35

Erfahrung mit Haus behalten nach der Trennung

W
Nach unserer Trennung gibt es nun vieles zu regeln. Unter anderem ist da die Sache mit dem Haus.

NM, der die Trennung ins Rollen gebracht hat, hat ja nun eine Wohnung und richtet sich sein Leben neu ein, ich wohne mit unseren Teenager-Jungs derzeit weiterhin im Haus. Das stand irgendwie gar nie zur Diskussion. Aber geklärt ist noch nichts.

Wir haben das Haus vor 16 Jahren gekauft. Es gehört zu 2/3 mir, 1/3 NM. Es sollte mir finanziell möglich sein, NM auszubezahlen, falls wir uns diesbezüglich einig werden und er das auch will.

Mir geht es aber um die Erinnerung. Das Haus symbolisiert so sehr unsere gemeinsame Vergangenheit, dass ich manchmal nicht sicher bin, ob es für mich und die Jungs wirklich gut ist, weiterhin hier zu wohnen. Jeder Baum und jeder Stein hat seine Geschichte, die mit NM verbunden ist. Ich fühle mich hier eigentlich sehr wohl, die Jungs auch. Und trotzdem erinnert alles so sehr an NM. Vor allem der Garten war sein Bereich und seine Leidenschaft. Vor 2 Jahren hat er noch einen kleinen Weinberg angelegt - und wenn ich jetzt die Trauben ernte, tut das deftig weh.

Hat jemand von euch Erfahrung? Wurde es irgendwann euer Haus oder habt ihr die vielen gemeinsamen Erinnerungen nicht ausgehalten und seid weitergezogen?

12.08.2022 13:35 • x 2 #1


A
Das Haus gehörte mehr ihm, als mir (ähnliche Verteilung, wie bei Euch). Ich habe aber noch fast genau 2 Jahre lang drin gewohnt mit einen Ableger.

Irgendwann kam es mir vor, wie ein Wartehäuschen - mein Leben war ja völlig neu, und immer kehrte ich in diese heiligen Hallen zurück. Ich hatte mich wohl über die Zeit, die ich dort noch wohnte, innerlich verabschieden können.

Meinen Anteil habe ich an ihn verkauft und bin in eine Wohnung gezogen, näher an der Innenstadt. Allerdings ist fast zeitgleich auch der Sohn ausgezogen.

Und ich wollte ohnehin, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wieder näher an die City.

Heute bin ich sogar sehr froh, dass ich keine 150 qm für mich alleine heizen und anderweitig unterhalten muss.

12.08.2022 13:49 • x 2 #2


A


Erfahrung mit Haus behalten nach der Trennung

x 3


Plentysweet
Meine Mutter ist bei Trennung, später Scheidung, auch in dem damals gemeinsam erbauten Haus geblieben. Das war damals gar keine Frage für sie. Beide Elternteile hatten auch gleich neue Partner. Für uns Kinder war es damals schön, das gewohnte Zuhause +unseren Freundeskreis in der Nähe behalten zu können. Denn eine Trennung birgt schon genug Veränderung für alle Beteiligten.
@Warsdas
Die Erinnerungen verändern sich ja auch. Vielleicht kannst Du das Haus, den Garten ein bißchen umwandeln, mehr zu Deinem machen . Bezieh die Kinder mit ein, das führt raus aus der lähmenden Trauer.

12.08.2022 15:11 • x 2 #3


DieSeherin
einfach darauf zu warten, dass die erinnerungen nicht mehr weh tun, wird nicht helfen! du musst dir das haus zu deinem machen. mit kleinen renovierungen, veränderungen, festen...

12.08.2022 15:15 • x 3 #4


I
Ich habe das Haus behalten, weil es auch das Zuhause für die Kinder war. Ich habe Stück für Stück dieses gemeinsames Haus zu meinem gemacht. Die Erinnerungen bleiben eine Zeit lang, aber sie verblassen. Im Nachhinein fand ich gut, dass ich so Abschied nehmen und im neuen Leben ankommen in meinem Tempo machen konnte. Manchmal habe ich mir alles neu, frisch und unbeschrieben gewünscht. Für die Kinder war es aber gut hier einen festen Ankerpunkt zu finden und das war es mir einfach wert.
Akute Sofortmaßnahme war alle Fotos und Bilder zu entfernen. Alles, was leicht und beweglich ist und an ihn erinnert, sofort weg damit.

12.08.2022 15:22 • x 4 #5


I
Ein Haus ist nur ein Haus.
Es ist an dir es mit (neuem) Leben zu füllen, eine Umgebung zu schaffen in der du und die Kinder sich wohlfühlen.

Fang mit kleinen Veränderungen an, trenne dich von Dingen die in der Erinnerung zu sehr schmerzen.
Stück für Stück wird es dann zu deinem Haus, bzw dem Haus von dir und deinen Kindern.

Ich würde nicht zu rabiat vorgehen; es ist gut möglich, dass die Kinder in dem Haus auch gerne ein Stück Vertrautheit behalten mögen.
Es hängt natürlich davon ab, wie sie die Trennung verarbeiten und wie ihr Verhältnis zu dem Vater ist.
Daher rate ich zur Umgestaltung Fingerspitzengefühl...

12.08.2022 15:25 • x 4 #6


W
Danke euch. Ich habe eben grad noch ein paar Erinnerungsstücke mehr weggeräumt Ich mache es aber sicherlich nicht in dem Ausmass und so strikt, wie ich es ohne Kinder machen würde. Eher Stückchen für Stückchen, denke ich.

12.08.2022 15:43 • x 1 #7


G
Meine Partnerin hat das gemeinsam mit ihrem Ex-Mann erworbene Haus übernommen, ihn ausbezahlt und einstweilen vermietet - auch weil sie eh dann etwas weiter zu arbeiteten begonnen hat.
Spätere Kündigung der Mieter wegen Eigenbedarf nicht ganz ausgeschlossen.

12.08.2022 15:44 • x 1 #8


C
Ich wollte zuerst auch das Haus behalten mit den Kindern. Da wir uns nicht einigen konnten habe ich ein anderes Haus gekauft und mein Ex dann auch. Ich bin heute noch froh darüber, weil ich mich im neuen viel wohler fühle. Die Kinder haben sich gleich gut eingewöhnt.

12.08.2022 20:08 • x 1 #9


S
Ich habe das Haus behalten und ihn ausbezahlt. Kinder freuen sich. Es ist ihr zuhause und es ist genug Platz für sie. Was neues in der aktuellen Zeit würde sich finanziell nicht rechnen, egal ob zur Miete oder Kauf.
Außen war es bei uns ähnlich. Aber trotzdem habe ich ja viel mitentschieden. Es trägt ja auch meine Handschrift. Innen noch viel mehr. Ein paar Sachen habe ich umdekoriert.
Ich war aber bei Trennung emotional schon durch, erleichtert und fast froh darüber. Und ich bin bei solchen Dingen eher pragmatisch als sentimental.

12.08.2022 20:18 • x 1 #10


R
Bei uns ist es ähnlich wie bei euch. Sind jetzt auch 16 Jahre in unserem Haus. Und es sind so viele Erinnerungen hier, eigentlich fast alles was hier ist haben wir beide gemacht, jeden Strauch, Baum, Stein im Garten haben wir geplant und gepflanzt.
Die Kinder und ich bleiben auch im Haus, mein Ex ist ja schon ausgezogen und hat sowieso kein Interesse mehr an all dem. Ich habe schon vor hier zu bleiben, ob es finanziell machbar ist wird sich herausstellen. Aber auch wenn mich sehr viel an unsere gemeinsame Zeit erinnert, bin ich froh, dass wir hier bleiben können. Ich mag unser Haus und fühle mich wohl. Und vor allem der Garten gibt mir sehr viel, wenns mir nicht so gut geht, geh ich raus und irgendwas kann man immer herumzupfen. Ich glaube in einer Wohnung ohne diese Ablenkung und Beschäftigung würde es mir noch nicht so gut gehen.
Keine Ahnung wie es dann mal ist wenn die Kinder ausgezogen sind. Aber im Moment war es für uns die richtige Entscheidung hier zu bleiben.

12.08.2022 21:06 • x 1 #11


DeLiNu
Meine Ex wollte 2019 die Trennung, ich wollte im Haus bleiben, auch um den Kindern die gewohnte Umgebung zu behalten (anfangs Wechselmodell). Meine Ex wurde auf Basis einer Preiseinschätzung eines Maklers ausgezahlt und ich habe, spätestens nach Einzug meiner Freundin 2 Jahre später haben wir angefangen, alles auf links zu drehen. Heute, drei Jahre später, ist nichts mehr so wie vorher, einzig der Essszimmertisch ist noch von vor der Trennung (und der wurde abgeschliffen und neu geölt...), es ist heute mein Haus, und hat keine Erinnerungen aus der gescheiterten Beziehung.

Verkaufen und neu kaufen kommt, auch aufgrund der Immobiliensituation aktuell eine ganz schlechte Idee....

15.08.2022 09:38 • x 1 #12


DieSeherin
mir hat damals bei der wohnung wirklich am meisten geholfen, mein wohnzimmer zu streichen - knallrot und dann habe ich ein fest mit meinen freunden gemacht (die nicht die meines exmannes waren) und damit war es dann schon ein stückweit mehr meine!

16.08.2022 11:58 • x 1 #13


flauschie
Hi,

ich werde mit den Kinder auch im gemeinsamen Haus bleiben. Ein paar Veräderung hat es schon gegeben und es werdem immer mehr kommen. Wir fühlen uns so wohl hier, alle unsere Freunde wohnen im Ort. Anfangs wollte ich auch weg aber das hat sich schnell gelegt. Wir werden das Haus jetz erst mal gemeinsam fertig abzahlen und dann sehen wir weiter wegen Miete, die ich ihm dann bezahlen würde/muss wie auch immer. Noch sagt er, er will kein Geld von mir.

16.08.2022 12:06 • x 1 #14


Rheinländer
Ich habe meine Ex ausbezahlt und wohne weiterhin in meinem Haus. Zuerst haben noch die Kinder mit im Haus gewohnt, aber inzwischen wohne ich alleine dort drin.
Ich habe vielleicht 10% im Haus geändert, weil ich nur die Möbel erneuert habe die mit ausgezogen sind. Nur alte Familienbilder und Deko Kram haben nicht überlebt.
Fühlen ich mich deshalb schlecht? Nein, denn es ist mein Zuhause in dem ich mich wohl fühle und das Elternhaus der Kinder ist.
Ich verknüpfe in diesem Haus nichts, absolut gar nichts mit meiner Ex. Wenn ich so darüber nachdenke ist das schon Erschreckend, aber so ist das eben.
Ich hätte mein Haus nur sehr sehr ungerne aufgegeben, eher hätte ich es abgebrannt. Ich habe mal während einer Paartherapiestunde gesagt. Das Haus ist für mich etwas bleibendes. Es zeigt mir, das ich im Leben etwas geschaffen und erreicht habe, für das ich viel getan habe.
Hätte ich im Zuge der Trennung aus dem Haus ausziehen MÜSSEN hätte ich damals alles verloren und ich wäre wohl noch tiefer gefallen, als ich eh schon gefallen bin. Zumindest hätte ich früher so gefühlt.
Heute ist das Haus nur ein Haus und eigentlich viel zu groß für mich. Wenn ich es aber jetzt verkaufen würde, würde ich es aus freien Stücken machen und nicht weil ich gezwungen werde. Das ist ein großer Unterschied für mich.
Meine Ex war übrigens letzte Woche noch mit ihrem Trennungsgrund hier im Haus um den Geburtstag unseres Sohnes im Rahmen einer großen Familiefeier mit zu feiern.
Sie fühlte sich sehr unwohl, was man ihr ansah und sie auch unserer Tochter im Vorfeld gesagt hat. Nach 1h war sie auch schon wieder weg.
Mir macht das nichts aus und ich freue mich wenn unser Sohn glücklich ist.
Ich würde sagen, alles richtig gemacht.

30.11.2022 01:30 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag