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Er will nicht mehr, das Leben ist schwarz - Was tun?

M
der es nicht versteht oder nicht verstehen will..
Geht vielen, mir auch, so

28.12.2017 20:16 • #106


A
Nichts ist falsch daran, aber es tut dir jetzt auch nicht gut. Der beste Weg aus dem Liebeskummer ist, sich den Realitäten zu stellen und nicht mehr - ausschließlich - im Leidemodus zu verharren. Schritt für Schritt. Aber du igelst dich ein in deinem Leid und greifst zu keinem Seil, das man dir zuwirft. Als würdest du nicht rausfinden wollen. Traurig ist das. Aber unterm Strich deine Entscheidung. Es wird hoffentlich die Zeit bringen.

28.12.2017 21:44 • #107


A


Er will nicht mehr, das Leben ist schwarz - Was tun?

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D
Ich würde jetzt mal sagen, warum hängst Du diesem Ganzen noch hinterher. Es ging bei Euch um zu viele Zusammenbrüche und Streitereien. Aus von Hass war die Rede. Du brichst wieder zusammen und kriegst Schreikrämpfe.

Ihr habt Euch gegenseitig bevormunden wollen.

Was bitte daran ist eine schöne Beziehung, frage ich mich.

Weiterhin frage ich mich, wie Du auf einer solchen Gefühls-Basis Dein Abitur noch schaffen willst.

Werde wach und sieh die Realität, Ihr seid getrennt und es kann sogar sein, dass das besser für Euch beide ist.

Zitat von lolli1105:
Meine Mutter leidet so sehr unter allem, sieht mich jeden Tag schreien und zusammenbrechen. Auch sie brach deswegen schon zusammen, all das wegen mir. Und vielleicht kennt ihr das, es ist das Schlimmste, seine eigene Mutter weinen zu sehen. Ich fühle mich so schuldig.


Also reiß Dich mal zusammen.

Vor allem aber, sei froh und dankbar, dass Du eine Mutter hast.

Es gibt genug Menschen, die haben nicht so ein Glück.

28.12.2017 21:52 • x 1 #108


lolli1105
@Arnika

Man kann auch nach ein paar Wochen mal nicht alles richtig machen bzw. den Großteil, schon gar nicht, wenn man auch psychische Probleme hat und vielleicht sogar eine Erkrankung mit im Spiel sein könnte + Kindheitsgeschichten, die niemals aufgearbeitet wurden.. Ich verstehe, was du meinst. Aber nicht umsonst gehe ich in eine Klinik und möchte mich professionell behandeln lassen. Um mich zu stabilisieren, einen klareren Blick auf die Dinge zu bekommen. Im schlimmsten und verstörtesten Moment einen strengen Spiegel vorgesetzt zu bekommen, kann ja gar nicht richtig fruchten. Also, meiner Meinung nach. Da kann es auch noch so gut gemeint sein.
Einfach nach ein paar Tagen Beiträgen zu behaupten, ich wolle mir nicht helfen lassen, stimmt ja so nicht. Aber jeder hat sein eigenes Maß an Zeit und sein eigenes Maß an Hilfe, das er/sie braucht, um weiterzukommen, um Dinge klarer zu sehen. Ob man jetzt ein paar Wochen mehr oder weniger im Leid badet, als der Andere, spielt keine Rolle. Ich danke dir für eine Beiträge, aber ich hoffe du verstehst auch, dass jeder Mensch anders ist, anders Zeit und Maßnahmen braucht, um weiterzukommen. Wäre ja auch zu schön, wenn ich hier alleine in meinem eigenen Zuhause, dem Umfeld, wo ich seit Monaten weine und weine, (und weiß, dass ich Defizite habe, aber sie nicht ganz alleine lösen kann, bin ja auch keine Psychologin) jetzt nach ein paar Tagen Internet Ratschlägen (gar nicht böse gemeint, alle meinen es nur gut und so viele Beiträge geben einem Kraft!) schon alles klar sehe und richtig angehe.. Vielleicht sollte ich erstmal froh sein, dass ich für mich den richtigen Weg gewählt habe, in eine Klinik zu gehen. Alles weitere wird folgen.

Es tat/tut einfach gut, sich mit anderen hier auszutauschen. Natürlich wird man nicht mit allen auf einen Nenner kommen oder sich einig sein. Wie mehrere schon meinten, an meinem ''Fell'' muss ich unter anderem auch arbeiten. Ich finde nur, dass es keine Schande ist, wenn man auch mal etwas länger leidet oder Dinge nicht versteht. Wie du schon sagst, mit der Zeit wird sich mehr ergeben.

28.12.2017 22:02 • x 2 #109


A
Eh nicht, aber es geht auch nicht um die paar Tage Internet, sondern, wie du selber schreibst, weinst du seit Monaten und Monaten. Deine Mama und Freundinnen haben sicherlich auch schon versucht, dir zu helfen.

Medikamente sind in deinem Fall gut, Klinik auch. Aber du musst die Hilfe auch zulassen können. Du kannst da wieder rausfinden, wenn du es willst.

28.12.2017 22:15 • #110


D
lolli1105,

Sensibelchen, Deinen Liebeskummer versteht hier - denke ich mal - doch jeder.
Das ist ja auch nicht einfach, weil Du gehst ja grade durch Deine persönliche Hölle.

Schön ist es, wie offen Du Dich hier beschreibst und uns teilhaben lässt.

Aber es wäre einfach auch mal gut, wenn Du Deine Zusammenbrüche hier auch mal beschreiben könntest, ich habe gemerkt, dass ich mir nicht so richtig vorstellen kann, was da bei Dir läuft und wie sich diese äussern. Oder warum schreist Du? Was schreist Du dann?

Wenn Du uns das mal darlegen könntest, ist es vielleicht besser möglich, Dich zu unterstützen als wenn es nur heißt, der Liebeskummer. Wir könnten Dir vielleicht andere Tipps geben, um Dich zu stabilisieren, damit es Dir endlich wieder besser geht. Weiterhin könntest Du hier noch schreiben, was Dir im Leben fehlt, was Du vermisst.

29.12.2017 01:41 • x 3 #111


K
Beschäftige Dich mal mit Methoden, die das Ausbrechen von Emotionen in derart gesteigerter Form unterbinden. Es gibt Möglichkeiten, das zu stoppen, wenn es über einen kommt.

29.12.2017 06:59 • x 1 #112


lolli1105
@dreamfrau

Hey, danke dir für den Beitrag.

Meistens kann der kleinste Gedanke an ihn oder an Dinge, die mit ihm zutun haben, mich in einen schlimmen Zustand versetzen. Wenn mir auf einmal sein Gesicht in den Kopf schießt, oder das Bild von unseren Händen, die wir zusammen hielten, wenn ich Auto fuhr und und und. Und danach wird mir schlagartig klar, dass das alles weg ist und es versetzt mich in Panik. Ich bekomme kaum noch Luft, weine und schreie, falle sozusagen in mich zusammen und liege dann auf dem Boden. Anfangs hab ich noch Dinge dabei genuschelt/geschrien wie 'warum bist du weg' oder 'warum passiert das', 'warum machst du das','ich will das nicht', mittlerweile tut es so weh dabei, dass ich Dinge sage wie, 'wieso tut es so weh', 'bitte mach, dass es aufhört'

Zum Beispiel muss ich bei vielen indischen Videos etc. an ihn denken, an indische Videos, die er vor ein paar Tagen postete (weil ichja durch Zufall bei Snapchat seine Posts sah). Ich habe alles geblockt, aber die Bilder sind natürlich im Kopf. Leider war dies mein größtes Hobby, alles was mit indischen Videos und Filmen etc. zutun hat. Aber gerade ist es oft schwer, sich dem Hobby weiter zu widmen. Wenn ich ein Pärchen sehe in einem Video, wenn ich Liebesschwüre höre, wenn ich etwas sehe, was mit England zutun hat, da er dort ja lebt, etwas sehe, dass mit Flügen etc. zutun hat und noch mehr. Der Kopf kreiert immer neue Zusammenhänge. Und als ich diese Fotos von ihm vor 2 Tagen gesehen habe, da lag ich ne Stunde oder zwei aufm Boden und hab geweint und geschrien und da wollte ich wirklich nicht weiterleben, also so hat es sich angefühlt. Für mich war das so: ok, er will mich wirklich nicht mehr. Ok, es ist wirklich aus für ihn. Ok, der Schmerz ist zu groß, damit kann ich nicht leben. Daraufhin hatte meine Mutter ja aus Angst den Notarzt gerufen.

Und trotz dieser Momente schießen dennoch immer mal wieder Hoffnungen in meinen Kopf. Dass er irgendwann merkt, dass er mich vermisst, dass er sich irgendwann, in ein, zwei Jahren, melden wird. Dann meldet sich wieder die andere Seite, die weiß, dass er vermutlich für immer fort bleiben wird, und alles schmerzt wieder bis sonst wo. Und diese Angst, dass er diese eine Person ist, von denen alle Poeten sprechen. Diese eine Person, die immer in deinem Herzen bleibt, die immer etwas in dir auslöst, egal, wie viele Jahre vergehen. Von der du nie wirklich loskommst.

Ich glaube, was mit allen Gedanken verbunden ist, ist diese eklige Erkenntnis, dass das alles jetzt weg ist. Dass er weg ist, nicht zurückkommen wird. Das raubt mir jedes Mal aufs Neue den Atem. Wenn ich dann auch an all die Dinge denke, die er mir gesagt hat, die Gefühle, die er mir entgegenbrachte und jetzt ist er ausgelöscht aus meinem Leben.

Mein Kopf tut auch jeden Tag weh vom Weinen und vom schlechten Schlaf, fühle mich total schwach und neben der Spur. Träume auch immer von ihm und wache dann schon mit einem richtig ekligen Gefühl auf, zu wissen, das ist aus, wird nie wieder so sein, wie im Traum.

Dann bei den kleinsten Dingen, die Thema S*e*x etc. betreffen, will ich gar nichts mehr von wissen, weil es mich an unsere Zeit zusammen erinnert, wenn wir uns nah kamen. Ich mag keine versauten Witze mehr, auch keine nicht-Witze und will gar nichts mit dem Thema S. zutun haben. Manchmal schießen mir dann auch Bilder mit ihm in den Kopf, die wieder verdammt wehtun. Weil man im Anschluss daran wieder merkt, das alles ist weg und bleibt es auch.

Was ich am meisten vermisse, ist die Leichtigkeit im Leben. Mir Filme und Serien anschauen, etwas unternehmen mit Freunden, indische Musik und Filme, alles zu genießen, aus ganzem Herzen. Ohne irgendwas zu verbinden und wenn man mal etwas verbindet, dass es keine Schmerzen mehr auslöst. Dass ich irgendwann auch akzeptiere, gar froh bin, single zu sein. Fühle mich nicht mal wie ein Single, mag das Wort auch gerade überhaupt nicht. Möchte nichts mit anderen Jungs zutun haben, bin nicht daran interessiert, mich irgendwie mit anderen Männern abzulenken, das wäre Quatsch für mich.
Man fühlt sich wie in Watte verpackt, wie eine riesen Mauer aus Schmerz, die immer drumherum ist. Als ob der Kopf eingesperrt ist. Und das Herz sowieso. Auch wenn man mal mit Freunden lacht, alles halbherzig, alles mit drückendem Gefühl im Brustkorb. Nichts interessiert mich mehr, ich gehe raus, um halt nicht nur zu Hause zu sein, aber halt alles so mit dumpfem Gefühl. Ich möchte mich auf andere Dinge konzentrieren können. Ich möchte effektiv an mir arbeiten können, egal wie komisch mein Kopf und meine Gedanken ticken, möchte alles aufarbeiten, was aufzuarbeiten ist. Möchte etwas aus meinem Leben machen.
Die Angst ist da, dass ich da nicht mehr rauskomme, weil bei mir im Kopf irgendwas falsch läuft und ich daher dazu verdammt bin, darin festzustecken. Keine Ahnung, irgendwie so.

29.12.2017 15:38 • #113


T
Drama Baby, Drama...

29.12.2017 16:05 • #114


lolli1105
Zitat von TinTin1980:
Drama Baby, Drama...


Hauptsache man kann auf Kosten anderer unnötige Kommentare ablassen, du bist n Held

29.12.2017 17:14 • #115


T
Das hat nichts mit Held oder auf Kosten anderer zu tun. Du nimmst dich und dein Seelenheil für so überwichtig, dass du nicht merkst, wie sehr du andere damit verletzt (deine Mom).
Ich lese nur von Zusammenbrüchen, schreien, weinen, dich selbst zu Tode analysieren....
Merkst du eigentlich, was du mit dir selbst machst? Du zerfleischst dich selbst!
Glaub mir, ich weiß was es heisst Medikamente zu schlucken und habe diesen Sommer in einer psychosomatischen Klinik verbracht. Da gab es auch Menschen wie dich: sie suhlten sich in ihrem Leid, weil sie es bräuchten und wollten gar keine Hilfe. Ich hatte manchmal das Gefühl, sie brauchten diese Aufmerksamkeit, die sie nur durch ihre Erkrankung bekamen.
Ich bin hier oft unterwegs, kenne das Wort Empathie und bin ein Mensch, der oft Nachsicht mit Menschen hat, die betroffen sind. Aber was du hier schreibst... Das hört sich alles nach einem an: du brauchst das, du brauchst die Aufmerksamkeit und du brauchst jemanden, der das annimmt bzw. dir abnimmt.
Ich sehe nicht, dass du hier irgendwie auch nur ein wenig Hilfe annimmst, du redest permanent dagegen an, bist dann beleidigt, wenn man dich Mal auf den Pott setzt und wirbst weiter um Aufmerksamkeit. Lies mal meine anderen Posts... Ich bin sonst sehr verständnisvoll und bin bei den Menschen. Aber was du hier abziehst (anders kann ich das nicht nennen) ist reine Selbstbemitleidung um dein Aufmerksamkeitsdefizit zu stillen. Es gibt eine Welt und andere Menschen außerhalb deiner Wahrnehmung. Dieses überdramatisieren ist dein Ding. Vielleicht fühlst du dich auch nur so lebendig.
Denk mal drüber nach...

29.12.2017 20:13 • x 1 #116


K
An meinem 19. Geburtstag habe ich mich maßlos über meinen damaligen Freund und meine beste Freundin geärgert. Ich schloss mich im Badezimmer ein und heulte. Wer auch immer von draußen auf mich einredete: ich wollte nie wieder herauskommen!

Dann kam meine Mutter an die Tür und sagte ungefähr folgende Worte:

Du bist 19 Jahre alt, du bist volljährig, du willst eine eigene Wohnung und Unabhängigkeit. Jetzt nimm dich zusammen und komm da raus, du machst dich lächerlich.

Und ich trocknete die Tränen und kam raus. Der Geburtstag blieb schiete, aber ich hatte mich überwunden.

Warum ich das erzähle? Das war der wohl hysterischte Auftritt in meinem Leben, an den ich mich erinnern kann. Das heißt nicht, dass ich nicht gestritten habe, dass ich nicht mal irgendwo abgehauen bin in meiner Jugend oder herum geheult habe, weil ich betrunken war oder in einer viel späteren Situation bei einer Trennung für einem Moment fast den Verstand verloren habe und dachte, es wäre nur noch ein winziger Schritt in die geschlossene Anstalt. Ich kenne diesen Moment auch, in dem man nicht mehr Herr seiner Sinne ist, und alles ausklinkt. Aber selbst dann - und da kannst Du mir nichts anderes erzählen - haben die meisten Menschen noch die Wahl, ob sie sich erden oder sich einweisen lassen wollen.

Sich einweisen zu lassen, erschien mir damals aus ausgesprochen reizvolle Angelegenheit (für einen winzigen Moment), weil es verlockend schien, für nichts mehr die Verantwortung haben zu müssen, aber letztlich hat der Wille zur Eigenverantwortung gesiegt.

Aber was ich damit sagen will, obwohl ich diesen Satz hasse, weil mein Ex in oft verwendete: man muss es auch wollen! Man kann sich als erwachsener Mensch nicht wie ein trotziges Kind an der Supermarktkasse auf den Boden werfen und heulen, weil man nichts von der Quengelware bekommt.

Für Deine Mutter muss das schlimm sein. Was würdest Du mir ihr machen, wenn sie heulend und schreiend auf dem Boden liegt?

Ich finde es gut, dass Du in die Klinik gehst. Ich finde es gut, dass Du in einer Selbsthilfegruppe warst. Ich finde, Du machst schon einiges und kennst Dich mit mancherlei Dingen ganz gut aus, aber in der Tat wirkt es so, als würden wir hier Dich nicht erreichen.

Ich kann gar nicht sagen, warum das so ist. Aber ich habe das Gefühl, dass Du eigentlich stinknormalen Liebeskummer hast. Unschön ja, aber normal. Denn sich leer zu fühlen und nicht zu wissen, ob man Baum oder Borke ist, kennen die meisten von uns aus jungen Jahren. Ich weiß heute noch nicht, was ich eigentlich wirklich beruflich machen möchte. Das Leben ist Wandel, Veränderung und es ist auch mit Rückschlägen verbunden. Das ist normal. Liebeskummer ist normal.

Aber bei Dir ist alles übersteigert und ich habe das Gefühl, dass Du sehr wohl in der Hand hättest, das aus Dir selbst heraus zu ändern, wenn Du eben den Willen dazu aufbringen würdest, es anders als bisher zu machen. Erwachsen und eigenverantwortlich damit umzugehen, kannst Du. Ich bin mir da ganz sicher. Ich glaube wirklich, dass es bei Dir eigentlich nur darum geht, Deine Krone zu richten, die Schultern zu straffen und den Schalter auf erwachsen umzulegen. Ich glaube, das ist der Eindruck, den viele hier haben und darum wirst Du z.T. auch so angegangen.

Aus aus unerklärlichem Grunde scheinst Du das Kronerichten nicht wirklich zu wollen. So ist mein Eindruck.

Falls dieser falsch ist und Du wirklich nicht ausreichend im Besitz Deiner geistigen Kräfte bist, entschuldige ich mich. Aber vielleicht überlegst Du mal, ob etwas dran ist an meinem Eindruck.

29.12.2017 20:42 • x 3 #117


lolli1105
@KBR

Hey! Ich danke dir für deine ausführlichen Überlegungen. Du hast mich zum Nachdenken gebracht, das haben natürlich auch andere Beiträge.

Bezüglich meiner Fähigkeit, meine Krone zu richten. Ich denke, du hast Recht. Egal, wie weh alles tut, und egal, dass ich manchmal wirklich daran denke, dass ich nicht weiterleben möchte. Es sind immer wieder Gedanken dazwischen, die daraus wollen. Die auf eine bessere Zukunft blicken wollen, in der ich alles wieder genießen kann, mich an mir selbst erfreuen kann. Durchaus denke ich nicht pausenlos an das Schlechte. Es überwiegt nur eben leider gerade. Und fühlt sich machtvoller an.

Ich hatte zu Anfang, in den ersten 2-3 Wochen sehr gute Ansätze. Wollte anfangen, alles aktiv aufzuarbeiten. Dazu kommt noch, dass meine Psychologin zu der Zeit präsent war, mir den Rücken stärkte. Sie ist vom 19.12-8.1. im Urlaub. Das Komische ist, dass ich in dieser ersten Zeit aber noch gar nicht realisiert habe, dass es aus ist.Da war ich noch etwas klarer, da war ich ja auch noch nicht im Forum angemeldet. Erst als das Realisieren immer mehr durchkam, ging es mir so viel schlechter. Genau dann setzte alles ein. Ich verstehe es auch nicht.

Und ich muss dir ehrlich sagen, ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass es gerade noch nicht Klick macht. Gut, ich habe nicht pausenlos Ablenkung, habe wie nicht viele Freunde oder offene Ohren (im realen Leben), meine Psychologin ist weg. Auch wenn andere das anders sehen, ich habe in dem Punkt Verständnis für mich. Um herauszufinden, wie es effektiver Klick machen kann, um runter zu kommen und um meiner Mutter auch etwas Abstand zu dem Ganzen zu geben, möchte ich in die Klinik. Auch, weil ich mir eben selbst nicht mehr über den Weg traue, Angst hab, dass mit meiner Psyche vielleicht auch irgendwas nicht in Ordnung ist. Mir macht es sicherlich keinen Spaß, mich so zu fühlen. Ich möchte sonst im realen Leben nicht viele Leute daran teilhaben lassen. Euch halt schon, und das ist doch hoffentlich nicht verkehrt.

Irgendwo sehe ich bei mir auch Potenzial, ich kann Dinge reflektieren, kann mich gut und klar ausdrücken etc. Aber es scheint mir so, als seien die meisten Fäden in meinem Kopf noch auf Phantasie und Leid ausgerichtet. Als seien die wenigen Fäden, die wo anders hinwollen, eben noch zu wenig und zu dünn. Und, wie ich diese Mehrzahl an negativen Fäden reduziere, Stück für Stück, begreife ich irgendwie gerade nicht.

Aber, dass du einen Klinikaufenthalt als fehlende Eigenverantwortung beschreibst, verstehe ich nicht so ganz. Ich meine, Verantwortung ist ein großer Begriff. Manche Menschen sind stark genug, realistisch genug, um eben für sich selbst alleine daraus zu finden. Von Anfang an. Sie übernehmen Verantwortung dafür, dass es ihnen besser geht. Wenn sich jemand jetzt entscheidet, ein paar Wochen auszusetzen, sich professionell behandeln zu lassen, eben weil er auf der Strecke bleibt, zu krass auf alles reagiert. Ist das nicht auch eine Verantwortung, die Verantwortung, dass es einem besser geht? Dass man danach stabil genug ist, um eben alleine weiterzumachen. Ich denke doch gar nicht, dass von so einem Aufenthalt alle Probleme gelöst sind. Zudem macht auch das Abi ziemlich Druck gerade.

Das waren mal ein paar Gedanken dazu. Ich danke dir für deinen Glauben an mich, aber ich persönlich möchte mir wirklich diese Auszeit nehmen.

29.12.2017 23:57 • #118


T
Hm... Nö. Wie ich schon sagte; nur in eine Klinik zu gehen heisst nicht Verantwortung für sich zu übernehmen. Es ist der erste Schritt. Ich berichtete ja schon von ein paar Fällen, die ich da kennenlernen durfte.

Verantwortung für sich zu übernehmen heißt, da auch an sich zu arbeiten, es zu wollen und die gebotene Hilfe anzunehmen. Ob du das kannst, wird sich zeigen.
Ich kann dir berichten, dass es wirklich harte Arbeit war sich mit sich selbst so intensiv und permanent auseinanderzusetzen. Es war wirklich kein Spaziergang. Teilweise war ich von meinen Therapiestunden morgens so fertig, dass ich den Rest des Tages so ausgelaugt war, dass ich nicht mehr aus dem Bett kam, trotzdem habe ich mich weiter aufgerafft. Ich hätte es nie für möglich gehalten, wie heftig das war. Ich bin da kein Einzelfall. Es ging dort vielen so, die das auch so empfanden. Das waren die Menschen, bei denen man wirklich den Willen zur Veränderung gespürt hat.
Es gab wie gesagt auch Fälle, die einfach den Plan dort durchgezogen haben und danach wieder in alte Muster gefallen sind. Den Kontakt zu diesen Menschen habe ich abgebrochen, da ich mich vor dieser Lethargie selber schützen muss und leicht in eine Art Helfersyndrom verfalle. Das ist eines meiner Muster, die ich täglich aktiv erforsche, achtsam mit mir bin und versuche dort eine gewisse Selbstverständlichkeit reinzubekommen. Es klappt immer besser!

Also urteile nicht so schnell, wie du es bei mir getan hast. Ich habe mit dem Drama Baby versucht in die Kerbe zu schlagen, wie so einige andere Mitglieder geschlagen haben. In der Hoffnung, dass du dich mal auf die Hinterbeine stellst und dich nicht in deinem Leid ergehst, sondern dich hinterfragst, warum du überhaupt so tief verletzt und emotional instabil bist.

30.12.2017 00:39 • #119


Eisbeere
Aber hallo, das hört sich doch viel besser an. Am 19. ist deine Therapeutin in Urlaub, am 22. hast Du deinen Beitrag gepostet. Damit fehlt dir exakt jene Person, die dich am besten versteht und auffangen kann. Gut, daß du in das Forum gekommen bist; du suchst nach Wegen und willst nicht, daß es schlechter wird.

Dein primäres Problem meine ist, ist Liebeskummer. Ich würde nicht so weit gehen und überlegen, daß bei dir die psychischen Probleme überwiegen. Du drückst dich klar aus, weißt im Grunde wovon du sprichst. Therapie würde ich in dem Fall eher als Hilfestellung sehen, damit Du im Leben einen stabilen Anker werfen kannst.

Eine intensive Einschränkung deiner Psyche/Seelenleben meine ich jedenfalls nicht, entdecken zu können. Deine auffällige Verhaltensbeschreibung deutet eher auf eine gesteigerte, manchmal eventuell übersteigerte Phantasie hin. Das innere Kopfkino gerät bei dir leicht in Bewegung, nicht wahr. Vergiß nicht daran zu denken, daß eine Geschichte auch ein Ende nimmt und jedes Kino einen Ausgang hat.

Sieh die Sache etwas gelassen, schreib doch mal einen anderen Film. Außerdem legst du es sehr darauf an, dich monoton an ein einziges Script zu halten. Wahrscheinlich regst Du dich darüber auf, daß die schöne Welt die du dir in Gedanken zurecht legst, plötzlich auseinander bricht. Oh Verzeihung, mit der Kündigung deiner ewigen Liebe ist das soeben geschehen.

Natürlich möchtest du nicht, daß dein Ex dich verläßt, es hat einfach zu gut gepaßt. Aber das ist deine Ansicht, und da sieht man schon, daß du auf Seiten deines Ex wenig wahrgenommen hast. Mach's wie das Wetter oder das Datum. Neues Leben, neue Sonne. Neues Jahr, neues Glück. Was nun? Bin mal gespannt, was dein Kopfkino macht.

30.12.2017 00:48 • #120


A


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