Er will sich trennen - ich soll entscheiden

Er hatte halt auch noch nie vorher eine Beziehung oder irgendwie Kontakt zu Frauen bis auf seine Mutter oder Schwestern.

Erklärt vielleicht auch etwas sein unbeholfenes Verhalten und ich kann da wirklich gerade nicht soviel beitragen, weil ich so verrückt bin und ihn nicht loslassen kann.

Zitat von Mandana:

aber wir können uns auch nicht loslassen.

Nicht können? Nicht wollen!

Zitat von Mandana:

Habe ich so große Verlustängste

Als Baustelle, kann du dies ja mal angehen. Weil Angst immer ein schlechter Ratgeber ist.

Zitat von Mandana:

ertrage es nicht, wenn ich mit jemanden einen Konflikt habe.

Leider wird es immer Situationen geben, wo man sich im Streit voneinander löst. Und dies nicht mehr ändern kann

Zitat von Mandana:

Er hatte halt auch noch nie vorher eine Beziehung oder irgendwie Kontakt zu Frauen bis auf seine Mutter oder Schwestern.

Halte ich jetzt aber auch für eine gefährliche Mischung, wenn er schon Ü25 ist.

Mir fällt ganz viel ein, aber vor allem 3 Punkte:

Ändere Deine Sprache und Gedanken von ich kann nicht in ich kann. Das ist zunächst ungewohnt und wird sich auch nicht so anfühlen, aber die Gefühle ziehen nach, wenn man sich da oft genug korrigiert, bis es zur Selbstverständlichkeit wird.

Man kann sich nicht ein bisschen trennen. Genauso wenig, wie man ein bisschen schwanger sein kann. Was soll denn dieser Quatsch bringen. Der Eine trennt sich, aber ist noch nicht so weit auszuziehen (was soll denn das überhaupt heißen?). Die Andere wird verlassen, aber ist noch nicht so weit, sich auch so zu verhalten und schadet sich damit selbst (was soll denn das bringen?).

Konflikte gehören zum Leben. Wer sich nie reibt, lernt auch einen Menschen und was er an ihm hat, nie wirklich kennen.

Das zeigt sich immer wieder im Berufsleben, aber auch privat und sogar hier im Forum. Es gibt einige Userinnen, mit denen bin ich so gut wie nie einer Meinung gewesen (und sie nicht mit mir) und wir haben uns daran gerieben. Immer und immer wieder. Aber irgendwann kommt da Punkt, da schätzt man sich dennoch oder gerade deswegen; eben weil man sich kennengelernt hat (so weit es in so einem Forum möglich ist) und man fühlt miteinander oder füreinander, obwohl man weiterhin unteschiedlicher Grundauffassungen bleibt oder sich auch hier und da annähert. Wenn man immer Konflikten aus dem Weg geht, zeigt man doch nie sein wahres Ich, die eigenen Empfindungen und somit auch nicht, wer man ist. Du kannst von Konflikten nur profitieren.

Dein Schreiben und Dein Verhalten machen mich sehr hilflos. Ich weiß gar nicht, was wir Dir noch sagen können. Ich habe den Eindruck, Du bist überhaupt nicht empfänglich insofern als das etwas, was wir schreiben, überhaupt zu Verhaltensänderungen oder wenigstens des Inbetrachtziehens bei Dir führt. Du sitzt da voller Panik untätig wie das Kaninchen vor der Schlange. Es ist aber wichtig, Deine Schockstarre zu überwinden und zu agieren, statt Dich von einem unsicheren, unreifen Mann verwalten zu lassen.

Vielleicht kannst Du mal beschreiben, vor was Du genau Angst hast, wenn Du jetzt beginnen würdest, ein erwachsenes Leben zu führen.

Zitat von Mandana:

Er hatte halt auch noch nie vorher eine Beziehung

Zitat von Mandana:

Erklärt vielleicht auch etwas sein unbeholfenes Verhalten

Mir fällt auf, dass du von ihm ganz viel schreibst, dir unheimlich viele Gedanken darüber machst, was er warum tut oder nicht tut.

Zitat von Mandana:

weil ich so verrückt bin und ihn nicht loslassen kann.

Das ist das einzige, was von dir kommt.
Du kannst ihn nicht loslassen.

Ich glaube eher, du willst ihn nicht loslassen. Du hast es dir zu einer Art Lebensaufgabe gemacht, ihm zu helfen. Dadurch fühlst auch du dich wichtig genommen und stabilisiert.
Wenn er geht, bricht ein Hauptteil deines jetzigen Daseins weg. Du stürzt erstmal ins Leere.

Deshalb ist es wichtig, dass du dein Augenmerk von ihm weg richtest.
Er ist erwachsen. Er kann und muss alleine klar kommen.

Richte dein Augenmerk auf dich. Überlege, womit du die entstehende Leere füllen kannst. Suche dir eine Aufgabe, die dich herausfordert, z.B. ein Ehrenamt. Da kannst du auch anderen helfen, ohne dich an jemanden zu binden.
Außerdem hast du Kinder, das alleine ist schon mehr als ausfüllend. Mit ihnen kannst du so viel machen und erleben und auf Dauer gibt das viel mehr Zufriedenheit, als sich an einen bedürftigen Erwachsenen zu klammern.

Hilf ihm ein letztes Mal, indem du ihm darin unterstützt, sich möglichst schnell von dir zu entfernen. Er muss ins Wasser geschubst werden um schwimmen zu lernen. Wenn du das nicht tust wird es keiner tun. Er wird von sich aus immer den bequemsten Weg wählen.

Zitat von KBR:

Wenn man immer Konflikten aus dem Weg geht, zeigt man doch nie sein wahres Ich, die eigenen Empfindungen und somit auch nicht, wer man ist. Du kannst von Konflikten nur profitieren.

Vielen Dank für deinen Kommentar, er hat mich gerade wirklich sehr tief getroffen. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich das Gefühl habe, dass ich wirklich etwas ändern möchte.

Vielen Dank auch für das ich kann
Natürlich kann ich, ich bin eine sympathische, liebenswerte, attraktive, intelligente junge Frau, die einen tollen Job hat, den sie super ausübt und 3 wundervolle Kinder hat. Ich habe nur leider sehr wenig Selbstwertgefühl.

Es würde mir viel besser gehen, wenn ich ihn nicht mehr als Ballast habe, weil er einfach eine riesengroße Baustelle ist und er depressiv ist und ich ihn ständig versuche das Leben schmackhaft zu machen, so wie es jetzt ist. Es muss mir nicht leid tun, dass er seine Firma, seine Familie und seine Kultur verloren hat. Ich hatte einfach nichts damit zutun, aber ich muss darunter leiden. Ich habe so ein Leben nicht verdient.

Zitat von Irrlicht:

Ich glaube eher, du willst ihn nicht loslassen. Du hast es dir zu einer Art Lebensaufgabe gemacht, ihm zu helfen. Dadurch fühlst auch du dich wichtig genommen und stabilisiert.
Wenn er geht, bricht ein Hauptteil deines jetzigen Daseins weg. Du stürzt erstmal ins Leere.

Du hast es absolut getroffen. Ich stürze dann in eine absolute Leere, weil er alles komplett ausgefüllt hat.

Das ist ihm gestern auch bewusst geworden. Er hat es einfach geschafft immer mehr Platz einzunehmen.

Zitat von Mandana:

Es muss mir nicht leid tun, dass er seine Firma, seine Familie und seine Kultur verloren hat.

Muss es nicht; kann es aber. Daran ist nichts Schlechts. Es zeugt von Empathie. Allerdings solltest Du Dich für seine Lebensverhältnisse nicht verantwortlich fühlen.

Ich weiß, das ist nicht so leicht. Ich übe gerade (mal wieder) bei meinem Vater, Mitgefühl zu haben, aber seine Verantwortung bei ihm zu lassen und ihn dieser nicht zu entbinden.

Ich müsste ganz dringend schreiben, aber da ich gerade selbst nicht weiß, was mit mir los ist, ist es sicher eine Qual für andere mir zuzuhören oder von mir zu lesen.
Im Grunde ist es die erste Trennung in meinem Leben, wo Jemand mich verlässt. Ich kann damit nicht umgehen.
Er ist die ganze Zeit noch hier und ich liebe ihn wirklich so sehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich ihn für immer verliere.
Ich suche schon nach Ablenkung, aber es fällt mir verdammt schwer. Ich war jetzt seit 5 Jahren durchgehend ununterbrochen mit ihm im Kontakt und seit über 4 Jahren leben wir zusammen. Ich finde keinen Anfang, weil ich es nicht akzeptieren kann, aber es muss.

Ich weiß, es hört sich fürchterlich an. Bitte macht mich nicht fertig. Ich weiß, wie erbärmlich sich das alles anhört.

Es hört sich normal an.

Der Punkt ist: Du ziehst Dir den Schuh an, er verließe Dich.

Er hat es Dir doch in die Hände gelegt.

Letzten Endes ziehst Du die ganze Zeit einen Pflegefall mit durch, der Dir nie geben konnte, was Du brauchst.

Aber Du hängst derart an seiner Nadel, dass Du den großen Gewinn, den sein Gehen bedeutet, gar nicht wahrnehmen kannst.

Ich würde Dir ganz dringend zu einer Therapie raten.

In dem, was Du schilderst, ist ein massives Ungleichgewicht zu spüren. Das war keine Beziehung.

Erstmal vielen Dank für die Nachricht.

Irgendwie stelle ich gerade alles in Frage. Kurz nachdem er die Trennung ausgesprochen hat, da habe ich mich kurz befreit gefühlt.

Aber er hat mir auch so viel gegeben, was ich gebraucht habe, sonst hätte ich das ganze auch nicht so lange am Laufen gehalten. Und es wird mir fehlen, wirklich sehr. Ich denke fast, er ist im Kopf noch nicht soweit wie ich.

Meine Kollegin meint, ich soll mich von seinen Worten nicht immer so verunsichern lassen und dass er mir nicht so schnell wegrennt. Er will definitiv keinen Kontaktabbruch, aber auf Distanz zu mir gehen, damit er leichter von mir loskommt.

Ich fühle mich wirklich so verlassen. Ich kann seit der Zeit kaum ein Bissen essen und ich hadere mit der Entscheidung.

Zum Thema Therapie... ist wirklich echt schwierig. Wurde mir schon öfter von mehreren Seiten empfohlen. Keine Ahnung wie man da den Anfang macht. War ich zuletzt als Jugendliche, hätte ich damals sicher nicht abbrechen dürfen, weil das sicher die ganze Zeit hinterher geschleift wird.

Ich habe wirklich viel von ihm gelernt, wer ich bin und was ich möchte und das ich mein Leben so bisher nicht gelebt habe. Er hat mir irgendwie gezeigt, wie es auch hätte kommen können, wenn ich nicht einen anderen Weg eingeschlagen hätte. Aber diesen Weg muss ich nun neu finden. Ich habe viel von mir in der Beziehung wiederentdeckt, was unter der Ehe vergraben wurde.

Natürlich ist er in gewisser Weise in einer völligen Identitätskrise, aber für mich dennoch eine unglaublich faszinierende Persönlichkeit, die mir auch sehr viel den Rücken gestärkt hat.

Zitat von Mandana:

Ich habe wirklich viel von ihm gelernt, wer ich bin und was ich möchte und das ich mein Leben so bisher nicht gelebt habe.

Eigentlich.

Gelernt...

... hast Du es vielleicht.

Gelebt....

.... noch immer nicht. Hm?!

Zitat von Mandana:

Seit Anfang 2016 bin ich mit meinem derzeitigen Partner eine emotionale Bindung eingegangen und wir haben schon unglaublich viel Stress durchgemacht. Sowohl ich, als auch er haben schon mehrmals in dieser Zeit von Trennung gesprochen, aber wir schaffen es beide nicht uns zu trennen.

... eine Bindung , die nichts anderes als eine gegenseitige Abhängigkeit ist.

Zitat von Mandana:

Seit Freitag letzter Woche ist es wieder soweit und er möchte, dass ich entscheide wie es für mich am besten ist, ob er sofort ausziehen soll oder ob er noch bleiben soll bis ich auch gekündigt habe.

Zitat von Mandana:

Ich solle ihn loslassen, aber schaffe es einfach nicht und er eigentlich auch nicht.

Der Mann hat Humor.
Wenn man bedenkt, dass er von Dir genau die Dinge verlangt, die er aufgrund seiner Abhängigkeit nicht imstande ist zu tun.
Und du ebenfalls nicht.
Jedes Mal wenn ich im übrigen von Abhängigkeit schreibe , meine ich damit nicht Liebe.

Zitat von Mandana:

Er meint schon, wir sollten vielleicht gemeinsam zu einem Therapeuten gehen, aber vermutet, dass der uns auch raten wird, dass wir uns trennen sollen.

Höchstens damit er euch hilft bei einer sauberen Trennung.
Sinnvoller wäre es aber für Dich nach der Trennung Hilfe in Anspruch zu nehmen um mal herauszufinden wieso du abhängig wurdest.
Das hat nämlich nichts mit deinem Partner als Person zu tun, sondern mit Dir.

Zitat von Mandana:

Seit er die Trennung ausgesprochen hat

Wie?
Ihr seid schon getrennt?
Ich sagte doch, der Mann hat Humor.
Und jedes Mal wenn ich Humor schreibe meine ich Abhängigkeit.

Getrennt ist man nicht dadurch, dass man es sagt, sondern dass man danach handelt.

Genauso war es doch als ihr zusammen kamt.
Das war ja auch nicht der Fall weil es jemand ausgesprochen hat, sondern weil ihr euch so verhalten habt.
Oder doch nicht?

Zitat von Anker1:

Der Mann hat Humor.
Wenn man bedenkt, dass er von Dir genau die Dinge verlangt, die er aufgrund seiner Abhängigkeit nicht imstande ist zu tun.
Und du ebenfalls nicht.
Jedes Mal wenn ich im übrigen von Abhängigkeit schreibe , meine ich damit nicht Liebe.

Er redet bisher nur. Ich weiß nicht, ob er wirklich gehen würde. Er spielt dieses Spielchen schon die ganze Beziehung mit mir. Also Androhungen mich zu verlassen und ich knicke irgendwann völlig ein und komme wieder bettelnd angelaufen.

Leider kommen Phasen, wo ich absolut down bin und dann wieder welche, wo ich voller Zuversicht in die Zukunft schaue und mich von ihm gelöst habe.

Zitat:

Getrennt ist man nicht dadurch, dass man es sagt, sondern dass man danach handelt.

Richtig, es ist jetzt nur eine schlechte Stimmung, weil ich mich versuche abzugrenzen und zu verarbeiten. Er ist aber noch da, schläft mit im Bett und verhält sich auch sonst eigentlich wie immer. Intim sind wir auch noch.

Ich versuche mich nur aus der Abhängigkeit zu lösen und mich nicht mehr so sehr auf ihn zu fokussieren. Treffe mich wieder mit Freunden und versuche Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen, um nicht die ganze Zeit von ihm abhängig zu sein.

Nächste Woche sind wir dann mal 1 Woche räumlich getrennt, weil ich entschieden habe, dass ich alleine mit den Kindern wegfahre, er wäre da auch mitgekommen, wenn ich es gesagt hätte.

Ab morgen ist er dann bei einem Freund.

Irgendwie haben wir uns beide in einer Abhängigkeit gehalten.

Wahrscheinlich schreibe ich jetzt so und morgen früh bin ich dann wieder völlig fertig und revidiere alles. Das macht einen doch völlig fertig. Es ist echt tagesabhängig wie ich die ganze Sache bewerte.

Zitat von Mandana:

Richtig, es ist jetzt nur eine schlechte Stimmung, weil ich mich versuche abzugrenzen und zu verarbeiten. Er ist aber noch da, schläft mit im Bett und verhält sich auch sonst eigentlich wie immer. Intim sind wir auch noch.

Zitat von Mandana:

Ich versuche mich nur aus der Abhängigkeit zu lösen und mich nicht mehr so sehr auf ihn zu fokussieren.

Indem du mit ihm schläfst und alles weiter läuft wie bisher?