Liebe @Salamander
Sag mal, mit einem wirklich breiten Grinsen gefragt, wäre es möglich, daß Du nicht doch ein klitzekleines bißchen Streit suchst
Auf den ersten Blick beschreibst Du ein waschechtes Dilemma. Unter Maßgabe echter Flugangst, ist gemeinsamer Langstreckenurlaub, um den Kindern die Welt zu zeigen, nicht lösbar.
Es ist nur so, bei allem Verständnis fürs hehre Ziel. Die Kids sind 4 und 2. Für die mögen Strand und schönes Wetter ein Ding sein, könntest Du aber auch im Centerpark um die Ecke haben, denn auf Sardinien kommst denen nun wirklich nicht an. Bliebe die Frage nach dem gemeinschaftlichen Familienurlaub. Es ließe sich argumentieren, daß die Urgroßeltern noch einmal gern weiter weg fahren wollen würden, dann wird schon eher ein Schuh draus. Käme halt auf deren Wünsche und Verfassung an. Meine 91jährioge Großmutter würde zwar gern noch einmal, aber wehe die Klos sind nicht behindertengerecht, es gäbe Treppen zu bewältigen und überhaupt. Wie gesagt, daß mag allerdings bei Deiner Familie anders sein.
Schau, Du bist frustriert. Das kann ich gut verstehen. Ist total doof, wenn man Fernweh hat und dann leider mit einem Angsthasen zusammen ist. Nur: Bei echter Flugangst kommst Du weder mit Frustration noch mit Marginalisierung weiter.
Wenn die Kids ein bißchen älter sind, immer eins von beiden mit auf eine etwas weitere Reise mitzunehmen, finde ich gar keinen so schlechten Vorschlag. Ein Trip ganz allein mit Mami zu einem aufregenden Ziel wäre sicher toll plus für ein paar Tage mal Deine ungeteilte Aufmerksamkeit. So ließe sich auch den Kindern die Welt zeigen.
Das Ding ist halt, Deine Argumentation , warum es ausgerechnet Sardinien zu dem jetzigen Zeitpunkt sein muß, ist nicht ganz so überzeugend, wie Du es darstellst. Demgegenüber steht (echte) Flugangst, der, wie das nun mal so ist, mit Ratio nicht beizukommen ist.
Den Tip mit dem Seminar gegen Flugangst finde ich super, aber dafür braucht es Bereitschaft und auch Zeit.
Was wenig Aussicht auf Erfolg haben dürfte, ist der Versuch seinen Angst zu bagatellisieren, weil Dir Bayern oder Schweden nicht mehr reichen.
Habt Ihr mal versucht, Euch zusammen zu setzen und in Ruhe ohne Frustration auf beiden Seiten darüber zu sprechen, welche Grenzen seine Angst hat? Seine Argumentation, daß immer nur Du und ein Kind im Flieger sitzen sollen, mag für Dich und mich absurd sein, finde ich aber unter Maßgabe seiner Angst durchaus logisch und ein echtes Zugeständnis. Will sagen, ich würde versuchen herauszufinden, was für ihn machbar ist, dann wieviel Bereitschaft es gibt, so ein Seminar zu machen. Dann würde ich mich hinsetzen und mir ne Runde Gedanken machen, wie ich mit meiner ureigenen Frustration umgehe, damit die mir nicht ständig beim Versuch das Problem zu lösen dazwischen funkt.
Und dann würde ich mich gemeinsam mit ihm hinsetzen und mal schauen, was in den erarbeiteten Grenzen, denn so von Euch beiden für Ansätze und Vorschläge kommen.
Und wenn ihr beide das als Paar geklärt habt, dann stellt sich die Frage, was denn der Rest der weiteren Familie so möchte.
Alles andere macht wenig Sinn. Schau mal, für jemanden der wenig oder keine Phobien hat ist das natürlich immer schwierig vorstellbar, aber mal angenommen, Du hättest Angst vor Spinnen, wie begeistert wärst Du, wenn Dein Partner ankommen würde und sagt, Du Liebling, ich schaff mir jetzt zwei Vogelspinnen an, die leben dann bei uns in der Wohnung.
Wäre nicht so cool, oder?
13.11.2017 15:30 •
x 1 #12