt.
Wir bleiben einfach nett und freundlich und alles ist gut.
Ständig mit schlechter Laune rumzulaufen liegt auch nicht in meiner Natur und hat mich lang genug genervt.

13.12.2016 12:02 • x 2 #114


S
´Freut mich für Dich, die Kleine und EX. Sollten alle davon profitieren.

13.12.2016 15:42 • x 1 #115


kaaaaa72
Leider wird es Weihnachten nicht so toll.
Sie möchte ja über das Thema Umgang nicht sprechen und sitzt alles nach Merkelmanier aus.
Nachdem ich das Thema Weihnachten nun einmal angeschnitten habe kam die für mich völlig unfassbare Antwort.
Nach momentanem Stand könnte ich die kleine am 2. Weihnachtsfeiertag Nachmittag bekommen da sie das Weihnachtsfest bei meiner Familie verbringen wird und sonst schon am 1. Weihnachtsfeiertag zurück fahren müsste.

Da war ich schon ein wenig geplättet.
Ich habe ihr auch gesagt das ich damit nicht einverstanden bin und natürlich auch Bescherung machen möchte mit der kleinen.
Vielleicht habe ich ja wieder Glück und sie überlegt nochmal.

Wenn nicht dann gibt es dieses Jahr nur Weihnachten mit meiner Großen.

15.12.2016 16:43 • #116


Kummerkasten007
Bei Deiner Familie? Geht das dort nicht zusammen?

Ich finde das reichlich übergriffig von ihr, sorry.

15.12.2016 16:51 • #117


kaaaaa72
Weihnachten waren wir immer bei meiner Familie ca 250 km.
Sie und meine Schwester sind gute Freundinnen und da habe ich halt gepasst.
Es würde evtl. auch zusammen gehen aber das möchte ich nicht, ich halte das für falsch und vorallem für meine Tochter.

Sie hat dann wieder das Gefühl das Mama und Papa zusammen sind und das würde ihr nicht gut tun.
Ich sagte ja schon immer das es bei uns eigenartig ist.

15.12.2016 16:56 • #118


R
Warum fährst du nicht mit deiner großen Tochter zu deiner Familie?
Dann ist halt Mama auch da.
Warum soll das für deine Kleine so schlimm sein?

So ist es ein klares Zeichen für deine kleine.
Papa ist der, der aus der Familie gegangen ist.
Stimmt das?

15.12.2016 17:10 • #119


Urmel_
In meinem Umkreis gibt es ein ähnliches Problem. Da wird dann auf Jahresbasis Weihnachten gefeiert. Also ein Jahr sind die Kids bei der einen Familie/Elternteil, ein Jahr beim anderen. Ist rational die beste Lösung imho.

15.12.2016 17:16 • x 1 #120


A


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