Erfahrung mit Gespräch nach Funkstille?

Zitat von luisa33:

Ich habe endlich das Gefühl, dass ich voran komme und die Kontrolle über mein Leben und mich zurück habe.

Herzlichen Glückwunsch - das kling so so schön in meinen Ohren! Gratuliere Dir! Hab viel Vorfreude, auf dein reiches, liebevolles, ehrliches und dennoch niemals langweiliges Leben! Es wird dich gewiss noch überraschen! Du hast ne harte Lektion am Start, aber die bearbeitest Du sehr sehr gut!

@rosenherz ich danke dir für diese tollen Worte!
Ja, meine Zielstrebigkeit und Disziplin hat mir schon oft den Ar. gerettet. Ich weiß nicht, welcher Schalter sich umgelegt hat, aber aufeinmal war die Situation aushaltbar, weil mir bewusst wurde, ändern kann ich es eh nicht mehr. Und zu wissen, dass es bald einen totalen Neuanfang für mich gibt, macht es auch einfacher.

Ich verstehe, was du meinst mit meinem Verhalten. Tatsächlich habe ich mich das auch gefragt. Was bringt es mir noch? Ich bin auch wirklich zu dem Entschluss gekommen, dass ich momentan wirklich aktiv den Kontakt meide. Keine Unternehmungen mit der Freundesgruppe, wenn er dabei ist und auch nicht mehr in seiner Straße usw lang zu laufen. Wenn überhaupt antworte ich ganz kurz, meist einsilbig, auf seine Nachrichten, weil ich es doof finde, jemanden zu blockieren oder komplett Zu ignorieren, wenn man vor kurzem noch so nah war. Wir sind nicht im Schlechten auseinander, er bedeutet mir nach wie vor sehr viel. Aber gerade weil er und ich noch zu verbunden sind deshalb, muss ich jetzt diese Schritte zurück machen. Ein Stück weg von mir, ein Stück mehr zu mir.
Und Tatsächlich fühle ich mich an manchen Tagen sehr losgelassen und erlöst. Ich freue mich auf alles was noch kommt. Das erste Mal ohne ständige Angst.

@Schnitzel2000 Dankeschön! Zum ersten Mal, freue ich mich über Veränderungen, das ist ein großer Schritt

Tag X - Die letzten Tage fühle ich mich ein Wenig aufgewühlt. Ich vermisse ihn und seine Nähe...
Die Nacht heute war so durcheinander. Erst Alpträume von ihm und dann nur noch Träume über Versöhnung und einem Neuanfang. Ich bin total schweißgebadet aufgewacht und habe es nicht verstanden, warum ich nicht bei ihm im Arm liege, so wie es sonst bei Alpträumen war. Mich traf aber schnell der harte Schlag der Realität. Der Morgen war dementsprechend chaotisch in meinem Kopf.
Ich achte bewusst auf meine Empfindungen in den letzten Tagen. Gefühle, Emotionen, Gedanken. Was spüre ich? Es ist verblüffend, wie alles zusammen hängt.
Gestern, hat er mich wieder Pling mäßig angeschrieben, weil er mein Auto gesehen hat. Es ist wirklich komisch in letzter Zeit. Es vergeht kaum eine Woche, wo er sich nicht mit einer kurzen Nachricht meldet. Warum macht er das?
Ich probiere es nicht zu zerdenken und rede mir immer wieder ein, würde er vernünftig wollen, gäbe es einen Weg. Mich beschleicht das Gefühl, dass ihm zunehmend bewusst wird, dass er mich verloren hat und bald auch die räumliche Distanz kommt. An solchen Tagen, wo ein Gewitter im Kopf tobt, wünschte ich, man wüsste was in dem Anderen vorgeht, um die eigenen Schritte hüten zu können. Aber ich werde es schaffen. 6 Wochen und dann ist immerhin eine große räumliche Distanz geschaffen. Und wer weiß, vielleicht sind solche Tage bis dahin verschwunden...

Zitat von luisa33:

Gestern, hat er mich wieder Pling mäßig angeschrieben, weil er mein Auto gesehen hat.

Und hast Du ihm geantwortet? Habt ihr mehr geschrieben?

Ich glaube schon, dass er Dich vermisst und ja auch nicht von jetzt auf gleich vergisst.

Aber das wirft Dich halt doch mehr aus der Bahn, als Du Dir bisher eingestanden hast, kann das sein? Es liest sich als würdest Du das Muster langsam erkennen. Die Frage ist: hältst Du es langsam für denkbar zu Deinem Schutz erstmal den Kontakt einzustellen? Nicht im Bösen, aber es tut Dir so gar nicht gut... Er tut Dir nicht mehr gut...

@rosenherz ich antworte immer, aber meist einsilbig und so, dass man das Gespräch nicht wirklich weiterführen kann.
Und es kommt auf die Tage an. Letzte Woche ging es mir wirklich super und ich glaube, es ist jetzt einfach wieder eine Tiefphase, die auch wieder von einem Hoch abgelöst werden wird.
Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Muster ist, oder ob es wirklich seine Sehnsucht ist, das weiß nur er.
Der Kontakt ist eingestellt, ich habe ihm die letzten Wochen nicht geschrieben und auch zufällige Treffen probiert so gut es geht zu meiden. Wenn Kontakt besteht, geht es von ihm aus. Ich möchte ihn aber nicht blockieren oder nicht antworten, das halte ich nicht für erwachsen in der Situation. Wir sind nicht ihm schlechten auseinander und hassen uns nicht.
Es wird einen Grund geben, warum er sich meldet. Warum, wird sich zeigen.

Zitat von luisa33:

Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Muster ist, oder ob es wirklich seine Sehnsucht ist, das weiß nur er.

Ach so, ich dachte eher das Muster er meldet sich und Du träumst schlecht... vielleicht ist das aber auch ok. Wenn Du ihm am Tag keinen Raum gibst, kommt es halt manchmal Nachts durch... solange es nicht zu häufig solche Träume sind...

Weißt Du, ich finde auch nicht, dass Du ihn unangekündigt blockieren solltest. Dennoch könntest Du ihn darum bitten, Dich vorerst nicht mehr anzuschreiben. Ich meine wenn Du sowieso einsilbig antwortest, erwartest Du doch eigentlich, dass er es von alleine versteht, oder nicht? Tut er (leider) nicht, die Gründe warum sind für Dich tatsächlich egal, gut, dass Du es nicht zerdenkst.
Aber ich denke eigentlich bist Du soweit. Der Kontakt tut Dir nicht gut, Du genießt die Kontaktaufnahme seinerseits nicht mehr. UND: es liegt eine tolle neue Zukunft vor Dir!

Versteh mich nicht falsch, wenn Du das nicht willst verstehe ich das auch gut. Aber von außen wirkt es auf mich als würdest Du Dich nur aus Prinzip quälen, weil Du es einfach anders hinbekommen willst. Ich finde den Preis dafür recht hoch. Kann aber auch sein, dass der Preis ihn komplett gehen zu lassen im Moment noch zu hoch für Dich ist.

@rosenherz nein, tatsächlich war das der erste Traum seit fast 14 Tagen. Wow, wie die Zeit vergeht...
Ich muss sagen, dass die letzten Tage vor dem Wochenende super waren. Die Gedanken an ihn haben, wenn überhaupt, ein paar Minuten am Morgen oder Abend eingenommen. Aber auch das wurde immer weniger. Ich denke auch, dass es eher die Verarbeitung war. Der Psychologe meinte, ich träume so viel und intensiv, da ich mich im Wachzustand zu Wenig mit meinen Emotionen auseinander setze. Das hat mich echt aufhören lassen.

Er liegt mir nach wie vor am Herzen. Er wird wahrscheinlich auch immer derjenige sein, bei dem man an die erste große Liebe denkt. Ich habe noch keine Person kennengelernt, die mir so viel Zuhause vermittelt hat, wie er. Trotzdem probiere ich gerade, mich zumindest jeden Tag erneut gedanklich von ihm zu lösen. Mir fällt das sehr schwer, da brauche ich nicht lügen. Jedoch freut mich der Gedanke, dass er scheinbar noch an mich denken muss.
Ich gebe dieser Reaktion aber nicht all zu sehr Raum. Probiere den Fokus auf der aktuellen Situation zu belassen.
Ich denke, wenn die räumliche Distanz da ist, wird mir der komplette Rückzug einfacher fallen. Momentan hält mich noch irgendwas zurück, ihm komplett die kalte Schulter zu zeigen.

@rosenherz ich danke dir für deine Worte. Ich werde bestimmt noch einmal drüber nachdenken

Zitat von luisa33:

Jedoch freut mich der Gedanke, dass er scheinbar noch an mich denken muss.
Ich gebe dieser Reaktion aber nicht all zu sehr Raum. Probiere den Fokus auf der aktuellen Situation zu belassen.

Dafür bewundere ich Dich sehr.

Aktuelles Update:

Diese Woche war eine emotional sehr schwierige Woche. Neben einer familiären Notfallsituation, holte mich das Tief wieder ein. Ich musste sehr viel an ihn denken, und habe durch die Situation in der Familie gemerkt, wie stark unser Band noch ist.
Ich weiß nicht, ob ich das momentan weiterhin möchte. Die Gefühle für ihn sind weiterhin stark. Manchmal spüre ich sie deutlich, wenn ich es zulasse, an manchen Tagen wiederum, sind sie ganz tief versteckt.
Ich habe mich trotzdem für einen passiven Kontaktabbruch entschieden. Donnerstag hatte er mir geschrieben, ich könne die Katzen besuchen, wenn ich mag, sie seien beide Zuhause. Er hat von dem Notfall mitbekommen, sich die Woche auch zweimal erkundigt.
Auf die Nachricht mit den Katzen habe ich nicht mehr geantwortet. Auch wenn es mir schwerfällt.
Ich sehe momentan den Sinn und Zweck seiner ganzen Nachrichten noch nicht. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes.
Die Situation fühlt sich nicht richtig an. Ich trete einen Schritt zurück. Nehme mir die Zeit. Reagiere nicht. Es wird schwer. Auch weil ich weiß, dass es ihn beschäftigen wird. So war ich nie. Aber ich glaube, es muss einfach sein.
Wenn hinter seinen Nachrichten mehr steckt, wird er es zeigen und einen Weg finden. Und wenn nicht, weiß ich, dass der weitere Abstand mich beruhigen wird.
Die Angstgruppe, die ich momentan besuchen darf bis ich umziehe, tut mir sehr gut. Sehr sympathische Menschen, gute Konfrontation. Ich fühle mich endlich verstanden und kann für mich selbst verstehen, dass die Angst ein größerer Teil von mir ist, als ich bis jetzt angenommen habe.
Sie hat im vielen Situationen unsere Beziehung und Konflikte bestimmt und verursacht. Ich probiere mir nicht so viel die Schuld zu geben. Ich habe so gehandelt, weil ich es nicht besser wusste.
Die Tage werden jetzt wieder besser, das weiß ich. Nächste Woche geht es in den Urlaub, hoffentlich mit besserem Wetter.

Wunderbar! Du gehst deinen Weg so schön! Weiter so und lass
Dich nicht beirren.

Zitat von luisa33:

Wenn hinter seinen Nachrichten mehr steckt, wird er es zeigen und einen Weg finden. Und wenn nicht, weiß ich, dass der weitere Abstand mich beruhigen wird.

Ein wunderbarer Satz, wenn man die Geschichte dazu kennt. Und ganz besonders freue ich mich über das Statement zur Angstgruppe. Schön, dass Dir das gut tut.

Wie ist es für Dich die Katzen zurück zu lassen? Wenn ich richtig verstehe ziehst Du ja weiter weg... und natürlich sind sie ja auch immer mit ihm verknüpft... das macht es extra schwer, oder?

Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub ! Fährst Du mit Freunden oder Familie? Oder alleine?

@rosenherz die Liebe zu den Katzen geht echt tief. Wir hatten schon immer als Kinder Haustiere, aber die Beiden sind für mich etwas ganz Besonderes. Mir wird es schwer fallen, definitiv. Auch gerade dadurch, dass man dann nicht mal spontan vorbeischauen kann, um zu gucken, ob sie sich draußen rum treiben.
Trotzdem beruhigt es mich zu wissen, dass er die Katzen genauso sehr wollte, wie ich und er sich gut um sie kümmern wird. Durch Bekannte und Freunde wird mir auch öfter berichtet und Fotos geschickt, da sie sich immer draußen rumtreiben. Vielleicht macht es das zukünftig auch ein Wenig einfacher.
Und ja die Verknüpfung wird bleiben, es sei denn, ich lasse alles für immer hinter mir und breche mit Allem. Die beiden Zwerge haben wir uns aus voller Liebe zu uns geholt, das werden sie auch immer spüren und ich auch. Er weiß wie viel mir die Zwei bedeuten, hat sich auch beim Trennungsgespräch dafür entschuldigt, mich von ihnen zu trennen. Aber ändern kann man es nicht. Es war von Anfang an klar, dass ich zum Studium weggehe, natürlich unter anderen Umständen, aber deshalb kann ich die Zwei nicht mitnehmen. So weh es tut.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich es mir auch noch nicht vorstellen, sie nicht zu besuchen, wenn ich mal in der Heimat bin. Diese Wesen haben mir echt viel zurück gegeben, sie werden in der neuen Wohnung sehr fehlen.

Ich fahre mit meiner Schwester und meiner Cousine weg. Auf der Beziehungsebene könnte es bei uns allen momentan nicht unterschiedlicher laufen. Einer ist frisch verliebt in einen Typen, der sich nicht binden kann, einer ist überglücklicher Single mit Bindungsangst und ich kämpfe weiterhin mit derTrennung. Aber genau das wird mir gut tuen. Ablenkung Ablenkung Ablenkung

Ich dachte, ich melde mich mal wieder kurz. Der Urlaub war sehr bescheiden. Durchgängig Regen und Wind. Aber wir haben das beste draus gemacht.
Leider musste ich wieder viel an ihn denken. Gerade zu der Zeit letztes Jahr waren wir auch im Urlaub, an einem ähnlichen Ort. Viele Locations, die mich an ihn erinnert haben, die ich ihm gerne gezeigt hätte. Aber ich habe probiert gegen die Gedanken an zu kämpfen.
Am Samstag wurde ich von einem sehr guten Freund zu seinem Geburtstag eingeladen. Ich wusste, dass X kommen würde, hatt aber gehofft, er würde es irgendwie nicht. Wir haben uns neutral verhalten, bis wir in einer Gesprächssituation gelandet sind. Wir waren beide etwas angetrunken, was das Gespräch ironischerweise wirklich einfach machte. Ich habe ihn gefragt, was bei ihm los ist. (Habe mitbekommen, dass er bis zum Hals in der sch. steht)
Naja, dann ist alles aus ihm rausgeplatzt. Dass es eben schon länger so ist, auch gegen Ende der Beziehung. Und er weiß, dass es seine Schwäche sei und dann hat er sich derartig deshalb schlecht geredet, obwohl er ohne professionelle Hilfe das gar nicht mehr schaffen kann.
Es wurde dann ein Wenig emotional. Ihm ist ein Ich liebe dich rausgerutscht und es ist ein Kuss gefallen. Ich ärgere mich selbst. Wirklich. Erstens darüber, dass dieses Gespräch entstanden ist, weil das das Gefühl vermittelt, dass ich mich in sein Leben einmischen möchte und, dass ihm diverse Worte rausgerutscht sind.
Ich komme mir wirklich blöd vor. Probiere aber nicht so hart mit mir selbst zu sein, alles andere ist schon schwer, was die Gefühle angeht.
Diese Woche hatte ich schon zwei Einzelgespräche beim Psychotherapeuten und morgen ist die Gruppentherapie.
Herr S. ist der Meinung, dass ich die Trennung meiner Eltern auf meine Beziehung projiziert habe und mich das auch jetzt in der Trennung einholt. Die alten Muster machen mir es also doppelt so schwer ihn gehen zu lassen.
Ich habe das Gefühl, er kann mich auch nicht loslassen. Aber das müssen wir jetzt probieren.
Bitte urteilt nicht so sehr über den Ereignisse am Geburtstag. Ich weiß, es war nicht clever und bringt mich im Prozess nicht weiter. Eigentlich wollte ich hier nicht mehr schreiben, aber ich sehe es als eine Art Tagebuch. Den Vorschlag gab mir auch Herr S., um meine Gefühle besser verstehen zu können.