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Erfahrung Erziehungsberatungsstelle/Jugendamt

Balu85
Aus gegebenem Anlass möchte ich mal fragen ob hier schonmal jemand Erfahrungen gemacht hat und evtl. den ein oder anderen Ratschlag für mich hat.
Für diejenigen die die Hintergründe nicht kennen nur kurz und knapp:
Trennung wurde seitens NF im Januar ausgesprochen, Ende Februar ist sie mit unserer Tochter ausgezogen.
Ursprünglich waren wir uns einig das wir die Betreuung immer im laufenden Monat für den Folgemonat abstimmen, da ich in Schichten arbeite und es da auch mal Verwerfungen gibt. Ebenso das wir beide hier in der Region wohnen bleiben damit unsere Tochter nicht aus ihrem Umfeld gerissen wird. Ein Vorbild dafür gibt es in unserer bzw. jetzt nur noch meiner unmittelbaren Nachbarschaft, die das seit Jahren so machen und sogar beide hier im Dorf wohnen.
Nunja. wie es nun manchmal so kommt änderte sich ihre Sichtweise und nun gibt es bezüglich Betreuungsplan und perspektivischen Lebensmittelpunkt Unstimmigkeiten. NF möchte zum Zeitpunkt der Einschulung umziehen (vermutl. zu Next, in eine andere Stadt). Zumindest sind wir uns dahingehend einig, das wir das durch externe Hilfe auflösen möchten.
Wir warten z.Z. auf eine Terminabstimmung mit dem Allgemeinen soz. Dienst von der Jugendgerichtshilfe.
Einen Beratungstermin, erstmal nur für mich, über die Kinderarche habe ich Ende Oktober.

Bevor hier jemand denkt der will seiner Ex nur das Leben versauen und ist neidisch auf Next. Danke, den Vorwurf kenne ich schon. Und nein bin ich nicht, meine NF kann für sich machen was sie möchte, allerdings sollte auch bei ihr das Kindeswohl an erster Stelle stehen und nicht eigenen Befindlichkeiten. Nun hat sich in den letzten Monaten herauskristallisiert das unsere Tochter sehr sehr gern bei mir ist und durch den Umzug wäre der Umgang deutlich erschwert, bzw. mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Des weiteren habe ich sehr stark den Eindruck das da Luftschlösser aufgebaut werden und wenn diese einstürzen würde ich gern irgendwie versuchen unsere Tochter da raus zu halten.
Ich möchte auch keine Rechtsberatung, dafür gibt es Fachanwälte und im Netz gibt es zu viele Gerüchte und Halbwahrheiten.
Es gab schon einige Lösungsvorschläge meinerseits, die aber bisher stets auf Ablehnung gestoßen sind.

Ich habe keinerlei Vorstellung davon wie sowas abläuft, ob der Sachbearbeiter dann mit einem Vorschlag kommt, oder ob es evtl. auch für später (Familiengericht) Folgen haben könnte. Ob das mehrere Termine sind, wird man da nur angehört und weitervermittelt oder oder oder.
Ich möchte meine NF nicht in die Pfanne hauen, sie ist die Mutter unserer Tochter und unsere Kleine braucht uns beide. aber ich möchte halt alles dran setzen das die Maus hier in ihrem gewohnten Umfeld bleiben kann und ich weiterhin möglichst oft für sie da sein kann.
Wie verbindliche ist überhaupt so eine Einigung die man da evtl. erzielt? Kann man sich im Streitfall darauf berufen oder ist eine Abstimmung schon wieder wertlos sobald man den Raum verlässt, oder jemand anderes hinterher sagt na das ist doch aber sch. für dich.

Gruß Balu

27.09.2023 00:54 • #1


VictoriaSiempre
Hallo Balu, Du armer Nachtschichtler

Vorab: Nein, ich habe (zum Glück?!) keine Erfahrung mit dem Jugendamt; mein Kind war bei der Trennung bereits volljährig. Ich denke und fürchte, das Ergebnis einer solchen Beratung steht und fällt mit dem zuständigen Sachbearbeiter/der zuständigen Sachbearbeiterin (oft sind es ja Frauen).

Mein Weg wäre wohl, eine Mediation in Anspruch zu nehmen. Das kostet zwar Geld (aber deutlich weniger als strittige Verfahren vor Gericht), ist jedoch gut angelegt. Es gibt Rechtsanwälte, die Mediation anbieten, grade auch im Trennungsfall und mit Blick auf den Umgang mit Kindern. Hat den Vorteil - meist sind es Familienrechtler -, dass die auch die rechtliche Seite kennen und einschätzen können. Dafür müsste Deine Ex natürlich auch offen sein.

Wie weit würde sie denn wegziehen?

27.09.2023 01:10 • x 1 #2


A


Erfahrung Erziehungsberatungsstelle/Jugendamt

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Balu85
Das es eine Mediation gibt weiß ich, bzw. denke ich das auch meine NF das schon gehört hat.
Aber zunächst denke ich wäre es erstmal einen Versuch wert die kostenlosen Möglichkeiten zu nutzen, da wir beide jetzt nicht gerade täglich ein neues Konto eröffnen müssen weil wieder eines voll ist.
Zitat von VictoriaSiempre:
Wie weit würde sie denn wegziehen?

Das spielt keine Rolle, anderer Landkreis, andere Stadt, anderes soz. Umfeld bzw. gibt es erstmal keines für unsere Tochter.

27.09.2023 01:14 • #3


BrokenHeart
Zitat von Balu85:
möchte halt alles dran setzen das die Maus hier in ihrem gewohnten Umfeld bleiben kann und ich weiterhin möglichst oft für sie da sein kann.

Absolut verständlich, dafür wäre ich auch

27.09.2023 01:15 • #4


BrokenHeart
@Balu85
Es tut mir sehr leid für Dich und Dein Kind ....

27.09.2023 01:18 • #5


Balu85
Nunja...es ist nunmal so das im Trennungsfall gerade die Kinder darunter leiden, weil sie nichts dafür können, die Ursache oftmals nicht verstehen können aber die Konsequenzen dennoch volle Kanne mitbekommen. Daran wird sich auch nie wirklich was daran ändern. Es mag bei älteren Kindern womöglich etwas einfacher sein, weil man ihnen das ein oder andere besser erklären kann und sie auch besser ihre Wünsche/Bedürfnisse mitteilen können.
Ich persönlich möchte eigentlich unsere Tochter soweit wie es nur geht, aus jedem Entscheidungsprozess (Wo ist sie wann, wie oft usw.) herauszuhalten, aber darauf zu achten was sie von sich aus äußert. Die Entscheidung soll aber nicht sie mit ihren noch nichtmal 5 Jahren treffen müssen. Das ist auch einer der Punkte wo die Sichtweise von mir und NF etwas auseinander geht.

Aber ich hab etwas Muffensausen vor so einem Gespräch, weil ich nicht weiß was einen da erwartet. Den ein oder anderen Tipp bezüglich Auftreten habe ich schon bekommen. Aber ich weiß nicht ob ich evtl. sonst was schon nachweisen muss.
Noch immer habe ich den Eindruck, auch wenn es vom Gesetz her gleich ist, das man als Papa eh immer die schlechteren Karten hat.

27.09.2023 01:32 • #6


BrokenHeart
Zitat von Balu85:
Nunja...es ist nunmal so das im Trennungsfall gerade die Kinder darunter leiden, weil sie nichts dafür können, die Ursache oftmals nicht verstehen können aber die Konsequenzen dennoch volle Kanne mitbekommen.

Ganz schlimm, aber so ist es meistens

27.09.2023 01:40 • #7


VictoriaSiempre
Zitat von Balu85:
Aber zunächst denke ich wäre es erstmal einen Versuch wert die kostenlosen Möglichkeiten zu nutzen, da wir beide jetzt nicht gerade täglich ein neues Konto eröffnen müssen weil wieder eines voll ist.

Die kostenlosen Angebote vom Jugendamt führen jedoch dazu, dass Ihr dort eine Akte habt. Auf deren Grundlage dann evtl. entschieden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zugunsten der Mutter sein wird, ist nicht gering.

Zitat von Balu85:
Das spielt keine Rolle, anderer Landkreis, andere Stadt, anderes soz. Umfeld bzw. gibt es erstmal keines für unsere Tochter.

Okay, wenn das alles keine Rolle spielt…

Nun ja, ich war ja auch nicht angesprochen bei Deiner Frage, weil ich keine eigenen Erfahrungen beisteuern kann. Ich wünsch Dir alles Gute und bin schon weg.

27.09.2023 02:12 • #8


Balu85
Zitat von VictoriaSiempre:
Die kostenlosen Angebote vom Jugendamt führen jedoch dazu, dass Ihr dort eine Akte habt. Auf deren Grundlage dann evtl. entschieden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zugunsten der Mutter sein wird, ist nicht gering.

Da meine NF, mehr oder minder aus der Kalten, also ohne mit mir vorher darüber zu reden sagte sie möchte das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht würde es früher oder später so eine Akte eh geben. Denn ich habe nicht vor dieses einfach abzutreten.

Zitat von VictoriaSiempre:
Okay, wenn das alles keine Rolle spielt…

Ja die Entfernung spielt keine Rolle, es gibt keine Umkreisbegrenzung. Wenn sie umzieht aber unsere Tochter in ihrem gewohnten Umfeld bleibt, kann ( und würde ich) auch garnichts machen, wozu auch für die Kleine würde sich ja nichts ändern. Denn mir geht es ja nicht darum wo NF wohnt, sondern um unsere Tochter.

27.09.2023 02:18 • #9


S
Da kann man Dir leider keine abschließende Antwort darauf geben. Beratungsstellen sind sehr unterschiedlich und auch halt ist das ganze abhängig von den Menschen, die da arbeiten. Aber ich lese da bei Dir eher raus:

a) Ex wird alles daran setzen um zu ihrem neuen Schwarm zu ziehen. Die Einschulung wäre perfekt dazu.
b) Sie hat schon verlautbart das alleinige Aufenthaltbestimmungsrecht zu wollen.

Beratungsstellen können alles dies nicht verhindern. Es ist gerichtlich auf weitestgehend wertlos, was dort vereinbart wird.

Wenn Ex Nägel mit Köpfen macht und das Kind und sich ummeldet und einschult, dann ist es zu spät. Das geht schneller als Du schauen kannst und kein Gericht wird dies auflösen oder rückgängig machen.

Klar führe Deine Gespräche aber diese Atombombe schwebt über Dir. Vermutlich wirst Du diese nur entschärfen können, wenn Du eine gerichtlich sichere Umgangsregelung erwirkst. Dies ist aufgrund deines Schichtdienst aber wiederum schwierig, da die gerichtlichen Umgangsregelungen sehr starr sind in der Regel.

Sorry, habe da keine wirkliche Lösung für Dich.

27.09.2023 03:29 • x 1 #10


Balu85
Zitat von Solskinn2015:
Wenn Ex Nägel mit Köpfen macht und das Kind und sich ummeldet und einschult, dann ist es zu spät. Das geht schneller als Du schauen kannst und kein Gericht wird dies auflösen oder rückgängig machen.

nunja....ohne meine Unterschrift geht das ein oder andere allerdings nicht. Deswegen möchte sie ja das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht. Einschulung meines Wissens nach auch nur mit BEIDEN Unterschriften.

Zitat von Solskinn2015:
Sorry, habe da keine wirkliche Lösung für Dich.

Wieso Sorry, eine Lösung hatte ich auch nicht erwartet. Lediglich erhoffe ich mir ein paar Erfahrungsberichte.

Ich weiß ja nicht ob ich da schon nachweisen muss das ich genügend Socken und Schlübber für die Gurke im Schrank habe, oder das ich in der Lage bin ihr was leckeres zu Essen zu machen oder oder oder.
Ich habe irgendwie die Hoffnung (warum auch immer...bin vielleicht auch einfach nicht lernfähig)...das wenn NF von einer neutralen außenstehenden Person hört Schauen Sie...den Vorschlag den ihr Exmann da macht klingt eigentlich für das Kind sehr gut und wirkt wie ein guter Mittelweg... Das sie nochmal darüber nachdenkt und vielleicht...aber auch nur vielleicht merkt das ich nicht aus Prinzip gegen sie bin sondern ich mir was dabei im Sinne unserer Tochter gedacht habe.
Eigentlich sind, oder waren wir uns einig das unsere Tochter dazu von niemanden befragt wird wo sie denn lieber wäre....das soll sie nicht entscheiden müssen.

27.09.2023 03:56 • #11


tlell
Dringender Rat lass dich von einem Anwalt beraten. Sollte deine Ex das gegen deinen Willen durchziehen wollen, kannst du in dem Moment einen Antrag auf alleiniges Sorgerecht stellen. Dazu musst du allerdings schnell sein! Wenn sie schon tönt sie will das Aufenthaltsbestimmungsrecht, wäre ich sehr sehr vorsichtig und würde aufs Geld pfeiffen. Es wird sehr schwer ein Kind zurück zu führen, wenn es erst mal umgezogen ist. Den Ball flach halten zu wollen ist in meinen Augen evt der falsche Weg. Aber das kannst nur du wissen!

Ich habe mit dem Jugendamt nur gute Erfahrungen gemacht. Aber wie schon erwähnt, kommt es sehr auf den Sacharbeiter an den man abkriegt.

27.09.2023 04:12 • x 1 #12


S
Umzüge und Einschulungen wurden in diesem Land schon hundertfach ohne irgendwelche Unterschriften von Vätern vollzogen. Theorie und Praxis klaffen da scheinbar auseinander. Sorry für meinen Einwurf.

27.09.2023 05:12 • x 2 #13


Hola15
Das JA ist verpflichtet bei Erziehung und Ausübung der elterlichen Sorge zu beraten. Es wird auf eine einvernehmliche Einigung hinwirken.
Sollte diese nicht möglich sein kann mE das Familiengericht eingeschalten werden.
Da gibt es uU auch die Möglichkeit der Verfahrenskostenhilfe.

Ich würde die Pläne der KM schon zur Kenntnis festsetzen lassen und die mit ins Boot holen. Auf dein Aufenthaltsbestimmungsrecht würde ich nicht verzichten.
Evtl kannst du dich auch bei Caritas und co. beraten lassen.

27.09.2023 05:25 • x 2 #14


Gorch_Fock
Aus meiner Erfahrung bei der Mitarbeit in Väter-Foren kann ich Solskinn nur zustimmen.
Was mir auch auffällt, lieber Balu: Du arbeitest Schichten und verlangst jetzt von Deiner Ex, dass sich monatlich abgestimmt wird. Das das auch nicht der Regelfall ist, weißt Du sicher auch. Der jährliche Umgangsplan ist normalerweise Standard. Du zerhaust damit Deiner Ex möglicherweise auch jede Art der Planung. Warum diese väterunfreundlichen Worte? Weil man im Umgang auch Toleranz braucht. Auch beim Thema Umzug. Auch wenn das nicht schön ist, gehört es zur Lebensrealität dazu. Du wirst ihr faktisch auch nicht verbieten können, umzuziehen. Klar, Anwälte freuen sich über die Honorare, viel ändern wird sich nicht. Eine Kindsbesitzerin würde zudem einfach 800 km umziehen, Dir dann vor Ort noch 3-4 mal sagen, dass das Kind transportunfähig krank ist. Und dann?

Für Euer Kind ist wichtig, dass Du eine regelmäßige und kontinuierliche Bindung hast. Das geht auch über die Distanz.

27.09.2023 05:54 • x 1 #15


A


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