Er trennt sich aus dem nichts

Hier mal ein Perspektivwechsel für Dich, damit Du mal eine andere Tapete siehst: Wenn es möglich wäre, würde ich sofort mit Dir tauschen! Allerdings(!) mit dem Wissen von heute - wenn ich das mitnehmen darf, kann's sofort losgehen! Deinem Typen würde ich sagen: Dankeschön, Aufwiedersehen! Dann würde ich mir so eine schnuckelige gottgleiche Granate wie im Musikvideo Luftbahn von Deichkind schnappen und heiraten. Fertig!
Das Problem ist nämlich, dass in meinem Alter(45) fast niemand mehr übrig ist, die meisten sind bereits mit Kind und Kegel VERGEBEN.

https://www.youtube.com/results?search_...+deichkind

Danke euch allen, dass ihr euch mein Gejammer durchlest und versucht, mich aufzumuntern. Ihr seid mir eine große Unterstützung in dieser blöden Zeit, das weiß ich sehr zu schätzen

Na, wie geht's Dir heute ?

@MULTIVERSUM Wirklich lieb, dass du fragst. Es geht so. Ich sollte längst schlafen, weil ich morgen früh mit der Arbeit beginnen will, aber ich denke durchweg an ihn, und er fehlt mir sehr. Der Drang, ihn anzurufen, ist sehr hoch. Das kenne ich so nicht von mir.

Haut mich nicht, aber ich war so neugierig, dass ich vorhin auf Instagram kurz gespinkst habe, was er denn so treibt. Ich weiß, dass das nicht förderlich ist. Bis jetzt hab ich mich auch echt zusammengerissen, aber hab’s dann nicht mehr ausgehalten. Es ist einfach so komisch, gar nichts mehr von ihm zu wissen.

Jedenfalls scheint er immer noch bei seinen Eltern zu sein. Das ist schon wirklich krass. Ich weiß, dass er bei unserem Gespräch krank war und vielleicht nicht alleine sein will, aber das muss man sich mal vorstellen. Wir sind am 30.01. zu seinen Eltern gefahren, am 31.01. sind sie geflogen und am 13.02. wieder hier gelandet. Und er ist immer noch dort. Ich hab noch nie jemanden gesehen, der so viel Zeit mit und bei seinen Eltern verbringen kann. Als wir noch zusammen waren, war das nicht so. Kein Wunder, dass die Trennung für ihn so einfach wegzustecken ist. Der war die letzten 4 Wochen ja nie wirklich alleine, um sich mal richtig damit auseinanderzusetzen. Dafür versuche ich, das zu machen. Klar unternehme ich was mit Freunden, aber ich versuche auch bewusst, alleine zu sein, um das wieder genießen zu lernen. Und mich natürlich auch meinen Gedanken zu stellen und meinen Gefühlen. Momentan ist es schwierig, aber ich denke und hoffe, wenn ich mir Zeit lasse und nicht verdränge, wird die Entwicklung nachhaltiger sein.

Tja manche sind eben Familienmenschen. Das täte Dir vielleicht auch gut? Aber ich weiß nicht, wie Deine Verhältnisse diesbezüglich sind. Es ist eben alles nicht so einfach, das Leben ist ein Kampf! Kurz ist es auch noch!-Wenn man nicht sowieso sterben müsste, könnte man sich manchmal glatt vorher schon aus dem Staub machen! Aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben!-Es kommen auch wieder bessere Tage, nach Regen kommt Sonnenschein, nur Geduld!

@MULTIVERSUM Für mich wäre das nichts. Nicht nur, weil ich eher aus meinem Elternhaus geflüchtet bin, als dass ich da immer wieder zurück müsste, sondern auch, weil ich auch in Zeiten, in denen es mir schlecht geht, hin und wieder einfach mal alleine sein muss. Er schöpft offenbar Kraft daraus, bei seiner Familie zu sein, für mich wäre das schlauchend. Wir gehen da offenbar beide anders mit um.

in dem alter finde ich das auch eher... nun... strange. wenn mein sohn kein eigenes leben hätte, würde ich ihn mit einem tritt in seinen allerwertesten ins leben hinausbefördern.

aber er scheint ja insgesamt ein etwas... verzogener? verweichlichter? divamäßiger kerl zu sein?

@DieSeherin Nein, eigentlich gar nicht. Er ist halt selbständig und hat dementsprechend nicht den Alltag wie ein normaler Arbeitnehmer. Und seine meisten Freunde wohnen in Rheinland-Pfalz. Dementsprechend hat er zwar hin und wieder was mit Kollegen oder Bekannten gemacht, aber die meiste Zeit eben doch mit mir und halt Zeit bei seinen Eltern verbracht.

Seine Mama war früher diejenige, die arbeiten gegangen ist, während sein Papa sich um ihn und seine Schwester gekümmert hat. Außerdem hat seine Mama, nachdem er viele Schwierigkeiten in der Schule hatte, gemerkt, dass etwas nicht stimmt, was den Lehrern wohl nicht auffiel und sie ihn einfach für lernunfähig hielten. So kam später raus, dass er ADS hat, und er konnte auf eine Schule wechseln, die ihm ermöglicht hat, Abitur zu machen.

Ich musste die drei auch erst zusammen sehen, aber die sind beinahe eher Freunde als Eltern und Sohn. Aber ich hab auch schnell gemerkt, dass da sehr viel Bewunderung und Dankbarkeit für das ist, das seine Eltern ihm ermöglicht haben. Und das versucht er, so gut er es kann, zurückzugeben. Außerdem ist der Papa z.B. auch schon über 70, und er scheint so wenig wie möglich Zeit mit denen verpassen zu wollen. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was der mal macht, wenn sie nicht mehr da sein sollten. Sagt er auch selber. Hab ihm aber auch immer gesagt, dass das zwar schön und rührend ist, wie er für seine Eltern fühlt, aber dass es wahnsinnig gefährlich ist, wie groß diese Glücksquelle für ihn ist. Denn wenn die nicht mehr da sein sollte…Puh.

Zitat von La_joie:

Nein, eigentlich gar nicht.

vielleicht habe ich mir auch ein falsches bild von ihm gemacht, nach deiner beschreibung im eingangsbeitrag

Heute kam die Postkarte an, die er mir im Urlaub geschickt hat. Wenn ich mir den Ort ansehe, muss er sie in der 1. Woche des Urlaubs geschickt haben. Ich weiß, dass er kein großer Fan von solchen Karten ist. Trotzdem hatte ich nicht damit gerechnet, wie unpersönlich sie ist: „Hallo x.“ Dann ein paar Worte über den Ort, er würde spannende Dinge sehen. Und am Ende: „Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen.“ Das ist das 1. Mal seit Langem, dass ich das Gefühl habe, er hat diese Postkarte nur geschrieben, weil man das halt so tut, wenn man im Urlaub ist. Ob er die davor und nachdem geschrieben hat, nachdem er teuere Seidenteppiche für „unser“ Schlafzimmer gekauft hat und es kaum erwarten konnte, bis ich sie sehe, keine Ahnung.

Ich habe mich gestern auf der Dating-App angemeldet, auf der wir uns damals kennengelernt haben. Nennt es Ego-Push, aber ich wusste, dass ich mich dort mit niemandem treffen wollte. Es war eher aus dem Bedürfnis heraus, die Ablehnung ein wenig zu kompensieren.
3-mal dürft ihr raten, wer dort auch unterwegs ist. Ich hatte es halb erwartet und richtig überrascht hat es mich nicht, aber verletzt war und bin ich natürlich trotzdem. Denn ich weiß, dass er im Gegensatz zu mir sehr wohl dort ist, um Frauen kennenzulernen. Das Verhalten wundert mich deshalb nicht, weil er das damals genauso gemacht hat. Da gibt’s keine Verarbeitung, nix. Einfach weiterschauen, bis ihn irgendwann die Dinge einholen. Ob das dieses Mal auch so sein wird, weiß ich nicht. Aber ganz offenbar scheinen ihm die Trennung und auch die Beziehung relativ egal zu sein. Und ich frage mich immer mehr, ob diese Beziehung das war, wofür ich sie gehalten habe.

Also ich würde Dir raten, AUCH wieder Männer kennenzulernen! Du musst sie ja nicht gleich heiraten, oder mit ihnen eine Beziehung eingehen - nur reden, in's Kino gehen, etwas Ablenkung.... Dein Ex ist keine Minute Deines Lebens mehr wert!