Hallo Gretl,
es ist wirklich nicht so einfach mit der Kontaktsperre, ich schaff' es auch nicht und dann frage ich mich, warum ich mir das überhaupt noch gebe.
Ich habe viel viel nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß es daran liegt, daß man so lange Zeit (vermeindlich) die gleichen Gedanken und Gefühle wie der Partner gehabt hat und jetzt einfach nicht verstehen will, daß ER nun ganz anders denkt als man selbst.
Ich meine immer, er müßte doch spüren, wie es mir geht, was ich für ihn empfinde, wie ich leide.
Aber so ist es nicht. Ich habe es gemerkt, als ich vor 1 1/2 Wochen mit ihm zurückgefahren bin. Er sagte allen Ernstes, daß er sich erst ganz auf die andere eingelassen hätte, als er merkte, daß es mir besser geht. Ich fragte, wie er denn überhaupt wissen wolle, wie es mir geht...aber Diskussionen haben gar keinen Sinn, sie basteln sich ihre eigene Wahrheit zurecht, an die sie glauben WOLLEN.
Dann fing er wieder mit dem Thema Freunde bleiben an, ich sagte, daß er das nur anbiete um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen- seine Antwort: Wieso sollte ich ein schlechtes Gewissen haben.
Nein, Gretl, die schweben auf einer anderen Wolke, nenn' es Egoismus oder Verdränung. Sie haben einen Entschluß gefaßt, der jetzt der einzig richtige zu sein hat und es für sie auch ist, weil sie gar nicht mehr über die Vergangenheit nachdenken wollen.
Lustig war, daß er mich gefragt hat wie es mir geht und als ich im Gegenzug nicht zurückgefragt hat, er nach 2 Minuten Pause fast vorwurfsvoll sagte: Mir geht es gut- und ich bin glücklich!
Na bitteschön...wenn er sich das schon das einreden muß, alles Gute!
Bei mir kommen auch immer und immer wieder die Phasen, wo ich an die schönen Tage zusammen denke, an Urlaube, Gespräche, einfach das Zusammensein. Ich vermisse es immer noch schmerzlich, manchmal ist es nicht zum aushalten.
Aber wenn ich kritisch mir selbst gegenüber bin, muß ich mir eingestehen, daß ich hauptsächlich diese Zeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Vertrautheit liebe- und da ich mir nicht vorstellen kann, dieses mit einem andern Mann nochmal zu erleben- es gezwungenermaßen an ihn koppele.
Aber ließe ich das weg, könnte ihn nur so sehen wie er sich heute verhält und wie er ist, würde ich ihn nicht mehr haben wollen. Die Verletzung ist zu tief.
Nichts desto trotz laufe ich immer noch rum wie Falschgeld, versuche zu flüchten und weiß doch, daß es Flucht ist, sitze wie auf der Wartebank in einem Bahnhof und der ersehnte Zug kommt nicht.
Aber es ist schon besser, viel besser und ich hoffe, daß es bei Dir auch so ist.
Alles Liebe
Gytha
26.01.2005 17:29 •
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