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Erfahrungen einseitig verliebt in guten Freund

A
Zitat von Blacksun:
Deine Situation unterscheidet sich ja nochmal in der Hinsicht, dass ihr beide Partner habt. Scheinbar ist es also tatsächlich möglich, zwei Menschen gleichermaßen zu lieben.


Ja das ist möglich. Wobei sich die Liebe sehr unterschiedlich anfühlen kann. Auf gewisse Weise lieben wir ja alle mehr als nur einen Menschen.

Dadurch hat mich die Situation aber auch doppelt belastet, da meine Frau mit mir und durch mich auch gelitten hat, was mir unfassbar Leid getan hat.


Zitat von Blacksun:
Da du diese Gefühle für sie aber auch hast, obwohl du in einer glücklichen Partnerschaft bist, stelle ich mi das schwierig vor. Für mich war eigentlich eine glückliche Bez mit jemand anderem der Ausweg aus sowas, bzw so stelle ich mir den Ausweg vor.


Eine glückliche Beziehung ist auch ein Ausweg. Nur ist man innerhalb einer Partnerschaft vor so etwas nicht geschützt. Liebe ist nunmal blind. Und ich hätte das vorher auch nie für möglich gehalten.

Ich denke aber es ist von Vorteil in so einer Situation Single zu sein. Man verletzt somit keine andere Person und sich neu zu verlieben macht das Loslassen ein Stück weit einfacher.


Zitat von Blacksun:
Gefühle verschwinden ja nicht einfach- Distanz und Zeit kann das bringen, muss aber nicht.


Da sagst du etwas sehr wichtiges. Nach fast einem Jahr auf Abstand war die Nachricht von ihrer Schwangerschaft wie ein Schlag in die Magengrube und ich musste feststellen, dass meine Gefühle für sie immer noch da waren und ich ihnen nur aus dem Weg gegangen bin, anstatt sie anzunehmen und mich mit der Situation auseinander zu setzen.

Ich denke es ist sehr wichtig, dass man die Gefühle die man hat akzeptiert und auch die Tatsache, dass die Gefühle ein Stück weit auch bleiben werden.

Besagte Freundin wird mir immer wichtig sein und das ist für mich in Ordnung.

Ich denke darauf bezieht sich auch das Zitat aus meinem letzten Beitrag.

Entscheidend ist zu seinen Gefühlen zu stehen und sie zu äußern. Das habe ich getan und bin daher mit mir und der Situation im Reinen.


Danke für deine lieben Worte. Ich hoffe meine persönliche Erfahrung hilft dir ein wenig weiter. Dir auch nochmals alles Gute.

03.04.2022 09:00 • x 2 #76


Jetti
Zitat von Blacksun:
Hat also nichts mehr mit echter Freundschaft zutun.

Ja, das stimmt. Ich habe mir da was vorgemacht. Wollte aber so gern noch in Verbindung bleiben. Wenigstens ein minimales Teilchen in seinem Leben sein.
Außerdem wusste ich nicht, was er von mir denken würde, wenn ich den Kontakt vollständig abbreche. Nicht direkt, aber so in etwa schrieb ich ihm das auch. Aber er hatte dafür vollstes Verständnis. Und schrieb zurück, ich solle unbedingt das tun, was für mich gut und richtig ist, und er habe da überhaupt keine Erwartungen.

Zitat von Blacksun:
Ich leide sehr lange und intensiv. Wenn da bei dir auch so ist, dann mein herzlichstes Mitgefühl.

Danke. Das tue ich leider auch. Die Traurigkeit ist inzwischen ein sehr vertrautes Gefühl. Ja, und in gewisser Weise eben noch die Verbindung zu ihm.
Es liegt an mir, da rauszufinden, aber oft quäle ich mich selbst und bin nicht konsequent. Selbstmitleid kommt dazu.

Aber natürlich ist der Kummer weniger geworden. Wenn ich an die Zeit im April letzten Jahres denke, dann geht es mir im Vergleich deutlich besser. Damals war ich noch voller Verzweiflung, stellte mich und mein Leben komplett in Frage, sah nur, was ich verloren hatte und dachte zeitweise, nie mehr Land zu sehen. Nur das Nötigste im Alltag habe ich erledigt, und auch das fiel mir furchtbar schwer.
Heute, ein Jahr später, gelingt es mir wieder, Freude zu empfinden an unterschiedlichsten Dingen.
Rückschläge sind immer wieder dabei, und in meinem Denken ist dieser Mann noch sehr präsent. Ich habe ihn unglaublich idealisiert, und er steht nach wie vor auf dem von mir errichteten Sockel.

Zitat von Blacksun:
Versuchst du wenigstens, irgendwie weiterzumachen oder hoffst du, das der Schmerz alleine weggeht?

Beides würde ich sagen. Es bleibt am Ende auch gar nichts anders übrig als weiterzumachen. Aber wie gesagt, vielleicht wäre ich schon mehr vorangekommen auf dem Weg, hätte ich wirklich meine ganze Kraft und Willen eingesetzt, ihn loszulassen.

03.04.2022 14:18 • x 6 #77


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Erfahrungen einseitig verliebt in guten Freund

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C
Zitat von thegirlnextdoor:
Ist denn das letzte Wort schon gesprochen? Oder versucht er/ihr es noch..?

Ich denke diesmal ist es endgültig. Er hat fast wortlos wieder den größtmöglichen Abstand eingenommen. Und sich für Freundschaft entschieden.
(Sorry für die späte Antwort. Das Thema hat mich so getriggert und wieder in mein Gedankenkarussell gestürzt)

Nochmal zum eigentlichen Thema:
Ich hab die Erfahrung gemacht das Freundschaft auch geht wenn einer mehr will. Aber da müssen viele Parameter stimmen.
Derjenige der unerwidert verliebt ist darf sich dadurch nicht in seinem Wert herabgesetzt fühlen und sich freundschaftlich verhalten können. und der Gegenpart darf wirklich null Anziehung verspüren und muss mit dem angeschmachtet werden klar kommen und sich so verhalten wie bei jeder anderen Freundschaft.
Alles zusammen eher selten.
Und bei der TE im Gesamten nicht der Fall.
Da hilft meiner Meinung nach leider wirklich nur die Freundschaft erstmal auf Eis zu legen.

04.04.2022 21:23 • x 3 #78


T
Zitat von cien:
(Sorry für die späte Antwort. Das Thema hat mich so getriggert und wieder in mein Gedankenkarussell gestürzt)

Gar kein Thema, kann ich aus eigener Erfahrung leider sehr gut nachvollziehen... tut mir sehr leid.


Zitat von cien:
Ich denke diesmal ist es endgültig. Er hat fast wortlos wieder den größtmöglichen Abstand eingenommen. Und sich für Freundschaft entschieden.

Das ist sehr schade.
War bei mir und dem Freund damals genauso. Ich konnte es mit der Freundschaft dann tatsächlich auch nicht, weil die Gefühle so extrem stark waren und er ja selbst sagte, dass er auch so starke Gefühle für mich hätte (aber es für ihn halt nicht möglich sei, die zu leben/zuzulassen).
Das ging für mich dann einfach nicht, weil es so schrecklich weh tat.
Ganz genau wie du sagst, da stimmten die Parameter eben nicht...

@Blacksun bist du denn innerlich schon ein wenig weiter gekommen? Oder lässt du es erstmal weiter laufen? (Alles absolut legitim, egal wie man entscheidet, man muss es so machen wie es für einen selbst gerade geht...)

04.04.2022 21:32 • x 2 #79


C
Zitat von thegirlnextdoor:
Das ging für mich dann einfach nicht, weil es so schrecklich weh tat.
Ganz genau wie du sagst, da stimmten die Parameter eben nicht...

Tut mir leid das du so eine Erfahrung machen musstest.
Wie hast du es geschafft, dem nicht mehr hinterher zu trauern?

Bei meinem ist's wohl aber einfach nur unerwiderte Liebe. Er sagte oder besser schrieb mir dass er keinerlei Gefühle für mich hat.

04.04.2022 21:57 • x 3 #80


T
Zitat von cien:
Wie hast du es geschafft, dem nicht mehr hinterher zu trauern?

Ich brauchte sehr lange, um darüber hinweg zu kommen.
Irgendwann, nach einigen Monaten, als es seelisch langsam nicht mehr weiter runter ging, begann ich aus purer Verzweiflung, mir bewusst Wut herbei zu denken - Wut darauf, wie er mich behandelt hatte, wie er unsere Liebe mit Füßen getreten hatte... obwohl ich natürlich nicht wirklich wütend war sondern nur tieftraurig.
Interessanterweise half das aber trotzdem.
Mit jedem Tag, an dem ich mich absichtlich darüber ärgerte, mit welcher Kaltschnäuzigkeit er unserer beider tiefe Gefühle mit Füßen getreten und uns keine Chance gegeben hatte glaubte ich es ein Stück mehr... Und Schritt für Schritt, im Laufe weiterer Wochen und Monate, hörte mein Hirn immer mehr auf, ihn und unsere spezielle Verbindung so zu überhöhen.

Wirklich wütend wurde ich im Endeffekt nie, doch ich fühlte am Ende tatsächlich leichte Abneigung (vor Allem als ich erfuhr, dass er sich von einer Affäre in die nächste stürzte - nicht Affäre im Sinne von Betrug, wie hier im Forum, sondern Kurzbeziehungen mit Frauen, mit denen er nichts gemeinsam hatte und die auch allesamt nicht länger als wenige Monate hielten... es war so richtig offensichtlich wie er vor seinen eigenen Gefühlen flüchtete.)

Ich bewertete sein Verhalten zunehmend negativ (da er sich teils auch extrem unreif und kindisch benahm, was ich über gemeinsame Bekannte noch mitbekam...) was mir wiederum sehr dabei half, Gefühle abzubauen.

Was mir bis zum Schluss weh tat war, dass er nicht wenigstens gelogen hatte, um es mir etwas leichter zu machen.

Ich hatte ihn bei einem unserer letzten Gespräche nämlich tatsächlich darum angefleht, mir einfach nur zu sagen, dass er nichts für mich empfindet.. dass ich ihm höchstens als Mensch und Freundin etwas bedeute, damit ich leichter abschließen kann.

Woraufhin seine gequälte Antwort war, dass er das einfach nicht könne, weil es nicht wahr sei. Er empfinde ja so viel für mich, und es ginge ihm so schlecht damit.
Aber einen gemeinsamen Weg sah er trotzdem nicht.


Langer Rede kurzer Sinn. Nach einer langen, sehr langen Zeit des Leidens und der Schmerzen lernte ich, die Augen zu verdrehen, wenn ich daran dachte... musste ich damals, sonst wäre ich kaputt gegangen.

Heute empfinde ich zum Glück nichts mehr, wenn ich daran zurück denke. Das ist aufgearbeitet.
Ich habe ihn - nach über 20 Jahren - vor einem Jahr sogar einmal wieder gesehen (nur recht kurz, und im Beisein meines Mannes) und war sehr erleichtert, dass sich nichts, aber auch gar nichts in mir regte.
Ich weiß nicht so ganz genau was ich damals gemacht habe, doch es scheint gewirkt zu haben, und darüber bin ich froh.
Du wirst das auch schaffen.
Auf dem Weg und auf die Weise, die sich für dich richtig anfühlen.
Es braucht, wenn die Gefühle so tief gingen, nur seine Zeit.
Man darf nicht zu ungeduldig mit sich sein.
Irgendwann sagt einem die innere Stimme schon, was sie braucht/was gerade das richtige für einen ist.

Zitat von cien:
Bei meinem ist's wohl aber einfach nur unerwiderte Liebe. Er sagte oder besser schrieb mir dass er keinerlei Gefühle für mich hat.

Ob das stimmt... oder ob er das nur sagt, um dich besser auf Distanz halten zu können..?
Na, im Endeffekt spielt es keine Rolle ... wenn der andere sich sicher ist, dass es für ihn nicht geht, kann man nichts daran ändern.
Sehr schade, dass es bei euch so ausgegangen ist, ich hätte dir wirklich ein Happy End gewünscht! Solche Erfahrungen, mit so viel unerwiderter Liebe dazusitzen, dass man wirklich denkt, der Schmerz zerreißt einen... (in Anlehnung an den Titel deines Threads... mir ging es genauso...) das braucht wirklich kein Mensch...

05.04.2022 01:09 • x 5 #81


T
@cien es war übrigens ein ähnliches hin und her wie bei euch... es war nicht so, dass körperlich nichts zwischen uns war. Er überlegte zweimal, es doch zu versuchen und wir kamen uns auch körperlich näher... wir waren jedesmal beide sehr glücklich... aber am nächsten Morgen... schwere Panikattacken bei ihm etc. Das war schon krass. Ich war damals (noch sehr jung) auch etwas überfordert damit...
Jedenfalls... es war schon hart darüber hinweg zu kommen, da wir körperlich durchaus kompatibel waren und die zwei Male, wo er uns diese Nähe wirklich zugestand, einfach schön waren. (Sagte er selbst)
Ich glaube wären wir körperlich inkompatibel gewesen wäre es auch nochmal ein Stück einfacher gewesen... aber so sehnte ich mich (vermutlich ähnlich wie du) mit Haut und Haar und jeder Faser meines Körpers nach ihm.

Aber... es hat trotzdem funktioniert, ihn aus meinem Kopf zu bekommen und das Leben ging weiter - worüber ich wirklich froh bin.
Ich wünsche dir - und allen anderen, die gerade durch eine solche seelische Hölle gehen - ganz viel Kraft! Ihr schafft das!

05.04.2022 01:20 • x 3 #82


B
@Anonymous123

Kann mir schwer vorstellen, wie schlimm das sein muss, in der Situation noch doppelt zu leiden. Zu wissen, dass es dem aktuellen Partner damit auch schlecht geht... tut mir sehr leid, dass du diese Situation erleben musstest. Man kann wirklich nichts dafür. Umso schöner, dass ihr es geschafft habt!

Es ist erstaunlich, dass die Gefühle nicht verschwinden. So unberechenbar. Mann kann sie höchstens hintenanstellen, wenn man es schafft, das Thema nicht mehr als Dauerbrenner im Hirn zu haben und die Person physisch und mental aus dem Leben verbannt. Kommt der kleinste Trigger, so ist alles wieder da. Es bleibt wohl nichts anderes, als die Gefühle zu akzeptieren und mit ihnen umgehen zu lernen.

Ich danke dir für deine Geschichte und wünsche Dir alles, alles Gute.

@Jetti

Kann absolut verstehen, dass du trotz allem eine Rolle in seinem Leben spielen wolltest. Wenn er schon alles für einen selbst ist, dann möchte man wenigstens ein Krümel Wertschätzung.
Mir geht es genauso. Ich weiß, dass das keine Freundschaft wirklich ist. Es wird auch immer schlechter. Wir stehen nicht auf Augenhöhe. Ich bin nicht ich selbst- bin eingeschüchtert von meinen Gefühlen, vbin gehemmt, nachdenklich, traurig wenn wir zusammen sind. Er merkt das. Ihm kann das auch keinen Spaß machen... denke er verliert langsam den Respekt- er ist niemals böse oÄ, aber man merkt dass er unterbewusst weiß, dass er über mir steht.
Finde es gut, wie er bei dir reagiert hat. Das war auch das einzig Richtige.

Ich lese mich selbst in deinen Zeilen. AUch bei mir ist die Traurigkeit bester Bekannter geworden. Ganz zu schweigen Selbstmitleid. Ich habe mich ein wenig verloren.

Jetti, ich hab wahnsinnigen Respekt vor dir! Dir scheint es sehr ähnlich ergangen zu sein, auch deine Gefühlswelt klingt beinah identisch. Und du hast es geschafft, den Schritt zu wagen. Und wie du selbst sagst- es ist zwar bei weitem noch nicht alles super, aber du hast Fportschritte gemacht, im Vergleich zum letzten Jahr. Es ist schön, dass du das auch siehst. Und ganz, ganz wichtig: du empfindest wieder Freude. Diese Eigenschaft hab ich komplett verloren und das macht mir Angst- wie du sicher selbst weißt, fällt es einem so schwer, normal zu leben. Es ist unfassbar, was sowas mit einem anstellen kann. Sicher muss man auch etwas empfänglich dafür sein (es gibt eben auch viele Menschen, die so etwas niemals zulassen würden), aber bevor man es realisiert, ist es auch schon passiert. Deine Geschichte macht mir Mut, dass man es schaffen kann. Dass es ein seeehr langer Prozess wird, darauf hab ich mich schon eingestellt. Es gab schonmal einen Mann in meinem Leben, den ich auf einen Sockel gestellt habe... mit dem hatte ich nicht mal ansatzweise solange Kontakt, und auch nicht mal eine Freundschaft- und trotzdem hat es verhältnismäßig ewig gedauert.

Ich wünsche dir soo viel Kraft. Du bist weit gekommen. Das Schlimmste hast du hinter dir und aus eigener Kraft geschafft- diese lange Zeit nun passiert teilweise von selbst. Das macht tatsächlich ein gutes Stück die Zeit. Vielen Dank für deine Story, auch wenn es schlimm ist, tut es gut zu wissen, nicht alleine zu sein.

05.04.2022 20:27 • x 4 #83


B
@cien Tut mir leid. Er hat sich für Freundschaft entschieden. Und du? Wie siehst du das? Nur falls du drüber reden möchtest... du meintest ja schon, dass dich das alles getriggert hat...

Sowas kann tatsächlich funktionieren. Es kommt auch mal vor, dass man als egoistisch bezeichnet wird, wenn man die Freundschaft beendet, nur weil man selbst mehr will vom anderen. Eine gute Freundschaft würde sowas überstehen. Vielleicht eine Schwärmerei, ja. Es gibt Leute, die verlieben und entliehen sich alle 3 Monate und geben selbst nicht viel darauf. Aber ist man selbst ein Mensch, der intensiv liebt und leidet, macht man sich nur selbst kaputt.
Man rutscht leider fast immer in das Ungleichgewicht. Der zurückgewiesene fühlt sich herabgesetzt. Ich fühle mich mittlerweile sehr unsicher- wie bereits geschrieben irgendwie gehemmt, nicht selbstbewusst, kleinlaut. Weil ich weiß, er lehnt mich ab, in gewisser Art. Dadurch hat er automatisch die höhere Position. Und er merkt das auch.
Wäre mal interessant von Leuten zu hören, bei denen die Freundschaft trotzdem geklappt hat.

@thegirlnextdoor traurige Geschichte. Es macht mich so sauer, zu lesen, dass zwei Menschen sich eigentlich lieben, aber einer stur dagegenhält. Dann müssen beide leiden. Ich freue mich aber, dass du es geschafft hast und mittlerweile sagen kannst, dass es dir egal ist. Dass du wirklich drüber hinweg bist. Mein Gott, es ist so eine Qual...
Deine Taktik mit der Wut ist gut. Kann mir vorstellen, dass das klappt. Gerade in deinem Fall, wo man sein Handeln nicht wirklich rational nachvollziehen konnte! Man muss eben schauen, mit was man am besten fährt...

In meinem Fall geht die Wut leider nicht, denn er macht nichts falsch. Irgendwie leider. Aber man kann ihm nichts vorwerfen. Das macht ehrlich gesagt sehr viel schwerer...

Zu deiner Frage, wie weit ich innerlich bin: ich bin fertig. Ich bin wirklich am Ende. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht, mein Kopf dreht sich um nichts anderes mehr und mir geht es ziemlich schlecht. Ich muss mich versuchen, selbst aufzupäppeln die Tage, mich komplett um mich zu kümmern. Dann werd ich, zum gefühlt 20. Mal, das Gespräch suchen. Tatsächlich hab ich mir eine andere Taktik überlegt- Sprachnachricht. Ja, das ist blöd. Aber persönlich enden die Gespräche immer damit, dass ich nicht das gesagt habe, was ich sagen wollte und sich eigentlich gar nichts verändert. Schreiben kann ich eigentlich am besten. Aber diese Nachricht wird viel zu lang.
In einer Sprachnachricht kann ich wenigstens sprechen- und trotzdem noch Dinge anfügen/ sie verbessern. Ich berichte.

Ich danke euch nochmal so herzlichst!

05.04.2022 20:46 • x 2 #84


L
Liebe Blacksun,
wenn du so leidest, dann verstehe ich nicht, warum du nicht den Kontakt unterbrichst. Und wenn du es nicht alleine schaffst, könntest du ihn darum bitten, dich dabei zu unterstützen. Abstand hilft auf jeden Fall. Irgendwann ist es fast so, als gäbe es diesen Menschen nicht mehr. Ich habe eine leicht Sehnsucht, aber unglücklich bin ich nicht mehr.

05.04.2022 20:56 • x 2 #85


T
Liebe Blacksun, ich danke dir sehr für deine warmen Worte und deine Anteilnahme.
Auch wenn die Geschichte lange vorbei ist und ich wider Erwarten gut damit fertig geworden bin war es ein sehr schmerzhafter Abschnitt meines Lebens, den ich damals kaum jemandem anvertraut habe. Dass es im Nachhinein noch so gut tut, hier Anteilnahme zu erfahren, überrascht mich gerade selbst ein wenig.


Zitat von Blacksun:
Der zurückgewiesene fühlt sich herabgesetzt. Ich fühle mich mittlerweile sehr unsicher- wie bereits geschrieben irgendwie gehemmt, nicht selbstbewusst, kleinlaut. Weil ich weiß, er lehnt mich ab, in gewisser Art. Dadurch hat er automatisch die höhere Position. Und er merkt das auch.

Könnte das, was du hier geschrieben hast, evtl. ein Aufhänger sein, um es mit einem ähnlichen Ansatz wie meinem zu versuchen..?
Ich war ja, wie gesagt, auch Null wütend auf ihn... er war ja niemals unfreundlich oder gemein zu mir. Wenn wir uns sahen ganz im Gegenteil... dann schmachtete er mich an.
Gründe wirklich wütend zu sein fehlten da.
Nur... irgendetwas musste ich damals tun, sonst wäre ich über kurz oder lang durchgedreht, es ging mir seelisch so schlecht wie (bis dato) nie zuvor, die Gefühle und meine völlige Überhöhung seiner Person fraßen mich innerlich auf...

(Heute denke ich nicht negativ über ihn. Ich bekomme noch das eine oder andere mit, da er mit meinem Mann befreundet ist (den ich später kennenlernte). Aber ich sehe ihn auch nicht mehr als etwas besonderes. Er ist jetzt in meinen Augen halt ein Mensch, wie jeder andere auch. )

Dass du sagst, dass dein Selbstwertgefühl leidet und er eine überlegene Position hat und ihm das bewusst ist... das ist ja auch nicht ganz so gut.
Sicher, von außen betrachtet nichts, worüber man wütend sein müsste oder was man dem anderen allzusehr anlasten könnte. Darauf möchte ich nicht hinaus.

Aber es wird höchste Zeit, dass du den Fokus wieder mehr auf dich selbst richtest, auf dich schaust und deine Gefühle in den Mittelpunkt stellst... wenn er das schon nicht tut.
Suche die Aussprache, wenn du das Gefühl hast, noch eine zu brauchen... und dann horch gut in dich hinein, was dir helfen könnte, loszulassen, wenn sich für ihn nach wie vor nichts geändert hat.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen und schicke dir viel Kraft. ️
Es ist eine scheußliche Situation, aber du wirst das schaffen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du einem Mann begegnest, der deine Gefühle wirklich erwidert und dich voller Freude und Zuversicht als seine Freundin und Partnerin an seiner Seite betrachtet.

05.04.2022 22:14 • x 3 #86


A
Zitat von Blacksun:
Es bleibt wohl nichts anderes, als die Gefühle zu akzeptieren und mit ihnen umgehen zu lernen.


Ja mir hat es wirklich geholfen die Gefühle anzunehmen.

Meine Konsequenz auf Abstand zu gehen lag aber vor allem daran, dass ich in ihrer Nähe stets die Hoffnung hatte, dass meine Gefühle doch noch erwidert werden.

Schließlich waren wir Freunde, ich wußte sie mag mich und wir haben gerne Zeit zusammen verbracht. Das Potenzial für eine Partnerschaft war da. Das macht es ja auch so schwer.

Man nimmt solche Gefühle ja auch ernst und macht sich Gedanken warum man so fühlt.

Es war aber auf Dauer einfach zu schmerzhaft, mitansehen zu müssen, wie sie ihr Leben ohne mich plant und dadurch zu spüren, dass man eben doch nur ein guter Freund ist.

Es war eine reine Kopfentscheidung auf Abstand zu gehen. Ich denke noch oft an sie und sie fehlt mir, also auch als gute Freundin. Sie hatte einen sehr positiven Einfluss auf mich.

Ich glaube, dass eine Freundschaft prinzipiell möglich ist. Aber es braucht m.E. zunächst den Abstand und auch viel Zeit und Geduld, um die Situation zu verarbeiten. Das möchte ich erreichen.

Aber ja, es kann auch sein, dass ich zu einer Freundschaft mit ihr nie bereit sein werde, weil sie immer etwas in mir auslösen wird. Oder dass man sich auch einfach nur aus den Augen verliert, Lebensumstände sich ändern. Das kann ja prinzipiell bei jeder Freundschaft vorkommen.

Aber auch falls wir getrennte Wege gehen sollten, würde ich dennoch die Zeit mit ihr als Bereicherung ansehen. Die Dinge und generell das Leben an sich sind ja auch deshalb so kostbar, weil sie zeitlich begrenzt sind. Man kann es außerdem auch als Chance sehen, daran zu wachsen.

Ein wichtiger Aspekt der bei der Verarbeitung hilft ist vielleicht auch, dass die Liebe deshalb als so stark empfunden wird, gerade weil sie unerwidert bzw. nicht möglich ist.

Die Unerreichbarkeit macht diese Person für uns so wertvoll und man neigt daher dazu, sie zu idealisieren.

Man sollte sich hierbei aber vor Augen führen, dass es einem mit diesem Partner nicht zwangsläufig besser geht. Die Vorstellung mit dieser Person eine glückliche Partnerschaft zu führen basiert nur auf einer Wunschvorstellung und kann zwar, muss aber nicht der Realität entsprechen. Schließlich wissen wir gar nicht, wie eine Beziehung mit dieser Person tatsächlich aussehen würde, da man sich nur freundschaftlich kennt. Und es existieren ja zudem zahlreiche andere potentielle Partner, mit denen eine Beziehung genauso oder vielleicht sogar besser funktionieren würde.

Wie auch schon erwähnt ist es aber auch wichtig, dass wir unser Glück aus uns selbst beziehen und nicht unseren Partner für unser persönliches Glück verantwortlich machen.

Ändert natürlich alles nichts an der Tatsache, dass man aktuell mit dieser einen Person zusammen sein möchte.

Man sollte sich aber klar machen, dass wenn man diese Person so sehr braucht bzw. sich als Partner wünscht, man emotional gar nicht in der Lage ist, mit dieser Person eine gesunde Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen. Mal davon abgesehen, dass diese Person auch nunmal gar keine Partnerschaft möchte.

Zitat von Blacksun:
Tatsächlich hab ich mir eine andere Taktik überlegt- Sprachnachricht. Ja, das ist blöd. Aber persönlich enden die Gespräche immer damit, dass ich nicht das gesagt habe, was ich sagen wollte und sich eigentlich gar nichts verändert. Schreiben kann ich eigentlich am besten. Aber diese Nachricht wird viel zu lang.

Ich finde das überhaupt nicht blöd. Es geht ja nur darum, dass du deine Gefühle kommunizierst.

So kannst du in Ruhe überlegen und dann exakt das mitteilen, was dir wichtig ist und er wiederum hat Zeit zu reagieren. Das nimmt den Druck. Ich finde, das ist eine gute Entscheidung und denke, das wird dir gut tun.

Zudem kann ja danach trotzdem noch ein persönliches Gespräch erfolgen, falls gewünscht. Alles Gute.

06.04.2022 13:25 • x 3 #87


C
Zitat von thegirlnextdoor:
obwohl ich natürlich nicht wirklich wütend war sondern nur tieftraurig.

Ja, ich Versuch auch immer Mal wieder wütend zu sein. Nur wie du sagst bin ich eher traurig. Er meint es ja nie böse. Und das er eben nicht die Gefühle für mich empfindet, da kann er ja nix für.
Und selbst wenn da doch was ist, ist es sein gutes Recht das zu unterdrücken, sich selbst zu schützen oder was auch immer. Wenn er alleine glücklicher ist, dann ist das ja das einzig richtige was er macht.

Zitat von thegirlnextdoor:
schwere Panikattacken

Das ist schon heftig, vorallem wenn du das miterleben durftest und dazu noch echt jung warst.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ich wünsche dir - und allen anderen, die gerade durch eine solche seelische Hölle gehen - ganz viel Kraft! Ihr schafft das

Danke
Zitat von Blacksun:
Wir stehen nicht auf Augenhöhe. Ich bin nicht ich selbst- bin eingeschüchtert von meinen Gefühlen, vbin gehemmt, nachdenklich, traurig wenn wir zusammen sind

Das kenn ich irgendwie nicht.
Vielleicht ein Selbstbewusstseinsthema? (auch wenn für mein Empfinden hier zu oft darauf rumgeritten wird - den Fakt ist, egal wie gefestigt und im Reinen man mit sich ist, wenn man nicht zurück geliebt wird tut das weh)
Zitat von Blacksun:
Er hat sich für Freundschaft entschieden. Und du? Wie siehst du das?

Naja er redet immer von Freundschaft, ob er diese wirklich will und es nur nicht kann, keine Ahnung.
Er stand vor mir mit feuchten Augen und hat mich kleinlaut gefragt ob wir schon noch Freunde sind, also glaub ich schon das er sie will. Für mich war aber zwischen uns nie Freundschaft vorhanden (bis auf ganz am Anfang). er verhält sich aber mir gegenüber eher so als wären wir entfernte Bekannte.
Das wir was unternehmen, Anteil am Leben des anderen haben, ist ausgeschlossen. Er gönnt mir ja nichtmal ein klärendes Gespräch. Sich mit mir treffen? Niemals. Wenn wir kommunizieren dann bitte nur schriftlich und da endet die Kommunikation auch immer von ihm aus aprupt. Das ist für mich keine Freundschaft.

Ich hätte gerne Freundschaft. bisher bin ich damit immer besser gefahren als mit Null Kontakt.
Wenn man befreundet ist und Zeit miteinander verbringt, merkt man (oder ich) meist nach und nach immer mehr das es beziehungstechnisch keinen Sinn macht. Entweder weil man merkt der andere empfindet wirklich nichts und die Hoffnung verschwindet oder der Mensch zeigte Seiten die überhaupt nicht ins eigene Weltbild passten. Dadurch verschwand bei mir dann auch immer die liebe. Die Freundschaft blieb aber mit fast allen.
Hauptproblem ist, meines Erachtens, wenn man nicht abschließen kann, einzig und allein, noch vorhandene Hoffnung.

Zitat von Blacksun:
Ich fühle mich mittlerweile sehr unsicher- wie bereits geschrieben irgendwie gehemmt, nicht selbstbewusst, kleinlaut. Weil ich weiß, er lehnt mich ab, in gewisser Art

Das kenn ich fast gar nicht. Denn er lehnt ja nicht mich als Menschen ab, er hat sich halt einfach nicht wie ich verliebt. Deswegen ist er nicht besser und ich nicht schlechter. Oder anders herum.
Wenn wir uns sehen fühl ich mich rundum wohl und sicher. Aber kam ja noch nicht oft vor und ist lange her.

Was mich wundert @Blacksun du sagst ihr schlaft sogar teilweise in einem Bett. Warum machst du das?
Kannst du da überhaupt schlafen?
Kein Wunder daß du traurig in seiner Gegenwart bist. Du tust dir doch damit nur selber weh. Das hat schon fast was masochistisches. Mag mir gar nicht ausmalen wie weh das tuen würde.
Zitat von la_donna:
Abstand hilft auf jeden Fall. Irgendwann ist es fast so, als gäbe es diesen Menschen nicht mehr. Ich habe eine leicht Sehnsucht, aber unglücklich bin ich nicht mehr.

Das hilft sicher. Dazu muss aber jede Hoffnung verschwunden sein. Ansonsten bleibt der andere dann viel zu präsent als das Abstand irgendwas helfen würde.

06.04.2022 15:05 • x 3 #88


C
Zitat von Blacksun:
Dann werd ich, zum gefühlt 20. Mal, das Gespräch suchen

Über was willst du denn reden? Ist nicht eigentlich alles gesagt?
Ich kenn das, ich will auch unbedingt immer wieder das Gespräch suchen, weil für mich alles noch so ungeklärt ist.
Also würde mich ehrlich interessieren worüber du mit ihm reden willst? Willst du Abstand einnehmen oder mit ihm zusammen einen Plan schmieden?

06.04.2022 15:10 • x 1 #89


Jetti
Zitat von Blacksun:
Und wie du selbst sagst- es ist zwar bei weitem noch nicht alles super, aber du hast Fortschritte gemacht, im Vergleich zum letzten Jahr.

Naja, manche Fortschritte waren und sind auch das Ergebnis von purer Verzweiflung. Denn ich wusste, so wie im letzten Jahr kann und darf es nicht bleiben. Da gehe ich auf lange Sicht kaputt. Dazu kommt, dass ich schon 48 bin, und manchmal sehr, sehr deutlich vor Augen habe, dass diese Lebenszeit eben begrenzt ist.
Durch den Schmerz sind bei mir auch Themen an die Oberfläche gekommen, die ich teilweise schon lange mit mir herumschleppe. Manches hatte ich vorher schon begonnen zu bearbeiten, war aber nie so recht zu einem Ergebnis gelangt, so dass sich Grundsätzliches geändert hätte. Nun war das anders, und plötzlich sah ich auch, wie ich viele Jahre irgendwie weggeworfen hatte, weil ich glaubte, Erwartungen erfüllen zu müssen, Schuld abzutragen und auch wiedergutzumachen. Das hat mich zusätzlich runtergezogen. Ja, und deshalb mache ich mir bewusst, je mehr ich im Leiden verharre und in der Erinnerung an diesen Mann festklebe, umso mehr verschenke ich auch jetzt wertvolle Lebenszeit. Dieser Gedanke half mir manchmal, doch auch nach vorn schauen.
Ich hatte im meiner größten Traurigkeit während des letzten Jahres beinahe alles abgesagt, was von außen an mich herangetragen wurde, mich zurückgezogen und jegliches Interesse verloren an Dingen, die mir sonst Freude gemacht haben. Aber ich möchte gern wieder am Leben teilzunehmen, und bin auch dankbar, dass die Menschen um mich herum nicht müde geworden sind und nie aufgehört haben nachzufragen. Wobei ich aber gestehen muss, vielfach auch einen Anstoß zu brauchen. Dann funktioniert das tausendmal besser. Für mich alleine fällt mir das schwer, da verfalle ich zu sehr ins Grübeln und lasse die negativen Gedanken gewinnen.

Lange dachte ich, alles erst aufarbeiten zu müssen, auch die Probleme, die in meiner Kindheit/Jugend lagen. Dann wäre ich irgendwann frei davon, und könnte endlich unbeschwert sein. Inzwischen sehe ich ein, dass dies immer zu mir gehören wird, und ich kann trotzdem auch jetzt schon leben. Ich bearbeite das weiterhin, werde vielleicht nie alles verstehen, nachvollziehen oder wiedergutmachen können. Vor allem aber kann ich es nicht mehr ändern, und manchmal blitzt so eine Idee auf, ich könnte trotzdem vielleicht doch in Frieden mit mir kommen.

Als dieser Mann in mein Leben trat, war alles so leicht und ich dachte, endlich meint es das Leben mal gut mir mir. Nach dem Umbruch und dem unendlich tiefen Sturz, nach vielen Tränen und Fragen nach dem Sinn all dessen begann ich langsam zu begreifen, dass ich es selbst gut mit mir meinen muss. Leichter gesagt als getan.

Zitat von Blacksun:
Ich lese mich selbst in deinen Zeilen. AUch bei mir ist die Traurigkeit bester Bekannter geworden.

Die Traurigkeit ist vertraut, auch aus früheren Erfahrungen. Und Vertrautes gibt Sicherheit. So widersprüchlich das auch ist, vielleicht sucht man unbewusst nach Sicherheit und bleibt deshalb im Kummer, obwohl man mehr als deutlich spürt, es geht mir nicht gut damit.
Dagegen steht die Meinung, bewusst in einer Opferhaltung zu verharren, weil es so einfacher und eben bekannt ist. Man muss sich nicht auf das neue Leben, das Unbekannte einlassen, denn wer gibt schon die Garantie, dass es besser werden wird. Ich hatte auch diese Gedanken, mir würde nie, nie mehr ein nur annähernd so toller Mann über den Weg laufen. Und selbst wenn, es wäre doch nie ER. Deshalb auch die Frage, wozu überhaupt weitergehen im Leben.

Wahrscheinlich ist es bei mir das eine, als auch das andere. Aber es hat sich, wie gesagt, verändert. Die Zeit, die vergeht, trägt ihren Teil dazu bei. Rückschläge sind inbegriffen, und manchmal muss der Auslöser dafür gar nicht sehr groß sein. Dann geht es erneut talwärts, aber nur ein Stück, und ich finde schneller wieder Halt.
Schwierig ist es nach wie vor IHM zu begegnen, was in der kleinen Stadt hier (leider?) nicht dauerhaft zu verhindern ist. Vielleicht bin ich in diesem Punkt aber auch nicht ganz ehrlich zu mir. Fahre ich seine Straße entlang, weil ich mir beweisen will, dass es mir nicht mehr so viel ausmacht IHN zu sehen, oder hoffe ich nicht insgeheim doch, ER möge gerade in dem Augenblick dort entlang gehen? Weil ich mich dann freue, dass wir uns sehen und einander grüßen? Aber es soll dann bitte nicht seine Freundin dabei sein! Und so sind es ganz gemischte Gefühle, dort entlangzufahren. Wenn die Straße frei ist, bin ich erleichtert, denn ich muss mich dann nicht damit auseinandersetzen, was eine Begegnung in mir auslösen würde.

Mein größter Wunsch ist es, dass mich all das nicht mehr berührt, ER nicht mehr so in meinen Gedanken herumgeistert. Unwichtig auch, ob ich wenigstens noch ein kleines Krümelchen in seinem Leben bin.
Diesen Wunsch kann ich mir nur selbst erfüllen.

Zitat von Blacksun:
Vielen Dank für deine Story, auch wenn es schlimm ist, tut es gut zu wissen, nicht alleine zu sein.

Auch ich danke Dir. Und bin immer wieder froh, hierher gefunden zu haben. Das Gefühl nicht allein zu sein, und einfach auch verstanden zu werden. Unglaublich, diese Unterstützung von Menschen, die mich überhaupt nicht kennen. Das ist so wertvoll. Tausend Dank dafür.

08.04.2022 19:10 • x 4 #90


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