Zitat von melanien: Hätte ich ihn vielleicht annehmen sollen? Solange bis das Auto wieder ganz ist? Soll ich mich wieder bei ihm melden?
Man läuft einem Mann, der derartige Ausreden als Beziehungskiller findet, nicht hinterher.
Die Sache mit der Fernbeziehung wäre kein Hinderungsgrund, wenn er nur wollte. Aber er stellt Dich klar vor die Entscheidung: Entweder weniger Kontakt oder Komplettabbruch.
Findest Du das nicht überzogen? Du hast anscheinend noch keinen Führerschein , aber wäre er wirklich in Dich verliebt, wären die 50 km gar nicht der Rede wert. Er würde sie fahren und sich während der Fahrt auf Dich freuen. Was macht er? Stellt Dich vor Entscheidungen, die er getroffen hat.
Er ist weniger an Dir interessiert als Du an ihm. Um die Wahrheit zu sagen, er ist gar nicht interessiert, weswegen er dir ja die beiden Alternativen vorschlägt, die in seinem Sinne sind.
Sein Ziel ist, Dich aus seinem Leben draußen zu halten. Sagst Du ja zu weniger Kontakt, wird er sich ab und an mal melden, bis die Sache ganz einschläft. Aber er hat eine reine Weste, denn schließlich hat er ja noch Kontakt gehalten, gnädigerweise. Oder die Variante, dass dann alles ganz vorbei ist. Es ist dann Deine Wahl und damit ist er auch fein raus.
Du bist erst 19. Da kennt man sich mit Männern noch recht wenig aus. Das ist normal, aber Du wirst noch mehr solche Erfahrungen machen.
Wenn ein Mann Dich wirklich will, gibt es praktisch kein Hindernis. Er findet dann Wege, Zeit und die Entfernung wäre zunächst mal egal. Er will aber nicht, das ist seine klare Botschaft an Dich. Und das solltest Du jetzt einfach akzeptieren und einen Haken hinter seinen Namen setzen. Er hatte seine Chance bei Dir, er hat sie nicht genutzt, weil er sie gar nicht wollte.
Es braucht Dir deswegen nicht schlecht zu gehen. Du hast ihm zu verstehen gegeben, wie es in Dir aussieht und er macht Dir zwei Vorschläge, die beide keine gute Auswahl für Dich sind.
Ich habe das auch schon schon erlebt, aber genau aus solchen Begebenheiten lernt ma und gewinnt an Lebenserfahrung dazu.
Mir gefiel mal ein junger Mann, den ein Kommilitone auf eine Veranstaltung mit brachte. Auf den ersten Blick war ich geflasht und er wirkte so nett, freundlich und auch das Äußere sprach mich an. Ich hätte ihn gerne wiedergesehen, aber das geschah erst Monate später wieder. Es war eine Zeit ohne Handies und den ganzen Kram, eine Zeit. wo man sich eben verabredete und dann traf, was vieles einfacher machte.
Es kam dann ein Konzert, auf das der Kommilitone ging und er war dabei. Wieder hoffte ich, er würde auf mich zugehen, vielleicht ein Treffen vereinbaren. Aber das geschah nicht.
Eigentlich hätte mir klar sein müsse, dass er einfach nicht weiter an mir interessiert war, aber ich war damals so jung wie Du und auch noch ziemlich unerfahren.
Dann beschloss ich, dem Glück eine Chance zu geben und besuchte ihn in dem Studentenwohnhaus, in dem er sich mit meinem Kommilitonen ein Zimmer teilte. Ich wusste, dass der Kommilitone nicht da sein würde, schlug aber dort auf und - was für Glück - der Typ war da und öffnete. Ich tat so, als ob ich W hätte sehen wollen. Wir unterhielten uns über Musik und Kino und bis ich ging, hatte ich es geschafft, eine Verabredung mit ihm zu treffen. Wir würden in der nächsten Woche gemeinsam ins Kino gehen und hatten alles vereinbart. Mittwoch, viertel vor Acht beim Kino.
Die Tage vergingen grausam langsam, bis der große Tag endlich da war. ich überlegte. was ich anziehen würde und war schon vor der verabredeten Zeit vor dem Kino und wartete auf ihn. Wir hatten Viertel vor Acht vereinbart und es wurde Viertel vor Acht und er war nicht da. Ich wartete. 10 vor Acht, nichts, 5 vor Acht, nichts. Dann war es 8 Uhr und er nicht da. Anrufen konnte ich ihn nicht in dem Heim, aber eigentlich war die Botschaft auch so sonnenklar.
Variante 1: er hatte es vergessen, was aber auch zeigt, dass es ihm nicht wichtig ist, mich zu treffen. Wichtige Dinge vergissst man nicht.
Variante 2: er hatte keine Lust und dachte sich, die merkt es dann schon, dass ich nicht komme.
Variante 3: es kam kurzfristig was Wichtiges dazwischen.
Enttäuscht fuhr ich nach Hause und grämte mich. Ich war aber auch sauer, weil er mich hatte auflaufen lassen. Es kam keine Entschuldigung von ihm und ich würde ihn selbstverständlich nicht fragen, warum er nicht gekommen war. Ich sah ihn ja auch gar nicht mehr.
Aber ich hatte was gelernt. Nicht jeder ist zuverlässig und nicht jeder, der mich brennend interessiert, empfindet dasselbe für mich. Wäre ich wichtig gewesen, wäre er Freude strahlend gekommen oder hätte mir irgendwie eine Entschuldigung zukommen lassen, warum er nicht gekommen war..
Du sehst Dich zu wenig als eine Frau, die auch das Recht hat zu wählen und die was wert ist. Denn dann hättest Du schon vorher erkannt, dass er nicht zieht. Stattdessen rennst Du ihm hinterher, sprichst mit ihm und machst Dich von seinem Interesse und seinen Gefühlen die Du lediglich vermutest, abhängig.
Du bist ein Gewinn, aber keine Verfügungsmasse, der man völlig empathielos zwei Alternativen anbietet, die Dich ins Abseits stellen.
Du hast völlig richtig gehandelt, denn auf halbe Sachen kannst Du Dich nicht einlassen, weil Du damit Deine Gefühle immer wieder anstachelst und auch verletzt.
Sieh Dich als einen Gewinn an für einen Mann. Dann rennst Du auch nicht irgendwelchen Typen hinterher, die momentan Gefühle für Dich entfacht haben. Frauen, die ihren Stolz haben, bieten sich nicht an. Das macht dann auch attraktiver als eine Frau, die wartet und um Treffen oder Gespräche bettelt.